Am Wochenende war das erste 2-Stunden Rennen des Motul Breakfast Cups am Nürburgring und die kleine 400er und ich hatten unseren ersten gemeinsamen Einsatz auf dem besonderen Asphalt names Rennstrecke

Anreise und Boxenbezug fanden Freitag vormittags statt und verliefen problemlos, die Eifel begrüßte und ausnahmsweise mit bestem Wetter. Vor Ort kamen dann als erstes die Straßenpellen runter und ein Satz wenig gebrauchter Bridgestone V02 drauf. Felgen wieder drin und auf zur technischen Abnahme! Dort gab es nichts zu meckern, die Auspuffanlage kam mit dem Eigenbau-Db-Eater problemlos beim ersten Anlauf durch und am Bike selbst gab es auch nichts auszusetzen.
Nach kurzer Fahrerbesprechung stand fest, dass aufgrund der bis jetzt nicht vollzählig angereisten Teilnehmer während des freien Trainings alle komplett fahren dürfen (statt nur eine Person pro Team). Das heißt also eine volle Stunde freie Fahrzeit und somit jede Menge Zeit sich perfekt einzuspielen. Teamkollege Till hat mir mit Reifenwärmern und gutem Rat in Bezug auf den Luftdruck ausgeholfen und so konnte ich direkt voll durchstarten. Die Zxr hat mit den Reifen super funktioniert und fuhr sich auch sonst sehr gut. Das Fahrwerk hat auf Anhieb top gepasst, das Reifenbild war sehr sauber und das Gefühl hat einfach gestimmt. Auch der neu aufgebaute Motor hat gut funktioniert und zumindest für die paar Kilos von Zxr und Dominik ordentlich Leistung gehabt, auch wenn der Db-Eater gerade oben heraus etwas gedämpft hat. Am Ende der Start-Ziel hatte ich mit Gegenwind 189km/h drauf (Übersetzung 14/46) und da war noch etwas Luft nach oben. Ich bin im Training dann nach 45 min in die Box, hab kurz noch etwas nachgetankt und bin auch die letzten 10 min nochmal raus. Das alles mit einer Batterie Ladung und ohne Lichtmaschine, danach war dann allerdings Schicht und die Batterie ziemlich leer. Dennoch ist die Fahrzeit so mehr als ausreichend!
Am nächsten Morgen stand das Qualifying an. Hier bin ich nur ein paar Runden gefahren, konnte mich aber Runde für Runde verbessern und hatte nach wie vor ein sehr gutes Gefühl. Die Rundenzeit für Startplatz 6 von 27 ist dann aber Teamkollege Till mit 2:24 gefahren. Dann kam das lange Warten, denn vor unserem Rennen war der das 6H-Rennen des RLC.
Dann war es endlich soweit und das Rennen wurde mit einem Le Mans Start eingeläutet. Till hat auf seine Aprilia Rs 250 angefangen und die erste halbe Stunde super Zeiten abgeliefert. Der anschließende Wechsel in der Box hat ebenfalls reibungslos geklappt und aus der Box raus ging es auf die erste Kurve zu, eine recht schwierige enge rechts. Bremsen, runterschalten und nochmal runter in den ersten. Jetzt Bremse auf und ans Gas!

Was war das? Bremse zu? Fuck! Schnell die Hand raus und rein in die Auslaufzone. Nein die Bremse war es nicht, der Motor ist ausgegangen

Erst mal Fassungslosigkeit, keine Ahnung wie das passieren konnte... Beim Schieben in hinter die Boxenmauer kam ich dann als sinnvollstes auf Kurzschluss, passt aber nicht, weil Wasserpumpe und Tacho noch laufen. Also mithilfe des Streckenpostens versucht die 400er nochmal anzuschieben, aber das wurde nix. Das Hinterrad hat komplett blockiert

Also blieb mir nichts anderes über als auf den Lumpensammler zu warten der mich wieder zurück in die Box gebracht hat. Dort wurde nach kurzem hin und her der Transponder wieder umgesteckt und Till sollte erstmal wieder weiterfahren.
In der Box haben wir die Zxr dann mit Hilfe unter anderem von hiesigen Foren Mitgliedern soweit zerlegt, um festzustellen, dass die Kurbelwelle komplett zu war und sich nicht drehen ließ. Im Zylinderkopf wurde ein eingelaufenes Nockenwellenlager gefunden und die Ölbrücke zwischen den Lagerböcken war gebrochen, sonst schien alles in Ordnung. Vor Ort wurde der Defekt also eher im Getriebe bzw an der Kupplung vermutet. Dass das eine Nockenwellenlager die komplette Kurbelwelle stilllegen und den Motor abwürgen würde, damit hätte ich nicht gerechnet, so ist es aber letztlich gewesen. Als ich noch am Rollen war, hat das Hinterrad zum Glück noch nicht blockiert, was im Nachhinein für einen ernsthaften Getriebeschaden schon untypisch gewesen wäre.
Zurück zum Renngeschehen, Till ist das Rennen durchgefahren und am Ende haben ihm nur 5 Runden zum Anschluss gefehlt. Die ersten Plätze hatten 49 Runden gedreht, danach gab es einen Sprung auf 44 Runden ab dem 4. Platz und von da an ging es Stück für Stück runter auf 39 Runden für Platz 25. So sind wir dann trotz meinem Ausfall "noch Vorletzter" geworden...
Dennoch hat mir die Veranstaltung alles in allem viel Spaß gemacht, die Atmosphäre war super und das Fahren macht süchtig. Ich schaue, dass ich in der letzten Woche Semesterferien jetzt den Motor wieder hinbekomme und dieses Jahr zumindest einmal noch irgendwo zu fahren. Preislich wären die Strecken in Belgien/Niederlanden (Zolder, Mettet...) für mich interessant, zumal diese auch nicht allzu weit weg sind.
Was den Umbau angeht, hat die Zxr auf dem Track keine Wünsche offen gelassen. Ich werde jetzt also erstmal nur noch das Honda Heck anpassen und die Motor Abstimmung perfektionieren.
Hier zum Abschluss noch ein paar Eindrücke vom Event:
Aufladen am Vortag
In der Box eingerichtet und Slicks montiert, rechts die Rs 250 von Till
Abends nach dem freien Training
Während der Wartezeit vorm Rennen
Und nach dem Rennen, immerhin unfallfrei wenn auch etwas entäuscht wieder abfahrbereit
