Hi-Speed / Low-Speed Dämpfung !?!?!?
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- RWentzel Offline
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Hi-Speed / Low-Speed Dämpfung !?!?!?
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Moin Gemeinde,
kann mir mal jemand verständlich erklären, was es eigentlich mit der getrennten Hi-/Low-Speed Einstellung auf sich hat, die mittlerweile bei fast allen Federbeinen möglich ist ?? Ist das Thema hier schon mal behandelt worden (hab' im Archiv nix gefunden ...). Ich bin eigentlich bisher immer sehr gut mit der "normalen" Zug- / Druckstufen-Einstellung ausgekommen. Nur habe ich jetzt neue WILBERS Federbeine in meine Kringeleisen eingebaut und die haben - ob gewollt oder nicht - nun mal diesen Hi- / Low-Speed Schnickschnack. Gibt's eine allgemeingültige Formal, nach der die Hi-Speed Dämpfung immer stärker (oder schwächer) als Low-Speed sein sollte ? Ich ziele hier natürlich auf Rennstreckenbetrieb !
Hoffe, ihr könnt meine Unwissenheit erleuchten.
Cheers - RW.
kann mir mal jemand verständlich erklären, was es eigentlich mit der getrennten Hi-/Low-Speed Einstellung auf sich hat, die mittlerweile bei fast allen Federbeinen möglich ist ?? Ist das Thema hier schon mal behandelt worden (hab' im Archiv nix gefunden ...). Ich bin eigentlich bisher immer sehr gut mit der "normalen" Zug- / Druckstufen-Einstellung ausgekommen. Nur habe ich jetzt neue WILBERS Federbeine in meine Kringeleisen eingebaut und die haben - ob gewollt oder nicht - nun mal diesen Hi- / Low-Speed Schnickschnack. Gibt's eine allgemeingültige Formal, nach der die Hi-Speed Dämpfung immer stärker (oder schwächer) als Low-Speed sein sollte ? Ich ziele hier natürlich auf Rennstreckenbetrieb !
Hoffe, ihr könnt meine Unwissenheit erleuchten.
Cheers - RW.
Hab ich mal irgendwo gefunden, vielleicht hilfts dir ja:
"High/Low-Speed
Die heutigen Zubehörfederbeine bieten alle eine "doppelte" Druckstufe. Sie besteht aus einer High-/ und einer Low-Speed Einstellung. Ob dies ein Vorteil ist, mag jeder für sich selbst beurteilen. Fakt ist, das es wieder eine Einstellmöglichkeit mehr ist, in der man sich verirren kann. Die Bezeichnung der Einstellung (High/Low) steht nämlich nicht für die gefahrene Geschwindigkeit, sondern für die Einfedergeschwindigkeit der Hinterachse! Bis ca.0,6 m/sec. bedeutet Low-Speed, ab 0,6m/sec. - 1,2m/sec. High-Speed.
Die Low-Speed-Dämpfung tritt bei langsamen Federbewegungen (also Asphaltstücke, Ausbrüche) in Aktion. Der Federweg und die Dämpfung werden nur gering beansprucht.
Die High-Speed-Dämpfung kommt erst bei schnellen Federbewegungen (harte Bremsmanöver, tiefe Bodenwellen), wo der gesamte Federweg genutzt wird, zum tragen.
Auf der Rennstrecke bewegt man sich bspw. nur in ca.1/5 der gesamten Runde (je nach Rennstrecke) im Bereich oberhalb von 0.6 m/sec. Bspw. ist in Brünn der Anteil von High- zu Lowspeed deutlich größer als in Most, da Most deutlich mehr Unebenheiten und flache Wellen, Versatzstücke bietet, die einen deutlichen Einfluß auf die Low-Speed-Dämpfung haben.
Was das ganze jetzt noch komplexer bzw. komplizierter gestaltet, ist die Tatsache das eine Federbewegung immer! bei einer Beschleunigung von 0 m/sec. anfängt und auch dort aufhört. Dies wiederum besagt, das die Low-Speed-Dämpfung einen Teil der High-Speed-Dämpfung mit beeinflußt. Sie wird bei jeder Federbewegung mit einbezogen, während die High-Speed-Einstellung nur in dem Bereich oberhalb von 0,6 m/sec. arbeitet.
Generell beträgt die Dämpfkraft der Zugstufe nur rund 1/3 der Zugstufendämpfkraft, da sie eine unterstützende Wirkung für die Feder übernimmt und nicht gegen sie arbeiten muß."
"High/Low-Speed
Die heutigen Zubehörfederbeine bieten alle eine "doppelte" Druckstufe. Sie besteht aus einer High-/ und einer Low-Speed Einstellung. Ob dies ein Vorteil ist, mag jeder für sich selbst beurteilen. Fakt ist, das es wieder eine Einstellmöglichkeit mehr ist, in der man sich verirren kann. Die Bezeichnung der Einstellung (High/Low) steht nämlich nicht für die gefahrene Geschwindigkeit, sondern für die Einfedergeschwindigkeit der Hinterachse! Bis ca.0,6 m/sec. bedeutet Low-Speed, ab 0,6m/sec. - 1,2m/sec. High-Speed.
Die Low-Speed-Dämpfung tritt bei langsamen Federbewegungen (also Asphaltstücke, Ausbrüche) in Aktion. Der Federweg und die Dämpfung werden nur gering beansprucht.
Die High-Speed-Dämpfung kommt erst bei schnellen Federbewegungen (harte Bremsmanöver, tiefe Bodenwellen), wo der gesamte Federweg genutzt wird, zum tragen.
