Zum Inhalt

Erlebnisse in Most bei Prospeed im Mai 2004

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

Moderatoren: as, Chris

  • Benutzeravatar
  • Hajo Offline
  • Beiträge: 3017
  • Registriert: Mittwoch 19. November 2003, 09:33

Kontaktdaten:

Beitrag von Hajo »

Zunächst begrüße ich mal Harvey in diesem redlichen Forum und bedanke mich bei den anderen für die Blumen :D Natürlich neige ich bei meinen Erzählungen zu leichten Übertreibungen und bin mir sicher, dass wir hier nicht als Alkis erscheinen :roll:

@frank
dein nervöser Unterleib ist ja schon bekannt, schließlich bist du während der Übertragung eines Mopedrennens eingeschlafen, wenn ich mich recht entsinne... :oops: :shock: Ich lebe selbstverständlich seit 15 Jahren in zölibatärer EinEhenbeziehung :wink:

Part IV:

Als die Ampel erlosch reagierte ich gewohnt früh, ließ die Kupplung sanft kommen und öffnete die Drosselklappen immer mehr. Die Meute flog auf die Schikane zu. Bis auf den Start im letzten Rennen in Ungarn war ich bis jetzt immer gut losgekommen und machte mir nie größere Gedanken über Drehzahl, Einkuppelgeschwinigkeit und sonstige Kleinigkeiten, ich fuhr einfach nach Gefühl so gut es ging los. Zumindest diesmal klappte das auch wieder hervorragend. Es sollte mein letzter guter Start an dem Wochenende bleiben, aber davon ahnte ich noch nix... Ich sortierte mich an 6. Stelle der Perlenschnur ein und wir flogen durch die schnelle Links. Völlig selbstverständlich entdeckte ich das rote Heck von Ralf zwei Plätze vor mir, er war mal wieder phänomenal gestartet und ich freute mich auf ein paar geschmeidige Runden mit ihm. So ging es in die ersten Kurven und ich quetsche mich irgendwo an dem vor mir fahrenden Pillemann vorbei, so dass ich direkt hinter Ralf war. Ich war mir recht sicher, dass er im Augenblick noch nicht seine 37er Zeiten gehen konnte und malte mir gute Chancen aus, ihn diesmal wegschnupfen zu können. Ich begann seine Linie zu studieren, um eine Möglichkeit zu finden, den finalen Herbrennschlag anzusetzen. Ich bin dabei aber leider die Obermemme und studiere am liebsten mehrere Runden die Fahrt des Mitstreiters, um auch wirklich die beste Ecke zum Herbrennen zu finden. Wie nicht anders zu erwarten, wurden die albernen Säcke hinter mir ungeduldig wie die besagten Hausfrauen beim Aldi und drängelten sich rein. Es war der von mir bis jetzt als gottähnlich angesehene Michael D. auf einer frisch geschlüpften R1 und ein unbekannter Pillemann auf einer silbernen K3. Ich erstarrte regelmäßig in Ehrfurcht, wenn ich auch nur näher als 5 Meter an Michael dran war, egal ob auf oder neben der Strecke. Überall, wo dieser Mensch auftauchte, gewann er oder fuhr mindestens aufs Treppchen. Ich erwartete daher, dass er zügig aus meiner Sichtweite entschwand. Zunächst musste er aber an Ralf vorbei und ritt ein Manöver, das ich seiner nicht für würdig empfand. Er hielt brutal rein und Ralf konnte gerade so einen Sturz verhindern. Das war definitiv ein überflüssiges Manöver und sein Ansehen bei mir bekam erste Risse. Wie auch immer, Mister silberne K3 wollte aufgrund der heftigen Kurskorrekturen von Ralf auch gleich durch, aber auch dass konnte nicht gut gehen. Die Linien der beiden kreuzten sich und die Mopeds tauschten Lackproben ihrer Verkleidungen aus. Die beiden schauten sich recht verdutzt an, ich nahm erstmal sicherheitshalber Gas raus. Mister silberne K3 machte aber eine mehr oder weniger entschuldigende Handbewegung und sortierte sich dann vor Ralf ein. War ja noch mal gutgegangen. Um nicht noch mehr nervösen Hausfrauen im Weg zu stehen, nahm ich mir ein Herz und bremste Ralf Ende der Gegengeraden klassisch aus. Der Weg nach vorn war frei und ich driftete alleine über die Buckelpiste von Most. Nach ein paar Runden lief ich immer mehr auf eine schwarze R1 auf. Ich musste mehrmals hinschauen aber es war definitiv Michael D.! Ich war perplex. Wir befanden uns in einem Sprintrennen, meine Kondition tendierte seit mind. 5 Stunden gegen Null und trotzdem kam ich, der kleine dicke Hajo, näher ran. Cool! Ich verspürte eine geringfügige Freude unter meinem Haupthaar und hatte ein minimales Grinsen auf meinen schmeichelhaften Lippen. Prompt verpasste ich einen Bremspunkt und bekam gerade noch so die sprichwörtliche Kurve! Es war aber eindeutig, dass ich im gesamten Kurvengeschlängel Meter um Meter vom Abstand abfeilte. Ich schaute auf mein digitales Rundenmessgerät und sah, wie es ganz aufgeregt eine tiefe 38er Zeit anzeigte. Neuer persönlicher Rekord, toll! Da ich das kleine Helferlein so eingestellt hatte, dass es die jeweils letzte Runde anzeigte, frohlockte ich umso mehr. Zum ersten hatte ich einen Bremspunkt verpasst, zum zweiten war ich unterirdisch schlecht auf die Zielgerade gekommen. Meine anvisierte 37er Zeit war also quasi schon Geschichte, aber eben nur quasi... Ich flog in der nächsten Runde Ende der Gegengeraden in die Doppelrechts, legte mich schräg wie Karl Dall in die Kurve und feuerte meine kleine Weggefährtin auf die Start/Zielgerade. Komischerweise hatte Herr D. zwischen Eingang und Ausgang der Doppelrechts wieder mind. 20 Meter gewonnen. Scheißendreck! In der nächsten Runde wiederholte sich das Spiel und ich konnte nicht verleugnen, dass ich in der Doppelrechts abartig viel Zeit liegen lassen musste. Einzige Alternative war, das Herr D. der Auserwählte war und die Matrix nach seinen Wünschen verschob, das kam mir dann aber doch ein wenig weit hergeholt vor. Da meine Kondition mittlerweile den Nullpunkt komplett durchschlagen hatte, drehte ich mich erstmal um, um etwaige herannahende Katastrophen zu sehen. Zum Glück hatte es sich niemand in meinem Hintern gemütlich gemacht. Da ich nichts mehr hinzuzusetzen hatte, begnügte ich mich damit, meinen Platz ins Ziel zu retten und erfreute mich den Rest des Rennens an meiner 38er Zeit und der Erkenntnis, dass auch Herr D. nur mit Wasser kochte. Endlich wedelte Robert mit der karierten Flagge und ich genoß die Auslaufrunde in vollen Zügen. Das Leben war schön...
Straßendreifachpokal
Jeder hat einen anderen Weg zur Party
Bild
  • Benutzeravatar
  • Normen Offline
  • Beiträge: 9069
  • Registriert: Mittwoch 19. November 2003, 17:17
  • Motorrad: SC59, SC82
  • Wohnort: Melsungen
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von Normen »

