Eure schönsten/coolsten/traurigsten Zündgeschichten...
Hier könnt Ihr posten was nicht mit dem Thema Racing zusammenhängt
Jokes, jeglicher Dummfug oder einfach nur um zu quatschen
Jokes, jeglicher Dummfug oder einfach nur um zu quatschen

„Brennen muss die Sau!“ Wir standen mit weit geöffnetem Mund vor der lodernden Auspuffbirne meiner RD80LC1. Blauweiß war die kleine Yamaha, traumschön, mein ganzer Stolz und zugleich mein ganzes Geld. Aber was war schon Geld, wenn man so einen Boliden besitzen konnte. Ich war gerade 16 und nen Keks alt und hatte die Kleine von einem Mädchen abgekauft. Ja, ein Mädchen, mir war der Spot in der Clique egal, ich MUSSTE dieses Geschoss einfach kaufen. Erste Gehversuche in der väterlichen Weide verliefen erfolgreich, wobei das Treiben ein wenig von einem Dragster-Event hatte. Bis max. in den vierten geradeaus voll beschleunigen, dann möglichst gefühlvoll auf dem satten Gras den Bremsvorgang einleiten, um rechtzeitig vorm Zaun zum Stehen zu kommen. Immer hin und her. Kurvenfahren war mir zu heikel auf dem Rasen. Als ich endlich den Führerschein hatte, fuhr ich innerhalb von sieben Tagen 1000km. Ein Traum, ich hatte mein gesamtes Sparschwein im Tank vernichtet, aber besser konnte man die Kohle nicht anlegen. Ich war frei! Die Welt lag mir zu Füßen, niemand konnte mich jetzt noch aufhalten. Egal, wohin ich wollte, ich konnte einfach hinfahren. War das geil. Das Leben war granatenstark.
Mein Kumpel Wollek stand bedächtig vor der brennenden Birne, zog an seiner Camel und schaute zufrieden drein. „Mindestens 10km/h bringt das. Der Topf ist doch total zu gewesen, wenn ein Mädchen das Ding gefahren hat“. Wollek wusste Bescheid. Schließlich kannte er Thomas. Thomas war so was wie der Tim Allen (Tooltime) unter uns Jungzündern. Gottgleich nahmen wir seine Aussagen hin und meißelten sie Stein. Niemals würden wir einen anderen Gott haben neben ihm, Amen. Thomas hatte auch den Tipp mit dem Ausbrennen erzählt. Leider hatten wir keine genaueren Angaben bezgl. der Flüssigkeit und der Menge selbiger, die man in so einen Krümmer schütten muss, damit er richtig ausbrennt. Ich als schraubertechnischer Totalschaden war aber immerhin froh, dass wir den Krümmer ohne gebrochene Finger abgebaut bekommen hatten. Der Rasenmähersprit von Wolleks Eltern kam gerade recht. Nach dem Prinzip viel hilft viel füllten wir den Topf mit ausreichend brennbarer Flüssigkeit und überlegten, wer das Ganze nun anstecken solle. Wirklich Freiwillige fanden sich nicht, also rauchten wir erstmal eine. Nachdem die Fluppen runtergebrannt waren, warf Wollek die Kippe todesmutig in den Schlund vom Topf. Mit einer riesigen Stichflamme bedankte sich der Aspirant höflich ob seiner spontanen Erwärmung und setzte unvorsichtig herumliegende Gegenstände ebenfalls in Brand. „Das muss so sein“ redeten wir uns ein, machen konnten wir eh nix mehr. Nachdem die Nebenfeuer gelöscht waren, glühte und brannte der Topf auch freudig vor sich hin.
In meinen wilden Phantasien sah ich es schon vor mir. Im Anflug auf Burgstemmen den Bethelner Berg hinab im freien Fall und mit der Polizei im Rücken würde ich die 100km/h knacken. Ruhm und Ehre bei den Kumpels wären mir gewiss. Jetzt und hier würde ich einen neuen Speedrekord mit einer RD aufstellen, jawohl, du kleine Schönheit, wir machen den Berg fertig, heute und hier! Diverse Zigaretten und Gedanken später war der Topf endlich erkaltet und mit einigen Flüchen wieder montiert. Erste Gasstöße ließen mir kalte Schauer über den Rücken laufen. Man konnte die neue Power geradezu fühlen. Sie kroch durch die Jeans empor, unter meiner phänmenalen HeinGericke Lederjacke hindurch bis hinauf in die Haarspitzen. Die Luft zitterte vor Anspannung. Es war Zeit für den Rekordversuch am Bethelnder Berg. Man sah jeden Atemzug von den Zeugen dieser Zusammenkunft. Ich zitterte. Gut, das könnte auch daran gelegen haben, dass wir den 5.November 1987 schrieben, es draußen scheißend kalt war und ich außer der Lederjacke keinerlei Schutz gegen die Kälte hatte. Aber die andere Version gefiel mir irgendwie besser.
Wie einst Evel Knivel schloß ich meine Jacke und bereitete mich auf den finalen Versuch vor. Ich wusste, ich hatte nur diese eine Chance, denn ich war eh sauspät dran, um noch pünktlich zum Abendessen zu Hause zu sein. Umdrehen und weitere Versuche waren damit raus. Egal, ein Versuch ist mehr als genug. Leichte Gasstöße ließen die RD warmlaufen, ich verabschiedete mich von den Jungs und nickte ihnen ein letztes Mal zu.
