Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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über die es sich lohnt zu sprechen!
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- DOM99 Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Ich hole den Thread als Erinnerung mal hoch! Seit fast zwei Monaten nichts mehr passiert...
- lenkungsdaempfer Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Ich schlage vor, ein Admin schreibt mal ne Mahnung



Gruß von #132
- DOM99 Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Ich hole das Thema mal wieder hoch. Nicht, daß in Vergessenheit gerät, daß wir alle noch auf die Fortsetzung warten.....
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- heinzmungu Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Den Abend nicht vor der Nacht loben...

18Uhr 12: Ich fummel gerade am Arsch von Hembis Sorgenkind, da wird in der Nachbarbox bei Rasi-Racing das frische Bierfass angezapft. Psychospielchen werden immer gerne gespielt.
„Komm rüber, hier gibt’s Freibier“ wird durch die Gitterwand geflüstert. Schweine.
„..lass die Finger von der Kawa, da holste dir die Seuche…“
Ich lasse mich beirren. Ich stürme rüber, exe schnell ein leckeres Bier und will mich gerade wieder schleichen, da bekomm ich schon ein wieder aufgefülltes Gläschen angereicht. Wir haben alle einen sau Spaß und viele böse Witze über Ka(pitale)w(erksluftpumpen)a(ggregate)’s und B(ajuwarische)M(ist)W(agen) fliegen tief.
Aber alles Bier hilft nicht, von der Mission abzulenken. Mission: Wir machen euch trotzdem nass!
Ich schleiche mit dem dritten Erquickungsgetränk zurück an die Kawa und entferne die übrigen Lackteile, befreie sie vom Kühler und lasse den Lebenssaft ablaufen.


Währenddessen wird vor unserer Box der Grill entfacht, um gemeine und hinterhältige Gerüche und meine Richtung zu schicken, bei Rasi Racing werden Bierbänke nach draußen verbracht um mich beim Schrauben anständig anfeuern zu können. Zur Rache gehe ich mein Bierglas 2 mal füllen und schraube weiter am Krümmer.

Als es dunkel wird zwing Hechi mich, etwas zu essen. Wohl wissend, dass ich einer bin, der den fleischlichen Genüssen im wahrsten Sinne nicht wiederstehen kann, wirft er mir 2 Steaks auf den Grill und reibt sie mir unter die Nase.
Mampf, lecker. Schlürf, gleich noch ein Pils aus dem Fass hinterher.
Ich schiebe das Gerippe mit 2 Rädern, vielen umher hängenden Kabeln und dem kaputten Aggregat zurück in’s Licht, draußen ist mittlerweile zu dunkel. Wie prophezeit kommt Hembi um 21 Uhr mit meinem Auto und glühenden Bremsscheiben vor der Box zu stehen und befördert einen schwarzen Klumpen aus dem Kofferraum.
„Das ist also der Ersatzmotor“ entfleucht es mir ungläubig.
Mit Hechi’s Hilfe entreißen wir dem Rahmen den Corpus Delicti. Ist das eine Scheiße mit den ganzen Kabeln, die Sicherheit, es wieder zusammenbauen zu können schwindet mit jedem gezogenen Stecker. Wie ein Wolf an einem Schaf entreißt Hechi die Kabelverbindungen und wirft sie achtlos hinter sich.
„Du weißt wie das nachher wieder rein muss, oder?“ fragen wir ihn perplex.
„I dausch dir a Modor under a Stundn…tutti…wannst nochher a Frogn host, na kann i der scho sogn wo’s hi kommd.“
Aaaah ja..jetzt ist alles klar.
Der Tausch des Ritzels gestaltet sich äußerst anspruchvoll, aber dank Hechi’s perfektem Italienisch (Danke für’s Werkzeug, dein Schlagschrauber ist aber leider zu schwach = „Mussolini, wos a schaiß isn dees, I need a fucking wrmmwrmm, koi italian pfftpfft…“) wird auch diese Hürde gemeistert. Die Aktion hatte zur Folge, dass nur noch mehr Leute mit Bier in der Hand unsere Schrauberei begutachteten und wertvolle Hilfestellungen leisteten wie „Ui, sieht scheiße aus….; …und Ihr wolllt morgen sicher DAMIT fahren?“




Um 0:25 Uhr ist der Motor drin, der Krümmer und der Kühler angeschlossen und die Schaulustigen größtenteils die Augenlieder auf Risse prüfen gegangen. 2 Boxen weiter stört uns seit einer Stunde ein schnarchender Mitaufzünder mit seinen Schlaflauten. Wie soll man da arbeiten?
Um 0:47 Uhr lässt Hechi unter Markus prüfendem „Ich bin sowas von im Arsch, wenn’s jetzt ned geht, zünd ich was an“ Blick den Daumen auf den Startknopf sinken. Gespannt warten wir auf das erste Lebenszeichen.