....ja, ja, der Denz. Bin auch das 1. mal mit ihm Rennen gefahren - mußte auch feststellen, daß er hart reinhält - aber ist schon nen guter, der glaube ich immer 100% gibt. Wird noch interessant, wenn er die R1 erstmal fertig umgebaut hat.

Normen
  • Benutzeravatar
  • Hajo Offline
  • Beiträge: 3017
  • Registriert: Mittwoch 19. November 2003, 09:33

Kontaktdaten:

Beitrag von Hajo »

Guten Abend zusammen

So, ich will ja die geneigten Leser nicht ewig auf die Folter spannen und hab nochmal ne Nachtschicht eingelegt, um den vorletzten Teil der Saga fertig zu bekommen...

Part V

Nach der Zielflagge war ich konditionell ungefähr so gut drauf wie Johannes Hesters. Und das waren gerade mal 7 Runden gewesen. Was sollte das erst im GP-Rennen werden? In der Box holte ich mir ein paar Schulterklopfer ab, nur Heini hatte schon wieder was an meiner Kondition auszusetzen. Wie kam er eigentlich darauf, dass ich da ein Problem haben könnte? Die Siegerehrungen sollten in ca. einer Stunde stattfinden, ich wollte vorher noch kurz unters Sauerstoffzelt, das ich in weiser Voraussicht mitgenommen hatte. Ich beeilte mich entsprechend zur KoreaBeamBudweiserburg zurückzukommen. Punkt 18 Uhr trötete die Tröte und wir begaben uns zur allgemeinen Pokalverteilung. Immerhin war für unser kleines Rennteam auch fette Beute herausgekommen, da Robert bei vollen Starterfeldern bis zum 12.Platz die Staubfänger verteilt. Heini machte sich ganz klein, um sich der Größe des Pokals anzupassen. Wir applaudierten, was das Zeug hielt. Dann war ich dran und trabte zum Siegerpodest. Ich stellte fest, dass noch ein Beatmungsschlauch in meinem rechten Nasenflügel hing und entfernte ihn möglichst unauffällig. Auf dem Siegerpodest machte ich mich etwas größer, um mich ebenfalls dem Pokal anzupassen. Alberner Weise war das Ding keinen Deut größer als Heinis und ich schrumpfe wieder zusammen. Plötzlich bemerkte ich ein leichtes Kribbeln in meinem großen Zeh. Da fiel es mir wieder ein, ich stand näher als 5 Meter an Michael D. dran. Dieser Umstand hätte letztes Jahr noch einen Anfall wie bei einer pupertierenden 13Jährigen ausgelöst und ich hätte mich wahrscheinlich kreischend vor ihn geworfen und ein Kind von ihm verlangt. Heute dachte ich erstmalig, dass ich auch diesen Menschling irgendwann fürchterlich spalten könnte, wenn ich denn endlich meinem geschmeidigen Körper etwas mehr Kondition einhauchte. Nach Fertigstellung der denzschen R1 wird dessen Spaltung zwar ungefähr so schwierig wie die Wiederwahl von G. Schröder, aber es erschien mir nicht unmöglich. Nachdem uns alle wie wild applaudiert hatten, gingen wir zu unserer mobilen Homebase zurück. Grillmeister Heini feuerte mit Holzresten aus meinem Wohni den Grill an, da die Holzkohle ja gestern schon für das Wohlbefinden der Mostulaner draufgegangen war. Ich mischte mir erst mal ein Korea! Die Ungläubigen um mich herum rückten schon wieder ein Stück zur Seite. Nachdem ich das Korea genüsslich der Verdauung zugeführt hatte, nahm ich mir wieder ein leckere Dose bester tschechischer Braukunst, um nicht aufzufallen. Wir verspeisten ein halbes Schwein auf Toast und drei Kilo Kartoffelsalat und ich genoß das Gefühl, endlich wieder zu Hause zu sein. Was konnte es schöneres geben, als nach getaner Aufzündung mit Gleichgesinnten am Lagerfeuer zu sitzen und den lieben Gott das besagte Eichhörnchen sein zu lassen. Wir gruben alte Heldentaten aus und amüsierten uns köstlich. Es stellte sich bald heraus, dass die Beamvoräte bedrohlich abgenommen hatten. Da ich nicht riskieren konnte, dass Heini und ich bei unseren getreuen Schraubern in Ungnade fielen, sprang ich flugs auf unseren Teamroller und düste zur Araltanke an der Schnellstraße. Hier suchte ich ca. 23,4 Stunden nach dem redlichen Stoff und fand ihn schließlich versteckt hinter der fetten Kassiererin. Ich stellte zwei Familienflaschen Cola und einen Diätriegel für die fette Kassiererin dazu und bezahlte geschätzte 30 Euro. Ich fragte mich, was bei den Preisen wohl die Mädels vom horizontalen Gewerbe nehmen würden. Nachdem ich alles im riesigen Bauch des Rollers versteckt hatte, düste ich mit Lichtgeschwindigkeit zurück, um die verlorene Zeit gutzumachen. Zum Glück kam ich noch rechtzeitig und die Beamjünger waren noch halbwegs ruhig. Den Geschichtenvogel abgeschossen hat an dem Abend eindeutig folgende Erzählung, bei der ich die Beteiligten mal vorsichtig als Nase1 und Nase2 bezeichnen möchte:

Es begab sich, das Nase1 beruflich im Ausland zu tun hatte. Lustigerweise kosteten hier die Zigaretten nur einen Bruchteil der in Deutschland zu entrichtenden Eicheltaler. Das brachte Nase2, seines Zeichens weltgrößter Zigarettenvernichter, auf die Idee, Nase1 zu bitten, ihm doch bitte ein paar der Glimmstengel per Post zu schicken! Nase1 fand den Plan würdig und erkundigte sich nach den Versandkosten. Es stellte sich heraus, dass ein 20g Paket genauso viel kostete, wie ein 2 kg Paket. Um das Sparen auf die Spitze zu treiben, wurde daher ein 2kg-Paket versandfertig gemacht und auf die Reise geschickt. Es dauerte nicht lange und das Paket kam in Deutschland an und wurde persönlich bei Nase2 abgegeben. Der freundliche Herr gab sich als alberner Zollbeamter aus und verlangte einen kleinen Obulus für Eichel, einen größeren Obulus für die Zollkasse sowie einen unverschämten Aufschlag für seine Mühen!

Nach ca. 5minütigem perplexem Schweigen brachen wir in dermaßen lautes Gelächter aus, dass man uns am Sachsenring aufgrund der Phonmessung vom Platz gejagt hätte. Mit dieser Story war der Zenit des Abends überschritten und wir hüpften bald in gewohnter Reihenfolge in unsere Schlafhütten. Steffi und Heini zuerst, dann ich und die beiden Beamvernichter wie immer zum Schluß.

Der nächste Morgen begann mal wieder mit der Suche nach meinem mobilen Telefon. Selber Schuld, dachte ich! Zu meiner Freude lachte wieder die Sonne vom Himmel und ich ersparte es mir, meinen kleinen Finger in den Wind zu halten. Ich schlüpfte in leichtes Gewand, klemmte mir das Geschirrhandtuch und diverse Pflegemittel unter den Arm, betrat das Vorzelt, drehte wieder um, schnappte mir den Fön und ging erneut an die frische Luft. Zum Glück hatte ich eine gute Reaktionszeit und konnte den am Vorzelteingang hängenden Eiszapfen gerade noch ausweichen. Ich driftete über ein paar Eisschollen an den Pinguinen vorbei und grüßte freundlich. Sie waren gerade dabei, ein Iglu zu bauen und grüßten freundlich zurück. Ca. zwei Millisekunden später bemerkte ich leichte Erfrierungserscheinungen an meinem kleinen Zeh und drehte stehenden Fußes um. Ich rettete mich in den trumaticbeheizten Wohni und informierte Harvey über den Wintereinbruch. Nachdem ich mich in alle anwesenden Pullover geworfen hatte, zog ich meine Winterjacke an und setzte zur Sicherheit noch meine Sturmhaube auf. So vermummt wagte ich wieder einen Fuß vor die Tür. Die Pinguine grüßten erneut sehr erfreut, anscheinend erkannten sie mich in der neuen Verpackung nicht. Ohne Probleme ereichte ich die Waschbutze und begab mich sogleich in die Saunaabteilung, weil mir alles andere als zu kalt erschien. Ein paar Yetis waren schon da und wir machten uns soweit wie möglich sauber. Zurück in unserer Burg bat ich Steffi, erstmal Kaffee aufzusetzen. Verdammte Kälte, wie sollte ich denn da würdig in die Ecken halten? Es half nix, der Vormittag war recht eng mit Qualifyings verplant und noch vorm Mittag stand das 1000er GP-Distanzrennen an. Harvey und Dirk ließen meine Kleine warmlaufen, was ca. 1 Stunde in Anspruch nahm. Ich hatte es mal wieder geschafft, in meine Kombi zu schlüpfen und rollte mit dickem Tuch um meinen zarten Hals zum Vorstart. Nach einigen Runden