Bestimmt ein super Erlebnis , genieß die Zeit.
Danke für die Berichterstattung.
5692
Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.
aber zum Thema Racing gehört.
Ich bin wieder daheim. und werde den Bericht jetzt stückweise vervollständigen. Zunächst mal die Vervollständigung des ersten Teils … Damit man sich ein Bild machen kann, gehe ich mal die Strecke Kurve für Kurve aus meiner Sicht durch:
Beginnen wir mit dem Ende Start –Ziel. Je nachdem wie gut man den Eingang auf die Zielgerade erwischt, kommt man mit ordentlich Geschwindigkeit beim 200 Meter Schild an. Ich habe wie die meisten Anderen immer dort den Anker geworfen. Die erste Rechts sieht eng aus, ist sie aber nicht. Bei einer Streckenbreite von 18-19 Metern ist das auch fast nicht möglich. Wie bereits geschrieben erinnert die Kurve vom Charakter an die erste Kurve am Pann. Was dann folgt ist eine flüssig zu fahrende Kombination, an deren Ende es einen scharfen Rechtsknick gibt. Das kenne ich so von Misano. Danach fängt das Schauspiel an. Die folgende Links (4. Kurve) auf die Gegengerade steigt stark an und ich bin die Kurve immer von weit rechts angefahren, um möglichst früh auf die Gerade beschleunigen zu können. Dies ist nicht ganz so einfach, da die Kuppe der Steigung in etwa im Kurvenscheitelpunkt liegt und die Strecke dabei leicht nach rechts abfällt. Die etwa 500 Meter lange Gerade endet in einer Haarnadel Links. Wie nicht anders zu erwarten fällt die Strecke zur Kurve hin ab, und die ganze Fuhre wird beim Anbremsen recht unruhig. Hier kann man aber alles möglich probieren, da es hier einen sehr großzügigen Notausgang gibt und man reichlich Teer vor den großen Kiesbetten hat. Ansonsten ist die Kurve recht unspäktakulär zu fahren und man sollte nicht zu lange in maximaler Schräglage bleiben. Denn danach geht es, wenn man sich mal daran gewöhnt hat, bergauf mit Vollgas über eine Kuppe blind durch einen Linksbogen mit anschließender Rechtskurve spitz auf eine weitere Rechts zu. Auch der Abschnitt erinnert mich irgendwie an Misano bzw. die erste Kurvenkombination hier in Portimao. Von hier aus startet nun die Bergtour. Es geht steil berauf und wenn man ein lange steigendes Vorderrad verhindern will, sollte man vor der Kuppe einen Gang hoch schalten. Natürlich geht es danach wieder ebenso steil bergab und durch einen langgezogen Linksbogen, der nach dem Scheitelpunkt wieder steil ansteigt. Das ging zumindest bei mir im Schneckentempo alles voll. Was dann folgt, ist nichts für schwache Nerven. Du fährst in den Himmel und siehst weder Strecke geschweige denn Brems-, Einlenk- oder Scheitelpunkt. Nach viel probieren habe ich für mich ein Linie gefunden, in der der ich die Kurvenkombination in etwa einen Meter rechts der Streckenmitte anfahre und dann hart auf den Einlenkpunkt der Kurve 10 weit links außen zubremsen, um dann schnell einzulenken. Kurz nach dem Scheitelpunkt fällt die Strecke auch schon wieder unter einem weg und es geht in einem Linksbogen durch eine Senke auf die nächste Links zu. Hier kann man dann recht spät bremsen, da es stark bergauf geht. Die nächste rechts ist entscheidend für eine schnelle Runde, da man durch die Kurven Geschwindigkeit für die Start-Ziel aufbauen muss. Es gibt verschiedene gute Linien durch die Kurvenkombination, ich habe immer einen Einlenkpunkt recht weit links gewählt und den Scheitelpunkt der ersten Kurve dieser Kombination recht spät gelegt, um mit ordentlich Zug aus der Kurve zu kommen. So kommt man dann berg ab mit deutlich über 150 km/h auf den letzten Bogen zu, der vor dem Scheitelpunkt dann aus den Augen verschwindet. Mit dem Knie am Boden stürzt man hier blind rein und zieht ordentlich am Kabel. Atemberaubend! An dieser Stelle spielte uns das Wetter über alle Tage übel mit, denn der Wind fällt genau hier in die Strecke ein. Wir hatten immer etwa 50-60 km/h Wind aus Norden, in Böen mögen es auch mal deutlich mehr gewesen sein. So kam mein Freund Balz hier auch zu Sturz, da plötzlich die Haftung am Vorderrad weg war. Souusagen vom Winde verweht. Zum Glück ist die Strecke für Motorradfahrer sehr sehr sicher, so dass außer einem stark verkratztem neuen Lederkombi und einem abgeschliffenen Sturzpad seiner R6 nichts passiert ist. Bei der Einfahrt auf die Zielgerade sollte man sich links halten, was man im Normalfall automatisch tut. Es hat über die gesamt Streckenbreite eine Senke und bei Vollgas in diesem Bereich gibt es zumindest mit einer 1000er immer ein erhobenes Vorderrad. Links ist die Steigung nicht ganz so groß.
So vergingen der Samstag, der Sonntag, der Montag und der Dienstag in Portimao. In der Rückschau kann ich jetzt sagen, dass die Strecke für mich persönlich noch schwieriger ist als Ledenon. Deshalb werde ich wohl noch mal zurückkehren müssen
Nachdem wir dann noch eine tolle Führung durch den Rundbau hatten und uns erklärt wurde, dass bald auch verschiedene Rennfahrerschulen für Autos und Motorräder ihre Lager vor Ort aufschlagen werden, haben wir am Mittwoch Morgen die Sachen gepackt und sind nach Granada aufgebrochen. Natürlich nicht, ohne vorher noch einen Blick in den Geschenkartikel-Laden der Rennstrecke zu werfen. Ist schon ein Erlebnis so ein Shop und Wahnsinn wie wenig man in einen Laden der Größe einer Turnhalle stellen kann
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Beginnen wir mit dem Ende Start –Ziel. Je nachdem wie gut man den Eingang auf die Zielgerade erwischt, kommt man mit ordentlich Geschwindigkeit beim 200 Meter Schild an. Ich habe wie die meisten Anderen immer dort den Anker geworfen. Die erste Rechts sieht eng aus, ist sie aber nicht. Bei einer Streckenbreite von 18-19 Metern ist das auch fast nicht möglich. Wie bereits geschrieben erinnert die Kurve vom Charakter an die erste Kurve am Pann. Was dann folgt ist eine flüssig zu fahrende Kombination, an deren Ende es einen scharfen Rechtsknick gibt. Das kenne ich so von Misano. Danach fängt das Schauspiel an. Die folgende Links (4. Kurve) auf die Gegengerade steigt stark an und ich bin die Kurve immer von weit rechts angefahren, um möglichst früh auf die Gerade beschleunigen zu können. Dies ist nicht ganz so einfach, da die Kuppe der Steigung in etwa im Kurvenscheitelpunkt liegt und die Strecke dabei leicht nach rechts abfällt. Die etwa 500 Meter lange Gerade endet in einer Haarnadel Links. Wie nicht anders zu erwarten fällt die Strecke zur Kurve hin ab, und die ganze Fuhre wird beim Anbremsen recht unruhig. Hier kann man aber alles möglich probieren, da es hier einen sehr großzügigen Notausgang gibt und man reichlich Teer vor den großen Kiesbetten hat. Ansonsten ist die Kurve recht unspäktakulär zu fahren und man sollte nicht zu lange in maximaler Schräglage bleiben. Denn danach geht es, wenn man sich mal daran gewöhnt hat, bergauf mit Vollgas über eine Kuppe blind durch einen Linksbogen mit anschließender Rechtskurve spitz auf eine weitere Rechts zu. Auch der Abschnitt erinnert mich irgendwie an Misano bzw. die erste Kurvenkombination hier in Portimao. Von hier aus startet nun die Bergtour. Es geht steil berauf und wenn man ein lange steigendes Vorderrad verhindern will, sollte man vor der Kuppe einen Gang hoch schalten. Natürlich geht es danach wieder ebenso steil bergab und durch einen langgezogen Linksbogen, der nach dem Scheitelpunkt wieder steil ansteigt. Das ging zumindest bei mir im Schneckentempo alles voll. Was dann folgt, ist nichts für schwache Nerven. Du fährst in den Himmel und siehst weder Strecke geschweige denn Brems-, Einlenk- oder Scheitelpunkt. Nach viel probieren habe ich für mich ein Linie gefunden, in der der ich die Kurvenkombination in etwa einen Meter rechts der Streckenmitte anfahre und dann hart auf den Einlenkpunkt der Kurve 10 weit links außen zubremsen, um dann schnell einzulenken. Kurz nach dem Scheitelpunkt fällt die Strecke auch schon wieder unter einem weg und es geht in einem Linksbogen durch eine Senke auf die nächste Links zu. Hier kann man dann recht spät bremsen, da es stark bergauf geht. Die nächste rechts ist entscheidend für eine schnelle Runde, da man durch die Kurven Geschwindigkeit für die Start-Ziel aufbauen muss. Es gibt verschiedene gute Linien durch die Kurvenkombination, ich habe immer einen Einlenkpunkt recht weit links gewählt und den Scheitelpunkt der ersten Kurve dieser Kombination recht spät gelegt, um mit ordentlich Zug aus der Kurve zu kommen. So kommt man dann berg ab mit deutlich über 150 km/h auf den letzten Bogen zu, der vor dem Scheitelpunkt dann aus den Augen verschwindet. Mit dem Knie am Boden stürzt man hier blind rein und zieht ordentlich am Kabel. Atemberaubend! An dieser Stelle spielte uns das Wetter über alle Tage übel mit, denn der Wind fällt genau hier in die Strecke ein. Wir hatten immer etwa 50-60 km/h Wind aus Norden, in Böen mögen es auch mal deutlich mehr gewesen sein. So kam mein Freund Balz hier auch zu Sturz, da plötzlich die Haftung am Vorderrad weg war. Souusagen vom Winde verweht. Zum Glück ist die Strecke für Motorradfahrer sehr sehr sicher, so dass außer einem stark verkratztem neuen Lederkombi und einem abgeschliffenen Sturzpad seiner R6 nichts passiert ist. Bei der Einfahrt auf die Zielgerade sollte man sich links halten, was man im Normalfall automatisch tut. Es hat über die gesamt Streckenbreite eine Senke und bei Vollgas in diesem Bereich gibt es zumindest mit einer 1000er immer ein erhobenes Vorderrad. Links ist die Steigung nicht ganz so groß.
So vergingen der Samstag, der Sonntag, der Montag und der Dienstag in Portimao. In der Rückschau kann ich jetzt sagen, dass die Strecke für mich persönlich noch schwieriger ist als Ledenon. Deshalb werde ich wohl noch mal zurückkehren müssen


