Ende September ging es nach Most zum 3-tägigen Saisonfinale von FR.
Da hatte ich noch eine Rechnung wegen meines Abflugs im Mai offen…
Wir waren 5 Leute in der Box, Jensi und Nico, die im FR-Cup starteten sowie Kimi, der Führende im LSR-Cup und ich. Außerdem noch Erich, mit einer neuen 1000-er Gixxer, der mit Jensi und mir das 4-H-Rennen am 3.Tag fahren wollte.
Am Freitag vor dem ersten Turn hatte ich kurz ein etwas mulmiges Gefühl beim Rausfahren. Aber nachdem ich ja vor meinem Sturz im Mai schon hunderte Male unfallfrei durch die Spitzkehre gefahren war, sollte das doch klappen -und siehe da, es klappte tatsächlich

Samstag vormittag war dann der letzte Lauf LSR-Cup, auch das war zum Abschluß nochmal ein abwechslungsreiches Rennen, mit ein paar Pünktchen für die Gesamtwertung.
Ich hatte mir nach 2017 zwar deutlich mehr in dem Cup ausgerechnet, aber manchmal kommt es eben anders als man denkt...
Hier nochmal kurz meine Meinung zum LSR-Cup:
Das Konzept hat 2017 im ersten Jahr noch relativ gut funktioniert, aber dieses Jahr waren die Zeiten durchgängig deutlich niedriger und die schnellen Fahrer „mussten“ sich einbremsen, um nicht auf der Wertung zu fallen. Es wurde nur ein Fahrer aus der Wertung genommen, der z.B. in OSL eine 1:38 fuhr, Referenzzeit war 1:46.
Unter den ersten 10 in der Jahreswertung haben 8 Fahrer teilweise massiv Strafpunkte wegen zu schnellen Zeiten, der in der Gesamtwertung hinter mir Platzierte war so schnell, das er insgesamt 87 Strafpunkte kassierte. Das Konzept kann 2019 nur besser werden…
Grundsätzlich finde ich es natürlich gut, Rennen abgestuft nach Rundenzeiten zu organisieren. Bei Dreier z.B. mit den Qualirennen klappt das hervorragend! Offensichtlich auch bei GH-moto laut Harm.
Mit den Sprintrennen am Samstag standen auch die Platzierungen in den einzelnen Cup-Wertungen fest:
Jensi wurde 3. im 1000-er Cup (offen), eine sehr starke Leistung, wenn man sieht, wie „professionell“ in der Klasse die Topleute antreten! Nico wurde 5. im 600-er Cup (Brigdestone), Kimi hatte den 1. Platz im LSR.Cup gewonnen, somit hatten wir am Samstagabend in der Box allen Grund zu feiern!
Für das 4-H-Rennen am Sonntag mussten wir wegen des sturzbedingten Ausfalls von Erich umplanen und Kimi fuhr daher mit seiner 600-er bei uns in der 1000-er Wertung mit. Er wollte den Startrun fahren und dann nach dem ersten Wechsel nicht noch einmal, wegen seiner langen Heimfahrt. Also planten wir abwechselnd Jensi und ich für die restlichen Stunden.
Nach dem üblichen LeMans-Start hielt sich Kimi gut in seinem Run und fuhr 1:45-er Zeiten, wir lagen beim ersten Wechsel im Mittelfeld und Jensi konnte dann in seinem ersten Turn einige Plätze gutmachen. Ich bereitete mich auf meinen ersten Einsatz vor, Wechsel sollte in der übernächsten Runde sein – dann aber ROTE FLAGGE - kein Pacecar, also musste was Heftiges passiert sein!
Ursache war, dass die Ideallinie von der schnellen Rechts bis hinter den Matadorbogen wegen eines Motorplatzers „eingeölt“ war – auf dieser Ölspur stürzten mehr als 10 Moppeds!
Die Situation war sehr unübersichtlich und wir machten uns natürlich Sorgen um Jensi, der nirgends zu sehen war. Eine Handvoll Leute fuhr aus eigener Kraft zurück ins Fahrerlager, dann kamen zwei Lumpensammler mit 4 havarierten Maschinen und bei der letzten Fuhre war dann endlich auch Jensi dabei, in dessen havarierte HP4 dazu noch im Kiesbett ein weiteres Motorrad ins Heck gerutscht war.
Da Kimi schon am Packen war, hätte ich 2,5 Stunden allein fahren müssen und da sowohl meine Laune als auch meine Motivation am Boden waren, beendete ich somit auch das letzte Cup-Wochenende…
Im Oktober fuhr ich dann noch zum Saisonabschluß mit Dreier nach Rijeka, als Ersatz für den ausgefallenen April-Termin.
Mir gefällt schon die Anreise nach Rijeka, wie ein Urlaubstrip quer durch die Alpen und dann das spezielle Flair der Strecke, jetzt auch noch mit neuem Asphalt.
Das Event wurde hier ja schon sowohl von Harm als auch vom Fox1103 ausführlich beschrieben, hier als noch ein paar Ergänzungen aus meiner Sicht.
Die Fahrerbesprechung am ersten Morgen war aus meiner Sicht ein Witz, sowas kann man sich gleich sparen!
Wir waren 2 Gruppen in der Box, Rrudi, Fox1103 (Kai), Exi (Mike) und ich von der R1-Community und 4 Jungs von der Tönjes-Crew. Lauter total unterschiedliche Typen, aber dennoch immer gute Stimmung und eine entspannte Truppe in der Box.
Aber das ist ja eh die Regel und ich habe es im Laufe der Jahre eigentlich noch nie anders erlebt…
Am ersten Vormittag waren Turns mit Gruppeneinteilung und da Kai und Exi das erste Mal in Rijeka waren, zeigte ich ihnen die ungefähre Linie. Das hat anscheinend nicht so schlecht funktioniert, die beiden steigerten sich in den nächsten Tagen zeitenmäßig massiv.
Exi fuhr am 2. Tag gleich früh seine persönliche Bestzeit, die er allerdings eine Runde später mit einem Sturz „toppte“. Somit endete für ihn der Rijeka-Trip mit einer ambulanten Behandlung im Krankenhaus.
Auch Kai wurde konstant schneller, auch weil er sich endlich die Tipps von Rrudi zu Herzen nahm. Und ein Ausfall im Rennen wegen leerer Batterie wird ihm auch nicht mehr passieren