Der Anlasser dreht durch, der Motor stottert. Gnadenlos lässt Hechi seinen Daumen den Startbefehl wiederholen, bis sich die Bude endlich mit Leben füllt.
Er läuft. Er hört sich etwas unrund an, und als Hechi am Gas dreht fäng der Motor an in schrillem Ton zu pfeifen. Hastig presst Hechi den Notaus und sieht sich fragend um.
„Was zur Hölle war jetzt des? So alt isser ned, dass der a Kailriemn hot..“
Der Störenfried aus der Nachbarbox hat aufgehört zu schnarchen und teilt uns mit, er fände es auch gaaanz toll dass die Kiste laufe, würde es aber bevorzugen, wenn wir weitere Testläufe auf nach dem Sonnenaufgang vertagen würden.
Zum Dank gibt uns Hechi die Aufgabe, den Krümmer noch einmal abzubauen und die Dichtungen rein zu friemeln…Wir hatten sie vergessen. Der Motor war nicht unrund gelaufen, es war das Tuckern aus dem undichten Krümmerauslass.
Dieses Bild entsteht um 1:46 Uhr, als nur noch die Verkleidung fehlt.
Und die Lust, das vor dem Schlafengehen noch zu erledigen.

Völlig erledigt, aber mit neuer Hoffnung schlürfen wir noch eine letzte Pulle Zaubertrank, dann krabbeln wir in die Horizontale. In 8h steht Qualifying an, bis dahin muss noch das alte Öl mit Filter im Motor gewechselt, die Verkleidung angebaut und eine vollumfängliche Funktionsprüfung der Spaltmaschine erfolgen. Ich habe Albträume von Kawasaki Kabelbäumen, während Hembi still und heimlich Stoßgebete an den Aufzünd schickt, der Motor möge funktionieren und das Rennen aushalten.

18Uhr 12: Ich fummel gerade am Arsch von Hembis Sorgenkind, da wird in der Nachbarbox bei Rasi-Racing das frische Bierfass angezapft. Psychospielchen werden immer gerne gespielt.
„Komm rüber, hier gibt’s Freibier“ wird durch die Gitterwand geflüstert. Schweine.
„..lass die Finger von der Kawa, da holste dir die Seuche…“
Ich lasse mich beirren. Ich stürme rüber, exe schnell ein leckeres Bier und will mich gerade wieder schleichen, da bekomm ich schon ein wieder aufgefülltes Gläschen angereicht. Wir haben alle einen sau Spaß und viele böse Witze über Ka(pitale)w(erksluftpumpen)a(ggregate)’s und B(ajuwarische)M(ist)W(agen) fliegen tief.
Aber alles Bier hilft nicht, von der Mission abzulenken. Mission: Wir machen euch trotzdem nass!
Ich schleiche mit dem dritten Erquickungsgetränk zurück an die Kawa und entferne die übrigen Lackteile, befreie sie vom Kühler und lasse den Lebenssaft ablaufen.


Währenddessen wird vor unserer Box der Grill entfacht, um gemeine und hinterhältige Gerüche und meine Richtung zu schicken, bei Rasi Racing werden Bierbänke nach draußen verbracht um mich beim Schrauben anständig anfeuern zu können. Zur Rache gehe ich mein Bierglas 2 mal füllen und schraube weiter am Krümmer.