Nun war ich allein. Nur der Berg, die Yamaha und ich. Vorschriftsmäßig rollte ich durch die Niederungen von Betheln, nur nicht auffallen oder gar irgendwelche Sheriffs provozieren. Endlich tauchte das Ortsschild auf. Vollgas. Der Berg stieg hier steil an. Trotzdem kletterte die Nadel langsam empor. 70…75….78. Ja, das sieht gut aus, locker hängt die Kleine am Gas, und das Ganze sogar noch ohne die Mutter aller Zweitaktöle, dem legendären Castrol TTS. Das konnte ich mir einfach nicht leisten. Nebel zog auf. Die Temperatur sank gefühlt auf weniger als 5°C. Es war mittlerweile nach 17 Uhr und weitestgehend dunkel. Gutes Wetter. Schön kalt, viel Sauerstoff in der Luft. Bestes Rekordwetter. Die Nebelwand wurde langsam zum Problem und beschlug mein Visier. Die frisch gelernte Fahrschulregel, immer innerhalb der Sichtweite anhalten zu können, war sagen wir mal, nur noch grenzwertig einzuhalten. Egal, es gab wichtigeres. Ich war auf dem Plateau, ab jetzt ging es nur noch bergab, was anderes als Vollgas wäre jetzt tödlich gewesen. Hier galt es Schwung zu holen. Vor mir tauchten schemenhaft zwei Rücklichter auf und kamen rasch näher. Egal, Hajo, bleib am Gas, von so was lassen wir uns nicht aufhalten, nicht jetzt. Die zwei Rücklichter entpuppten sich als Betonmischer, der bedrohlich nahe durch mein vernebeltes Visier heranwaberte. Gut so, dass würde meine baldige Geschichte, die ich den Kumpels erzähle, nur noch etwas spannender machen. Ein perfektes Ausweichmnöver nach links ließ mich neben den Vierachser kommen. Alle Blicke auf dem Tacho, tief gebückt hinter der PichlerRacingscheibe (ich bitte zu beachten, dass diese Pichlerverkleidung nullkommagarnix mit den Windjammerteilen zu tun hatte, sondern eine megacoole Sportverkleidung war).
95km/h! JA, das ist es, das ist es, jetzt bloß keinen Fehler mehr machen. Weit vorausschauen war unmöglich, ich sah maximal 20m, aber anhand der Kurve wusste ich, dass ich noch zwei leichte Kurven bis zur Zieldurchfahrt am Ortsschild hatte. Alle Überwachungssysteme zeigten grün, ich sinnierte nebenbei über meiner Dankesrede.
Ein letzter vorschriftsmäßiger, aber leider folgenschwerer Schulterblick versicherte mir, dass ich den Betonmischer hinter mir gelassen hatte. Ich korrigierte meine Flugbahn auf die rechte Spur, drehte den Kopf nach vorn und blickte auf ein rundes 25km/h Schild auf weißem Grund. Lustigerweise war es an der Flachte eines Rübenhängers montiert und bewegte sich tatsächlich mit nicht mehr als 25km/h vor mir her. Wer jetzt aufgepasst hat, erkennt die kleine pysikalische Dikrepanz der Geschwindigkeiten sofort. Ich befand mich immer noch im Rechtsdrall, ein Umschwenken nach Links auf die rettende Gegenfahrbahn war unmöglich. Also war nur noch Plan B möglich, weiteres Ausweichen nach rechts. Irgendwann ging mir die Straße aus, ich war auf dem Grünstreifen und schoß rechts am Rübenhänger vorbei. Aufgrund meiner Fahrversuche während meiner noch führerscheinlosen Zeit hielt ich die Fuhre zunächst auf Kurs. Gerade als ein wenig Hoffnung aufkeimte, dass ich diese Situation ohne Beschädigung des amtlichen Rekordfahrzeugs meistern könnte, tauchte ER auf. ER war ein fieser, weiß reflektierender Begrenzungspfosten. Ich protestierte beim Rennleiter. Sowas stand in der Weide nicht rum. Das ist unfair! Das hab ich nie geübt, verdammt. Irgendwie driftete ich um das Scheißding drumrum, kam aber in gefährliche Schlingerbewegungen. Die Situation wurde uncool. Ich hatte die Kontrolle endgültig verloren, als das Mopped in mächtige Schräglage geriet und langsam aber unaufhaltbsam in Richtung Rübenhänger entglitt. Da keine Zeit war, Rettungsboote zu wassern, sprang ich direkt ab und landete im Graben. Nach lustigen Purzelbäumen und Piruetten landete ich halbwegs auf den Füßen und blickte dem Rübenzug hinterher. Funkensprühend hatte sich meine Kleine unter dem hinteren Hänger verkeilt und wurde mitgeschliffen. Ich hatte nix besseres zu tun, als dem Gespann hinterherzulaufen. Der Treckerfahrer hatte von der ganzen Aktion nix mitgekommen und fuhr freudig seiner Wege. Mister Betonmischerfahrer machte Lichthupe und Fanfare abwechselnd, ich lief mit Höchstgeschwindigkeit zwischen Trecker und Baufahrzeug, eine so im Nachhinein betrachtet ziemlich seltsame und subtile Begebenheit. Nun gut, der Trecker wurde tatsächlich langsamer, ich erreichte linkerhand das Führerhaus und fuchtelte immer noch behelmt und behandschuht in Richtung Fahrerkabine. Der dort sitzende Bauer hatte ein riesiges Fragezeichen auf der Stirn und erschien komischerweise etwas durcheinander. Er schaute mich mit einer Mischung aus Verunsicherung und völliger Sprachlosigkeit an. Schließlich hatte er das Gespann gestoppt und blickte mich verwirrt an. „Was zur Hölle…“. „Mein Mopped...da hinten…alles kaputt…so eine Scheiße…“ Ich konnte keine kompletten Sätze bilden, ging einfach nicht. Wir gingen zum zweiten Hänger. Unter der Deichsel hing etwas blau/weißes und dampfte vor sich hin. Keine Frage, dieses Ding war eben noch mein Bolide mit frisch ausgebranntem Topf. Half ihm aber auch nicht, nun er war tot. Das Leben hatte soeben seinen Sinn verloren. Ich setzte mich in die Wiese und war fassungslos. Der Betonmischermann kam zu mir und fragte, ob er die Polizei rufen solle. Mir wars egal, macht, was ihr wollt.
