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Racing News 27.11.2007

hier könnt Ihr Alles rund um MotoGP; SSP; SBK; IDM u.s.w. diskutieren...

Moderatoren: as, Chris

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Beitrag von 46R2D2 »

Roland hat geschrieben:In Spanien sind die Rennfahrer Volkshelden, selbst bei einem Fahrer wie Efrén Vasquez flippen die Fans bei einem Pitwalk vollkommen aus.
Wie es bei den Topstars der Spaniern abgeht kann sich niemand vorstellen.
.
Doch ich kanns mir nicht nur vorstellen,sondern habs 2005 in Cheste gesehen.
Dort wurde Donnerstags der Nachwuchs aus der 125. spanischen Meisterschaft vorgestellt.Und da war der halbe Ort auf den Beinen und es war Volksfest.
Samstags wurde dann Sete durch die Straßen kutschiert,und der Tumult hätte bei nem Papstbesuch nicht größer sein können.
Ansonsten stimme ich deinen Ausführungen zum größten Teil zu. :wink:
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.

Albert Einstein: 1879-1955
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Beitrag von Pa#4 »

HaWe,

die Geschichte vom Tiriac und dem Tennisbund kennst Du aber auch!?

Der hat es in seinen besten Zeiten geschafft, ca. 120 Millionen DM jährlich für den deutschen Tennisbund zu akquirieren und hat dabei lt. Vertrag 20 % Erfolgsprämie bekommen, also bekam der Tennisbund ca. 96 Mio und der Tiriac hatte ca. 24 Mio!

Das war einem Oberschlauen des Tennisbundes zu viel und so hat man beschlossen, selbst tätig zu werden, um das Honorar für den Tiriac einzusparen.

Und so geschah es!

Am Ende des Jahres hatte man keine 20 Mio beschafft, zwar die Prozente vom Tiriac eingespart, unterm Strich aber kräftig eingebüßt!

Ob man daraus gelernt hat, kann ich nicht sagen!

Der Poe hat in MOTORRAD 7/2007 einen 3-seitiges Interview über "Managen Gas geben" im Hinblick auf den Neukirchner gegeben.

Sehr interessante Einblicke, vor allem seine Aussage "Sponsoren müssen in Deutschland selbst dafür sorgen, dass ihr Engagement bekannt wird".

Das lässt im Grunde tief blicken.

Und es ging im Grunde "nur" um 350.000 €, ein Betrag, der für eine komplette WM-Saison Super Bike mit diesem Team nicht überzogen ist.

Wie Roland schrieb, hat in Deutschland Motorradfahren, erst recht Motorradracing keine Lobby.

Das Image ist zu schlecht.

Man selbst hat das Gefühl, dass man als Rennsport-Ausübender von einer ganzen Reihe von Leuten in eine bestimmte Ecke gestellt wird.

Erst in letzter Zeit hat es mal die BILD, ein Massenblatt, geschafft in jeweils einem kleinen Artikel über Cortese oder Bradl etwas zu schreiben.

Ist immerhin schon mal etwas, aber die nationale Szene findet ansonsten überhaupt nicht statt!

Es gibt bei den IDM-Rennen in der Regel ein tolles Pressezentrum, absolut sehenswert, aber wen erreicht man damit?

Die Fachpresse, aber nicht die breite Masse der Bevölkerung.

Und die gilt es zu erreichen!

Pa#4
  • Torsten#21 Offline
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Beitrag von Torsten#21 »

@Roland

Du hast ihn getroffen, den Nagel, und genau auf den Kopf! =D>

@all
Allerdings glaube ich nicht, dass Motorradfahrer in eine negative Ecke gestellt werden. Ganz im Gegenteil. Für viele Menschen war es früher das einzige Fortbewegungsmittel und davon schwärmen sie noch heute. Namenhafte Politiker bekennen sich zum Motorrad (Peter Struck, Uelzen) und nehmen an Ausfahrten teil. Das Problem ist nicht das Image, sondern die Wahrnehmung.
Man sieht schlicht keinen Motorradfahrer und wenn, dann nur Sonntags im Cafe´oder Biergarten.
Ich glaube Motorräder haben ein positives Image und dieses Potential muß man nutzen um es der breiten Masse schmackhaft zu machen. Wie oft höre ich von Vätern die mit ihren Söhnen den ersten Untersatz auswählen, dass sie sich Sonntags gern mal ein Motorrad GP anschauen, obwohl sie weder Motorrad fahren noch wollen und eigentlich Formel 1 Fan sind...
Gruß
Torsten
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Beitrag von Desmomaniac »

Roland hat geschrieben:Ich kanns nur immer wiederholen:

In Deutschland hat Motorradfahren, erst recht Motorradracing keine Lobby!
Das Image ist zu schlecht, als Motorradfahrer wird man eh fast als Kriminell angesehen. In Spanien sind die Rennfahrer Volkshelden, selbst bei einem Fahrer wie Efrén Vasquez flippen die Fans bei einem Pitwalk vollkommen aus. Wie es bei den Topstars der Spaniern abgeht kann sich niemand vorstellen.
Bei uns ist ein Rennfahrer der nicht um Siege mitfährt der absolute Vollidiot. Solange sich diese Sichtweise nicht ändert, siehts mit weitergehender Förderung in D ziemlich mau aus!
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, das Bradl,Cortese, Folger und Schrötter mal in die Fußstapfen von Mang & co treten.
Bradl & Cortese haben schonmal für 2008 beste Voraussetzungen.....

Das was die Herren vom DMSB machen ist der Witz schlechthin. Jahr für Jahr steigen die Nenn-, Einschreibe-, Lizenzgebühren, jahrelang wird von TV-Vermarktung gefaselt.
Ohne Ergebniss.
Solange sich da nicht grundlegend was ändert, wirds im deutschen Motorradrennsport auch nicht weitergehen. Deshalb ist es um international Fuß zu fassen am besten wenn man spanische Meisterschaft fährt. Bei uns hat man Probleme die Startfelder vollzubekommen, in Spanien nennen 90-100 Fahrer allein in der 125er Klasse. Und die Rennen kommen in Spanien im TV!
In Australien werden Rennen mit Aprilia RS 250 (der Strassenschleifer mit RGV-Motor) auf B-Lizenz Niveau im TV Live übertragen!
Bei uns? Steht nicht mal ein Rennergebniss der IDM KLassen vom Sonntag in den Tageszeitungen. Da muß angesetzt werden! Solange sogar der internationale Rennsport in Deutschland praktisch übergangen/ nicht stattfindet, wird sich in den Köpfen der Bevölkerung genau nichts ändern.
So isses, Hundert Pro ! :icon_thumright
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Beitrag von Karl Hetzner »

Hi Leute,

jeder Racer sollte daran arbeiten, dass etwas in die Presse kommt.
Wir sind doch meist selber Schuld, dass nichts berichtet wird.
Wenn man hinter dem steht, was man tut- ich meine sooo richtig steht, dann soolte jeder daran arbeiten! :!: :roll:

Ich bin leider nicht der "PC- Fraek". enn ich es nicht schaffe, ein Bild eizustellen, versuche ich es per mail ans Forum! :wink: :)
Man muss halt klein anfangen, aber eben anfangen! :)

Grüße

Karl "KK"[/img][/list][/url]
Grüße von Karl und immer genügend Luft lassen!
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Beitrag von Pa#4 »

Torsten,

diejenigen, für die das Motorrad früher das einzige Fortbewegungsmittel war, haben sich Ende der 50er Isetta, Goggomobil, Arabella oder einen Schneewittchen-Sarg gekauft und es war vorbei mit der Motorradfahrer-Herrlichkeit und der - Szene in der Bundesrepublik!

Wenn ich in dieser Zeit und den 60ern mit einem größeren Motorrad im Winter an einer Tankstelle ankam, wurde ich sowas von bemitleidet und gefragt, warum ich nicht mit dem Auto fahre.

Das Motorradfahren wurde einem damals schon durch die sehr stark angestiegenen Versicherungsprämien vermiest!

In den 50er war es noch opportun, dass sich ein FJS auf einer BMW fotografieren ließ und als Motorradfahrer ausgegeben wurde.

Ein Herr Struck dagegen wird von der breiten Masse diesbezüglich nur am Rande wahrgenommen.

"Man sieht schlicht keinen Motorradfahrer", aber dafür hörtt man sie!!!

Komm mal hier an den Rand des Bayerischen Waldes und Du wirst sie "hören!".

Und zwar so, dass sie negativ auffallen!

Was viele für das "Negativ-Image" der Szene tun, kann er sich vermutlich überhaupt nicht vorstellen!

Man sieht sie nicht, aber man hört sie teilweise kilometerweit!

Wenn mir das schon auffällt, wie sehr dann erst anderen Leuten!

Vor einem Jahr in der Nähe von Deggendorf wegen der "wilden Fahrerei" auf der Ruselbergstrecke, einer ehemaligen Bergrennstrecke, eine Stadtteilversammlung der dort wohnenden Anwohner.

Anwesend neben der Oberbürgermeisterin, jemand vom Ordnungsamt und dem Polizeihäuptling von Deggendorf ca. 60 - 70 Anwohner.

Wer war von seiten der Motorradfahrer oder irgendeiner diesbezüglichen Interessengemeinschaft anwesend?

