
@Franky> Du hast es so gewollt.....
Ode an den Regen
Ich schlage die Augen auf,
höre dich,
dein sanftes Plätschern,
auf dem stählernen Dach meines treuen Gefährts.
Vor nicht allzu vielen Monden,
hätte ich die Augen wieder geschlossen,
mich weinend in die Decke gehüllt,
alle Götter verflucht,
weil sie dich geschickt.
Nun erfüllt Freude mein Herz,
ich schaue zum Fenster hinaus,
und sehe Schleier von Öl und Benzin,
wie sie sich blau glänzend,
gleich tropischen Schlangen,
in deinen Pfützen winden.
Unter dem Zelte steht mein Streitross,
schwarz und mit Brückensteinen beschlagen,
bereit für die kommende Schlacht.
Ich setze mich lächelnd auf,
verzehre den Rest eines Laugenbrötchens,
und labe mich an einem Schluck Met.
Wie immer lege ich hernach meine Rüstung an,
setze den Helm auf mein Haupt,
und öffne die Tür.
Die Klarheit der Luft betört meine Sinne,
ich atme deine reine Seele ein,
fühle wie sie mit meinem Herzen tanzt.
Die Stimmen der Vergangenheit flüstern,
sie lachen mit mir und versprechen,
mir in der Schlacht beizustehen.
Ich erwecke mein Ross zum Leben,
es schnaubt und brüllt seine Kraft hinaus,
die Börde erstarrt.
Als ich mich auf mein hehres Ross setze,
und zum Schlachtfeld fahre,
fallen schwere Tropfen auf Visier und Rüstung.
Ich sauge sie auf wie eine dürre Pflanze,
und erwache zu neuem Leben.
Die gegnerische Streitmacht wütet schon,
ein Heer von Kriegern,
bereit alles zu geben für einen Sieg.
Mein Ross steigt wild gen Himmel,
als ich im Zwielicht das Schlachtfeld entere,
um die Waffen zu kreuzen.
Viele Stunden währt die Schlacht,
der Tag weicht der Nacht,
doch du bleibst,
begleitest mich wie ein Freund.
Ich teile deine Wasser mit dem Schwert,
und hinter mir schließen sie sich wieder.
Ein Geben und Nehmen,
zwischen Naturgewalt und Mensch.
In der Dämmerung reite ich,
dem Sieg entgegen,
den ich meinem Bruder schenken will,
der vor mir diese Welt verlassen.
Und als ich zum letzten Mal die Linie quere,
da sehe ich ihn,
in einem wunderbaren Regenbogen.