Als es dunkel wird zwing Hechi mich, etwas zu essen. Wohl wissend, dass ich einer bin, der den fleischlichen Genüssen im wahrsten Sinne nicht wiederstehen kann, wirft er mir 2 Steaks auf den Grill und reibt sie mir unter die Nase.
Mampf, lecker. Schlürf, gleich noch ein Pils aus dem Fass hinterher.
Ich schiebe das Gerippe mit 2 Rädern, vielen umher hängenden Kabeln und dem kaputten Aggregat zurück in’s Licht, draußen ist mittlerweile zu dunkel. Wie prophezeit kommt Hembi um 21 Uhr mit meinem Auto und glühenden Bremsscheiben vor der Box zu stehen und befördert einen schwarzen Klumpen aus dem Kofferraum.
„Das ist also der Ersatzmotor“ entfleucht es mir ungläubig.
Mit Hechi’s Hilfe entreißen wir dem Rahmen den Corpus Delicti. Ist das eine Scheiße mit den ganzen Kabeln, die Sicherheit, es wieder zusammenbauen zu können schwindet mit jedem gezogenen Stecker. Wie ein Wolf an einem Schaf entreißt Hechi die Kabelverbindungen und wirft sie achtlos hinter sich.
„Du weißt wie das nachher wieder rein muss, oder?“ fragen wir ihn perplex.
„I dausch dir a Modor under a Stundn…tutti…wannst nochher a Frogn host, na kann i der scho sogn wo’s hi kommd.“
Aaaah ja..jetzt ist alles klar.
Der Tausch des Ritzels gestaltet sich äußerst anspruchvoll, aber dank Hechi’s perfektem Italienisch (Danke für’s Werkzeug, dein Schlagschrauber ist aber leider zu schwach = „Mussolini, wos a schaiß isn dees, I need a fucking wrmmwrmm, koi italian pfftpfft…“) wird auch diese Hürde gemeistert. Die Aktion hatte zur Folge, dass nur noch mehr Leute mit Bier in der Hand unsere Schrauberei begutachteten und wertvolle Hilfestellungen leisteten wie „Ui, sieht scheiße aus….; …und Ihr wolllt morgen sicher DAMIT fahren?“




Um 0:25 Uhr ist der Motor drin, der Krümmer und der Kühler angeschlossen und die Schaulustigen größtenteils die Augenlieder auf Risse prüfen gegangen. 2 Boxen weiter stört uns seit einer Stunde ein schnarchender Mitaufzünder mit seinen Schlaflauten. Wie soll man da arbeiten?
Um 0:47 Uhr lässt Hechi unter Markus prüfendem „Ich bin sowas von im Arsch, wenn’s jetzt ned geht, zünd ich was an“ Blick den Daumen auf den Startknopf sinken. Gespannt warten wir auf das erste Lebenszeichen.



Der Anlasser dreht durch, der Motor stottert. Gnadenlos lässt Hechi seinen Daumen den Startbefehl wiederholen, bis sich die Bude endlich mit Leben füllt.
Er läuft. Er hört sich etwas unrund an, und als Hechi am Gas dreht fäng der Motor an in schrillem Ton zu pfeifen. Hastig presst Hechi den Notaus und sieht sich fragend um.
„Was zur Hölle war jetzt des? So alt isser ned, dass der a Kailriemn hot..“
Der Störenfried aus der Nachbarbox hat aufgehört zu schnarchen und teilt uns mit, er fände es auch gaaanz toll dass die Kiste laufe, würde es aber bevorzugen, wenn wir weitere Testläufe auf nach dem Sonnenaufgang vertagen würden.
Zum Dank gibt uns Hechi die Aufgabe, den Krümmer noch einmal abzubauen und die Dichtungen rein zu friemeln…Wir hatten sie vergessen. Der Motor war nicht unrund gelaufen, es war das Tuckern aus dem undichten Krümmerauslass.
Dieses Bild entsteht um 1:46 Uhr, als nur noch die Verkleidung fehlt.
Und die Lust, das vor dem Schlafengehen noch zu erledigen.

Völlig erledigt, aber mit neuer Hoffnung schlürfen wir noch eine letzte Pulle Zaubertrank, dann krabbeln wir in die Horizontale. In 8h steht Qualifying an, bis dahin muss noch das alte Öl mit Filter im Motor gewechselt, die Verkleidung angebaut und eine vollumfängliche Funktionsprüfung der Spaltmaschine erfolgen. Ich habe Albträume von Kawasaki Kabelbäumen, während Hembi still und heimlich Stoßgebete an den Aufzünd schickt, der Motor möge funktionieren und das Rennen aushalten.
Zuletzt geändert von heinzmungu am Dienstag 21. Februar 2012, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
- HPS-EriK114 Offline
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- Tobzar Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Ich brech weg...„Mussolini, wos a schaiß isn dees, I need a fucking wrmmwrmm, koi italian pfftpfft…“