Irgendwann tauchten die grünweißen Jungs dann auf und stellten belanglose Fragen. Die Nummer war eh durch. Hier gabs nichts mehr zu sehen. Spätestens als der Rübenmann mit einem anderen Rübenmann und dessen Trecker die Reste meines verklemmten Rekordfahrzeugs mithilfe einer riesigen Kette aus der Deichsel riss, starb auch ein Teil in mir.
An der Schaufel baumelnd überquerte meine Kleine die Ziellinie und landete auf dem ersten Hof im Ort. Endstation. Ich musste telefonieren und meiner Mutter erklären, warum das mit dem Abendessen heute etwas später werden würde.
Ich brauchte viele Abendessen, bis ich Prinzessin 2.0 in Form einer formidablen RD80LC2 in die Arme schließen konnte, natürlich mit Pichler- Vollverkleidung. Diese Dame hat mich überlebt, wenn auch nicht ohne Blessuren, doch davon vielleicht später…
Gute Nacht
45
PS: Ich bin dem großen Filmvorführer sehr dankbar, dass bei der Nummer nur die RD starb…
PPS: Für Wollek, wo immer du jetzt bist und zündest, ich hoffe, du hast genauso viel Spaß wie wir damals in dieser Welt. Wir sehen uns wieder, irgendwann, irgendwo.
Mein Kumpel Wollek stand bedächtig vor der brennenden Birne, zog an seiner Camel und schaute zufrieden drein. „Mindestens 10km/h bringt das. Der Topf ist doch total zu gewesen, wenn ein Mädchen das Ding gefahren hat“. Wollek wusste Bescheid. Schließlich kannte er Thomas. Thomas war so was wie der Tim Allen (Tooltime) unter uns Jungzündern. Gottgleich nahmen wir seine Aussagen hin und meißelten sie Stein. Niemals würden wir einen anderen Gott haben neben ihm, Amen. Thomas hatte auch den Tipp mit dem Ausbrennen erzählt. Leider hatten wir keine genaueren Angaben bezgl. der Flüssigkeit und der Menge selbiger, die man in so einen Krümmer schütten muss, damit er richtig ausbrennt. Ich als schraubertechnischer Totalschaden war aber immerhin froh, dass wir den Krümmer ohne gebrochene Finger abgebaut bekommen hatten. Der Rasenmähersprit von Wolleks Eltern kam gerade recht. Nach dem Prinzip viel hilft viel füllten wir den Topf mit ausreichend brennbarer Flüssigkeit und überlegten, wer das Ganze nun anstecken solle. Wirklich Freiwillige fanden sich nicht, also rauchten wir erstmal eine. Nachdem die Fluppen runtergebrannt waren, warf Wollek die Kippe todesmutig in den Schlund vom Topf. Mit einer riesigen Stichflamme bedankte sich der Aspirant höflich ob seiner spontanen Erwärmung und setzte unvorsichtig herumliegende Gegenstände ebenfalls in Brand. „Das muss so sein“ redeten wir uns ein, machen konnten wir eh nix mehr. Nachdem die Nebenfeuer gelöscht waren, glühte und brannte der Topf auch freudig vor sich hin.
In meinen wilden Phantasien sah ich es schon vor mir. Im Anflug auf Burgstemmen den Bethelner Berg hinab im freien Fall und mit der Polizei im Rücken würde ich die 100km/h knacken. Ruhm und Ehre bei den Kumpels wären mir gewiss. Jetzt und hier würde ich einen neuen Speedrekord mit einer RD aufstellen, jawohl, du kleine Schönheit, wir machen den Berg fertig, heute und hier! Diverse Zigaretten und Gedanken später war der Topf endlich erkaltet und mit einigen Flüchen wieder montiert. Erste Gasstöße ließen mir kalte Schauer über den Rücken laufen. Man konnte die neue Power geradezu fühlen. Sie kroch durch die Jeans empor, unter meiner phänmenalen HeinGericke Lederjacke hindurch bis hinauf in die Haarspitzen. Die Luft zitterte vor Anspannung. Es war Zeit für den Rekordversuch am Bethelnder Berg. Man sah jeden Atemzug von den Zeugen dieser Zusammenkunft. Ich zitterte. Gut, das könnte auch daran gelegen haben, dass wir den 5.November 1987 schrieben, es draußen scheißend kalt war und ich außer der Lederjacke keinerlei Schutz gegen die Kälte hatte. Aber die andere Version gefiel mir irgendwie besser.
Wie einst Evel Knivel schloß ich meine Jacke und bereitete mich auf den finalen Versuch vor. Ich wusste, ich hatte nur diese eine Chance, denn ich war eh sauspät dran, um noch pünktlich zum Abendessen zu Hause zu sein. Umdrehen und weitere Versuche waren damit raus. Egal, ein Versuch ist mehr als genug. Leichte Gasstöße ließen die RD warmlaufen, ich verabschiedete mich von den Jungs und nickte ihnen ein letztes Mal zu.