beschloß ich, mich lieber noch mal vor den Ofen zu setzen und auf das Zeitraining zu warten. Die Tröte gab Laut, ich begab mich mit den anderen Vermummten zum Vorstart. Es waren wieder immens viele Glücksritter anwesend und entsprechend voll war die Rundstrecke. Nach zwei Runden hatte ich endlich freie Bahn und schaffte eine 1:39,0. Das sollte wohl genügen, um halbwegs vorne dabei zu sein. Ich freute mich über die Zeit und wollte bei den Temperaturen nicht noch mehr riskieren. Als ich in die Boxengasse einbog, blickte Robert von seinem Zeitenmonitor auf und zeigte mir seinen Daumen. Ich schien zu diesem Zeitpunkt richtig weit vorne zu stehen, landete mit der 39er Zeit am Ende auf Platz 6. Zurück im unbeheizten Innenraum unserer Behausung tankten wir die Suzi solange voll, bis alle der Meinung waren, das die mitgeführte Menge Brennstoff für das Rennen reichen sollte. Ich kippte noch zwei Angstliter hinterher, um mich nicht der Lächerlichkeit des Spritmangelliegenbleibers auszusetzen und schloß den Deckel des Spritbunkers. Ich machte ein paar alberne Dehnübungen und hoffte, dass das Rennen ab der 5. Runde wg. Schneetreibens oder ähnlichem abgebrochen werden würde. Ich besuchte wie üblich in immer kürzeren Abständen die Örtlichkeiten und Punkt 11:50 Uhr rollten die Gaskranken zum Vorstart, ich auch. In der Einrollrunde bemerkte ich, dass es immerhin einige Grad wärmer geworden war, hatte aber nicht das gute Gefühl wie am Vortag. Egal, die anderen hatten ja die gleichen Bedingungen und es war auf jeden Fall warm genug, um nicht die Obermemme raushängen zu lassen. Ich fand meinen Platz und begrüßte die üblichen Verdächtigen. Ich gönnte dem Bigblock noch eine kurze Pause, bevor Robert das obligatorische Gehabe mit seiner Fahne durchführte. Die Fahne fiel und die Schräglagenkönige frästen von Ihren Kupplungsscheiben wieder einige Millimeter ab. Wir gewöhnten unsere Reifen an die abartigen Schräglagen und trudelten wieder auf den Startplätzen ein. Robert schaute uns an und ging langsam zur Seite, den Zeigefinger auf die Ampel gerichtet. Er tat gerade so, als ob wir noch nie eine Ampel gesehen hätten. Ein dumpfes Grollen machte sich über den Bergen von Most breit. Allerdings schien Robert plötzlich eingeschlafen zu sein. Er bewegte sich nicht mehr. Ich wagte es, meinen Blick von ihm zu nehmen und sah Normen, wie er sein Moped Richtung Wiese schob. Ich befürchtete ein Motorproblem, da er sowas am Vortag schon angedeutet hatte. Zum Glück war es nur ein nicht richtig geschlossener Kinnriemen und Robert erlaubte einem seiner Untergebenen, dem redlichen Aufzünder zur Hand zu gehen. Nachdem auch dieses Problem behoben war, zeigte er wieder toternst auf die Ampel, aber wir kannten sie ja schon. Das Grollen der 1000er nahm apokalyptische Ausmaße an, die Ampel sprang auf Rot, ich lag leicht wie eine Feder auf meiner Kleinen und die Ampel erlosch...
Zuletzt geändert von Hajo am Freitag 14. Mai 2004, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
Straßendreifachpokal
Jeder hat einen anderen Weg zur Party
Bild
  • Benutzeravatar
  • Spatz Offline
  • Beiträge: 3214
  • Registriert: Donnerstag 13. November 2003, 20:04
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von Spatz »

