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Die Giraffe auf der Drehorgel-Gaststart im R6-Cup am Hocken

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Beitrag von Bundy »

Vorsicht!! Der folgende Text sollte nur von Personen gelesen werden, die Humor besitzen!! Sämtliche Personen, die im Text als hässlich bezeichnet werden, sind in der Realität (meist) sehr hübsch. Es ist auch möglich, dass die eine oder andere Textpassage nicht zu 100% der Wahrheit entspricht.

Die Giraffe auf der Drehorgel - Als Gaststarter beim R6-Cup am Hockenheimring 2006

Seit ich vernünftig denken kann (also seit ca. 18 Jahren) wollte ich mal eine Saison im Yamaha-Cup fahren, dem Cup, dem so viele meiner Idole entsprungen waren.
Doch leider hatte mein Geldbeutel meistens total schlechte Laune wenn ich ihn darauf ansprach, und so musste ich bis zum September 2006 warten, ehe sich mein Traum, zumindest zu einem Achtel, erfüllte.

Da ich in der Saison 2006 bisher ziemlich erfolgreich im R1-Cup unterwegs war, der von Bike-Promotion ausgerichtet wird, und zufälligerweise dieselbe Startnummer spazieren fahre wie der diesjährige R6-Cup-Triumphator Pascal Eckhardt, kamen die hässlichen Menschen von Bike-Promotion auf die Idee, die beiden Schwantz-Fans mal auf die jeweils anderen Yamahas zu setzen. Nur zum Spaß, nicht zur Übung.

Gedacht, getan - da ich am Freitag vor dem IDM-Finale keinen Urlaub mehr nehmen konnte, weil ich meinen Jahresurlaub schon fast komplett aufgezündet hatte, verpasste ich die Einstellungsfahrten und musste mich am Samstagmorgen um 9 Null Null direkt zum 1. Zeittraining ins Getümmel stürzen. Hehe, das konnte ja lustig werden...

Um 7.34 Uhr kam ich ins riesige Yamaha-Cup-Zelt und erblickte 2 nicht sehr hübsche Gestalten, die sich an einer R6 mit der Nummer 50 zu schaffen machten.
Ich sagte ihnen, dass ich gedachte, mit diesem Pocketbike am morgigen Sonntag das Regenrennen zu gewinnen und stellte mich höflich vor.
Die beiden Menschlinge hörten auf die albernen Namen Matze und Christian und waren anscheinend für die Technik zuständig. Sie musterten mich von oben bis unten und fanden mein Ansinnen ob meiner Unförmigkeit und der zur R6 unpassenden Körpergröße wohl etwas überzogen.
Eine Farce.

Dennoch waren die beiden sehr hilfsbereit und nett, und so stand die R6 bald ready to race im Zelt. Mein privater technischer Kommissar Ralph Topp kam dann auch extra noch zu uns, um die technische Abnahme zu machen. Sehr nett.

Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel einen Mann, der noch längere Haare hatte als ich vor meinem Friseurbesuch! Es war Cup-Organisator Thomas Kohler. Auch er grinste mich schelmisch an und händigte mir dann flugs noch die Einschreibungsunterlagen aus, da ich ja eigentlich noch gar nicht angemeldet war. Unversehens war ich schon wieder im Stress, obwohl ich das Ganze eigentlich sehr gelassen angehen wollte.

Wenig später erschien noch ein Mann auf der Bildfläche. Er war groß, ebenfalls sehr hässlich, und hatte keine Haare mehr auf dem Kopf. Wahrscheinlich hatte er sie sich einzeln ausgerupft, als er gehört hatte, dass ich die R6 mit der 50 fahren sollte. Sein Name war Jost. Was für ein Name. Das war doch kein Name für einen Mann! Ich beschloss, ihn fortan insgeheim Orang-Utan-Klaus zu nennen. Helge hätte dies sicher gut geheißen.
Orang-Utan-Klaus war aber auch sehr zuvorkommend und nett zu mir. Ich fühlte mich wohl bei diesen Erdlingen....