Nun war ich allein. Nur der Berg, die Yamaha und ich. Vorschriftsmäßig rollte ich durch die Niederungen von Betheln, nur nicht auffallen oder gar irgendwelche Sheriffs provozieren. Endlich tauchte das Ortsschild auf. Vollgas. Der Berg stieg hier steil an. Trotzdem kletterte die Nadel langsam empor. 70…75….78. Ja, das sieht gut aus, locker hängt die Kleine am Gas, und das Ganze sogar noch ohne die Mutter aller Zweitaktöle, dem legendären Castrol TTS. Das konnte ich mir einfach nicht leisten. Nebel zog auf. Die Temperatur sank gefühlt auf weniger als 5°C. Es war mittlerweile nach 17 Uhr und weitestgehend dunkel. Gutes Wetter. Schön kalt, viel Sauerstoff in der Luft. Bestes Rekordwetter. Die Nebelwand wurde langsam zum Problem und beschlug mein Visier. Die frisch gelernte Fahrschulregel, immer innerhalb der Sichtweite anhalten zu können, war sagen wir mal, nur noch grenzwertig einzuhalten. Egal, es gab wichtigeres. Ich war auf dem Plateau, ab jetzt ging es nur noch bergab, was anderes als Vollgas wäre jetzt tödlich gewesen. Hier galt es Schwung zu holen. Vor mir tauchten schemenhaft zwei Rücklichter auf und kamen rasch näher. Egal, Hajo, bleib am Gas, von so was lassen wir uns nicht aufhalten, nicht jetzt. Die zwei Rücklichter entpuppten sich als Betonmischer, der bedrohlich nahe durch mein vernebeltes Visier heranwaberte. Gut so, dass würde meine baldige Geschichte, die ich den Kumpels erzähle, nur noch etwas spannender machen. Ein perfektes Ausweichmnöver nach links ließ mich neben den Vierachser kommen. Alle Blicke auf dem Tacho, tief gebückt hinter der PichlerRacingscheibe (ich bitte zu beachten, dass diese Pichlerverkleidung nullkommagarnix mit den Windjammerteilen zu tun hatte, sondern eine megacoole Sportverkleidung war).
95km/h! JA, das ist es, das ist es, jetzt bloß keinen Fehler mehr machen. Weit vorausschauen war unmöglich, ich sah maximal 20m, aber anhand der Kurve wusste ich, dass ich noch zwei leichte Kurven bis zur Zieldurchfahrt am Ortsschild hatte. Alle Überwachungssysteme zeigten grün, ich sinnierte nebenbei über meiner Dankesrede.
Ein letzter vorschriftsmäßiger, aber leider folgenschwerer Schulterblick versicherte mir, dass ich den Betonmischer hinter mir gelassen hatte. Ich korrigierte meine Flugbahn auf die rechte Spur, drehte den Kopf nach vorn und blickte auf ein rundes 25km/h Schild auf weißem Grund. Lustigerweise war es an der Flachte eines Rübenhängers montiert und bewegte sich tatsächlich mit nicht mehr als 25km/h vor mir her. Wer jetzt aufgepasst hat, erkennt die kleine pysikalische Dikrepanz der Geschwindigkeiten sofort. Ich befand mich immer noch im Rechtsdrall, ein Umschwenken nach Links auf die rettende Gegenfahrbahn war unmöglich. Also war nur noch Plan B möglich, weiteres Ausweichen nach rechts. Irgendwann ging mir die Straße aus, ich war auf dem Grünstreifen und schoß rechts am Rübenhänger vorbei. Aufgrund meiner Fahrversuche während meiner noch führerscheinlosen Zeit hielt ich die Fuhre zunächst auf Kurs. Gerade als ein wenig Hoffnung aufkeimte, dass ich diese Situation ohne Beschädigung des amtlichen Rekordfahrzeugs meistern könnte, tauchte ER auf. ER war ein fieser, weiß reflektierender Begrenzungspfosten. Ich protestierte beim Rennleiter. Sowas stand in der Weide nicht rum. Das ist unfair! Das hab ich nie geübt, verdammt. Irgendwie driftete ich um das Scheißding drumrum, kam aber in gefährliche Schlingerbewegungen. Die Situation wurde uncool. Ich hatte die Kontrolle endgültig verloren, als das Mopped in mächtige Schräglage geriet und langsam aber unaufhaltbsam in Richtung Rübenhänger entglitt. Da keine Zeit war, Rettungsboote zu wassern, sprang ich direkt ab und landete im Graben. Nach lustigen Purzelbäumen und Piruetten landete ich halbwegs auf den Füßen und blickte dem Rübenzug hinterher. Funkensprühend hatte sich meine Kleine unter dem hinteren Hänger verkeilt und wurde mitgeschliffen. Ich hatte nix besseres zu tun, als dem Gespann hinterherzulaufen. Der Treckerfahrer hatte von der ganzen Aktion nix mitgekommen und fuhr freudig seiner Wege. Mister Betonmischerfahrer machte Lichthupe und Fanfare abwechselnd, ich lief mit Höchstgeschwindigkeit zwischen Trecker und Baufahrzeug, eine so im Nachhinein betrachtet ziemlich seltsame und subtile Begebenheit. Nun gut, der Trecker wurde tatsächlich langsamer, ich erreichte linkerhand das Führerhaus und fuchtelte immer noch behelmt und behandschuht in Richtung Fahrerkabine. Der dort sitzende Bauer hatte ein riesiges Fragezeichen auf der Stirn und erschien komischerweise etwas durcheinander. Er schaute mich mit einer Mischung aus Verunsicherung und völliger Sprachlosigkeit an. Schließlich hatte er das Gespann gestoppt und blickte mich verwirrt an. „Was zur Hölle…“. „Mein Mopped...da hinten…alles kaputt…so eine Scheiße…“ Ich konnte keine kompletten Sätze bilden, ging einfach nicht. Wir gingen zum zweiten Hänger. Unter der Deichsel hing etwas blau/weißes und dampfte vor sich hin. Keine Frage, dieses Ding war eben noch mein Bolide mit frisch ausgebranntem Topf. Half ihm aber auch nicht, nun er war tot. Das Leben hatte soeben seinen Sinn verloren. Ich setzte mich in die Wiese und war fassungslos. Der Betonmischermann kam zu mir und fragte, ob er die Polizei rufen solle. Mir wars egal, macht, was ihr wollt.
