Das sehe ich überhaupt nicht so, respektive würde ich das ein ziemliches Armutzeugnis für einen professionellen Motorradrennfahrer finden, der das ganze Jahr nichts anderes macht, als am Gasgriff zu drehen. Umgekehrt würde das ja bedeuten, dass die im Regen nur so von ihren Maschinen purzeln müssten, wenn sie auf ihre "im Kopf seit Jahren abgespeicherte" Reflexe bauen würden.Pa#4 hat geschrieben: Die anderen Ducati-Fahrer sind vorher längere Zeit mit Maschinen ohne die kleinen elektronischen Helferlein gefahren und haben die Reflexe im Kopf so abgespeichert, dass sie bei Rutschern z. B. mit der Gashand reagieren.
Da kommt es dann aber zu Konflikten mit der Elektronik, denn diese will reagieren auf der Basis Gasstellung, kann aber nicht, weil der Fahrer diese verändert hat und somit die Elektronik nun nicht mehr weis, was sie machen soll und so macht sie garnichts!
Der Stoner geht brutals ans Gas und lässt stehen, auch wenn er an sich im Bereich des Rutschens ist und dann macht die Elektronik schon das Richtige!
Und dieses Vertrauen muss man auch im Hinterkopf haben!
Pa#4
Ich weiss nicht wieso alle meinen, dass SToner brutaler ans Gas gehen soll wie andere Fahrer. Da heisst es dann immer, dass man im Fernsehen aufgrund der Telemetriedaten sehen kann, dass Stoner eindeutig früher Gas gebe wie die anderen.
Also entweder vergessen die Leute, dass wenn Stoner in Führung liegt, logischerweise eher 100% Drosselklappe erreicht als der HINTER ihm liegende Fahrer. Logisch, weil der ja noch nicht an der Stelle ist, an der Stoner bereits Vollgas geben kann. Oder die Leute lassen sich durch irgendwelche Zeitungstechnikgeschichten täuschen und schauen nicht genau hin.
Wenn ich bei den Kameraeinstellungen auf den Gasgriff die Fahrer vergleiche, dann habe ich nicht das Gefühl, dass Stoner da irgendetwas anderes macht, als die anderen.
So, es kommt noch härter: Ducatifahrer scheinen es schwer zu haben. Ist offensichtlich so, Stoner meistens weit vorne, die restlichen drei deutlich weiter hinten (Ausnahme Kallio, Hayden auch nicht mehr so schlimm). Melandri hat letztes Jahr bis zu 3.5 Sekunden bei trockenen Bedingungen auf seinen Teamkollegen verloren. Glaubt jetzt jemand allen Ernstes, dass man aufgrund von vielleicht 13 Beschleunigungen pro Runden 35 Zehntelsekunden verliert?
Ich denke das Problem liegt bei der Ducati ganz woanders, nämlich im Einbiegen in die Kurve. Die Fahrer haben kein Vertrauen ins Bike und können somit nicht in die Kurve reinpushen, wie sie es eigentlich gerne würden. Ist für mich eine reine Kopfsache, keine technische Angelegenheit. Aber es mag sein, dass die schwierige Motorcharakteristik noch erschwerend hinzu kommt, sie ist aber sicherlich nicht der alleinige Grund (und die TC schon gar nicht) für das schlechtere Abschneiden der Ducati-Fahrer.
Ich für mich selber denke, dass der Materialaspekt in der MotoGP masslos überschätzt wird. Es mag sein, dass gewisse Kisten irgendwo Defizite oder Vorteile haben, aber wenn der Fahrer frei im Kopf ist und Vertrauen in sich und die Maschine hat, dann kann er auch mit einer vermeintlich unterlegenen Maschine ganz nach vorne fahren.Bestes Beispiel: Marco Melandri
Achtet euch mal auf die Statements von den Fahrern. Gibt es irgendjemanden, der nach dem Rennen sagt, Ach shit, ich war einfach scheisse drauf! Also ich hab noch keinen gesehen. Die Fehler bei sich zu suchen würde halt am eigenen Selbstvertrauen nagen.