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Highsidetours RacingTeam – Die Story

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
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Moderatoren: as, Chris

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Beitrag von heinzmungu »

Bühne 4 – BRÜNN

1.Akt – Die Mission

Brno. Landläufig bekannt als Brünn.
Da siegen die ganz Großen und hämmern mit wahnwitzigen Schräglagen um den Kurs.
An diesem Ort soll die nächste Schlacht der EEC geschlagen werden.

Nach dem Hembi und ich mit unseren Mädels statt am Hungaro Ring unsere Position zu verteidigen unsere Teamfähigkeit mit einem gemeinsamen Urlaub in Spanien auf die Probe gestellt hatten, mussten wir eingestehen:

Wir können nicht ohne einander.
Wir sind alle Masochisten der höchsten Güte.

Also freuen wir uns schon wie die Könige, als wir auf der Nürnberger Autobahn donnerstag mittag ohne Staumeldungen richtung Brünn kriechen. Nach neuesten Berechnungen und Auswertungen der Belege meiner Spritvernichtungsmaschine hatten wir beschlossen, das Reisetempo auf 110km/h nach GPS zu drosseln. Erhoffte und geschaffte Ersparnis: 3L / 100km.

Unser Boxenluder Peter kauert auf der 3er Bank vorne im Transit neben meiner Süßen und ist höchsterfreut, dass ich ihm das Rauchen am Fenster genehmige. So kann auch er die Fahrt überstehen.
Im Kofferraum schlummern meine kleine K4. Und eine „neue“ Große K6.
Die Autobahn von Prag nach Brno ist die Hölle, teilweise fahren wir auf dem Standstreifen um den Verlust von Türen und Windschutzscheiben vorzubeugen.
Bei der Einfahrt ins Fahrerlager musste ich feststellen, dass die Videos zur Vorbereitung extrem über die Höhenunterschiede hinweggetäuscht hatten. Wahnsinn, das sieht einfach geil aus!!!

So früh waren wir noch nie am Ring.
In kürzester Zeit ist das RaceTent aufgespannt und die Einräumaktion begann.

Hembi wusste, dass ich ein neues Eisen habe. Er wusste auch, wie sie aussieht. Aber als ich das Eisen auslud, bekam ich einen bösen Blick. Er wirkte angespannt.

Mit den Worten „Sorry, aber wenn du damit schneller bist, muss ich dich in den Kies drängen“ warf er mir den mitgebrachten neuen YCY für hinten und den neuen KR106 für Vorne vor's Mopped.
Er erbat den Zündschlüssel und fuhr eine kleine Runde im Fahrerlager. Mit angewiedertem Blick kam er zurück...“Das Ding zieht an wie Sau. Wehe....“ Mehr brauchte er nicht zu sagen.

Die Mission war klar: Ich muss ihn herbrennen.

Schnell waren die Spalteisen verstaut und der Grill angeworfen, das Ankunftsbier geleert und der Pool mit kühlem Nass befüllt. So lässts sich leben.


2.Akt – Training am Freitag

Hembi fuhr mir den ersten Turn teilweise vor, da er die Strecke schon kannte. Ich konnte gut mithalten. Mit dem vollen Liter war es deutlich einfacher, an seinem Hinterrad zu bleiben. So war nach dem ersten Turn auf dem Zeitenzettel eine 2:21 verzeichnet, die auf mehr hoffen ließ.

Der neue Spaltapparat fühlte sich großartig an. Die Anti-Hopping-Kupplung ist eine Wonne, der Antritt deutlich besser, die Bremse war scheiße. Nun ja, kann nicht alles klappen. Mit dem kurzen Bremshebel kam ich überhaupt nicht klar, vor allem, weil die Bremse gegen Ende der 20min wieder deutlich nachließ. Leider bin ich sowas ja schon gewöhnt. Mit dem langen Bremshebel der kleinen Gixxer funktionierte es um Längen besser.