Irgendwann tauchten die grünweißen Jungs dann auf und stellten belanglose Fragen. Die Nummer war eh durch. Hier gabs nichts mehr zu sehen. Spätestens als der Rübenmann mit einem anderen Rübenmann und dessen Trecker die Reste meines verklemmten Rekordfahrzeugs mithilfe einer riesigen Kette aus der Deichsel riss, starb auch ein Teil in mir.
An der Schaufel baumelnd überquerte meine Kleine die Ziellinie und landete auf dem ersten Hof im Ort. Endstation. Ich musste telefonieren und meiner Mutter erklären, warum das mit dem Abendessen heute etwas später werden würde.
Ich brauchte viele Abendessen, bis ich Prinzessin 2.0 in Form einer formidablen RD80LC2 in die Arme schließen konnte, natürlich mit Pichler- Vollverkleidung. Diese Dame hat mich überlebt, wenn auch nicht ohne Blessuren, doch davon vielleicht später…
Gute Nacht
45
PS: Ich bin dem großen Filmvorführer sehr dankbar, dass bei der Nummer nur die RD starb…
PPS: Für Wollek, wo immer du jetzt bist und zündest, ich hoffe, du hast genauso viel Spaß wie wir damals in dieser Welt. Wir sehen uns wieder, irgendwann, irgendwo.
- SP-12 Harry Offline
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Hajo´s Nachtgeschichten...immer wieder ein Schmankerl!
Man Kerl, da hassu aber Glück gehabt!
Übrigens, war doch klar, dass erst die zweite RD80 die Gute war! Bist du nicht Herr Zweimann??
Man Kerl, da hassu aber Glück gehabt!
Übrigens, war doch klar, dass erst die zweite RD80 die Gute war! Bist du nicht Herr Zweimann??

Gruss Harry , die Comeback-Schlampe
____________
www.harald-hartung.com
"Vier Räder transportieren deinen Körper - Zwei Räder deine Seele!" (geklaut!)
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Korea,
34, RD80LC2
-
- Prinzessin Horst Offline
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Wot?Hajo hat geschrieben:Ich brauchte viele Abendessen, bis ich Prinzessin 2.0 in Form einer formidablen RD80LC2 in die Arme schließen konnte

Hajo, wir hatten die gleiche Kindheit.
Schade, daß wir nicht im gleichen Dorf groß geworden sind...

- as Offline
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- Lieblingsstrecke: Brünn/Brno
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OK, wenn's auch so kurz sein darfBundy hat geschrieben:Es müssen auch keine Romane sein! Es reicht sowas wie:
"1988. RG 500. Erster Wheelie mit einem richtigen Motorrad. Der SOUND! Ejakulat in der Bux."![]()

Muss so 1991 gewesen sein, als der leider nicht mehr unter uns weilende coolste Kollege aller Zeiten ganz geheimnisvoll einen in Alufolie verpackten Kanister aus der Garagenecke zauberte und sich einen Atemschutz ins Gesicht pflanzte. Ein verschwörerisches "Mach mal Deinen Tank auf" und schon floss der ominöse Elixier in meine 80er (wobei, war ja mittlerweile eine 150er...). Dann auf die Strasse und siehe da, endlich drehte das Ding aus und fühlte sich an wie eine Yamaha RD oder sowas (wobei's 'ne Vespa war..).
Äther macht Laune

...zumindest bis zu dem Punkt, an dem man mal versucht, Zylinderkopf und -fuss wieder auseinanderzunehmen. Musste feststellen, dass so Aluteile bei Überhitzung so zusammenbacken, dass man sie selbst mit massiver Gewalt nicht mehr getrennt bekommt

Cheers,
André
Ich fürchte, dass wäre ziemlich materialmordend ausgegangenPrinzessin Horst hat geschrieben: Schade, daß wir nicht im gleichen Dorf groß geworden sind...

- Nordsee-Ninja Offline
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Moin
Eine Schöne geschichte:
Zündapp KS80 Super, MBV-Doppelscheinwerferverkleidung, Zentralfederbein, TT-Auspuff....ja das war damals was.
Natürlich musste der Zylinder runter um die Steuerzeiten zu ändern. Nächte lang hab ich mit dem Zylinder auf der Bettkante gesessen und geschliffen, geschmirgelt und geglättet.
Nachdem ich den Motor komplettiert hatte kam die Probefahrt.
90, 100....110...115! Wow, was für eine Höllenmaschine.
Dann, schlagartig Leistung weg, Motor aus. Verdammt.
Zuhause gab es erst mal einen Anschiß vom Alten, ich hätte den Motor versaut.
