ich suche gerade ein Bike für einen Kollegen, der ins Hobby einsteigen will.
Nachdem wir einige angeschaut haben, hier mal die (nicht ganz erst gemeinte Statistik):
Praktisch jeder Verkauf scheint gebrochene Herzen zu verursachen:
90% der Bikes sind "geliebt"
80% der Bikes sind werden "schweren Herzens verkauft"
Ist auch klar, denn 100% sind "treue, zuverlässige Begleiter" und wurden
"immer top gepflegt und pfleglich behandelt". Darum haben sie den Besitzer
auch noch "nie im Stich gelassen" - zumindest 85%. Ein Wechsel aller (!) Flüssigkeiten
ist bei 80% nach jedem Event erfolgt, bei immerhin 20% täglich und mindestens ein
Bike fährt praktisch mit offenen Verschlüssen und Dauerinfusion. Gleiches gilt fürs
Fahrwerk, Service jedes Jahr (70%) bis hin zu "nach jeder Kurve" (20%) ist immer erfolgt.
Schnell machen 80% der Bikes, brutale Leistung haben 90% (250 PS am Hinterrad!!),
trotzdem sind 95% perfekt für Einsteiger, weil sie entweder "jeden Schnickschnack"
haben oder "keine Elektronik, weil das den Stil versaut".
Beurteilt wird das in der Regel per zusehen, weil die prinzipiell von Frauen gefahren wurden,
bei Sonne und danach handgestreichelt von Fahrwerksgurus. Nach kurzer Rechnung
kommen auf 3 Frauen ca. 40 Bikes (oder ich muss auf Events mal besser nach Frauen
schauen, da muss es viel mehr geben?)
Der scheinbare Widerspruch kann aber auch daran liegen, dass die Bikes ja eigentlich erst vor 200km auf die
Renne umgebaut wurden, davor 17tsd KM pfleglichst auf der Landstrasse eingefahren
(Nachweis selbstverständlich nicht da, weil keine dreckigen Vertragshändler ihre Finger
dran legen durften!) - klar, dann sieht man die Dinger ja nie am Ring. Die 200km sind
wegen der Übersetzung in Wirklichkeit ja auch eh nur 50 (trotzdem grade schnell
nochmal ein neues Kettekit drauf, Gott sei Dank!).
Umfaller und Unfälle gabs nie, der Austauschrahmen wurde bei 70% aus optischen Gründen
(Kratzer vom Gucci-Tankrucksack) verbaut und wenn doch: In 95% der Fälle waren
es "leichte Rutscher" oder "kleiner Ausflug ins Kiesbett, bei dem das Bike am Ende umgefallen ist".
Aus Sicherheitsgründen (löblich!) wurde dann gleich die ganze Verkleidung und die Schwinge
getauscht (vom Vorjahresmodell, weil besser!).
Erfreulich auch die wirtschaftliche Lage der meisten! Kein Notverkauf, VHB aber "nix letzte Preis"
und in 60% gepflegte Gelassenheit bei Antworten auf Fragen (30% > 2 Tage; 30% > 1 Woche),
legen eine solide Grundlage fürs Vertrauen. Klar, wer auf Landstrassen Bikes einfahren muss, hat da
keine Zeit für.
Apropos Landstrasse: Die "optimierten Kabelbäume" sind "ohne Probleme auf Strasse rückrüstbar",
der offene Shark "locker unter 90DB" aber "bringt nochmal 20NM"
und auch sonst sollte der TÜV mal diese Statistik lesen, da könnte er Plaketten per Handschlag vergeben
und die Hersteller können noch was lernen.
Alles in allem ist die Lage am Gebrauchtmarkt also überaus erfreulich für Käufer - alle Mistmöhren
mit krummen Rahmen unter den Schonern, die überall ausgenudelte Schrauben haben und aus jeder
Fuge siffen (wenn Sie laufen!) werden ordnungsgemäß entsorgt statt verkauft.
Ich bin sicher, aus Verkäufersicht schauts genau so aus - teilt gerne auch Erfahrungen aus der Sicht

Viele Grüße
Stefan
PS: Das hier ist bewusst total überzogen, es gibt ne Menge guter Bikes, die wirklich top sind von
vertrauenswürdigen Leuten. Aber ich musste mal ein paar Erfahrungen verarbeiten und hoffe es trägt
zur Erheitung bei!