Auf der Rennstrecke bewegt man sich bspw. nur in ca.1/5 der gesamten Runde (je nach Rennstrecke) im Bereich oberhalb von 0.6 m/sec. Bspw. ist in Brünn der Anteil von High- zu Lowspeed deutlich größer als in Most, da Most deutlich mehr Unebenheiten und flache Wellen, Versatzstücke bietet, die einen deutlichen Einfluß auf die Low-Speed-Dämpfung haben.
Was das ganze jetzt noch komplexer bzw. komplizierter gestaltet, ist die Tatsache das eine Federbewegung immer! bei einer Beschleunigung von 0 m/sec. anfängt und auch dort aufhört. Dies wiederum besagt, das die Low-Speed-Dämpfung einen Teil der High-Speed-Dämpfung mit beeinflußt. Sie wird bei jeder Federbewegung mit einbezogen, während die High-Speed-Einstellung nur in dem Bereich oberhalb von 0,6 m/sec. arbeitet.
Generell beträgt die Dämpfkraft der Zugstufe nur rund 1/3 der Zugstufendämpfkraft, da sie eine unterstützende Wirkung für die Feder übernimmt und nicht gegen sie arbeiten muß."
Gruß Frank
Sehr hilfreichfilth hat geschrieben:Ergo - wenn man keine Ahnung hat lieber nicht anpacken

Laut Wilbers arbeitet die Low-Speed bis 0,5m/s und Highspeed von 0,5 bis 4,5m/sec. Tolle Info, die einen natürlich auch nicht viel weiter bringt. Ich kann es nicht mehr finden aber so weit ich weiß darf beim Wilbers die High nicht mehr als 3 Klicks von der Lowspeed abweichen, man möge mich bitte korrigieren, falls ich hierKäse schreibe.
In Fahrwerksbuch von Mini-Koch und Benny Wilbers findet man, dass die Fahrwerksstabilität gerade beim Rausbeschleunigen über die Lowspeed beinflusst wird und sich die Highspeeddämpfung eher bei Bodenwellen bzw. Fahrwerksabsätzen bemerkbar macht (verhindert das Durchschlagen).
Ich fahre seit 4 Jahren mit einem modifizierten Wilbersfederbein und hab die Dämpfung bisher immer parallel verstellt, da ich im Wesentlichen immer nur Fahrwerksunruhen bzw. Gripprobleme versucht habe zu beheben. Daran, dass ich die Einflüsse der Dämpfungen in einem Buch nachlesen musste, erkennst Du das ich mich bisher noch nicht genötigt sah, tiefer in die Materie einzusteigen.
Info am Rande: Ich hatte mein Federbein bei FRS zum Umbau und Service. Dort wurde die Dämpfung, die nach Aussage vom Franz van der Hoff etwas zu schwach ausgelegt ist angepasst (wohlgemerkt ein auf mein Gewicht abgestimmtes Rennfederbein). Danach war das Teil tatsächlich um Welten besser als vorher.
Gruß Jörg
- rufer Offline
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Die Erklärung von freddy-r1 trifft es doch recht gut.
Ich fahre beim Wilbers meist mit Highspeed (rot) etwa 2 clicks weiter zu als Low Speed (blau). Kleine Unebenheiten werden per (etwas offenere) Low Speed Dämpfung weich geglättet, aber grosse Schläge oder hartes Beschleunigen von der (etwas härteren) High Speed Dämpfung abgefangen.
Grüsse
Rufer
Ich fahre beim Wilbers meist mit Highspeed (rot) etwa 2 clicks weiter zu als Low Speed (blau). Kleine Unebenheiten werden per (etwas offenere) Low Speed Dämpfung weich geglättet, aber grosse Schläge oder hartes Beschleunigen von der (etwas härteren) High Speed Dämpfung abgefangen.
Grüsse
Rufer
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Bis auf diesen Punkt hab ich da kein Problem mit. Auch gefühlloses Beschleunigen hat sorgt m.E. nicht für ein derart heftiges Einknicken, dass die Highspeeddruckstufe überhaupt zum Tragen kommt. Falls das Motorrad nicht über ein ganz verkorkste Geometrie verfügt, bleibt die Schwinge entweder neutral oder taucht leicht ein. Das Hinterrad versucht ja die Schwinge zu unterlaufen und wirkt dem Kettenzug und der Gewichtsverlagerung entgegen.rufer hat geschrieben:... aber grosse Schläge oder hartes Beschleunigen von der (etwas härteren) High Speed Dämpfung abgefangen.
Daher seh ich die Highspeeddruckstufe als Mittel gegen massive Absätze und Löcher, die die Federung versuchen auf Block "durchrauschen" zu lassen.
Die von Dir gewählte Einstellung müsste daher auf einer recht ebenen Strecke mit vereinzelten "Löchern" bestens funktionieren.
Ich hab jetzt die Einstellungsabweichung für Wilbers gefunden: maximal 5 Klicks
Gruß Jörg
- rufer Offline
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Wenn du schräglage hast und auch noch beschleunigst, drückt die Fliehkraft die Federung zusammen. Aber da es sich hier um einen grossen Hub handelt, zählt es zu Highspeed.
...so irgendwie hat's mir der Fahrwerksspezi erklärt. Ich lasse mich gern anders belehren, konnte es mir nämlich auch nicht ganz vorstellen. Aber funktioniert hats!!
Grüsse
Rufer
...so irgendwie hat's mir der Fahrwerksspezi erklärt. Ich lasse mich gern anders belehren, konnte es mir nämlich auch nicht ganz vorstellen. Aber funktioniert hats!!
Grüsse
Rufer
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