Gott sei Dank war es dann doch nicht meine Schuld. Eine Nadel vom Kurbelwellennadellager ist durch den Überstromkanal in den Brennraum gelangt.
Meine Kollegen fuhren heiß gemachte Japaner mit 110ccm Zylinder.
Ich, natürlich abhängig von Vaters Portemanais, kam mit dem Argument das die großen Nachbauzylinder ja viel billiger sind als ein original Zündapp-Zylinder. Mein Vater meinte: Nix, so`n nachgemachter Scheiß kommt nicht an das schöne Moped! Ich bestell dir einen bei Zündapp.
Half ja nichts, besser mit 80ccm unterwegs sein als ohne Moped.
Tage später kam der Zylinder, ich öffnete das Paket und wurde stutzig.
Nachdem ich mit dem Maßschieber die Bohrung gemessen hatte bin ich erst mal meinem Vater in die Arme gefallen.
Ein Nigelnagelneuer 110ccm Zündapp-Zylinder!
Mein Vater sagte nur: Erzähl Mama nichts davon!
Gruß
Tom
Eine Schöne geschichte:
Zündapp KS80 Super, MBV-Doppelscheinwerferverkleidung, Zentralfederbein, TT-Auspuff....ja das war damals was.
Natürlich musste der Zylinder runter um die Steuerzeiten zu ändern. Nächte lang hab ich mit dem Zylinder auf der Bettkante gesessen und geschliffen, geschmirgelt und geglättet.
Nachdem ich den Motor komplettiert hatte kam die Probefahrt.
90, 100....110...115! Wow, was für eine Höllenmaschine.
Dann, schlagartig Leistung weg, Motor aus. Verdammt.
Zuhause gab es erst mal einen Anschiß vom Alten, ich hätte den Motor versaut.
Gott sei Dank war es dann doch nicht meine Schuld. Eine Nadel vom Kurbelwellennadellager ist durch den Überstromkanal in den Brennraum gelangt.
Meine Kollegen fuhren heiß gemachte Japaner mit 110ccm Zylinder.
Ich, natürlich abhängig von Vaters Portemanais, kam mit dem Argument das die großen Nachbauzylinder ja viel billiger sind als ein original Zündapp-Zylinder. Mein Vater meinte: Nix, so`n nachgemachter Scheiß kommt nicht an das schöne Moped! Ich bestell dir einen bei Zündapp.
Half ja nichts, besser mit 80ccm unterwegs sein als ohne Moped.
Tage später kam der Zylinder, ich öffnete das Paket und wurde stutzig.
Nachdem ich mit dem Maßschieber die Bohrung gemessen hatte bin ich erst mal meinem Vater in die Arme gefallen.
Ein Nigelnagelneuer 110ccm Zündapp-Zylinder!
Mein Vater sagte nur: Erzähl Mama nichts davon!

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Tom
Zuletzt geändert von Nordsee-Ninja am Mittwoch 5. Dezember 2007, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
- pofpof Offline
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Prinzessin,Kurzgeschichte:
2003
Mugello
Freitag, 09.00 Uhr
Reifen warm
Ich bin dran
Zündschlüssel daheim
Im Schlüsselkasten
Die Sau
Wutausbruch
Bohrmaschine
Hammer
Schraubenzieher
Torx
Endlich
Freitag, 12.00 Uhr
Erste Ausfahrt
Abends Tannenzäpfle
Alle gelacht
schreib Gedichte!!!!
Klasse-Nummer



@Hajo
So was kenn ich - nur ohne Rüben-Einlage.
Wir haben beim Birnenausbrennen mal für
den stundenweisen Totalausfall einer Tiefgarage gesorgt...
@Harry Gres
Klassiker!!!
@Bundy
Danke für diese gute Idee!!



@all
Na los! Lasst mal was lesen!!
Glück auf!
Pofpof
Man soll keine Dummheit zweimal begehen - die Auswahl ist schließlich groß genug!
- Nordsee-Ninja Offline
- Beiträge: 191
- Registriert: Dienstag 24. Januar 2006, 10:21
- Wohnort: Großefehn
- Kontaktdaten:
Eine weniger schöne Geschichte:
Hab mich zwar schon X-mal mit der Mofa und mit der 80er hingelegt aber dieser Crash hatte es in sich.
Mein Unfall von 1991:
Die Geschicht von meinen unfall.
ZXR 750 RR aus den Winterschlaf geholt.
Reifen und Kettenkit neu - Probefahrt zu meiner Freundin. Ich fahre die Landstraße mit ca. 100 (Laut Gutachten).Von rechts von einem Parkplatz kommt ein 205er Peugot mit einer 18 Jährigen Fahrerin.
Volle Breitseite rein. Mit der linken Körperhälfte eingeschlagen und dann 80 meter geflogen. Der Einschlag war so heftig das von den Peugot die komplette Hinterachse abgerissen war.
Nur meine Wirbelsäule, mein rechter Arm und mein Schädel waren nicht gebrochen. Linker Arm und linker Fuß gelähmt und starke innere Verletzungen.
Das Mädchen wurde aus ihrem Auto geschleutert - Schädelriss. Sie war nach 3 Wochen wieder Fit.
Nur ein Unfallarzt am Unfallort.
Die Polizei verweigerte die Alamierung eines Hubschraubers und auch für den Transport einer zweiten Ärtztin wären sie nicht zuständig. Der Bulle hätte mir fast das Leben gekostet.
Dank an die Behörden.