Im 2ten Turn ließ Hembi sich nicht lange Bitten. Ende Kurve 1 hielt es ihn schon nicht mehr hinter mir, er eröffnete den Kampf. Ich wollte ihn überraschen und hängte mich dran. Leider nicht lange. Ich konnte mich noch nicht so gut orientieren und er zog davon.

Traurig musste ich am Ende des Tages feststellen, dass Hembi in der letzten Runde im letzten Turn eine 2:13min in den Tschechischen Asphalt gehämmert hatte. Er war ganze 7 Sekunden schneller.

Die Sau.
Zuletzt geändert von heinzmungu am Samstag 10. Juli 2010, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Sascha#314 »

Hehehe ich bin gespannt wie es ausgeht!
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Beitrag von tomlang »

heinzmungu, das ist klasse geschrieben und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Und "Ich konnte mich noch nicht so gut orientieren und XXXXX zog davon" wird in die Liste der besten Ausreden aufgenommen!

Gruß, Thomas
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Beitrag von heinzmungu »

3. Akt - Der Zickeneffekt

Freitag abend waren die Gruppen neu geordnet worden.
Hembi wurde wegen seiner ominösen 2:13min ("Ich bin nicht groß anders gefahren als sonst...") in die Gruppe A1 gesteckt, wegen 1 Sekunde wurde ich in A2 gesteckt. Das war's dann mit Hembi herbrennen. Laut Zettel war ich nun in meiner Gruppe einer der schnellsten 8. Nun, musste ich halt die anderen 8 finden und die ersatzweise spalten.

Vor dem Rennen fuhr ich noch meine 3 Turns und probierte ein wenig rum. Gefühlt war ich sauschnell unterwegs, ich atomisierte was mir vor's Vorderrad rollte...der Zeitenmonitor strafte mich ab. 2:23min. So wird das nix.

Das Problem war sowieso ein anderes: meine Neue hat "Startschwierigkeiten".
Zündung an, Sprit-Pumpe abwarten, Kupplung ziehen, Startknopf - .... - NIX.
Zündung aus, an, Pumpe abwarten, Ständer hoch, Kupplung ziehen, Starknopf - .... - NIX

Das ganze Prozedere in allen Formen durch...kurz vor der Resignation und dem Stiefelabdruck im Tank sprang sie plötzlich an.

"Wie bei einem Kind...es schreit und weint und geht dir auf den Sack...aber wenn's dich einmal anlächelt -" geht mir duch den Kopf.
Sie schnurrt, ich vergesse alle Wut, setze mich drauf und geb Gas.

Nur ist sowas ziemlich scheiße, wenn man zwischen 60 anderen Spalteisen steht, die Flagge gefallen ist und man irgendwie vom Fleck kommen sollte.
Da war meine Chance einer Herbrennung der anderen Art: Ich verkündete Hembi, dass er starten würde.
Er verwünschte mich und meine Zicke ("Das macht ihr extra...) und trug sein Los mit Fassung.

Dunkle Wolken am Horizont ließen mich auf ein NBR-Wiederholungsspecial hoffen - Wenn es mittendrin anfangen würde zu regnen, dann würde wir sie alle schnupfen. Schnell wurde die kleine Gixxer auf den Regenpellen neben den 2 Literschüsseln in der Boxengasse aufgestellt. Der Trend geht nun mal zum Regenmotorrad *hehehe*.

Für's Rennen war alles bereit.
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Beitrag von heinzmungu »

4. Akt - Der Wahnsinnige

Es ist 14:55 Uhr, 36° im Schatten, der Schweiß perlt auf der Stirn.
Der Hobby-Landschaftsgärtner Ondrej Broukal wendet sich von seinen Lilien ab und legt den Kopf schräg. Es herrscht eine gespenstische Stille. Es liegt etwas in der Luft. Es ist völlig Windstill. Die Vögel haben aufgehört zu zwitschern. Als halte die Welt den Atem an.

