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Wie ist die ärztliche Versorgung in Most???

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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Beitrag von GSXR Junkie »

Ecotec hat geschrieben:2004 oder war es 2005? Naja, auf jeden Fall ist in einem der beiden Jahren ein bekannter von mir in Most schwer gestürzt, ich war selber noch nie in Most, der Sturz war in dieser Kurvenkombination wo nur ein Motorrad durchpasst wenn man richtig schnell ist.

Auf jeden Fall ist er dort mit 250?? auf den Curb gekommen, dabei ist er mit den Füßen von der Raste runter und konnte die Fuhre nicht mehr halten, der Einschlag war ziemlich heftig in die Begrenzung.

Er war wohl auch ein wenig bewusstlos und kam ins Medical-Center. Dort wurde er durchgecheckt, aber es wurde nichts gefunden. Sein Vater war zu dem Zeitpunkt auch vor Ort (Fährt selber Motorrad), es ging ihm immer schlechter, worauf er wohl noch mal zum Streckenarzt gebracht wurde, aber dieser konnte immer noch nix feststellen, er klagte über Schmerzen im Bauchbereich.

Sein Vater fasste dann den Entschluss, seinen Sohn dann rüber nach Deutschland zu bringen, von Most ist das wohl nicht mehr so weit, auf jeden Fall wurde dort festgestellt das der Junge einen Milzriss erlitten hat, und schon einiges an Blut um Bauchraum gefunden wurde, das heißt sofortige Not-OP.

Der behandelnde Arzt meinte jedenfalls, das es wohl nicht hätte länger dauern dürfen, sonst wäre er innerlich verblutet.

Ich weiß nicht ob man das jetzt verallgemeinern sollte, aber es ist genau so passiert.


MFG

Ecotec
Es gibt sicher Ausnahmekrankenhäuser die man meiden sollte wenn möglich, jedoch glaube ich nicht dass man alles verallgemeinern sollte. In Hockenheim wurde ein Freund von mir über 3 Krankenhäuser geflogen und nicht angenommen, da keine Betten frei waren. Er schlug stumpf nach Start Ziel ein und war bewusstlos. Über Pann wurde auch schon schlecht geschrieben ich wurde hingegen sehr zuvorkommend behandelt und auf die Frage was es kostet teilte man mir mit "sie sind unser Gast". Genau wie wir alle einen schlechten Tag haben sollte man keinen Arzt mit einem solchen erwischen, und das kann überall passieren.

Gruß GSXR Junkie
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Beitrag von xyx36 »

tjaaaa... ich hatte da so ein erlebnis in "bananarepublica de hungaro", letztes jahr (gegenüber vor 15 jahren hat sich da also rein nix getan). niemand konnte oder wollte englisch verstehen... vom deutschen der ein wenig mehr hygiene verlangte (man setzte mich auf eine bahre, beklebt mit jood und alt blut) sowiso nicht.

das x-ray war ne echte light show, der putz blättert ab und die staubflusen lassen sich vom wind seicht durch die korridore tragen. ich kam mir vor, als sei ich im pc spiel "bioshock" gelandet, und fürchtete augenblicklich um meine noch gesunden/wertvollen organe... worauf ich eine sofortige op ablehnte.

dann überliess man mich meinem schicksal. und wenn man von der rennstrecke abgekratzt wird und per ambu eingeliefert wird, hat mein sein office meist nicht dabei, meist nicht mal platz für kleingeld gehabt um die lieben daheim um support zu bitten. die verantwortlichen dort, lassen einen dann eben nicht mal kurz das team anrufen, und ich war auf einmal doch einverstanden eine stuhlprobe abzugeben... gern, mitten auf den schreibtisch sogar.

ich habe geduldig auf meine freunde gewartet, die mich dann unter nicht wenig aufwand aus dem buda"pest" dings rausgeholt haben. "bringt mich hier weg jungs" hab ich noch nüchtern sagen können. danach hab ich mich im womo mit reichlich 6packs abgefüllt und heim bringen lassen, um mich am nächsten tag vom arzt meines vertrauens operieren zu lassen.

ich übertrag das jetz ma ohne übertreibung auf most und ähnliches. wer noch einigermaßen bei verstand ist (und weiß das "nur" das knochengerüst gelitten hat) und die richtigen freunde dabei hat... sollte sich ein stöckchen zwischen die zähne stecken und sich in gottesvertrauen auf und davon machen...
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Beitrag von onkel tom »

zu brünn kann man nur sagen, sehr professionell, an der strecke so auch im krankenhaus, gp standard eben..
der in deutschland weiterbehandelnde arzt sagte nur , gute arbeit,alles wird gut...ob man das auf most übertragen kann?

nachtrag : der von hajo propagierte rücktransport mittels adac klappte auch bei uns reibungslos...respekt
  • Jens Offline
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Beitrag von Jens »

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Beitrag von Lutze »

Verrätst du uns auch die Daten deines Schmuddelfilm-account?
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Beitrag von Jens »

Lutze hat geschrieben:Verrätst du uns auch die Daten deines Schmuddelfilm-account?
ich habe keine , eben gings noch
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Beitrag von Airol »

Da ich in der Schweiz lebe bin ich Gönner der Rega, die holen Dich ab und fliegen dich ins nächste Krankenhaus in die Schweiz. Ist sicher die beste Lösung für die, die das haben...

Horror was ihr erlebt habt...... Hoffentlich bin ich nie bewusstlos nach einem Unfall :evil: :evil: :evil:
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Beitrag von AndiGixxer »

Als ich das erste Mal in der Klinik Most war, nach Krümels Horrorsturz in der schnellen Links, hab ich mir gesagt, das will ich niemals rein müssen. Naja, 1 Jahr später war ich dann drin und...