Hajo hat geschrieben:Ich fragte mich, was bei den Preisen wohl die Mädels vom horizontalen Gewerbe nehmen würden.
Aus meinem Most-Bericht: Ein weiteres Highlight war eine Pinkelpause kurz nach Karlsbad. Ich stelle den Transporter an einer Bushaltestelle ab und begab mich hinter dem Transporter um es laufen zu lassen. Da kam dann eine Bordsteinschwalbe und schaute mir zu um mich dann zu Fragen: "Sex? 20 EUR.".

Grüße,
Detlef #971
  • Benutzeravatar
  • R-M-RACING #73 Offline
  • Beiträge: 87
  • Registriert: Montag 15. Dezember 2003, 21:44
  • Wohnort: Wutha-Farnroda
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von R-M-RACING #73 »

Moin!

Habe die Tage auch mal bisschen was zusammengekrixelt:´

http://www.r-m-racing.de/2004.htm#KeidiundRMinMost01

Ist nicht so viel wie bei Hajo, dafür bin ich ja auch nicht so viel gefahren! :cry:
Gruß #73

Bin ich Millionär, seit IHR alle ZWEITÄR
  • Benutzeravatar
  • Tigger Offline
  • Beiträge: 247
  • Registriert: Samstag 24. April 2004, 15:18
  • Motorrad: KTM
  • Lieblingsstrecke: Schleiz
  • Wohnort: Franken

Kontaktdaten:

Beitrag von Tigger »

@Spatz: Und Du hast Bestimmt geantwortet: "Nein danke, zu billg!" :lol:
  • Benutzeravatar
  • Vetter Offline
  • Beiträge: 306
  • Registriert: Freitag 14. November 2003, 09:13

Kontaktdaten:

Beitrag von Vetter »

Servus

Spatz hat da am Montagmorgen schon einen ausgelutschten Eindruck gemacht :D :D :D
Tschau dr Vetter
  • Benutzeravatar
  • Hajo Offline
  • Beiträge: 3017
  • Registriert: Mittwoch 19. November 2003, 09:33

Kontaktdaten:

Beitrag von Hajo »

Bei den Preisen ist die Frage wohl "Beam oder Bianca"?