Hembi steht mit 67 Mannen in einer langen Reihe von Raubtieren, deren grässlichen Grimasse durch einen Helm verdeckt ist. Sie alle stehen mit gekrümmtem Buckel in Lauerstellung, den Blick starr auf den Flaggenmann gerichtet.

Ondrej ist es zu still. Er hört nichts. Normalerweise hört man immer das Kreischen von hochtourig drehenden Ottomotoren, die durch ihre offenen Auspuffrohre ihre Qual herausbrüllen. Nix. "Hoffentlich gab es keinen heftigen Unfall", denk er sich.

Der Flaggenmann auf der Ziellinie hebt die Fahne. Die Fahrer und die Fans sind mucksmäuschen still. Alle atmen gleichzeitig tief ein - einzig der Verschluss von Dennis Witschels Kamera ist kurz zu hören. Klick. Klick.

Die Flagge fällt.

Hembi hechtet über die Strecke und schwingt sich als einer der ersten auf seine Motorrad.
"Startplatz 41. So eine Scheiße, der Stefan muss einfach mal schneller im Qualifying werden" schießt es ihm durch den Kopf, als er den Anlasser drückt. "Kacke, Killschalter" - er kommt trotzdem gut weg. statt sich einzureihen fliegt er schnurstracks innen am Großteil des Feldes vorbei.

Das Donnergrollen der startenden Motoren und die brüllenden Auspuffrohre dringen zu Ondrej. Die Vögel fangen wieder an zu singen, eine leichte Briese trägt den Geruch von erst kürzlich verbranntem Benzin-Luft Gemisch in seine Nase. Er senkt die Gieskanne wieder und lächelt - "Ein Rennen - muss ein Le-Mans-Start gewesen sein"!


Ich fühle mich schlecht, weil ich Hembis Killschalter nicht kontrolliert hatte. Wer stellt die Kiste auch mit dem Killschalter aus und lässt ihn umgelegt, wenn er gleich starten wird. Die ersten kommen auf Start-Ziel herangeflogen und ich fange an zu zählen. 1,2,3....Zwanzig! (Edith sagt: Zwei-und-Zwanzig -> Ich kann nicht zählen) Wahnsinn. Hembi ballert als 22er über die Linie und setzt Ende S/Z innen zum überholen an.

Der ist wahnsinnig der Kerl.

Im nächsten Durchlauf zähle ich Hembi an 18. Position, dicht gefolgt von 19. und 20. DIe Stoppuhr verkündet eine 2:16min. Ich ziehe mich in den Schatten der Box zurück, lege das kalte nasse Handtuch über mein Gesicht und warte.
Warte, bis Hembi sich ausgetobt hat.
Zuletzt geändert von heinzmungu am Dienstag 13. Juli 2010, 14:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Sascha#314 »

Heheh geil, aber die Temperaturen sind heftig :shock:.
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Beitrag von HEMBI »

heinzmungu hat geschrieben:... Hembi ballert als 20er über die Linie und setzt Ende S/Z innen zum überholen an. ...
kleine Korrektur:
Ich war 22er nach der 1. Runde... war aber Gewusel genug :-)
Je größer die Schrägschlage, desto niedriger fällt man.
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Beitrag von heinzmungu »

HEMBI hat geschrieben:
heinzmungu hat geschrieben:... Hembi ballert als 20er über die Linie und setzt Ende S/Z innen zum überholen an. ...
kleine Korrektur:
Ich war 22er nach der 1. Runde... war aber Gewusel genug :-)
Du Dosenzähler :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von rufer »

Soso, musstest du (auch) aufrüsten!! Würde mich freuen dich mal wieder herzubrennen :twisted:

Schöne Berichte, übrigens.

Grüsse
Rufer
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Beitrag von heinzmungu »

5. Akt - Vollkontakt und Kiesbesuch

"Haaalt!! Dein Helmverschluss..." - Ich zieh die Kupplung und hau in die Eisen.
Peter schließt mir schnell den Helmverschluss, den ich in der Eile vergessen hatte und haut mir auf den Rücken.
"Bleib sitzen" ruft er mir hinterher.

