Otto Normalbürger prüft Mittwoch abend des 30.04. seinen Luftdruck am pedalisierten Zweirad und grilliert fröhlich in den Feiertag. Am 1.Mai lang ausschlafen und dann radeln.
Es gibt Menschen, die haben es nicht verstanden…MICH.
Ich hatte meinen engsten Freunden die Teilnahme am alljährlichen Volleyballturnier abgesagt, weil ich mich nicht noch dumm verletzen wollte.
Mann kennt es: Alles gepackt, alles bezahlt. Noch „g’schwind“ was gemacht, Finger verstaucht, Knöchel dick, Knie verdreht. Diese Steilvorlage sollte der Antizünd diesmal nicht bekommen.
Ich hetze Mittwoch von der Arbeit in den nächsten Lebensmitteldiscounter und decke mich mit Dosenfraß ein, kaufe schnell noch einen Kasten Bier und Havanna, vergesse die Cola und packe meine Taschen.
Es geht nach Ungarn. Genau gesagt nach Pannonia.
Die Transe steht vollgeladen im Parkhaus und wartet nur darauf, endlich wieder hochoktanisches Gemisch in rauen Mengen zu konsumieren. Als dann endlich noch die übrigen Verdächtigen sich am vereinbarten Treffpunkt eingefunden, mein Bus noch voller geladen und über Sinn und Unsinn dieser Langstreckenfahrerei diskutiert worden war ging es endlich los.
Geplant war:
17:00 Göppingen -> ca. 20:00 Markt-Schwaben, dort schlafen und alte Freunde wieder sehen.
11:00 Markt-Schwaben -> ca. 18:00 Pannonia spätestens aufschlagen, auspacken und futtern.
Es kam wie es kommen musste:
65km: Ich stelle fest mein Geldbeutel ist nicht in Reichweite. Wird hinten im Rucksack schlummern…
155km: Begleitfahrzeug fehlt
157km: Begleitfahrzeug findet mich auf Parkplatz wieder, Weihnachtsbaum im Cockpit.
Diagnose: Irgendwas mit LiMa, nicht genug Ladestrom. Gemäß Armageddon „Kommt doch alles aus Taiwan“ LiMa bearbeitet, Licht geht aus, wir fahren weiter.
170km: Begleitfahrzeug fehlt
181km: Begleitfahrzeug wieder gefunden…Batterie wird auch so noch halten, weiter geht’s.
205km: Es ist 21:40Uhr, Ziel erreicht.
Die Suche nach dem Geldbeutel begann. Ich konne ihn nirgends finden. Alles ausgepackt, Taschen durchsucht, Bus auseinandergenommen...dann nachgedacht.
Ich Trottel hatte noch schnell mit dem Motorrad einen Akku für meine Kamera geholt und geistesabwesend den Geldbeutel in die Motorradjacke gesteckt. Die hing natürlich fein säuberlich zuhause am Kleiderhaken.
Keine Papiere, kein Geld, kein gar nix. Man fährt ja auch "nur" nach Ungarn. Vorsorglich hatte ich auch alles, Führerschein, Perso, Bargeld, Bankkarte, KV-Karte etc. in den Geldbeutel gesteckt, dass ich auch ja nix vergesse...

Na ja, es hat auch was sich von seiner Freundin im Rennstreckenurlaub aushalten zu lassen


Schnell Frust wegspülen und lecker Pizza mit alten Freunden Essen, viel gelacht.
Am Donnerstag haben wir uns bei einem bekennenden Blitzfetischisten seine kleine Tesla-Spule angeschaut und uns von seiner Blitzerzeugungsmaschine begeistern lassen. Einfach genial, wenn 30cm Blitze sich in der Garage in der Luft entladen!!!

Dann haben wir, nach langer und aufreibender Diskussion den Insassen des Begleitfahrzeugs beschlossen, dass es fast das gleiche ist ob man auf dem Weg von München nach Karlsruhe oder auf dem Weg von München nach Ungarn vom ADAC aufgesammelt und heimgefahren wird. Also fuhren wir dann endlich, mittags um 16Uhr, gen Ungarn weiter.
Die fahrt war unspektakulär bis auf Brummifahrer, die ohne Vorwarnung und Rücksicht auf Verluste vom Verzögerungsstreifen auf die Autobahn zurückfahren und aus 3 Spuren 2 machen…
Endlich erblicke ich das hell erleuchtete Lager der Fahrer um 23 Uhr, bin von der Fahrt erschlagen und will nur noch ausladen und schlafen.
To be continued...