Ich konnte mich auch um ca. 2 Sekunden steigern, was allerdings eher dem neuen Asphalt geschuldet war.
Generell klappt das „Open-pitlane“ Fahren bei Dreier relativ reibungslos, als Langsamer wird man logischerweise sehr häufig überholt, aber die Strecke in Rijeka gibt das gut her. Irgendwann im Laufe der Tage bretterte dann auch mal eine ZX10R an mir vorbei, deren Fahrer „fuck you“ auf dem Kombi stehen hatte

Altersbedingt konnte ich bei 3 Rennen starten, 1000-er Rennen, dann das LastChance-Race und schließlich noch das Oldman-Race.
In den Rennen endlich wieder stehende Starts, das macht mir ganz einfach mehr Laune als die fliegenden Starts wie im LSR-Cup.
Und so eine Horde Tausender beschleunigend vom Start weg ist nach wie vor beeindruckend!
Mit fahren, quatschen und lecker Essen gingen auch diese 4 Tage schnell vorbei und somit hatte die Saison für mich nach der verkorksten ersten Hälfte noch einen versöhnlichen Abschluss.
2018 konnte ich mich zwar auf keiner Strecke zeitlich verbessern, habe aber nicht die Lust und den Spass am Zynden verloren! Die Vorfreude auf 2019 ist schon da, die ersten Termine gebucht, von mir aus könnte es wieder losgehen…