Es geht los. Das erste Rennen für mich mit meiner K6. Ich rase aus der Boxengasse und beiße mich am erst besten Krad vor mir ins Hinterrad. 50min bei der Hitze durchhalten und immer hart am Gas - den ersten richte ich gleich auf der Bremse vor der ersten Rechts-Links Kombination. Mein neues Eisen macht richtig Spaß. Fröhlich überholend fahre ich meinen Turn, selbst werde ich selten überholt. Ende S/Z kommen nach ca.23Minuten die ersten gelben Flaggen, ein Motorrad brennt am Ende des Kiesbetts. Autsch.

Safetycar.
Ich schließe auf den nächsten auf. Der bummelt so dermaßen gelassen um den Kurs und macht überhaupt keine Anstalten, aufs Safetycar aufzuschließen. Meine Fresse, kann doch nicht so schwer sein!! in der nächsten Runde haben schon die ersten, wild gestikulierend und sichtlich angenervt, unter Gelb den Schwachmat überholt.

Ich summe "We don't need no water, let the mother..... burn, burn..." vor mich hin. Am bergstück reißt auch mir der Geduldsfaden, ich fahre neben ihn, schrei ihn an er soll nicht dumm rumbummeln. Er reagiert nicht. Wahrscheinlich ist er an seinem persönlichen Limit unterwegs. Ich überhole mit 6 anderen die Wanderschikane. Es reicht.

Die Rennstrecke wird kurz darauf wieder freigegeben. Ein großer Pulk zu überholender tut sich auf. Ich sehe im Augenwinkel eine in italienischen Farben lackierte Maschine mit der Nummer #173 ganz innen auf Kurve 3 zufliegen. "Ob das gutgeht"- schießt es mir in den Kopf. Eine Blaue R1 lenkt von außen ein, das italienische Miststück hält auf ihn drauf. Eine Berührung am Hinterrad, die #173 macht auf und geht weit, die R1 schlingert kurz. Beide bleiben sitzen, das war knapp.
Ich presse mich durch, der Bekloppte ist jetzt wahrscheinlich hinter mir.

3 Kurven später, Kurve 7 im Omega.
Ich habe maximale Schräglage erreicht, bin nah am Kurb. Zeit, Feuer zu geben um vor der nächsten Kurve die nächste Wanderschikane zu spalten.
RRuuums! Mein Knie tut weh, das Motorrad schlingert. Ich schaue neben mich und sehe diesen W***er von vorhin, der kurz vorher fast schon jemanden anderen vom Bock geholt hatte. Ist der doch wirklich volle Kanne innen rein und mir gegen das Motorrad gerammt. Keine Zeit mich aufzuregen, ich muss den Bock irgendwie unter Kontrolle bringen. Wild schlingert sein Vorderrad neben mir, ich befürchte dass er gleich fällt und mich mit abräumt. Ich mache Platz, Flucht richtung Außenkurbs. Wie durch ein Wunder bleiben wir beide sitzen.

Und was macht der Drecksack? Anstatt wenigstens kurz die Hand zum "sorry" zu heben oder dergleichen, fährt er direkt weiter und gefährdet den nächsten Fahrer durch ein aberwitziges Manöver. "Das kann jetzt echt nicht wahr sein", geht es mir durch den Kopf. Mit dem Hintergrund, dass er in einer halben Runde 3 Leute beinnahe abräumt und sich nicht mal in irgend einer Form entschuldigt, unterstelle ich diesem Drecksack volle Absicht. Wenn ich das Video nicht erst zuhause ausgewertet hätte, ich weiß nicht was ich mit dir am Ring gemacht hätte.

@ #173: Wenn du hier mitliest, Freundchen, man sieht sich immer 2mal im Leben. Wir müssen alle Montags wieder arbeiten!! Ich habe einen netten Abdruck von dir in meiner Seitenverkleidung. Und deine scheiß Aktion(en) habe ich in FULL-HD auf Band, wenn du es anschauen willst.