Niemand, nur ich als nicht mehr aktiver Motorradfahrer.

Erst als ich mich als solcher zu erkennen gab und nach anfänglichen Problemen, als kompetent angesehen zu werden, konnte zusammen mit den Behördenvertretern zumindest eine Teillösung für das Problem gefunden werden.

Nur ein Beispiel, dass die Motorradfahrer keine Lobby haben, es sich aber auch durch ihr Verhalten oftmals selber schwer machen!

Gehör finden oder "gehört" werden, sind zwei verschiedene Sachen!

Pa#4
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Beitrag von Karl Hetzner »

@Pa#4
da muss ich Dir leider Recht geben!

Darum sollten wir (jeder einzelne von uns) versuchen, die Medien auf uns aufmerksam zu machen!
Aber natürlich nur im positiven Sinne.
Negativ wird auch ohne unser direktes Zutun geschrieben.

Sorry für die schlechte Rechtschreibung im vorherigen Text. :oops:

Aber das Ansehen der Motorradfahrer ist in den letzten 20 bis 30 Jahren doch schon um einiges besser geworden! :wink:
Damals wurde man mit Lederkleidung oder auch nur einfach mit Helm unterm Arm, sofort als "Rocker" im negativen Sinne abgestempelt und der Kneipe verwiesen!
Soetwas gibt es heutzutage glaube ich wirklich nicht mehr. Man wird meist gern gesehen- heute bringen wir auch mehr Geld mit! :wink:

Ich muss aber (entgegen anderer verkündeter Meinung) feststellen, dass in meinem Umfeld viele Menschen an mehr Motorradrennsport im "TV" Interesse haben!
Es gibt doch sehr viele Biker in der Altersklasse 30 bis 60 Jahre, die sehrwohl Interesse zeigen und es bedauern, nichts mitzubekommen. :cry:

Grüße

Karl "KK"
Grüße von Karl und immer genügend Luft lassen!
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Beitrag von Torsten#21 »

Pa#4

Die Diskussion über Lautstärke hatten wir früher auch schon. Für die einen ist es cool und für die anderen nervig. Das dabei mitunter ein ganzer Landstrich dem Motorrad gegenüber negativ eingestellt ist, kann schon vorkommen. Bei uns in der Gegend findet jährlich das Europaweit größte Motorradtreffen statt. Das schönste daran ist, das es Motorradfahrer und Anwohner geschafft haben miteinander zu reden. Sie richten die Veranstaltung mit Hilfe der gesamten Gemeinschaft aus und erreichen auf diese Weise a) einen bemerkenswerten Umsatz und b) viel wichtiger: Harmonie. Was dort abgeht ist wirklich der Hammer. Brennplatte auf 2 Etagen!!! Musik und und und ...und na klar ist es da laut! Aber wen stört`s? Die Vinstedter jedenfalls nicht.

Ich bleibe da bei meiner Meinung. Motorradfahrer werden positiver wahrgenommen als viele von uns Glauben. Nur wir machen nichts draus!
Gruß
Torsten
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Beitrag von Pa#4 »

Torsten,

wohl im Zuge der "Budgetbeschaffung Neukirchner" hat es in MOTORRAD 7/2007 ein 3-seitiges Interview mit dem Poensgen und dem Neukirchner gegeben.

Frage:" ....... Ist es tatsächlich so schwierig, in Deutschland finanzielle Unterstützung für eine Karriere im internationalen Motorradsport zu finden?"

Poe: "Ja, in der Tat. Das hat mehrere Gründe. Eigentlich will niemand Motorsport in seinen Sponsor-Aktivitäten drin haben. Speziell im Motorradrennsport ist es so, dass potenzielle Sponsoren den Gegenwert für ihr Engagement nicht sehen, weil er nicht hoch genug gehandelt wird. Anders als in anderen Ländern mit einer hoch entwickelten Motorradszene, beispielsweise Italien, Spanien oder auch den Niederlanden, wird bei uns über den Sport und die Fahrer zu wenig publiziert."

Dazu wäre eigentlich nichts dazuzufügen, denn der Poe als Sales- und Marketing-Manager Suzuki ist gerade in diesen Bereichen zu Hause!

Wenn jemand den gesamten Text haben möchte, bitte PN mit einer Mail-Adresse.

Pa#4
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Beitrag von Baumi 55 »

Ich habe am Freitag auf der Motorshow in Essen mit einem "Insider" der Szene gesprochen,und der meinte, das das DSF für ein 20 minütiges IDM-Magazin jeweils Sonntags + 1bis2 Wiederholungen unter der Woche 800.000 euronen haben wollte !! :shock:
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