Im Retungswagen wurde ich vier mal Reanimiert. 19 Operationen, 8500 Spritzen,64 Narben. Sechs wochen Koma. Ich kannte meine Freundin und meine Eltern nicht mehr und vom Motorradfahren wuste ich schon mal gar nichts.
Mein Vater ruft bei der Polizei an und erkundigt sich nach dem Unfallhergang. Die Aussage des Polizisten: Der ist min. 250 gefahren. Dank meines Vaters (KFZ-Sachverständiger) und eines Gutachtens konnten wir das Gegenteil beweisen. Sonst hätte wieder mal der Motorradfahrer schuld bekommen.
Dank an die Behörden.
Nach der Zeit im Krankenhaus in Leer sollte ich zur Nerventransplantation in der MHH Hannover. Sitzend, ein Hubschrauber wäre zu teuer.
Die werden ja wohl für angeschossende Schwerverbrecher gebraucht.
Dann braucht ich eine Schiene für meinen Fuß um wieder laufen lernen zu können. Ich hatte bis dahin nur eine schwere Gibsschiene.
Hab ich nicht bekommen, zu teuer.
Kühlakkus und diese Schiene sowie ein Rollstuhl hat mein Vater besorgt.
Als ich aus dem Krankenhaus kam war das Getreide schon geerntet.
5 Leitz-Ordner Medezische Gutachten sind erstellt worden. Jedes mal nackt vor irgendwelchen Ärzten gehversuche machen.
Mein Vater gibt mir einen Mercedes Automatik damit ich selber wieder mobil bin.
Ich parke auf einem Behindertenparkplatz mit Exterfixateur und Krücken sowie mit Gibsarm vor einem Sanitätshaus. Während ich mich aus dem Auto Rutschen lasse, kommt einer vom Ordnungsamt und verpasst mir einen Strafzetten. Ich hatte ja keinen Behindertenausweis.
Dank an die Behörden.
Eine Zeit lang später fährt mir eine alte Dame mit Ihren Golf hinten auf meinen Benz.
Aussage des Polizisten: Ich hätte schuld, so könne mann ja schließlich kein Autofahren.
Dann durfte ich zur Füherscheinstelle und einen neuen Führerschein machen und den Motorradführerschein wollten die streichen, das würde ja sowieso nichts mehr werden.
Ich hatte glücklicherweise gute Kontakte zum Tüv.
Dank an die Behörden.
In allen drei fällen war es derselbe Polizist. Habe einen Strauß Blumen gekauft, bin zur Wache gefahren und habe mich persönlich bei dem Polizisten bedankt.
Dieser Polizist darf lt.Gerichtsbeschluß in meiner Nähe keine Amtshanlungen mehr ausführen.
Nach 3 Jahren bin ich wieder Motorrad gefahren, meine Alpträme waren weg, meine Behinderung vergessen und ich fühlte mich wie ein König.
Vorher war ich mitten in der Meisterprüfung, hatte eine Firma im Osten und eine in Ostfriesland. Jetzt war ich Erwerbsunfähig und auf die Hilfe meiner Familie angewiesen. Habe damals 450 DM Rente erhalten.
Mehr würde es nicht geben ich hätte ja schließlich selber schuld:"Warum muß auch ein Autohändler Motorradfahren"
Somit mußte ich wieder los und hab in der Werkstatt meines Vaters ausgeholfen. Damit sich die gegnerische Versicherung sich diese 450 Dm auch noch sparen konnten haben die mir einen Privatdetektiv an den Hals gehängt.
Die haben meine Nachbarn ausgefragt ob ich wieder Motorradfahren würde und die haben natürlich stolz erzählt das ich wieder "Fit" wäre. Der ist mir sogar nachts um 11 zu meiner jetzigen Frau gefolgt.
Die haben 7 Jahre lang versucht mich auszuhungern und nur dank meiner Familie mußte ich kein lächerliges Abfindungsangebot annehmen.
Nachdem ich mit der Presse gedroht habe hat die Versicherung gezahlt. Ich konnte mich an der Firma meines Vaters und meines Bruders beteiligen und meinen Meisterbrief nachholen.
Ohne die hilfe meiner Familie wäre ich jetzt ein Sozialfall.
Es wird immer gesagt: Geld ist nicht wichtig, hauptsache mann ist gesung. Ist mann aber nicht mehr gesung ist Geld sehr wichtig!
Dieses ist nur eine Kurzfassung, alle Schwierigkeiten und Diskriminierungen duch Behörden und Verwaltungen würden den Rahmen sprengen.
Also:
Passt auf euch auf!
Gruß
Tom
Hab mich zwar schon X-mal mit der Mofa und mit der 80er hingelegt aber dieser Crash hatte es in sich.
Mein Unfall von 1991:
Die Geschicht von meinen unfall.
ZXR 750 RR aus den Winterschlaf geholt.
Reifen und Kettenkit neu - Probefahrt zu meiner Freundin. Ich fahre die Landstraße mit ca. 100 (Laut Gutachten).Von rechts von einem Parkplatz kommt ein 205er Peugot mit einer 18 Jährigen Fahrerin.
Volle Breitseite rein. Mit der linken Körperhälfte eingeschlagen und dann 80 meter geflogen. Der Einschlag war so heftig das von den Peugot die komplette Hinterachse abgerissen war.
Nur meine Wirbelsäule, mein rechter Arm und mein Schädel waren nicht gebrochen. Linker Arm und linker Fuß gelähmt und starke innere Verletzungen.
Das Mädchen wurde aus ihrem Auto geschleutert - Schädelriss. Sie war nach 3 Wochen wieder Fit.
Nur ein Unfallarzt am Unfallort.