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Zuletzt geändert von #73 am Freitag 10. April 2009, 14:16, insgesamt 2-mal geändert.
... Abseits der Strecke
Die Strecke liegt einige Kilometer von der Stadt entfernt, so dass man für alles derzeit noch einige Zeit fahren muss. Zur Tankstelle hin und zurück sind es derzeit noch etwa 30 Minuten. Zukünftig wird es vor Ort eine Tankstelle geben. Portimao als Stadt habe ich als nicht so interessant empfunden. Wir waren einen Abend dort, haben aber nichts entdecken können was uns erwähnenswert erschien. Dafür haben wir ein tolles Restaurant empfohlen bekommen. Wenn man die Rennstrecke verlässt und am zweiten Kreisverkehr die dritte Ausfahrt nimmt (hier ist auch ein kleines Schild Restaurante) und einige Kilometer durch Orangenplantagen fährt, kommt man auf eine Kreuzung. Direkt rechts liegt das Restaurant. Dort gibt es super Fisch- und Fleischgerichte zu sehr fairen Preisen und einen passenden Wein dazu. Beim Essen schaut man auf das Tal mit seinen Orangenplantagen. Grandios.
Damit die Kultur nicht zu kurz kommt
Nachdem wir uns am Mittwoch aus Portimao verabschiedeten, machten wir uns auf den Weg nach Almeria. Da wir aber noch zwei Tage Zeit hatten, bis wir fahren konnten, haben wir uns entschlossen in Granada Zwischenstation zu machen. Also schnell einen Camping-Platz angesteuert und ab in die Innenstadt. Dort haben wir eine tolle Tapas-Bar gefunden und es uns gut gehen lassen. Dummer Weise kamen wir auf die Idee auch noch einen der berüchtigten Flamenco - Abende in der Altstadt von Granada zu besuchen. Nachdem wir in die Gruppe der anwesenden Canadischen-Schülergruppe eingetaucht waren, stellte sich schnell heraus, dass lediglich die Tänzerin älter war als wir. Bilder von dem traurigen Kapitel meines Lebens erspare ich allen Beteiligten mal besser. Immerhin haben wir auf dem Weg die Alhambra bei Nacht gesehen und beschlossen, diese vor der Weiterreise am kommenden Morgen noch zu besuchen. Gesagt, getan. Wer mal in Granada ist, sollte sich das gönnen. Ist wirklich ein Erlebnis. Nachmittags sind wir dann nach Almeria aufgebrochen. Da wir unbedingt an der Küste entlang fahren wollten, war der Weg etwas länger als nötig. Nachdem wir uns über die Küstenstraße gekämpft hatten war für uns alle klar, dass wir wohl keine Zucchini, Paprika und Auberginen mehr aus Spanien essen würden. Die Ganze Küste scheint komplett unter Kunststofffolien verschwunden zu sein. Nachdem wir dann Richtung Tabernas unterwegs waren, war alles wieder gut.
Almeria hat es schwer im Vergleich mit Portimao
Ich war zum ersten Mal an der Strecke und der Kontrast zu Portimao könnte nicht größer sein. Die gesamt Boxenanlage in Almeria ist etwa so groß wie der Geschenkartikelladen in Portimao. Zum Einrollen war es aber auch hier ideal, da die Strecke recht flüssig ist und man intensiv das Thema Kurven fahren üben kann. Sonst gibt es nicht viel zu Sagen, außer dass sich auch hier der Gabelumbau von PT wie schon in Portimao als Glücksgriff erwies. Funktioniert klasse. Es waren extrem wenig Fahrer vor Ort, so dass es etwas gespenstisch war im Fahrerlager.
Der von den BiPros erhoffte Ansturm spanischer Fahrer blieb am Wochenende aus, so dass wir in drei Gruppen zu je etwa 8-12 Fahrern auf der Strecke allen Platz der Welt hatten. Glücklicher Weise waren kaum Stürze zu verzeichnen, das Wetter war toll und so konnten wir uns in Ruhe auf das Finale der Reise, den Besuch der California Superbike School in Jerez, vorbereiten.
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Die Strecke liegt einige Kilometer von der Stadt entfernt, so dass man für alles derzeit noch einige Zeit fahren muss. Zur Tankstelle hin und zurück sind es derzeit noch etwa 30 Minuten. Zukünftig wird es vor Ort eine Tankstelle geben. Portimao als Stadt habe ich als nicht so interessant empfunden. Wir waren einen Abend dort, haben aber nichts entdecken können was uns erwähnenswert erschien. Dafür haben wir ein tolles Restaurant empfohlen bekommen. Wenn man die Rennstrecke verlässt und am zweiten Kreisverkehr die dritte Ausfahrt nimmt (hier ist auch ein kleines Schild Restaurante) und einige Kilometer durch Orangenplantagen fährt, kommt man auf eine Kreuzung. Direkt rechts liegt das Restaurant. Dort gibt es super Fisch- und Fleischgerichte zu sehr fairen Preisen und einen passenden Wein dazu. Beim Essen schaut man auf das Tal mit seinen Orangenplantagen. Grandios.
Damit die Kultur nicht zu kurz kommt
Nachdem wir uns am Mittwoch aus Portimao verabschiedeten, machten wir uns auf den Weg nach Almeria. Da wir aber noch zwei Tage Zeit hatten, bis wir fahren konnten, haben wir uns entschlossen in Granada Zwischenstation zu machen. Also schnell einen Camping-Platz angesteuert und ab in die Innenstadt. Dort haben wir eine tolle Tapas-Bar gefunden und es uns gut gehen lassen. Dummer Weise kamen wir auf die Idee auch noch einen der berüchtigten Flamenco - Abende in der Altstadt von Granada zu besuchen. Nachdem wir in die Gruppe der anwesenden Canadischen-Schülergruppe eingetaucht waren, stellte sich schnell heraus, dass lediglich die Tänzerin älter war als wir. Bilder von dem traurigen Kapitel meines Lebens erspare ich allen Beteiligten mal besser. Immerhin haben wir auf dem Weg die Alhambra bei Nacht gesehen und beschlossen, diese vor der Weiterreise am kommenden Morgen noch zu besuchen. Gesagt, getan. Wer mal in Granada ist, sollte sich das gönnen. Ist wirklich ein Erlebnis. Nachmittags sind wir dann nach Almeria aufgebrochen. Da wir unbedingt an der Küste entlang fahren wollten, war der Weg etwas länger als nötig. Nachdem wir uns über die Küstenstraße gekämpft hatten war für uns alle klar, dass wir wohl keine Zucchini, Paprika und Auberginen mehr aus Spanien essen würden. Die Ganze Küste scheint komplett unter Kunststofffolien verschwunden zu sein. Nachdem wir dann Richtung Tabernas unterwegs waren, war alles wieder gut.
Almeria hat es schwer im Vergleich mit Portimao
Ich war zum ersten Mal an der Strecke und der Kontrast zu Portimao könnte nicht größer sein. Die gesamt Boxenanlage in Almeria ist etwa so groß wie der Geschenkartikelladen in Portimao. Zum Einrollen war es aber auch hier ideal, da die Strecke recht flüssig ist und man intensiv das Thema Kurven fahren üben kann. Sonst gibt es nicht viel zu Sagen, außer dass sich auch hier der Gabelumbau von PT wie schon in Portimao als Glücksgriff erwies. Funktioniert klasse. Es waren extrem wenig Fahrer vor Ort, so dass es etwas gespenstisch war im Fahrerlager.