Part VI

Kurz, der Start war unterirdisch. Ich reagierte als einer der ersten, wie mir die Anwesenden hinterher bestätigten, aber ich kam nicht recht voran. Keine Ahnung warum.. Doch zu viel alkoholhaltiges Korea :roll: Es half nix, ich hielt mich natürlich trotzdem an mein Versprechen und ließ an der Schikane zwei Heißsporne passieren und fand mich an ca. 15. Stelle der Perlenschnur wieder. Nach kurzem Suchen entdeckte ich den zierlichern Hintern von Ralf weit vor mir. Ich beneidete ihn ein wenig ob seiner Fähigkeit. In der ersten Runde wurde freudig an den Positionen gearbeitet, ich schnupfte einige weg, wurde aber auch von einigen niedergestreckt. Insgesamt machte ich vielleicht einen oder zwei Plätze gut und sondierte die Lage. Vor mir Helmut mit seiner 9er, davor ne weiße K3 und dann Ralf. Die Lage war schwierig, aber ich noch gut drauf und so fuhr ich näher hinter Helmut her als es einem Hetero lieb sein konnte. Auf Start/Ziel befahl ich meinem Bigblock vollen Schub und erlegte Helmut mittig der Geraden. Er tat mir ein wenig leid, da ich mit der Blade oft genug in seiner Lage war. Egal, einer hin, einer im Sinn. Nun war die weiße K3 dran. Er bremste vor der Kehre wie ein Mädchen, ich kam aber nicht vorbei, da ich keine Linie gefunden hatte, innen rein zu kommen. Ich folgte ihm eine Runde, Ende der Gegengeraden wollte ich es nicht versuchen, ging daher wie er recht früh vom Gas, Helmut bedankte sich und schlüpfte innen wieder durch. Na toll! Helmut war schräg wie Oskar in der Doppelrechts, ich konnte aber dranbleiben und ihn wieder auf der Geraden ziemlich uncool spalten. Aber auch die nächste Runde kam ich nicht an dem weißen Pillemann vorbei und Helmut ließ mich wieder ziemlich alt aussehen. Diesmal ließ ich ihn in Ruhe, um zu sehen, was er mit Mister K3 machen würde. Er streckte ihn prompt vor der Kehre nieder. Verdammt, wieso gelang mir das nicht? Ich war wieder dran, memmte aber weiterhin rum. Ich sah, dass Ralf und Helmut langsam wegkamen, es musste was passieren, da ich unbedingt an Ralf dranbleiben wollte. Da meine Kondition seltsamerweise schon wieder den Nullpunkt suchte, passierte aber was passieren musste und die nächste nervöse Hausfrau drängelte sich rein. Eine blaue K2. Auch er kam nicht so recht an der weißen vorbei. Ich kratzte erst mal ein paar Konditionsreste zusammen und beobachtete das Treiben vor mir. In der schnellen Links nach der Männerschikane war ich deutlich schneller als die Pillemänner vor mir. Ich erinnerte mich den den Film „Tage des Donners“ mit der alten Hackfresse Tom Cruise. Sein Teamchef, der alte Sack ermutigte ihn in dem Streifen irgendwo total patriotisch, in Kurve 5 außen zu bleiben. Da so ein Film ja absolut realitätsnah ist, sagte ich mir : Tschakka, du chaffst es auch! Ich würde die beiden jetzt wie ein Mann außenrum herbrennen, das sie direkt im nächsten Schachclub eintreten! Ich legte mir Mister blau zurecht, feuerte ausnahmsweise mal wie ein Torpedo auf Start/Ziel und hatte jetzt schon Mitleid mit der Nase vor mir. Kurz vor der Schikane ließ ich mich leicht zurückfallen, um dann mit höherem Speed da durch zu feuern und geschmeidig auf ihn aufzulaufen. Ich ließ mehr Sprit in die Brennräume, ging nach außen und setzte mich neben ihn. Ich schmiegte mich bei ihm an, wie ich es auch bei Heidi Klum gemacht hätte und wir flogen im Formationsflug bei weit über 200 durch die Links. Geil! Ich gab dem Bigblock vollen Schub und irgendwann verschand Mister Blau aus meinem Blickfeld, das war allerdings schon recht nah an der Anbremszone. Durch meine Linienwahl kam ich sehr spitz rein. Ich besorgte