Ich beruhigte mich nur langsam, der Versuch in gleich wieder zu spalten scheiterte daran, dass ich im Verkehr NICHT so assozial überholte. Ich lase ihn ziehen und hoffte, er würde nicht noch mehr so Aktionen reißen. Wie mir später im Fahrerlager berichtet wurde, kam das leider doch vor.

Ich fand keinen Rhytmus mehr und verbremste mich an dem Bergaufstück auf Kurve 13. Als mir das Vorderrad mit voll gezogener Bremse beim Einlenken nachgab und ich wieder aufrichtete um den Sturz zu verhindern sah ich vor mir bereits jemanden durch den Kies pflügen. Treu dem Motto "Wo die Nase hinzeigt, fährst du hin" folge ich ihm. Kacke. Im Gegensatz zu ihm bleibe ich sitzen und komme ca. 60cm vor dem Reifenstapel mit tief eingegrabenen Rädern zum stehen. Puh! *

3 Runden später ereilt mich ein heftiger Rutscher an der Hinterhand, weil ich mich für's Platzmachen bedanke und mich nicht aufs Gas konzentriere. Vollkontakt, Vorderradrutscher und Kies, beinah Highsider. Es reicht, ich muss raus. Beinchen heben, Runde fertig -> Box.

Markus fackelt nicht lange und hämmert mit erfrischend schnellen Zeiten um den Kurs. Weil wir so Konditionsschweine sind schaffen wir es tatsächlich, dass jeder seinen kompletten Tank in einem Turn leer macht und wir nur 3 Wechsel bis zum Finish brauchen. In meinem letzten Turn Dümpel ich mit 24er Zeiten um den Kurs und will es nur noch nach Hause retten. Vor mir geht jemandem das Vorderrad weg auf Kurve 3, was mich in meiner Geschwindigkeitswahl bestätigt. Es ist mir auch einfach zu heiß. Ich weiß, an Ausreden mangelt es mir nicht *hehehe*

Ca. 10 Minuten vor Schluss dann noch ein hässlicher Highsider in der Senke, ungefähr 40m vor mir. Das Motorrad trifft den Fahrer 2mal und kommt neben oder auf ihm zum liegen, ich kann es nicht erkennen. Wie sich rausstellte, war es unser Zeltnachbar. Scheiße sowas. Mit verdacht auf alles mögliche hat ihn dann sein Kollege ins Auto gepackt und nach Wien in ein Krankenhaus gefahren. Nun ja, wenn's sein muss. Er hatte "nur" eine schwere Gehirnerschütterung und zwei gebrochene Füße. Auf diesem Wege: GUTE BESSERUNG!!

Somit wurde das Rennen unter Aufsicht des Safetycars beendet. Wie sich rausstellte waren wir gigantische 30 Plätze nach vorne gefahren.

Resultat: Wir haben den Pokal gaanz knapp verpasst mit Rang 11.
In der EEC-Gesamtwertung liegen wir auf 8 (mit einem Rennen weniger).

GEILOMAT!

Wir lassen das Freibier sausen, vergrillen unsere letzten Rest und leeren den Havanna.
Markus gibt sich Mühe, mich mit wüsten Herbrennungsandrohungen zu motivieren am Pann die 2:06min zu schaffen. Ich kann mir keinen besseren Teampartner vorstellen. Ich hab ihn einfach lieb *G*

Die geilesn Kommentare
"Du Arsch! Ich quäl mich beim Start, wühl mich durch's Feld und mach Plätze gut wie Sau. Und du spielst Hobbygärnter im Kies..."
"Des geht aber nimmer, dass du da einfach rumenum fährst wie du Lustig bist. Zieh mal am Kabel du faules Stück..."
"Wenn du so schnell Mopped fahren würdest wie du Steaks vernichtest, dann hätt ich keinen Auftrag mehr. Dann würdest du alles herbrennen..."

In diesem Sinne: 2:06, ich komme!
Zuletzt geändert von heinzmungu am Donnerstag 15. Juli 2010, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
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