Tag 2
Beginnt wie Tag 1, verregnet.
Ich hatte mir eine kleine Pension in Sarvar ausgesucht in der in übernachte, direkt gegenüber er Therme. Panzio Siesta, nix weltbewegendes, aber hey 4 Übernachtungen inkl. Frühstück für 96€.
Naja also aufgestanden, geschaut es regnet, ich Regenpussy einfach liegen geblieben.
Da ist ohnehin noch entäuscht von mir war wollte ich nicht auch noch doppelt enttäuscht werden indem ich mein Unvermögen im Regen zeige.
Also bin ich um 11 oder 10 keine Ahnung mehr, auf der Rennstrecke aufgeschlagen, Reifenwärmer drauf gemacht und beobachtet wie der Kollege seine Regenreifen hernimmt, soll er. Musste ja schließlich üben für das anstehende Langstrecken Rennen am Abend.
Aprobro (wie auch immer man das schreibt) "Langstreckenrennen", ich hatte mich im Vorfeld großspurig dazu bereit erklärt mit ihm das 2 Stunden Rennen zu fahren, von dieser Idee war ich aktuell nicht mehr so überzeugt. Dazu muss man wissen, dass ich eigentlich schon 10 Runden Rennen als belastend empfinde
Das mit dem Hinterherfahren und Linie zeigen habe ich sein lassen, denn beim ersten Versuch an tag 2 hat es immerhin 4 Kurven gedauert bis ich nicht mehr folgen konnte, aber das war mir dann doch zu blöd.
Ich muss sagen ich war wirklich enttäuscht, dass ich diesen Sturz nicht abschütteln konnte und ich war auch nicht in der Lage zu sagen, wo mir die Zeit liegen bleibt.
Das Ergebnis eines Tages in dem ich 2 turns gefahren bin blieb bei irgendwas mit 2:13
Irgendwas erwähnenswertes außer dem Starkregen und Hagel nach der Mittagspause

, joa Zelt hat gehalten und ich bin nicht allzu Nass geworden.
Das 2 Stunden Rennen steht an, ich war unglaublich unmotiviert, da es immer noch Nass war und Fabian...., war guter Dinge, bei ihm hatten sich im laufe des Tages unmengen Menschen nach King tyre erkundigt und er hat geduldig jede menge Fragen beantworten.
Ich hatte ja auch ausreichend Zeit zuzuhören, da ich nicht viel gefahren bin. Interessant fand ich, dass im laufe des Tages auch Reifenhändler aus Österreich und der Schweiz sich gemeldet haben und sich über mögliche Belieferungen für die Länder mit King Tyre informiert haben. Kein Wunder dass da keine Zeiten zusammen kommen, so viel wie der am Handy hängt, somit war er keine Hilfe für das Langstrecken rennen, außer als Grid Boy
Also sollten es Dominik und ich richten, wobei ich klar zu verstehen gegeben habe, dass ich bei Regen nicht fahre, auf die Frage wozu ich Regenreifen dabei habe, ähmmm besser man hat als hätte geantwortet und mich rausgeredet.
Also bestand die Möglichkeit dass er nur zum tanken reinkommt und das Team rennen als 1 Mann Team fährt.
Aber es sollte anders kommen.
Dank einiger netter Österricher durften wir deren Box mit nutzen und mussten somit nicht im Fahrerlager oder an der Boxenmauer unser zeug abstellen, danke dafür.
Also mein Motorrad auf Slicks in die Box mit Reifenwärmer, die Stecke zu Rennstart immer noch pitsche patsche nass.
Runde um Runde fährt der Dominik mit seinen Regenreifen, schnell nicht wirklich
Irgendwann nach 40 Minuten ist der erste mal reingekommen und einer mit slicks raus gefahren, ist nach einer Runde wieder reingekommen
Runde um Runde stehe ich an der Boxenmauer, die Sonne scheint mir ins Gesicht, die Start Ziel Linie ist trocken, ich werde doch nicht noch zum Einsatz kommen.
1 Stunde 10 Minuten und das Handzeichen kommt, alter es ist echt trocken oder es scheint so.
Helm auf Reifenwärmer runter, Hand auf den Reifen, alles warm.... Puh bin ich aufgeregt, warum eigentlich es geht doch um nix....
Kommentar von Dominik, fast alles trocken, paar leicht feuchte Flecken in Kurve x und Kurve y, lass krachen.... und los.
Mist welche Kurven nochmal
Zu hören, du sollst zöhren, sagt mir meine Frau auch immer. Egal langsam rantasten.
Ist tatsächlich das meiste trocken, die feuchten flecken lassen sich super umfahren.
Da ich noch nie wirklich länger als 30 Minuten am Stück gefahren bin und auch kein Gefühl für die Pace habe, die ich fahre mache ich am Anfang wirklich entspannt, damit ich kein Konditionsprobleme bekomme.
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht habe ich ein paar Runden gebraucht um rein zu kommen, aber es war kein Druck da und auch kein Stress, ich bin entspannt gefahren ohne auf die letzte Rille zu bremsen oder so früh wie möglich rauszubeschleunigen. Ich kann nicht sagen wie viele ich überholt habe oder mich überholt haben, das ganze lief wie im Rausch.
50 Minuten später, die wie im Zeitraffer vergingen kam die Schwarz Weiß karierte Fahne.
Zurück in der Box erwarten mich Dominik und Fabian und fuchteln mit dem Armen und erzählen irgendwas von 2. Platz oder so.
Ich bin glücklich, nicht wegen der Platzierung, sondern weil es sich gut angefühlt hat zu fahren und ich Spaß beim fahren hatte ohne verkrampft zu sein.
Ich kann jedem nur empfehlen so eine Erfahrung mit zu machen über eine längere Distanz zu fahren und in ein Flow reinzukommen, das geht nicht immer in 15 Minuten.
Zu erwähnen ist, dass ich mit nicht auf letzte Rille bremsen, nicht zu stark Beschleunigen die letzten Runden konstant 2:10 tief gefahren bin, glücklicherweise nicht schneller, denn dann wären wir aus der langsamen Wertung rausgefallen und auch nicht zweiter in der Wertung der langsameren geworden, aber das muss ich ja keinem erzählen.
Pokal ist Pokal
Den Abend verbrachten wir mit Bier, Nacken, Bier und uns selbst Loben wie toll wir waren.
Mit Fabian habe ich mich noch über Transportkosten von Reifen sowie allerhand möglichem Unsinn unterhalten, wie er soll doch mal ein Event mit King Tyre reifen organisieren, dann könnten sich Fahrer auch näher mit den Reifen beschäftigen, fand er ganz gut, was daraus geworden ist keine Ahnung.
Fazit nach Tag 2:
September in Ungarn ist schon ganz schön durchwachsen, wenn die Sonne scheint ist schön, aber nur wenn.
Und mit Druck geht's nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich bei so einem Langstrecken Rennen Spaß habe und wieder vertrauen gewinnen kann.
Tag 3..... Bestzeit in Sicht und das Sprintrennen