Ich lass Euch mal an dem Frust teilhaben.
Wir wollten mal wieder nach Oschersleben und am besten frei fahren. Gab auch einen Termin und zwar bei Two Wheels. Preis 175 EUR, recht teuer, aber dafür sollte ja Catering mit drin sein und zusätzlich eine begrenzte Teilnehmerzahl, so dass man auch immer auf die Strecke kommt.
Auf der Anmeldung steht was von 98db-Lärmlimit, was uns natürlich seltsam vorkam, zumal Oschersleben keine Lärmlimit hat. Die Nachfrage bei Two Wheels ergab, dass man das Anmeldeformular vom Lausitzring genommen hätte, selbst nicht wüsste, ob man in OSL mit offenen Rohren fahren könnte, aber wenn wir das wüssten, sollten wir mal so anreisen

Sicher: Aber man konnte Low-Budget gar nicht buchen, zahlte also mindestens den Preis von All-for-one... keiner sollte glauben, dass ich, der zu den 24 gehörte irgendwelchen Ersatz bekommen hätte.
Sonntag sind wir dann also anngereist. In der Regel sind die Boxen bei Two-Wheels umsonst, man bekommt also einen Boxenplatz. War nicht so, da Two Wheels feststellen musste, dass der Motopark im Gegensatz zum Lausitzring Geld dafür sehen will und so durfte ich auch meine 80 EUR bezahlen. So weit so gut stand ja auch nicht in den Leistungen. Die Schlüsselübergabe war besonders toll: "Wir hätten gerne 100 EUR als Pfand für den Schlüssel ! Jo, klar nehmt ihr auch einen Ausweis ? Nein, bei 100 EUR wissen wir wenigstens, dass Ihr die wiederhaben wollt."
Die gute Frau kann noch nie einen Ausweis verloren haben, sonst würde sie so einen Satz nicht raushauen, aber vielen Dank für das Vertrauen.
Okay, also ausgeladen, gegrillt, Tagesabschlussbier im Hotel getrunken, Fussball geguckt und den ins Bett. Ein Gerücht lief durchs Fahrerlager, dass wir nur die Kurzanbindung fahren würden, aber das hab ich ignoriert.
Fahrerbeschrechung: "Wir fahren bis 17 Uhr ausschlieslich die Kurzanbindung!

Wer sind nun DIE ? Angemeldet hab ich mich bei Two-Wheels, die waren aber nur Organisator für den DSK (Deutscher Sportfahrer Kreis, dass ist der Verein, der sich auf den zwei Seiten in der PS präsentiert, die ich immer überlese) und damit begann der Spass.
Tummult bei der Fahrerbesprechung und anschliessend ca. 20 stinksaure Faher in der Box des Organisators. Der hatte natürlich nichts besseres zu tun, als auf den DSK zu verweisen und nicht nach einer Lösung zu suchen. O-Ton "Wir sind nur der Organisator, wendet Euch an den DSK."
Der DSK wurde repräsentiert durch eine völlig überforderte ältere Dame, der das ganze natürlich fürchterlich peinlich war, was uns natürlich auch nicht weitergeholfen hat, da wir unsere Geld zurückhaben wollten. Schlussendlich haben wir uns dann darauf geeinigt, dass wir fahren und 80 EUR zurückerstattet bekommen.
Das Training an sich war gut organisiert, die Strecke war immer offen, aber weist völlig überfüllt. Um uns herum waren bis auf eine Handvoll nur Menschen, die dem Rennsport verbunden waren, ihn aber nicht ausübten.
Das mit dem Instruktorfahren wurde wirklich ausführlichst durchgezogen, so dass Rennstreckenneulige hier sehr gut aufgehoben waren. Also für Anfänger echt ein Tipp. Nur war ich ja da, um für den GEC zu trainieren und meine R1 nach dem Aufbau zu testen. Wir haben dann die Zeit bis 17 Uhr mit rumspielen verbracht und in den letzten 45 Minuten, in denen man dann auch wieder den ganzen Kurs fahren konnte, waren die meisten zum Glück müde und man konnte noch ein paar Runden aufzünden.
Two Wheels hat Besserung gelobt und vom Prinzip her ist deren Trainingsorganisation nicht schlecht. Es gab auch eine Zeit, in der keine Instruktorengruppe unterwegs war (1h) und die damit für die Schnelleren reserviert war. Aber was mich angekotzt hat, war wie leichtfertig die mit meinem Geld umgegangen sind, jeder von uns weiss, dass es nicht damit getan ist die Nenngebühr zu entrichten. Wenn man schon zum ersten Mal auf einer für den Veranstalter neuen Strecke ein Training austrägt, sollte man sich zumindestens ausreichend informieren.
Gruß Jörg