Der von den BiPros erhoffte Ansturm spanischer Fahrer blieb am Wochenende aus, so dass wir in drei Gruppen zu je etwa 8-12 Fahrern auf der Strecke allen Platz der Welt hatten. Glücklicher Weise waren kaum Stürze zu verzeichnen, das Wetter war toll und so konnten wir uns in Ruhe auf das Finale der Reise, den Besuch der California Superbike School in Jerez, vorbereiten.
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- Marcus97 Offline
- Beiträge: 1086
- Registriert: Mittwoch 25. August 2004, 11:10
- Motorrad: ZX10R / 2008
- Lieblingsstrecke: Barcelona
- Wohnort: Unterhaching
- Kontaktdaten:
Das mit der Plane in Spanien hat den Sinn,dass der wenige fruchtbare Boden kein Opfer des Windes wird in den heissen Monaten des Jahres...hat mir vor ein paar Jahren mal ein Spanier gesteckt...
Gruss Marcus
Gruss Marcus
Genau die Kraft, die gefehlt hat, um einen Sieg zu erringen braucht man, um eine Niederlage zu verkraften.
Naja, mir sagte man, dass die Boden so 3 mal im Jahr zur Ernte getrieben werden. Das sind Gewächshäuser-ähnliche Gebilde. Wenn der Boden nach lurzer Zeit hin ist, werden mit EU-Geldern neue Flächen bestellt und nicht selten die alten einfach dem Verfall überlassen. Es sieht schrecklich aus ...Marcus97 hat geschrieben:Das mit der Plane in Spanien hat den Sinn,dass der wenige fruchtbare Boden kein Opfer des Windes wird in den heissen Monaten des Jahres...hat mir vor ein paar Jahren mal ein Spanier gesteckt...
Gruss Marcus
Gruß
Steph
…
Der Höhepunkt der Reise – die berühmte California Superbike School
Nachdem wir gegen Mittag in Almeria aufgebrochen waren, kamen wir gegen 19 Uhr in Jerez an. Vor unserer Abreise hatten wir ja bereits von der unfreundlichen Art der Streckenbetreiber gehört. Sie wollten tatsächlich bei Übernachtung im Fahrerlager 15 Euro pro Stunde (von 20-6 Uhr = 150 Euro pro Nacht) haben. Da das Hotel bereits im Preis das CSS enthalten war, haben wir auf die Übernachtung im Fahrerlager verzichtet. Am Tor hat es uns trotz unseres spanisch sprechenden Freundes Tommi einige Überzeugungsarbeit gekostet, mit unseren Transportern ins Fahrerlager zu kommen, um unserer Zeug in die Boxen zu bringen.