es meinen Bremsscheiben richtig und hoffte, dass mich der gerade außenrum zerwemste Pillemann nicht abschoß! Er tat mir den Gefallen und ich verspürte ein minimales Grinsen unter meinem Haupthaar. So, jetzt war aber endlich mein Lieblingsgegner dran! Der Ungläubige sollte in der nächsten Runde bekehrt werden. Eingangs Start/Ziel gab ich alles, da die weiße K3 bestialisch auf der Geraden ging und ich dranbleiben mußte. Ich legte das Gas früher an, als es meinem Hinterreifen lieb sein konnte. Da er aber anscheinend um den Ernst der Lage wusste, schenkte er mir gottähnlichen Grip und ich kam starfightermäßig durch die letzte Rechts. So weit hätte alles so schön sein können, aber es kam anders! Da ich wie ein nasser Sack auf meinem Geschoss hing, weil meine Kondition schon vorzeitig abgereist war, hatte ich viel zu wenig Druck auf dem Vorderrad. Dementsprechend änderte es ohne mich zu fragen den Radius und ich kam den Kurbs immer näher. Ich befahl weiterhin vollen Schub, aber es ging sich nicht aus! Ich eierte über die Kurbs, bewarf meinen Hintermann mit albernen Dreckklumpen, bekam wieder Asphalt unter die Räder und gab wieder Vollgas. Leider war das genau auf der Bodenwelle und mein Fahrwerk gönnte sich eine Pause. Ich schlingerte irgendwie Richtung Schikane, aber der Weiße war natürlich weg. Der Blaue hinter mir setzte sich neben mich, streckte mir seine liebliche Zunge raus und pulverisierte mich gnadenlos. Ich überlegte, wo der nächste Syncronwasserballet-Club ist, soll ja auch ne schöne Sportart sein. Meine Kondition schickte mir eine SMS, dass sie gut zu Hause angekommen sei. Ich konnte nicht mehr und folgte den beiden nur noch. Der Blaue ging an Mister Weiß vorbei und machte sofort Meter gut. Ich schien der einzige Menschling der ganzen Erde zu sein, der an dem Pillemann nicht vorbei kam. Ich beschränkte mich aufs Hinterherfahren und zwei weitere Aufzünder streckten mich nieder. Boah, jetzt hatte ich die Schnauze aber langsam voll. Ich drehte mich erst mal um. Hinter mir war aber nur noch Johannes Hesters auf einem 50er Roller. Ok, also drohte da keine Gefahr und ich war am Ende einer Vierergruppe angelangt. Ich folgte zunächst unauffällig, während ich nach vergessenen Konditionsresten in den Tiefen meines Körpers wühlte. Ich fand ein paar, sparte sie mir aber auf. Neuer Plan war, 4 Runden vor Schluß anzugasen und in jeder Runde einen der drei niederzustrecken. Ich musste daher erstmal auf die Restrundenanzeige schauen. Allerdings flog ich geschätzt fünfmal dran vorbei und vergaß es jedes Mal. So betete ich mir eine Runde lang immer wieder vor „schau auf die Restrundenanzeige“ . Leicht ramdösig erreichte ich so die Zielgerade und schaute tatsächlich drauf. Lustigerweise stand da eine 2. Dieses Rennen lief wirklich nur suboptimal. Hektisch aktivierte ich meine Reservekondition und klebte mich an die CBR von Steven. Er war mit seiner SC44 in Kurven flott unterwegs, teilte aber letztes Jahr mit mir das Leistungsdefizit der 900er. So streckte ich ihn in bester Helmutmanier auf der Zielgeraden nieder. Da warens nur noch zwei. Aber auch nur noch eine Runde. Das war zu wenig. Ende Gegengerade erlegte ich den zweiten Pillemann, der durchgeschlüpft war und schoß an Pos. 2 der Vierergruppe exakt 1/10tel nach Mister weiße K3 an der karierten Flagge vorbei. Ich war 11ter und wollte sofort in mein Sauerstoffzelt. Heini und die anderen gratulierten mir brav und Robert rief sofort zur Pokalverleihung. Ich nahm den Kleinen freudig entgegen, da ich ja immerhin nicht gestürzt war und mit guter Kondition wesentlich besser dagestanden hätte.