...aus eigener Erfahrung kann ich sagen - wenn's nur Kleinigkeit ist, wie ein Schlüsselbein, würde ich wieder ins Krankenhaus Most einkehren. Beim Betreten muss ich immer an eine Art Grundschule denken. :-) Natürlich ist das nicht der westliche Standard, denn man auf modernen deutschen Kliniken kennt, aber zum Röntgen und wissen wie schwer die Schäden im Groben sind, fand ich es in Ordnung. Ausser daß man nach dem Röntgen nachts leuchetet ;-)- die Geräte sind uralt. Sprache ist allerdings ein Thema bei den Schwestern, bei den Ärzten bin ich immer mit Englisch oder German durchgekommen.

Bei heftigen Sachen ist der Weg nach Dresden nicht so weit, als daß man ihn nicht in Erwägung ziehen sollte (sofern man denn transportfähig) ist. Gerade bei inneren Verletzungen würde ich ggf. den Weg nach Deutschland suchen, wenn es denn geht. So wie Ansgar das auch gemacht hat im Sept. 08.
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Beitrag von Bundy »

Ich denke in Tschetschenien, oder wie das da drüben heißen tut, ist man noch ganz gut aufgehoben, gerade in Bruno... Seid bloß froh, wenn es euch nicht am Pann erwischt! Sollte ich irgendwann ma l zu der Überzeugung kommen, dass ich den Aufenthalt im Sanatorium Szombathely nicht geträumt habe, werd ich ihn mal zu Papier bringen. Wird mir aber keiner glauben... :roll: :x
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Mein Erfahrungsbericht Krankenversorgung in Most

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Beitrag von HCB »

Von meinem Unfall 2006, der Erstversorgung an der Strecke, Krankentransport zum KH Most, anschließend Verlegung mit Hubschrauber nach Usti nad Labem, Operation weiß ich nichts, die Tage fehlen mir. Insoweit verlasse ich mich auf das, was mir über mich berichtet wurde. :shock:
In der Schikane nach Start und Ziel rammte mich ein Kawafahrer mit seinem Motorrad. Die Ersthelfer erkannten die kritische Situation, ohne Sanitäter machten sie glücklicherweise nichts. Die Sanis ihrerseits entschieden sich ohne Arzt machen wir hier nichts. Der Arzt entschied, der Verunglückte ist mit einem normalen Schachlikwagen nicht zu transportiern. Ein Spezialfahrzeug mußte her.
Nach ca. 1 Std. Kiesbett Transport in das KH Most. Erste Untersuchungen ergaben sehr schwere Verletzungen im Bereich der Halswirbelsäule, der Patient muß in ein besser ausgestattetes Krankenhaus. Nach 2 Tagen wurde ich per Hubschrauber nach Usti nad Labem verlegt.

Diagnose totale Trümmerbrüche des 2. und 4. Halswirbels. Mit insgesamt 8 Schrauben wurde der Hals wieder zusammengeschraubt und im wahrsten Sinne des Wortes der Kopf festgeschraubt. Gehirnblutung wurde auch noch diagnostiziert - immerhin der Beweis ich habe Gehirn, ein Vakuum kann nicht bluten :lol: .
Jetzt setzt auch mein Erinnerungsvermögen und mein Bewußtsein wieder ein. Was ich jetzt berichte ist aus erster Hand!
2 Wochen nach der OP war ich wieder transportfähig, ich wurde nach Pirna gebracht, wo ich 2 Wochen in der Intensiv Medizin blieb. Dann ging es in die Klinik nach Kreischa.

Dieser gesamte Krankentourismus wurde von den tschechischen bzw. deutschen Krankenhäusern organisiert, ich wäre garnicht in der Lage gewesen, darauf Einfluß zu nehmen.

In Kreischa klärte man mich auf, daß solche Verletzungen eigentlich nicht zu überleben seien. Normalerweise führen diese zur Querschnittslähmung, da die dann vom 2. Halswirbel beginne ist die Atmung gelähmt und damit exitus ...... Ich Glückspilz hatte noch nicht einmal partielle Ausfälle. Aber ich mußte alles wieder neu lernen, vom Bett zum Rollstuhl, dann vom Rollstuhl zum Rollator, etc. Nach insgesamt 2 Monaten wurde ich entlassen mit der Auflage, "den Tschechen schicken sie noch ein Dankschreiben und notieren sie sich den Tag als Geburtstag."

Nach 2 Monaten zuhause wieder ab in eine Spezialklinik, HEH Braunschweig, ein Wirbel war instabil verheilt, ein Knochsplitter vagabundierte im Rückenmarkskanal. Der Kopf wurde wieder "los"geschraubt, alle tschechischen Schrauben mußte ich hergeben. Dafür wurde mir der Hals von vorne aufgemacht. ein Stück Beckenknochen und eine Platte eingesetzt - Dank an Dr. Torban.

Fazit ohne das besonnene Verhalten der Ersthelfer, Sanis und Streckenarzt in Most hätte ich diesen Bericht wohl von Wolke 7 erstatten müssen. Krankenversicherungsmäßig lief alles über meine Krankenkasse.

Zurückgeblieben ist eine erhebliche Einschränkung der Kopfbeweglichkeit und die üble Erinnerung daran, daß der verursachende Kawafahrer, der m. W. glücklicherweise unverletzt blieb, noch nicht einmal einen Genesungswunsch zustande brachte :evil:

.... und tschüß
Hartmut
-Do wat do wullt, de Lüüe snackt doch!-
Do wat Do wullt, de Lüüe snackt doch!


Plan 2018
Cartagena 22.12./05.1. Rehm
Jerez Feb.2./9. MotoCenter Thun
Rijeka 19./22. April
OSL Twins Only 17./18. Juli
Brno 7./9. Aug. Bimotaclub
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