"I'm a hard motherfucker!" CE#5
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- heinzmungu Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Der Tag der Entscheidung
Wie schon gesagt, an diesem Rennen hing verdammt viel. Wir wollten die verkorkste Saison gut abschließen, wollten den zweiten Platz in der Gesamtwertung irgendwie erreichen und mussten auf die Gnade des Prozünd hoffen, dass der Hembis Motor lief und vor allem das Rennen durchhielt.
Und wir wollten sie alle zum Trotz der Hindernisse herbrennen!
Hebi war sehr früh aus dem WoMo gekrabbelt und seinem Eisen die Kampfplaste bereits angelegt, als ich aus dem Anhänger raus fiel. Ich besorgte Öl und Filter bei der Ringapotheke und bereitete mein Eisen auf das Qualifying vor. Reifenwechsel….ich hatte schon so lange nicht mehr geschraubt, ich hatte es fast verlernt…. Müde schwang ich die Ratsche, das Reifenmontiergerät und wuchtete die üblichen 27,6 Minuten mein Hinterrad.
Es war bereits brutal warm geworden und ich wollte sofort wieder aus dem Leder raus, als ich mich reingequält hatte. „Scheißegal, schneller fahren, der Fahrtwind kühlt!“
Ich rollte im Quali genau eine Runde hin und freute mich einfach nur, mich nach der anstrengenden Nacht halbwegs lebendig zu fühlen. Mit 4 Sekunden Rückstand standen wir in der Conti-Wertung auf P4, vor Wosama Racing, auf die wir 2 Plätze im Rennergebnis brauchten. In der Startaufstellung standen wir somit auf P.16.
Drauf geschissen, wir konzentrierten uns auf das Rennen.
Nun stand Hembi’s Feuertaufe für den Tauschmotor an.
Wir stehen da so neben unseren Moppeds, und ich höre mich noch sagen:
„Lass die erste Runde langsam angehen, nicht dass irgendwelche Schrauben sich verabschieden“. Ich fahr hinter dir her und schau mir das Ganze an.“ Ich hätte an Hembis abwesendem Blick erkennen müssen, dass jedes gesagt Wort zu viel war. Die Ampel zeigte Grün an der Boxenausfahrt, und Hembi gibt Gas. Ich ziehe am Kabel und schließe wieder auf, dann fetzt mir mit voller Wucht ein harter Gegenstand an den Helm.
„Scheiße, da ist was lose“ entfährt es mir. Ich will neben Hembi fahren und ihm ein Zeichen geben…aber er gibt mir keine Chance. Er prügelte aus dem Aggregat, was es hergeben konnte.
Wie sagte Ben Spies einst über die Bridgestone Reifen?
„Die musst du vom Start an voll ran nehmen […]“
Hembi übertrug das Matra auf seinen Motor und ballerte gnadenlos davon, frei nach dem Motto: Entweder es hält, oder eben ned. Ich war gottfroh, ihn am Ende des Turns heile und zufrieden in die Box steuern zu sehen. Er sagte nur „der Motor geht“. Mehr nicht.
Die anschließende Schraubenlontrolle ergab, dass er wohl wirklich nur einen Stein aufgeschleudert hatte, der mich dan am Helm getroffen hat, es fehlte nichts an der Mopete.


Rennen
Die Sonne brennt gnadenlos, die Reifen haben Grip wie Sau, das Rennen naht.
Einige Schaulustige vom Vorabend kommen kurz vorbei und nehmen respektvoll zur Kenntnis, dass wir Startklar sind. Das Thermometer zeigt 31,9 Grad Luft-Temperatur, die Strecke hat sogar über 48°C. Beste Bedingungen um ein geiles Rennen auszufechten. Zur völligen Verunsicherung der Konkurrenz tarnt sich Hembi als Rotkäppchen und hält mir das Mopped beim Start.