Die Polizei verweigerte die Alamierung eines Hubschraubers und auch für den Transport einer zweiten Ärtztin wären sie nicht zuständig. Der Bulle hätte mir fast das Leben gekostet.
Dank an die Behörden.
Im Retungswagen wurde ich vier mal Reanimiert. 19 Operationen, 8500 Spritzen,64 Narben. Sechs wochen Koma. Ich kannte meine Freundin und meine Eltern nicht mehr und vom Motorradfahren wuste ich schon mal gar nichts.
Mein Vater ruft bei der Polizei an und erkundigt sich nach dem Unfallhergang. Die Aussage des Polizisten: Der ist min. 250 gefahren. Dank meines Vaters (KFZ-Sachverständiger) und eines Gutachtens konnten wir das Gegenteil beweisen. Sonst hätte wieder mal der Motorradfahrer schuld bekommen.
Dank an die Behörden.
Nach der Zeit im Krankenhaus in Leer sollte ich zur Nerventransplantation in der MHH Hannover. Sitzend, ein Hubschrauber wäre zu teuer.
Die werden ja wohl für angeschossende Schwerverbrecher gebraucht.
Dann braucht ich eine Schiene für meinen Fuß um wieder laufen lernen zu können. Ich hatte bis dahin nur eine schwere Gibsschiene.
Hab ich nicht bekommen, zu teuer.
Kühlakkus und diese Schiene sowie ein Rollstuhl hat mein Vater besorgt.
Als ich aus dem Krankenhaus kam war das Getreide schon geerntet.
5 Leitz-Ordner Medezische Gutachten sind erstellt worden. Jedes mal nackt vor irgendwelchen Ärzten gehversuche machen.
Mein Vater gibt mir einen Mercedes Automatik damit ich selber wieder mobil bin.
Ich parke auf einem Behindertenparkplatz mit Exterfixateur und Krücken sowie mit Gibsarm vor einem Sanitätshaus. Während ich mich aus dem Auto Rutschen lasse, kommt einer vom Ordnungsamt und verpasst mir einen Strafzetten. Ich hatte ja keinen Behindertenausweis.
Dank an die Behörden.
Eine Zeit lang später fährt mir eine alte Dame mit Ihren Golf hinten auf meinen Benz.
Aussage des Polizisten: Ich hätte schuld, so könne mann ja schließlich kein Autofahren.
Dann durfte ich zur Füherscheinstelle und einen neuen Führerschein machen und den Motorradführerschein wollten die streichen, das würde ja sowieso nichts mehr werden.
Ich hatte glücklicherweise gute Kontakte zum Tüv.
Dank an die Behörden.
In allen drei fällen war es derselbe Polizist. Habe einen Strauß Blumen gekauft, bin zur Wache gefahren und habe mich persönlich bei dem Polizisten bedankt.
Dieser Polizist darf lt.Gerichtsbeschluß in meiner Nähe keine Amtshanlungen mehr ausführen.
Nach 3 Jahren bin ich wieder Motorrad gefahren, meine Alpträme waren weg, meine Behinderung vergessen und ich fühlte mich wie ein König.
Vorher war ich mitten in der Meisterprüfung, hatte eine Firma im Osten und eine in Ostfriesland. Jetzt war ich Erwerbsunfähig und auf die Hilfe meiner Familie angewiesen. Habe damals 450 DM Rente erhalten.
Mehr würde es nicht geben ich hätte ja schließlich selber schuld:"Warum muß auch ein Autohändler Motorradfahren"
Somit mußte ich wieder los und hab in der Werkstatt meines Vaters ausgeholfen. Damit sich die gegnerische Versicherung sich diese 450 Dm auch noch sparen konnten haben die mir einen Privatdetektiv an den Hals gehängt.
Die haben meine Nachbarn ausgefragt ob ich wieder Motorradfahren würde und die haben natürlich stolz erzählt das ich wieder "Fit" wäre. Der ist mir sogar nachts um 11 zu meiner jetzigen Frau gefolgt.
Die haben 7 Jahre lang versucht mich auszuhungern und nur dank meiner Familie mußte ich kein lächerliges Abfindungsangebot annehmen.
Nachdem ich mit der Presse gedroht habe hat die Versicherung gezahlt. Ich konnte mich an der Firma meines Vaters und meines Bruders beteiligen und meinen Meisterbrief nachholen.
Ohne die hilfe meiner Familie wäre ich jetzt ein Sozialfall.
Es wird immer gesagt: Geld ist nicht wichtig, hauptsache mann ist gesung. Ist mann aber nicht mehr gesung ist Geld sehr wichtig!
Dieses ist nur eine Kurzfassung, alle Schwierigkeiten und Diskriminierungen duch Behörden und Verwaltungen würden den Rahmen sprengen.
Also:
Passt auf euch auf!
Gruß
Tom
Exakt die Geschichte hatte ich auchPrinzessin Horst hat geschrieben:Kurzgeschichte:
2003
Mugello
Freitag, 09.00 Uhr
Reifen warm
Ich bin dran
Zündschlüssel daheim
Im Schlüsselkasten
Die Sau
Wutausbruch
Bohrmaschine
Hammer
Schraubenzieher
Torx
Endlich
Freitag, 12.00 Uhr
Erste Ausfahrt
Abends Tannenzäpfle
Alle gelacht

Zandvoort 1994, nur war es damals auch ein Tankschloss, das noch geknackt werden musste und danach nicht mehr dicht war


PS
Eine gebrauchte RD80LC2 in schwarz

PPS
Pichler war unkühl