Ein anderer Mann namens Rainer arbeitete für Arai. Deshalb nannte ich ihn Arai-ner. Auch er war sehr cool und nicht gerade hübsch, und er kredenzte mir doch glatt einen Arai-Testhelm, den ich am WE fahren durfte. Boah, ich war geschüttelt und gerührt!

Matze sagte mir kurz vor dem Start zum Zeittraining noch, dass die R6 noch mit der Serienübersetzung von 16/45 bestückt war, dies aber ja wohl beim ersten Rollout egal sei.
Ich bejahte dies, setzte mich auf mein Minibike, bekam von Matze und Christian noch einen aufmunternden Klaps auf den Rücken, und fuhr zum Boxenende, wo die Cuppies zum 1. Qualifying auf die Strecke gelassen wurden.

Ich war beim PS Tuner-GP schon ein paar Runden mit der Bike Promotion-SKM-R6 und der TTSL-R6 gefahren, und wusste deshalb ungefähr, was auf mich zukam.
Ich enterte die Strecke wie immer auf dem Hinterrad und versuchte während der ersten Runde, meine zu langen Extremitäten irgendwie auf der R6 unterzubringen. Dies gelang mir mehr schlecht als recht, aber irgendwann und irgendwie ging es dann doch. Musste ja!
Nach 2 Runden schaute ich auf der Zielgeraden mal auf den Drehzahlmesser, um zu checken, ob ich das Drehzahlniveau der Kleinen richtig einzuschätzen vermochte. Mein Popo sagte mir, dass die R6 kurz vor dem Begrenzer anstehen müsste, der bei 17500 beginnt. Der Motor schrie mich an wie einst meine Mutter, als ich mit 14 stockbesoffen auf den Teppich im Flur geko ähm übergeben habe. Als ich ängstlich nach unten schaute, stand der Drehzahlmesser bei 12000!

Uiuiui, ich war wohl eine kleine Drehzahlschwuchtel geworden durch das Jahr mit der R1...
Ich zwang mich danach, bei jedem Schaltvorgang auf den Drehzahlmesser und den Schaltblitz zu schauen. Dadurch entdeckte ich auch den Laptimer, der mir ungnädigerweise ständig die aktuelle und die bisher schnellste Rundenzeit anzeigte.

Irgendwann überholte mich glücklicherweise Kenny, dem ich dann, wenigstens eine Runde lang (er war wohl gerade am ausrollen...), die Linie bzw. die allgemeine Fahrweise mit so einer 6er, abschauen konnte.
Jetzt fing es an, Spaß zu machen! Ich versuchte, weitere Linien zu fahren, und früher ans Gas zu gehen. Verdammt, mit der R6 konnte man schon voll ans Gas, wenn man mit der 1000er noch nicht mal dran denken konnte.

Die Bremse ließ gegen Ende doch sehr nach, aber Matze hatte mich schon gewarnt, dass die Beläge wohl nicht mehr die allerbesten waren.

Die Übersetzung war so lang, dass ich auf Start/Ziel gerade mal in den 4. Gang kam. Alle fuhren mir auf der Geraden davon. Gemeine Bande! Ich kam mir etwa so schnell vor wie die Schnecke bei Biene Maja (ich glaube die hieß Dr. Schnecke). Trotzdem laberte der Lappenzeiter gegen Ende des Trainings etwas von 1:36,6, was mir angesichts von prognostizierten Bestzeiten von 1:34 doch recht flott vorkam.

Ich fuhr raus und quälte mich aus der Kombi. Meine in Most zersplatterte Schulter schmerzte wieder ziemlich, aber ich wollte mich nicht zum Biaggi machen und spielte den harten Aufzünder, der keine Schmerzen kennt.