Mit vollgeschwitzter Kombi, aber kühlem Kopf stelle ich mich gegenüber und warte, bis die Flagge fällt. Als ich Aufsitze und den Anlasser drücke, bewegt sich das Motorrad schon vorwärts. Hembi schubst mich gnadenlos Richtung Streckenmitte, als er den letzten Schubser gibt lasse ich die Kupplung fliegen und presche los.
Was für ein Start, nach Runde 1 habe ich 9 Plätze gut gemacht. 3 muss ich zwar wieder abgeben, als sich die überrumpelte Konkurrenz vom Schock erholt hat, aber lange sollte es nicht dauern, bis wir zurück schlagen.
Vor mir erblicke ich ein bekanntes Motorrad: Rasi-Racing! Ich bremse mich frech außen vorbei und winkel die Kiste ab. Gespalten. Vor der nächsten Kurve bremse ich extra spät und hart, um einem Konter vorzubeugen. Leider passiert was ganz dummes: Der Lenkerstummel verschiebt sich nach vorne, der Bremshebel hängt so ungünstig, dass ich mehr Verkleidung als Hebel beim zupacken in die Finger bekomme. 3 Kurven kann ich den Platz halten, dann werde ich innen von ihm ausgebremst. „So geht das nicht, scheiße. Wechseln.“
Auf S/Z signalisiere ich Hembi einen Wechsel und werde der Runde einen weiteren Platz zurück gereicht. §Hätte ich doch bloß die Schrauben nochmal kontrolliert“ fluche ich in den Helm.
In der Box schau ich auf die Liste: 4 Platz.
Wosama Racing: 5 Platz.
Das reicht noch nicht für P2 in der Gesamtwertung.
Hembi legt jeglichen menschlichen Überlebensinstinkt ab und thermonuklearisiert alles, was ihm vor das Vorderrad kommt. Sein Amoklauf spült uns vor auf P2 vor Rasi Racing, Wosama Racing ist auf P4. Wir wollen aber mehr. Er übergibt wieder an mich und raunt mir ins Ohr „Verdammt heiß, aber du hast Grip wie sau. Lass den Kies aus und lass den Asphalt brennen!! Wir spalten sie heut alle!!“
So was lass ich mir nicht 2mal sagen. Wenn Hembi sagt, da ist Grip, dann ist das so.
Ich suche den Brain-Off Modus, finde ihn aber nicht. Also gehe ich in Gedanken an die innere Jukebox und lege „Kill ´em all“ auf. Das hilft.
Nach der vollständigen Entleerung des Spritvorrates übergebe ich an Markus den 1.Platz.
Meine Trinkflasche musste ich bei der Rennleitung abholen, sie wurde auf Tollwutdoping untersucht. Sie haben aber nix gefunden *hähähä*.
Hembi hämmerte unentwegt um den Kurs und hinterließ eine ratlose Konkurrenz. Unbestätigten Berichten zufolge wurde im Fahrerlager gemunkelt, wir hätten ihm einen Superbikemotor eingepflanzt, und uns des Nachts im Vollmondlicht gegenseitig rostige Nägel in den Kopf geschlagen.
Beim letzten Wechsel hatten wir mehr als genug Vorsprung um zu sagen: „Das Ding musst du nur noch nach Hause fahren“.
Das tat ich auch…annähernd.
Ich hatte gerad meine erste Runde gedreht, da presste sich eine bekannte R6 an mir vorbei.
In meinem Wahn, ich wusste nicht ob er uns gerade den Platz streitig machen wollte oder nicht, biss ich mich sofort an ihm fest und richtete den ungläubigen Wicht ziemlich brutal auf der Bremse, um anschließend auf dem Hinterrad über die letzte Kuppe hinwegzufegen und ihm klarzumachen, er habe heute keinen Auftrag mehr. Als ich zur Sicherheit beim auf S/Z Rausbeschleunigend umdrehte, war von ihm nichts mehr zu sehen. Ich wischte den Schaum vor dem Mund ab und sah auf die Anzeige: Noch ca. 4 Runden.
Ich hatte Mühe, nicht all zu aggresiv zu fahren, ich brauchte ja wirklich nur noch durch’s Ziel zu kommen. Zum Glück wagte es in der Zeit keiner mehr, mich zu überholen. Ich hätte für nichts garantieren können. Was ich nämlich nicht wusste: Wir hatten, dank eines letzten Wechsels bei Rasi Racing, 1 Runde Vorsprung auf Platz 2.
Endlich kommt die erlösende Flagge und als ich mit jubelndem Motor an der Boxenmauer entlang rausche, sehe ich einen erleichterten Hembi freudig feiern. Als ich in die Boxengasse gerollt komme, steht mir mit ein erschöpfter, aber überglücklicher Hembi gegenüber. Wir müssen beide vor Freude über den Sieg ein (oder zwei) Tränchen verdrücken. Welchen Platz Wosama Racing gemacht hat, war uns vollkommen sekundär, wir hatten endlich den obersten Podestplatz erkämpft.
Wosama Racing kam zum Gratulieren vorbei und wir erfuhren, dass sie den 4ten Platz erreicht hatten. Eine kurze Rechenübung später wurde uns klar, dass wir unser ultimatives Ziel, den zweiten Platz in der Gesamtwertung zurück zu erobern, erreicht hatten. Mit nur 4 Punkten Vorsprung auf Wosama Racing.
Nach der bisherigen Saison, die uns mehr als nur einmal auf die Probe gestellt hatte, ist das trotz des kaputten Motors ein würdiger Saisonabschluss!
Wir ließen uns von allen Seiten artig gratulieren und genossen unseren Sieg in vollen Zügen.
Zum Abschluss noch ein Beweis- und ein Gruppenfoto:


Der Zaubertrank, der von einem fränkischen Druiden eigens für vom Antizünd geplagte Hackfressen gebraut wird, hat in Zukunft einen festen Platz in der Kühltruhe. Die Frage, was denn unser Zaubertrank sei, wird hiermit beantwortet:

Spalterbier rules!!
Abschließend muss ich unseren Mädels für ihre Geduld und Unterstützung danken, ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!!!
Außerdem ein Dankeschön an Reidi für seinen Einsatz beim 8h-Rennen, was uns saumäßig viel Spaß gemacht hat.
Wie schon gesagt, an diesem Rennen hing verdammt viel. Wir wollten die verkorkste Saison gut abschließen, wollten den zweiten Platz in der Gesamtwertung irgendwie erreichen und mussten auf die Gnade des Prozünd hoffen, dass der Hembis Motor lief und vor allem das Rennen durchhielt.
Und wir wollten sie alle zum Trotz der Hindernisse herbrennen!
Hebi war sehr früh aus dem WoMo gekrabbelt und seinem Eisen die Kampfplaste bereits angelegt, als ich aus dem Anhänger raus fiel. Ich besorgte Öl und Filter bei der Ringapotheke und bereitete mein Eisen auf das Qualifying vor. Reifenwechsel….ich hatte schon so lange nicht mehr geschraubt, ich hatte es fast verlernt…. Müde schwang ich die Ratsche, das Reifenmontiergerät und wuchtete die üblichen 27,6 Minuten mein Hinterrad.
Es war bereits brutal warm geworden und ich wollte sofort wieder aus dem Leder raus, als ich mich reingequält hatte. „Scheißegal, schneller fahren, der Fahrtwind kühlt!“
Ich rollte im Quali genau eine Runde hin und freute mich einfach nur, mich nach der anstrengenden Nacht halbwegs lebendig zu fühlen. Mit 4 Sekunden Rückstand standen wir in der Conti-Wertung auf P4, vor Wosama Racing, auf die wir 2 Plätze im Rennergebnis brauchten. In der Startaufstellung standen wir somit auf P.16.
Drauf geschissen, wir konzentrierten uns auf das Rennen.
Nun stand Hembi’s Feuertaufe für den Tauschmotor an.
Wir stehen da so neben unseren Moppeds, und ich höre mich noch sagen:
„Lass die erste Runde langsam angehen, nicht dass irgendwelche Schrauben sich verabschieden“. Ich fahr hinter dir her und schau mir das Ganze an.“ Ich hätte an Hembis abwesendem Blick erkennen müssen, dass jedes gesagt Wort zu viel war. Die Ampel zeigte Grün an der Boxenausfahrt, und Hembi gibt Gas. Ich ziehe am Kabel und schließe wieder auf, dann fetzt mir mit voller Wucht ein harter Gegenstand an den Helm.
„Scheiße, da ist was lose“ entfährt es mir. Ich will neben Hembi fahren und ihm ein Zeichen geben…aber er gibt mir keine Chance. Er prügelte aus dem Aggregat, was es hergeben konnte.
Wie sagte Ben Spies einst über die Bridgestone Reifen?
„Die musst du vom Start an voll ran nehmen […]“
Hembi übertrug das Matra auf seinen Motor und ballerte gnadenlos davon, frei nach dem Motto: Entweder es hält, oder eben ned. Ich war gottfroh, ihn am Ende des Turns heile und zufrieden in die Box steuern zu sehen. Er sagte nur „der Motor geht“. Mehr nicht.
Die anschließende Schraubenlontrolle ergab, dass er wohl wirklich nur einen Stein aufgeschleudert hatte, der mich dan am Helm getroffen hat, es fehlte nichts an der Mopete.