Es fing mittlerweile wieder leicht an zu nieseln und Heini wechselte minütlich die Reifenstrategie. Sein Rennen war als letztes dran. Als die Tröte trötete, hatte Heini ein paar Dunlops mit Profil drauf, um bei einsetzendem Regen nicht wehrlos zu sein. Aufgrund des Wetters blieben ein paar Startplätze leer. Das Feld sortierte sich bei der Startaufstellung und Robert gab wieder seinen Grundkurs in Ampelkunde. Heini, der fit wie ein Turnschuh ist und wahrscheinlich selbst ein 24 Stundenrennen problemlos alleine fährt, ließ mit seiner Brennwertmaschine fast alles stehen und sortierte sich an Pos 3 ein. Er flog geschmeidig Runde um Runde über die Piste. Die Plätze waren recht schnell sortiert, Heini lag ungefährdet auf Platz 5. Nach ca. 15 Runden bemerkte ich, wie er merklich langsamer wurde. Da es an seiner Fitness nicht liegen konnte, mussten wir bis zum Ende des Rennens warten, um von ihm den Grund seines memmenhaften Verhaltens zu erfahren. Was soll ich sagen, er musste ein Verwandter des Bundy sein, da er zum Schluß nur noch mit heißer Luft unterwegs war! Da er sich der Lächerlichkeit des Spritmangelliegenbleibers unbedingt entziehen wollte, trug er seine Kleine um den Kurs und wurde schließlich als 6. abgewunken. So schließt sich das Kapitel von Most 2004. Heini nahm den Pokal entgegen, der albernerweise mal wieder genauso groß war wie meiner und wir verstauten unsere Beute in den Transportern. Die restlichen 45 Kleinigkeiten folgten. Ich schaute sicherheitshalber noch mal über die leere Stelle unserer ehemaligen mobilen Homebase, um nix zu vergessen (was mir ja manchmal passiert sein sollte, behaupten zumindest böse Zungen), und wir rollten Richtung Heimat.

Ich danke allen Mitreisenden für die schönen Stunden und Tage. Es war mir eine Ehre, dabeigewesen zu sein. Heini, ich verspreche dir, dass es nie wieder an der Kondition scheitert. Ganz nach dem Prinzip „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen“ mache ich die umliegenden Wälder unsicher und besorgs meiner Kondition mal so richtig. Irgendwann brenne ich auch den letzten Ungläubigen her. Ich freue mich schon auf Brünn, wenn es endlich wieder losgeht. Möge der Wettergott es besser mit uns meinen! An euch Gaskranke da draußen: Ich wünsche euch eine supergeile Saison. Zündet würdig auf und brennt sie aller her. :twisted: :twisted: :twisted: :band: Vergeßt dabei aber nicht eure Lieben, die zu Haus oder an der Strecke auf euch warten und euch auch nach dem Rennen noch in die Arme schließen wollen. Es geht um den Spaß, der das Leben so schön macht, nicht um Leben und Tod, denkt bitte alle daran.

Hajo
Straßendreifachpokal
Jeder hat einen anderen Weg zur Party
Bild
  • Benutzeravatar
  • #Thomas29# Offline
  • Beiträge: 261
  • Registriert: Sonntag 14. März 2004, 19:06
  • Wohnort: Augsburg

Kontaktdaten:

Beitrag von #Thomas29# »

@ Hajo:

Spitzenmäßiger Bericht !
......, ich verspreche dir, dass es nie wieder an der Kondition scheitert. Ganz nach dem Prinzip „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen“ mache ich die umliegenden Wälder unsicher und besorgs meiner Kondition mal so richtig.
Das sage ich auch immer. Schon mit dem Training begonnen ? :wink:

Gruß
Thomas
  • Benutzeravatar
  • anderl Offline
  • Beiträge: 1216
  • Registriert: Donnerstag 13. November 2003, 15:54
  • Wohnort: Minga
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von anderl »

@ Hajo :thankyou:

Respekt! :thankyou:

Anderl
Antworten