Matze klopfte mir wieder auf den Rücken und sagte: „8. Platz für draufsitzen und losfahren ist ja mal nicht ganz schlecht für den Anfang!“
Ups, das war ja cool. Vielleicht könnte ich im zweiten Quali mit ner korrekten Übersetzung und neuen Bremsbelägen ja noch in die erste Startreihe fahren!

Ich träumte schon von halbnackten Gridgören, als mich Orang-Utan -Klaus jäh weckte.
Er meinte, er habe Pascal nach der richtigen Übersetzung gefragt. 15/47 sei die Königin der Übersetzungen. Gesagt, gewechselt. Matze, Christian und ich (ja, ich habe auch ein bisschen geschraubt, obwohl das meist nicht gut ist, weil ich zu blöd dazu bin) wechselten die Übersetzung, holten neue Reifen (die Dunlop 209 funktionierten wirklich hervorragend mit dem kongenialen Öhlins-Fahrwerk), wechselten die Bremsbeläge, und entlüfteten sicherheitshalber auch nochmal die Bremse.

Nun konnte das zweite Quali kommen. Matze hatte mir eingetrichtert, dass die neuen Reifen und die Beläge eingefahren werden wollen, und so schwuchtelte ich 2 Runden lang rum. Dann gab ich mehr Stoff und sortierte meine Bremspunkte neu, weil ich jetzt mit erheblich mehr Schmackes aus den Kurven rauskam. Das fühlte sich alles sehr gut an. 37,2 stand nach den Einrollrunden auf dem Lappenzeiter. Ich nahm mir vor, gegen Ende des Trainings, wenn der Tank leerer und der Körper durch Schweißverlust leichter wurde, nochmal 3 Briketts nachzulegen, und zumindest mal ne hohe 34 zu fahren.

Als ich nach der Hälfte des Trainings jedoch in die Opelkurve einbog, verabschiedete sich eine Schraube des Schalthebels. Ich schaffte es nicht mehr in die Boxengasse, und musste somit noch eine Ehrenrunde im 2. Gang drehen, ehe ich in die Boxengasse kam.
Matze versuchte noch, die Schraube zu ersetzen, aber er verbrannte sich dabei die Finger, und so ließen wir es dabei bewenden.

Ich rutschte durch die ausgebliebene Zeitverbesserung noch auf Platz 12 zurück, aber das war schon ok. Am Sonntag würde es regnen, und dann würde ich eh gewinnen, hehe.

Nach dem Training kam Tom vorbei und ging mit mir das Data-Recording des 2. Zeittrainings durch. Coole Sache das! Es war wirklich extrem interessant zu sehen, wo und wie ich auf der R6 Zeit verlor oder gutmachte.
Es stellte sich heraus, dass ich sehr kurze Rollphasen zwischen Gaswegnehmen und Bremsen hatte, was mich natürlich freute, weil das 9. Aufzündergebot ja bekanntlich lautete: „Du sollst entweder Gas geben oder bremsen. Niemals sollst du rollen.“
Beim Anbremsen und in den Kurven war ich auch sehr schmeichelhaft unterwegs, aber ich kam mit zu wenig Drehzahl aus den meisten Kurven raus, und konnte auf den Geraden den letzten eingelegten Gang nicht weit genug ausdrehen. Hier verlor ich viel Zeit, und machte mir in der Folge (leider) Gedanken über eine weitere Verkürzung der Übersetzung.

Am Samstagabend hatte ich noch einige nette Gespräche mit verschiedenen Cuppies, die mir allesamt sehr sympathisch waren. Götzi behauptete, er würde mich im Regen spalten. Ich lachte ihn aus und schwor ihm beim Sonntags-Schlüpfer von Angela Merkel, dass ich dies verhindern würde.

