MotoGP - Blog - Rossi spekulierte mit Lorenzos Fehler
Schlitzohr reloaded
Valentino Rossis später Boxenstopp im Rennen von Misano wirkte auf den ersten Blick wie ein Fehler. Tatsächlich war es aber ein taktisches Meisterstück.
Montag, 14.09.2015 von Markus Zörweg
Valentino Rossi ließ Jorge Lorenzo ins offene Messer laufen
Motorsport-Magazin.com - "Ich bin absolut bereit für einen Zweikampf gegen Valentino auf der Strecke, auch wenn ich in der Vergangenheit eigentlich jedes Mal verloren habe", stellte Jorge Lorenzo am Donnerstag vor dem Rennwochenende in Misano selbstbewusst fest. Am Sonntag sollte es tatsächlich zum direkten Duell der beiden Titelrivalen kommen - und Lorenzo einmal mehr das Nachsehen haben. Weil er im Grand Prix von San Marino einfach langsamer war? Mit Sicherheit nicht. Weil ihm einmal mehr die nötige Durchschlagskraft im Zweikampf fehlte? Auch nicht. Lorenzo machte viel mehr einen Fehler, der noch jedem Gegner Rossis teuer zu stehen kam. Er ließ sich von ihm in eine Falle locken.
Rossis Strategie mit dem sehr späten zweiten Stopp war im Hinblick auf den Rennsieg vollkommen falsch. Auf den bereits völlig verschlissenen Regenreifen fuhr Rossi über mehrere Runden hinweg über zehn Sekunden langsamer als die Konkurrenz auf Slicks. Einem Routinier wie Rossi musste klar sein, dass auch für ihn ein frühestmöglicher Wechsel zurück auf das Trockenmotorrad die beste Wahl wäre, um ein gutes Rennergebnis zu erzielen. Doch darum ging es dem Doktor dieses Mal nicht.
Den Sieg überließ Rossi dieses Mal gerne Marc Marquez
Denn viel wichtiger als ein zweifelsohne schöner Sieg vor seiner Haustür, ist Rossi der Gewinn seines zehnten Weltmeistertitels. Das gab er nach dem Rennen ganz offen zu. Und um den Titel kämpft Rossi nicht gegen Smith oder Redding und wohl auch nicht mehr gegen Marquez, sondern nur gegen einen Mann: Jorge Lorenzo.
Lorenzo wird nervös
Lorenzo ist im Trockenen in dieser Saison für Rossi kaum zu biegen. Das wissen die beiden Ausnahmekönner selbst nur zu gut. Für Rossi gilt es also, Rennen bei schwierigen Verhältnissen wie zuletzt in Silverstone oder nun in Misano bestmöglich auszunützen. Der Altmeister weiß, wie unwohl sich Lorenzo in brenzligen Situationen fühlt und genau da glänzt Rossi so richtig. Während der Mann mit der Nummer 46 Runde um Runde abspulte, obwohl bereits Brocken aus seinen Regenreifen gerissen wurden, begann Lorenzo zu straucheln.
Er war es schließlich, der vor Rossi an die Box kam. Seine Outlap versuchte Lorenzo bestmöglich zu nutzen, um vor seinem Rivalen zu landen. Er pushte, so stark es ihm möglich war. Doch in Kurve 15 war Lorenzo über dem Limit unterwegs, verlor die Kontrolle über seine Yamaha und stürzte. Null Punkte für den Mallorquiner. Er hatte sich von Rossi in einen Fehler hetzen lassen, während der seinen Vorsprung um weitere elf Punkte vergrößerte. In diesem Ausmaß wäre ihm das im Kampf um den Sieg nicht gelungen.
Natürlich weiß niemand wirklich, was sich im Kopf Rossis in den entscheidenden Runden abspielte. Doch wer seine mittlerweile 20 Saisons dauernde Karriere in der Motorrad-Weltmeisterschaft verfolgt hat, weiß, dass Rossi ein Meister der psychologischen Kriegsführung ist. Dazu gehörten oft auch markige Sprüche abseits der Strecke oder überharte Manöver darauf. Davon ist in diesem Jahr gegenüber Jorge Lorenzo nichts zu erkennen. Um einen Gegner mental zu zermürben, braucht es all das aber auch gar nicht. Das hat Rossi in Misano eindrucksvoll bewiesen.
MotoGP - Blog - Rossi spekulierte mit Lorenzos Fehler
Diese Idee hatte ich auch anfänglich, hat aber m.E. einen entscheidenden Gedankenfehler.
Sie hat nur durch Lorenzos Sturz funktioniert. Ohne diesen wäre er einige Sekunden vor Rossi nach den jeweiligen Wechseln gelegen, denn bei rd 10s besseren Zeiten auf Slicks zu diesem Zeitpunkt wäre Lorenzo dies ein Leichtes gewesen.
Andersrum, früh reinkommen, Lorenzo ebenfalls und ihn bei noch leicht feuchten Bedingung unter Druck zu setzen, wäre dann erfolgsversprechender gewesen.
Valentino Rossis später Boxenstopp im Rennen von Misano wirkte auf den ersten Blick wie ein Fehler. Tatsächlich war es aber ein taktisches Meisterstück.
Montag, 14.09.2015 von Markus Zörweg
Valentino Rossi ließ Jorge Lorenzo ins offene Messer laufen
Sorry, aber das ist kompletter Blödsinn!
Als direkte Titelkonkurrenten mußte Lorenzo das machen was Rossi tat. Nur erkannte Lorenzo rechtzeitig, er mußte früher rein als Rossi. Obwohl er im nachhinein eh viel zu spät gewechselt hat. Sein Team hat ihm 2 Runden vorher schon signalisiert er soll zum wechseln rein kommen.
Aber angenommen, Lorenzo wäre 2 oder gar 3 Runden früher hereingekommen und es hätte wieder stärker zu Regnen begonnen? Er hätte Slicks montiert gehabt und Rossi wäre immer noch auf RR unterwegs gewesen, wer wäre der Idiot gewesen? Diese Situation war gar nicht so unwahrscheinlich weil es trotz der abtrocknenden Piste immer noch tröpfelte.
Rossi hatte mit Lorenzos Crash auf Slicks einfach nur Glück, wäre Lorenzo ins Ziel gekommen, dann weit vor vor Rossi. Lorenzo wär vermutlich aufs Trepperl gekommen.
Von ins "offene Messer laufen lassen" ist polemischer Bullshit!
Ja, die Situationen zu so einem Rennen können je nach " Fanlager" positiv wie negativ ausgelegt werden.
Was allerdings wirklich in den Köpfen der Fahrer vorging weiß Gott sei Dank keiner
Allerdings warst jetzt Du nicht pers. damit gemeint, denn weder habe ich den Blog geschrieben noch hast Du das Gegenteil behauptet sondern nur angenommen bei was wäre wenn
Allerdings wollen die Fans eines Rennfahrers solche Geschichte über Ihren Hero hören, denn das stellt Ihn in Ihren Augen noch ein wenig mehr über die anderen.
Und ja ich bin nach Kevin Schwanz Zeiten Rossi Fan, aber in dem Rennen dachte ich ehrlich gesagt der spinnt, als er Runde um Runde weitergefahren ist nachdem Marquez schon auf Slicks gewechselt hat.
Zuletzt geändert von robs97 am Montag 14. September 2015, 20:31, insgesamt 3-mal geändert.