Scheinbar sind die Menschen die wir Jerez kennengelernt haben alle, zumindest im ersten Moment, recht arrogant. Egal. Wir waren da und alles war vorbereitet für den ersten Tag. Wir sind dann zu unserem Hotel für die nächsten drei Nächte, "La Cueva", gefahren und haben eingecheckt. Dort erwartete uns Chris, die uns einen ersten Eindruck der professionell straffen aber sehr freundlichen Organisation der CSS gab. Beim gemeinsamen Abendessen wurden wir mit dem Tagesablauf und dem Zeitplan bekannt gemacht. Um 7:30 Uhr sollte es Frühstück geben und um 8:30 Uhr wurden wir an der Rennstrecke erwartet. Die Teilnehmer unseres zweitägigen Race Camps waren eine bunte Truppe. Unterschiedlichste Leistungsniveaus und Nationalitäten trafen aufeinander. Das versprach spannend zu werden. Die Unterhaltungen waren witzig und alle schienen genau so verrückt zu sein wie wir. Nach einem letzten Rotwein ging es für heute zunächst mal ins Bett. Es würde sicher anstrengend, soviel war klar.
1. Tag, 8:30 Uhr – Level 1
Nachdem wir den Papierkram erledigt hatten und jeder seinen Führerschein oder seine Lizenz vorzeigen musste (Versicherungsthema)

