Axel hatte uns hergebrannt. Und tanken war er auch schon. Einen Platz gab es am Zaun, fast hinten in der Ecke, nicht weit vom Gemeinschaftsduschcontainer. Nudeln kochen hatte ich eigentlich vor, aber als Henning bei „Grill“ die Augen aufgehen, lasse ich mich breitschlagen und fahre mit zum Einkaufen. Eine „lieber dies, oder doch lieber das“-Ewigkeit später (in der ich verschiedene Pakete vor die Nase gehalten bekomme und immer wieder sage „was ich hier habe, reicht mir“) sind wir wieder am Anhänger und können weiter ausladen. Die Nachbarn, die Axel von irgendwoher kennen, lassen uns mitgrillen. Sehr nett.
Bei einem Rundgang durch das Fahrerlager finde ich meinen Fahrlehrer. Der weiß zwar, dass er mich grüßen muss, aber nicht mehr, woher er mich kennt und wie ich heiße. Macht nichts. Wir quatschen ein wenig über den Winter im März 2008 und was zwischendrin so passiert ist.
Monsi666 finden wir nicht. Da mache ich mir fast ein wenig Sorgen…kann ja keiner ahnen, dass die Herrschaften im Hotel residieren.
Später in der Nacht, nach gefühlten dreißig Mal „mein Moped hört sich so geil an“, als ich im Nachthemd zu den Nachbarn hinschlurfe, um doch nochmal (Henning hatte davor schon drei Mal von Mann zu Mann gefragt) darum zu bitten, die Diskobeschallung leiser zu machen, finde ich die Nachbarn gar nicht mehr nett. Der Typ schaut besoffen auf seine Uhr, zieht die Augenbraue hoch, ob mein Anliegen denn überhaupt schon vorgebracht werden dürfe, und blubbert was davon, dass ich mal nen Bier mehr trinken soll, dann würd’s auch besser mit dem Schlafen klappen. Die Musik macht er leiser, aber nicht aus. Arschlochnachbarn, denke ich mir, und ziehe ab. Schade, dass die Hünen aus dem Womo nebenan kein Problem mit der Beschallung haben. Die hätten sicherlich mehr Eindruck gemacht, als ein rotes Nachthemd mit der Aufschrift „sweet and juicy“ und ner Erdbeere drauf.
Zurück im Anhänger geht es jetzt so langsam mit der Lautstärke. Ich wickle mir die Decke um die Ohren. Es ist viel zu warm. Ich drehe mich um, und zurück und wieder rum und verbringe die Zeit im Wachkoma. Irgendwann ist es hell. Den Wecker kann ich mir sparen, ich muss pullern. Dann kann ich mich auch gleich anziehen. Mit schnell fahren wird das heute wohl nicht.
Bei der Anmeldung wird meine Laune nicht besser. „D“. Na, toll. Da hab ich mich im Mai abgestrampelt, dass ich an die 1:55 komme, und die stecken mich immer noch in „D“. Da war die ganze Mühe umsonst.

Die Grenze ist bei 1:55, und ich wäre ja auch als Einsteiger angemeldet und es steht ja keine Oschersleben-Zeit im System, sondern ne langsame für Aragon. Häääh? „Einsteiger“?? Ich hätte das angegeben?!? Langsam, ok, das verstehe ich noch. Aber „Einsteiger“? Wer das verbrochen hat, gehört ausgepeitscht, aufgehängt, gevierteilt und an die Raben verfüttert. (und, wer hätte das gedacht, im Buchungssystem steht 2-5x Training im Jahr). Als ich ungläubig nachfrage, warum denn die Erfahrung der öfter buchenden Teilnehmer nicht aus den eigenen Veranstaltungen ermittelt wird, ist die Sache gelaufen. Ich stehe vor einem Wasserfall.
Ich habe keine Lust auf Diskussionen, was die schon auf Rechtfertigungsmodus geschaltete Verwaltungskraft nicht ganz versteht. Ich trage es wie eine verheiratete Frau und nehme meinen leuchtend gelben Aufkleber.
Der Krümelkaffee macht mich nicht munter, und selbst bei den Hafenegerschen humoristischen Einlagen wache ich nicht auf. Das Moped anziehen kann ich gerade noch. Nervös bin ich schon. Aber nicht wach. Das sollte nicht ohne Folgen bleiben.