Rennen
Die Sonne brennt gnadenlos, die Reifen haben Grip wie Sau, das Rennen naht.
Einige Schaulustige vom Vorabend kommen kurz vorbei und nehmen respektvoll zur Kenntnis, dass wir Startklar sind. Das Thermometer zeigt 31,9 Grad Luft-Temperatur, die Strecke hat sogar über 48°C. Beste Bedingungen um ein geiles Rennen auszufechten. Zur völligen Verunsicherung der Konkurrenz tarnt sich Hembi als Rotkäppchen und hält mir das Mopped beim Start.


Mit vollgeschwitzter Kombi, aber kühlem Kopf stelle ich mich gegenüber und warte, bis die Flagge fällt. Als ich Aufsitze und den Anlasser drücke, bewegt sich das Motorrad schon vorwärts. Hembi schubst mich gnadenlos Richtung Streckenmitte, als er den letzten Schubser gibt lasse ich die Kupplung fliegen und presche los.
Was für ein Start, nach Runde 1 habe ich 9 Plätze gut gemacht. 3 muss ich zwar wieder abgeben, als sich die überrumpelte Konkurrenz vom Schock erholt hat, aber lange sollte es nicht dauern, bis wir zurück schlagen.
Vor mir erblicke ich ein bekanntes Motorrad: Rasi-Racing! Ich bremse mich frech außen vorbei und winkel die Kiste ab. Gespalten. Vor der nächsten Kurve bremse ich extra spät und hart, um einem Konter vorzubeugen. Leider passiert was ganz dummes: Der Lenkerstummel verschiebt sich nach vorne, der Bremshebel hängt so ungünstig, dass ich mehr Verkleidung als Hebel beim zupacken in die Finger bekomme. 3 Kurven kann ich den Platz halten, dann werde ich innen von ihm ausgebremst. „So geht das nicht, scheiße. Wechseln.“
Auf S/Z signalisiere ich Hembi einen Wechsel und werde der Runde einen weiteren Platz zurück gereicht. §Hätte ich doch bloß die Schrauben nochmal kontrolliert“ fluche ich in den Helm.
In der Box schau ich auf die Liste: 4 Platz.
Wosama Racing: 5 Platz.
Das reicht noch nicht für P2 in der Gesamtwertung.
Hembi legt jeglichen menschlichen Überlebensinstinkt ab und thermonuklearisiert alles, was ihm vor das Vorderrad kommt. Sein Amoklauf spült uns vor auf P2 vor Rasi Racing, Wosama Racing ist auf P4. Wir wollen aber mehr. Er übergibt wieder an mich und raunt mir ins Ohr „Verdammt heiß, aber du hast Grip wie sau. Lass den Kies aus und lass den Asphalt brennen!! Wir spalten sie heut alle!!“
So was lass ich mir nicht 2mal sagen. Wenn Hembi sagt, da ist Grip, dann ist das so.
Ich suche den Brain-Off Modus, finde ihn aber nicht. Also gehe ich in Gedanken an die innere Jukebox und lege „Kill ´em all“ auf. Das hilft.
Nach der vollständigen Entleerung des Spritvorrates übergebe ich an Markus den 1.Platz.
Meine Trinkflasche musste ich bei der Rennleitung abholen, sie wurde auf Tollwutdoping untersucht. Sie haben aber nix gefunden *hähähä*.
Hembi hämmerte unentwegt um den Kurs und hinterließ eine ratlose Konkurrenz. Unbestätigten Berichten zufolge wurde im Fahrerlager gemunkelt, wir hätten ihm einen Superbikemotor eingepflanzt, und uns des Nachts im Vollmondlicht gegenseitig rostige Nägel in den Kopf geschlagen.
Beim letzten Wechsel hatten wir mehr als genug Vorsprung um zu sagen: „Das Ding musst du nur noch nach Hause fahren“.
Das tat ich auch…annähernd.
Ich hatte gerad meine erste Runde gedreht, da presste sich eine bekannte R6 an mir vorbei.
In meinem Wahn, ich wusste nicht ob er uns gerade den Platz streitig machen wollte oder nicht, biss ich mich sofort an ihm fest und richtete den ungläubigen Wicht ziemlich brutal auf der Bremse, um anschließend auf dem Hinterrad über die letzte Kuppe hinwegzufegen und ihm klarzumachen, er habe heute keinen Auftrag mehr. Als ich zur Sicherheit beim auf S/Z Rausbeschleunigend umdrehte, war von ihm nichts mehr zu sehen. Ich wischte den Schaum vor dem Mund ab und sah auf die Anzeige: Noch ca. 4 Runden.
Ich hatte Mühe, nicht all zu aggresiv zu fahren, ich brauchte ja wirklich nur noch durch’s Ziel zu kommen. Zum Glück wagte es in der Zeit keiner mehr, mich zu überholen. Ich hätte für nichts garantieren können. Was ich nämlich nicht wusste: Wir hatten, dank eines letzten Wechsels bei Rasi Racing, 1 Runde Vorsprung auf Platz 2.
Endlich kommt die erlösende Flagge und als ich mit jubelndem Motor an der Boxenmauer entlang rausche, sehe ich einen erleichterten Hembi freudig feiern. Als ich in die Boxengasse gerollt komme, steht mir mit ein erschöpfter, aber überglücklicher Hembi gegenüber. Wir müssen beide vor Freude über den Sieg ein (oder zwei) Tränchen verdrücken. Welchen Platz Wosama Racing gemacht hat, war uns vollkommen sekundär, wir hatten endlich den obersten Podestplatz erkämpft.
Wosama Racing kam zum Gratulieren vorbei und wir erfuhren, dass sie den 4ten Platz erreicht hatten. Eine kurze Rechenübung später wurde uns klar, dass wir unser ultimatives Ziel, den zweiten Platz in der Gesamtwertung zurück zu erobern, erreicht hatten. Mit nur 4 Punkten Vorsprung auf Wosama Racing.
Nach der bisherigen Saison, die uns mehr als nur einmal auf die Probe gestellt hatte, ist das trotz des kaputten Motors ein würdiger Saisonabschluss!
Wir ließen uns von allen Seiten artig gratulieren und genossen unseren Sieg in vollen Zügen.
Zum Abschluss noch ein Beweis- und ein Gruppenfoto:


Der Zaubertrank, der von einem fränkischen Druiden eigens für vom Antizünd geplagte Hackfressen gebraut wird, hat in Zukunft einen festen Platz in der Kühltruhe. Die Frage, was denn unser Zaubertrank sei, wird hiermit beantwortet:

Spalterbier rules!!
Abschließend muss ich unseren Mädels für ihre Geduld und Unterstützung danken, ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!!!
Außerdem ein Dankeschön an Reidi für seinen Einsatz beim 8h-Rennen, was uns saumäßig viel Spaß gemacht hat.
- campari Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Herzlichen Glückwunsch zum Saisonziel!
(na, und zum Geburtstag, nachträglich)
Und Danke für die Geschichten. Für die Fotos...naja
(na, und zum Geburtstag, nachträglich)
Und Danke für die Geschichten. Für die Fotos...naja


Öfter mal die Hände waschen!!!
- Pitter1946 Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Schöner Bericht, auch wenn da Happy-End etwas verzögert kam.
Ach ja, und nachträglich noch alles Gute


Ach ja, und nachträglich noch alles Gute
Man ist dabei gewesen, jetzt mit meinem Junior nur noch dabei
(ab und zu doch noch)
(ab und zu doch noch)

- lenkungsdaempfer Offline
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Re: Highsidetours RT - 5. Lauf - Slovakiaring
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Suuuper geschreibst
Das Warten hat sich gelohnt.
Ne Kawa taugt doch zu was
Auch wenn's der 2. Motor war.
Die Rundenzeiten wären aber noch von Interesse (damit ich sehe, was gehen könnte)




Ne Kawa taugt doch zu was




Die Rundenzeiten wären aber noch von Interesse (damit ich sehe, was gehen könnte)

Gruß von #132