bekamen wir ein ausführliches Sicherheitsbriefing.

Danach wurden wir entsprechend der Levels in die Gruppen aufgeteilt.
Jeder der an der CSS teilnimmt, startet mit Level 1. Egal ob WM-Fahrer oder erst seit zwei Wochen auf dem Motorrad. Wir hatten das Glück, dass uns Andy Ibbott himself für die nächsten beiden Tage unter seine Fittiche nahm. Wie geil.

Der ganze Tag lief immer im Wechsel von halbstündigen Theorie und Praxisblöcken auf der Strecke ab. Andy erklärte uns etwas und die Instruktoren überprüften ob wir das Gehörte auch umsetzten. Wenn nicht gab es Hilfestellungen und Anmerkungen. Bevor wir raus fuhren, bekamen wir immer das Format der Praxisübung diktiert, z. B. nur 4. Gang und kein bremsen. Vom späten Einlenkpunkt über schnelles Einlenken bis hin zu Blickführung sollte es so bis abends um 17 Uhr gehen. Vor dem ersten Turn auf der Strecke bekam jeder von uns seinen persönlichen Instruktor für den Tag an die Seite gestellt. Das Verhältnis Schüler zu Instruktor ist 1:1!

Was diese Kerle leisten wird einem erst dann wirklich klar, wenn man in Betracht zieht, dass die 20 Instruktoren im Prinzip den ganzen Tag permanent auf der Strecke sind, da sie ja jeweils einen Schüler pro Level betreuen. Diejenigen die auf Leihmaschinen der CSS (R6 und R1) unterwegs waren, übernahmen noch ihre Maschinen und dann ging es auch schon auf die Strecke. Es zeigte sich schon auf den ersten Metern, dass einige in unserer Gruppe sicher nicht viel Erfahrung auf dem Motorrad und noch weniger auf der Rennstrecke hatten. Was mich jedoch gewundert hat ist, wie reibungslos dennoch alles ablief. Grund war sicher auch die Etikette, auf deren Zwang zur Einhaltung hingewiesen wurde: der Mindestabstand beim Überholen muss 2,5 Meter sein und es darf nur dort überholt werden, wo der Überholte in keiner Weise gefährdet oder verunsichert wird. In der Praxis stellte sich heraus, dass es nicht ganz einfach ist sich daran zu halten, wenn man die Bremse nicht einsetzen darf! So gab es im ersten Turn schon die eine oder andere deutliche Ansage der Instruktoren. Nachdem sich alle an diese Regeln gewöhnt hatten waren wir erstaunt, wie schnell man den Kurs ohne Bremse umrunden kann und wie man schrittweise erstaunliche Kurvengeschwindigkeiten erreicht.

Nach dem letzten Turn waren wir Alle so was von platt! Die Intensität der Theorie und Praxiseinheiten forderte bei Allen Tribut, so dass nach dem gemeinsamen Abendessen gegen 23 Uhr die meisten ins Bett verschwanden.
2. Tag, 8:30 Uhr – Level 2
Wie der erste Tage endete, so begann der zweite Tag. Andy kündigte an, dass diese der schwierigste Level der gesamten CSS-Ausbildung ist. Es ging hauptsächlich um Blickführung und den mentalen Teil des Fahrens. Vor dem ersten Turn bekamen wir alle einen anderen Instruktor als am Tag zuvor zugeordnet, um zu vermeiden, dass man sich zu vertraut wird. Wieder waren die Turns bis zum Mittag ohne Bremseinsatz und es ging noch schneller als am ersten Tag. Die Ankündigung, dass es schwer werden würde war nicht untertrieben. Mit jeder Runde merkte ich aber, wie ich immer ein Stück mehr der neuen Erkenntnisse umsetzen konnte. Plötzlich nahm ich die Strecke als viel weiter wahr und ich sah Dinge, die ich bisher nicht entdeckt hatte, obwohl sie schon immer dort waren. Die Orientierung fiel zunehmend leichter und die Präzision meiner Linie nahm stetig zu. So wird man auch ohne Bremse und mit nur zwei erlaubten Gängen erstaunlich schnell.

Der Tag verflog trotz aller Anstrengungen wie im Flug und wir hatten eine wirklich gute Zeit mit unserem Lehrer Andy und den Instruktoren. Bei unserem letzten Turn durften wir fahren wie wir es wollten: alle Gänge und Bremsen erlaubt. Ich habe mich bisher nie so harmonisch und sanft fahren erlebt wie an diesem Abend. Ich war stolz auf mich und hatte, als ich abgewunken wurde, sogar eine kleine Träne im Augenwinkel vor Glück. Die ersten beiden der insgesamt vier Level des CSS-Systems hatte ich erreicht. Was ich mitnehmen konnte sind für mich wertvolle Erkenntnisse, an deren Verinnerlichung und Automatisierung ich in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren arbeiten werde. Dazu werde ich auch mein Herangehen an ein Training verändern und jede Veranstaltung zu meiner persönlichen CSS machen.
Obwohl wir noch fertiger waren als am Abend zuvor, beschlossen wir nach dem Abendessen im Hotel noch nach Jerez zu fahren. Wir landeten mitten in den Osterprozessionen und es war ein tolles Erlebnis. Morgen würde der letzte Tag unserer Ibero-Tour 2009 sein, und ich freute mich auf jede einzelne Sekunde, als ich an diesem Abend einschlief.
3. Tag, 8:30 Uhr – Track Day
Nachdem wir im Hotel ausgecheckt hatten, machten wir uns auf den Weg zur Rennstrecke. Der Plan war, alles was wir in den letzten zwei Tagen gelernt hatten noch mal zu trainieren ohne dabei auf irgendwelche Rundenzeiten zu schauen. Andy hatte sich zu unser aller Erstaunen dazu entschlossen, den Tag zur Open Pitlane zu erklären. Voraussetzung war, dass wir uns alle an den Kodex der Rücksichtnahme hielten. Sollten wir es nicht schaffen, würde er eine Gruppeneinteilung vornehmen. Wir haben es geschafft und es hat allen Spaß gemacht! Er selbst war den ganzen Tag am Ende der Boxengasse und hat jeden Einzelnen mit persönlichen Tipps und Hinweisen auf den Weg geschickt. Er ging immer einmal um das Motorrad, schaute z. B. auf die Reifen und wenn diese neu waren, mahnte er zur Vorsicht. Diesen Einsatz hätte ich nicht von einem Mann erwartet, der sonst mit Größen wie Pedrosa, Lüthi etc. zusammenarbeitet. Respekt!
Auf der Strecke waren wir insgesamt etwa 50 Fahrer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Auf der einen Seite Leon Camier aus der BSB, der Zeiten in den Asphalt brannte, dass einem die Tränen kamen. Andererseits 60-jährige Engländer, die die Strecke nach 3 Tagen mit Zeiten von um die 3 Minuten umrundeten. Es ist dank Rücksichtnahme Aller den ganzen Tag nichts passiert.
Insgesamt bin ich an den drei Tagen vor Ort etwa 1.200 km in Jerez gefahren und war am Ende des Tages fertig. Die Rückreise von 2200 km stand aber noch auf dem Programm. Mist.
Fazit der CSS und der Ibero-Tour 2009
Was soll ich sagen, es war alles wie ein Traum und ich habe keine Ahnung, ob es für mich noch eine Steigerung geben kann. Die CSS ist für mich das ultimative Erlebnis unserer Tour gewesen. Ich habe noch nie eine besser organisierte Veranstaltung im Motorradbereich erlebt. Die Inhalte waren so präzise und stringent, dass sie alle anwendbar sind. Der Grundstein für besseres Fahren ist bei mir gelegt. Jetzt liegt es an mir, was ich daraus mache.
Portimao war ein Erlebnis, es war aber für mich zu früh in der Saison um es vollständig auskosten zu können. Die zwei Wochen mit meinen Freunden sind dennoch wie im Flug vergangen und waren traumhaft. Ich möchte nicht eine Sekunde missen. Hoffentlich werden wir in dieser Konstellation noch viele gemeinsame verrückte Touren unternehmen.
Bevor ich in Zukunft auch nur einen Euro in mein Motorrad investiere, gehe ich lieber in die CSS. Das bringt mir definitiv mehr. Vielleicht ist es schon im Herbst so weit, und ich mache die Level 3 und 4 bei der CSS. Mal sehen. Jetzt nutze ich die Ostertage um mich zu regenerieren. Das ist bitter nötig, da ich irgendwie doch mehr Substanz bei dem 5692 km langen Tripp gelassen habe als gedacht. Man(n) wird halt nicht jünger.
Sicher habe ich vieles vergessen zu berichten und es sind sicher mehr Fragen offen als beantwortet. Fragt einfach, ich bemühe mich verständliche und klare Antworten zu geben.
Gruß
Steph
Der Höhepunkt der Reise – die berühmte California Superbike School
Nachdem wir gegen Mittag in Almeria aufgebrochen waren, kamen wir gegen 19 Uhr in Jerez an. Vor unserer Abreise hatten wir ja bereits von der unfreundlichen Art der Streckenbetreiber gehört. Sie wollten tatsächlich bei Übernachtung im Fahrerlager 15 Euro pro Stunde (von 20-6 Uhr = 150 Euro pro Nacht) haben. Da das Hotel bereits im Preis das CSS enthalten war, haben wir auf die Übernachtung im Fahrerlager verzichtet. Am Tor hat es uns trotz unseres spanisch sprechenden Freundes Tommi einige Überzeugungsarbeit gekostet, mit unseren Transportern ins Fahrerlager zu kommen, um unserer Zeug in die Boxen zu bringen.

Scheinbar sind die Menschen die wir Jerez kennengelernt haben alle, zumindest im ersten Moment, recht arrogant. Egal. Wir waren da und alles war vorbereitet für den ersten Tag. Wir sind dann zu unserem Hotel für die nächsten drei Nächte, "La Cueva", gefahren und haben eingecheckt. Dort erwartete uns Chris, die uns einen ersten Eindruck der professionell straffen aber sehr freundlichen Organisation der CSS gab. Beim gemeinsamen Abendessen wurden wir mit dem Tagesablauf und dem Zeitplan bekannt gemacht. Um 7:30 Uhr sollte es Frühstück geben und um 8:30 Uhr wurden wir an der Rennstrecke erwartet. Die Teilnehmer unseres zweitägigen Race Camps waren eine bunte Truppe. Unterschiedlichste Leistungsniveaus und Nationalitäten trafen aufeinander. Das versprach spannend zu werden. Die Unterhaltungen waren witzig und alle schienen genau so verrückt zu sein wie wir. Nach einem letzten Rotwein ging es für heute zunächst mal ins Bett. Es würde sicher anstrengend, soviel war klar.
1. Tag, 8:30 Uhr – Level 1
Nachdem wir den Papierkram erledigt hatten und jeder seinen Führerschein oder seine Lizenz vorzeigen musste (Versicherungsthema)

bekamen wir ein ausführliches Sicherheitsbriefing.

Danach wurden wir entsprechend der Levels in die Gruppen aufgeteilt.
Jeder der an der CSS teilnimmt, startet mit Level 1. Egal ob WM-Fahrer oder erst seit zwei Wochen auf dem Motorrad. Wir hatten das Glück, dass uns Andy Ibbott himself für die nächsten beiden Tage unter seine Fittiche nahm. Wie geil.

Der ganze Tag lief immer im Wechsel von halbstündigen Theorie und Praxisblöcken auf der Strecke ab. Andy erklärte uns etwas und die Instruktoren überprüften ob wir das Gehörte auch umsetzten. Wenn nicht gab es Hilfestellungen und Anmerkungen. Bevor wir raus fuhren, bekamen wir immer das Format der Praxisübung diktiert, z. B. nur 4. Gang und kein bremsen. Vom späten Einlenkpunkt über schnelles Einlenken bis hin zu Blickführung sollte es so bis abends um 17 Uhr gehen. Vor dem ersten Turn auf der Strecke bekam jeder von uns seinen persönlichen Instruktor für den Tag an die Seite gestellt. Das Verhältnis Schüler zu Instruktor ist 1:1!

Was diese Kerle leisten wird einem erst dann wirklich klar, wenn man in Betracht zieht, dass die 20 Instruktoren im Prinzip den ganzen Tag permanent auf der Strecke sind, da sie ja jeweils einen Schüler pro Level betreuen. Diejenigen die auf Leihmaschinen der CSS (R6 und R1) unterwegs waren, übernahmen noch ihre Maschinen und dann ging es auch schon auf die Strecke. Es zeigte sich schon auf den ersten Metern, dass einige in unserer Gruppe sicher nicht viel Erfahrung auf dem Motorrad und noch weniger auf der Rennstrecke hatten. Was mich jedoch gewundert hat ist, wie reibungslos dennoch alles ablief. Grund war sicher auch die Etikette, auf deren Zwang zur Einhaltung hingewiesen wurde: der Mindestabstand beim Überholen muss 2,5 Meter sein und es darf nur dort überholt werden, wo der Überholte in keiner Weise gefährdet oder verunsichert wird. In der Praxis stellte sich heraus, dass es nicht ganz einfach ist sich daran zu halten, wenn man die Bremse nicht einsetzen darf! So gab es im ersten Turn schon die eine oder andere deutliche Ansage der Instruktoren. Nachdem sich alle an diese Regeln gewöhnt hatten waren wir erstaunt, wie schnell man den Kurs ohne Bremse umrunden kann und wie man schrittweise erstaunliche Kurvengeschwindigkeiten erreicht.

Nach dem letzten Turn waren wir Alle so was von platt! Die Intensität der Theorie und Praxiseinheiten forderte bei Allen Tribut, so dass nach dem gemeinsamen Abendessen gegen 23 Uhr die meisten ins Bett verschwanden.
2. Tag, 8:30 Uhr – Level 2
Wie der erste Tage endete, so begann der zweite Tag. Andy kündigte an, dass diese der schwierigste Level der gesamten CSS-Ausbildung ist. Es ging hauptsächlich um Blickführung und den mentalen Teil des Fahrens. Vor dem ersten Turn bekamen wir alle einen anderen Instruktor als am Tag zuvor zugeordnet, um zu vermeiden, dass man sich zu vertraut wird. Wieder waren die Turns bis zum Mittag ohne Bremseinsatz und es ging noch schneller als am ersten Tag. Die Ankündigung, dass es schwer werden würde war nicht untertrieben. Mit jeder Runde merkte ich aber, wie ich immer ein Stück mehr der neuen Erkenntnisse umsetzen konnte. Plötzlich nahm ich die Strecke als viel weiter wahr und ich sah Dinge, die ich bisher nicht entdeckt hatte, obwohl sie schon immer dort waren. Die Orientierung fiel zunehmend leichter und die Präzision meiner Linie nahm stetig zu. So wird man auch ohne Bremse und mit nur zwei erlaubten Gängen erstaunlich schnell.

Der Tag verflog trotz aller Anstrengungen wie im Flug und wir hatten eine wirklich gute Zeit mit unserem Lehrer Andy und den Instruktoren. Bei unserem letzten Turn durften wir fahren wie wir es wollten: alle Gänge und Bremsen erlaubt. Ich habe mich bisher nie so harmonisch und sanft fahren erlebt wie an diesem Abend. Ich war stolz auf mich und hatte, als ich abgewunken wurde, sogar eine kleine Träne im Augenwinkel vor Glück. Die ersten beiden der insgesamt vier Level des CSS-Systems hatte ich erreicht. Was ich mitnehmen konnte sind für mich wertvolle Erkenntnisse, an deren Verinnerlichung und Automatisierung ich in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren arbeiten werde. Dazu werde ich auch mein Herangehen an ein Training verändern und jede Veranstaltung zu meiner persönlichen CSS machen.
Obwohl wir noch fertiger waren als am Abend zuvor, beschlossen wir nach dem Abendessen im Hotel noch nach Jerez zu fahren. Wir landeten mitten in den Osterprozessionen und es war ein tolles Erlebnis. Morgen würde der letzte Tag unserer Ibero-Tour 2009 sein, und ich freute mich auf jede einzelne Sekunde, als ich an diesem Abend einschlief.
3. Tag, 8:30 Uhr – Track Day
Nachdem wir im Hotel ausgecheckt hatten, machten wir uns auf den Weg zur Rennstrecke. Der Plan war, alles was wir in den letzten zwei Tagen gelernt hatten noch mal zu trainieren ohne dabei auf irgendwelche Rundenzeiten zu schauen. Andy hatte sich zu unser aller Erstaunen dazu entschlossen, den Tag zur Open Pitlane zu erklären. Voraussetzung war, dass wir uns alle an den Kodex der Rücksichtnahme hielten. Sollten wir es nicht schaffen, würde er eine Gruppeneinteilung vornehmen. Wir haben es geschafft und es hat allen Spaß gemacht! Er selbst war den ganzen Tag am Ende der Boxengasse und hat jeden Einzelnen mit persönlichen Tipps und Hinweisen auf den Weg geschickt. Er ging immer einmal um das Motorrad, schaute z. B. auf die Reifen und wenn diese neu waren, mahnte er zur Vorsicht. Diesen Einsatz hätte ich nicht von einem Mann erwartet, der sonst mit Größen wie Pedrosa, Lüthi etc. zusammenarbeitet. Respekt!
Auf der Strecke waren wir insgesamt etwa 50 Fahrer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Auf der einen Seite Leon Camier aus der BSB, der Zeiten in den Asphalt brannte, dass einem die Tränen kamen. Andererseits 60-jährige Engländer, die die Strecke nach 3 Tagen mit Zeiten von um die 3 Minuten umrundeten. Es ist dank Rücksichtnahme Aller den ganzen Tag nichts passiert.
Insgesamt bin ich an den drei Tagen vor Ort etwa 1.200 km in Jerez gefahren und war am Ende des Tages fertig. Die Rückreise von 2200 km stand aber noch auf dem Programm. Mist.
Fazit der CSS und der Ibero-Tour 2009
Was soll ich sagen, es war alles wie ein Traum und ich habe keine Ahnung, ob es für mich noch eine Steigerung geben kann. Die CSS ist für mich das ultimative Erlebnis unserer Tour gewesen. Ich habe noch nie eine besser organisierte Veranstaltung im Motorradbereich erlebt. Die Inhalte waren so präzise und stringent, dass sie alle anwendbar sind. Der Grundstein für besseres Fahren ist bei mir gelegt. Jetzt liegt es an mir, was ich daraus mache.
Portimao war ein Erlebnis, es war aber für mich zu früh in der Saison um es vollständig auskosten zu können. Die zwei Wochen mit meinen Freunden sind dennoch wie im Flug vergangen und waren traumhaft. Ich möchte nicht eine Sekunde missen. Hoffentlich werden wir in dieser Konstellation noch viele gemeinsame verrückte Touren unternehmen.
Bevor ich in Zukunft auch nur einen Euro in mein Motorrad investiere, gehe ich lieber in die CSS. Das bringt mir definitiv mehr. Vielleicht ist es schon im Herbst so weit, und ich mache die Level 3 und 4 bei der CSS. Mal sehen. Jetzt nutze ich die Ostertage um mich zu regenerieren. Das ist bitter nötig, da ich irgendwie doch mehr Substanz bei dem 5692 km langen Tripp gelassen habe als gedacht. Man(n) wird halt nicht jünger.
Sicher habe ich vieles vergessen zu berichten und es sind sicher mehr Fragen offen als beantwortet. Fragt einfach, ich bemühe mich verständliche und klare Antworten zu geben.
Gruß
Steph
Toller Bericht Steph, diesen habe ich mit Interesse gelesen... und Respekt vor deiner Aufnahmebereitschaft und der Erkenntnis das die Investition in die eigene Brainware einen besseren Wirkungsgrad hat als die in fragwürdige Hardware...



"Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist. Es ist nur schwer für die anderen. Genau so ist es, wenn du blöd bist."