Den langmähnigen Rocker Sven Bennin kannte ich aus der SM-Szene (nein, nicht Sado-Maso!). Er führte auch an, dass er gedenke, mich zu thermonuklearisieren, aber ich versprach ihm daraufhin, dass ich ihm in der Sachs mit dem Vorderrad gepflegt über die Haare fahren und ihn dann rauskicken würde. Doch dazu sollte es nie kommen.... :roll: :twisted:

Die 3 Amis im Cup haben mich auch extremst amüsiert. Die sind sehr cool drauf!! Vor allem an Reese ist ja wohl ein Schauspieler und/oder Popstar verloren gegangen! Morris hat mich ungefähr 34 mal gefragt „how the FUCK“ ich mit der R6 so „fucking long wheelies“ hinbekomme. Ich hab versucht, es ihm zu erklären... 8) :twisted:

Der lange Dominic Hyna bekam eine coole Uhr von Motorex für seine Trainingsplatzierung und erzählte mir irgendwann abends, dass er 14/46 übersetzt hätte. Ich wurde wieder weich.
Hmm, Dominic war zwar fast so lang wie ich, wog aber aufgrund seiner Hänflingsstatur etwa 46 kg weniger als ich, also kombinierte ich scharf, und kam zu dem Schluss, dass 14/47 die perfekte R6-Übersetzung für Giraffen wäre. Ich hörte weder auf Pascal, der mir prophezeite, dass die R6 mit nem 14er gar nicht mehr „gscheit“ zog, noch auf meinen Restverstand, der mir ins Ohr brüllte, ich soll gefälligst auf das hören, was der Seriensieger des 2006er-Cups mir sagte.

Also machte ich mich zusammen mit Christian nochmal ans Werk, und montierte vorne ein 14er-Ritzel. Ich Depp.
Am Sonntagmorgen erwachte ich um 5.34 Uhr vom herrlichen Geprassel von Regen auf dem Dach meines Lupo-Wohnmobils.
Vor Freude tanzte ich Samba auf dem Beifahrersitz, der mir auch als Schlafplatz diente.
Ich wollte gerade meinen Butler anrufen, dass er die Einladungen für eine rauschende Ballnacht verschicken solle, als es auch schon wieder aufhörte zu regnen.

Eine Farce. Sicher würde es wieder kommen wie immer. Direkt nach dem Rennen würden sich die Schleusen öffnen und es würde in Strömen regnen...

Egal, um 10.30 Uhr musste ein Rennen gefahren werden. Die R6 war bereit. Ich kleidete mich um 10 Uhr an und fuhr nach dem letzten Aufruf zum Vorstart. Trotz pechschwarzer Wolkenbänke regnete es immer noch nicht.
Der obligatorische Streckenenterungswheelie vertrieb meinen Groll auf den albernen Petrus.
Die Einführungsrunde verlief unspektakulär, und ich stellte mich in der Startaufstellung auf meinen 12. Startplatz.
Zu meinem großen Entzücken hatte Christian tatsächlich ein überaus schmeichelhaftes Gridgirl für mich engagiert! Meine Augen entspannten sich bei ihrem Anblick, zuckten dann aber sofort wieder zusammen, als ich die Gridtranse von Götzi erblickte. Ich sah nach links und sah die haarigen Beine von Henrik Meyer, der eine alberne Fußballwette verloren hatte, und jetzt als Gridschotte neben Pascal stand.
Meine Netzhaut fühlte sich an als würde sie von einer 100 kg schweren Domina ausgepeitscht. Wie sollte ich denn da ein Rennen fahren???

Glücklicherweise verließen die beiden Netzhautpeitschen dann den Grid - leider auch mein Gridgirl, was mich ein wenig traurig machte.

Der hässliche Mann mit den beiden roten Fahnen lief durch die Reihen und entließ uns in die Warm-Up-Runde. Der Probestart verlief sehr gut, ich kam gut vom Start weg, nahm mir aber vor, beim richtigen Start die Kupplung nicht so lange schleifen zu lassen - die 6er würde schon nicht gleich nen Wheelie hinlegen...

Während der Warm-Up-Runde gab ich schon mehr Gas und spürte schon in meiner Geschwindigkeitsanhangdrüse (engl.: Speedhypophyse), dass die Übersetzung mehr als suboptimal war. Jedoch hatte ich noch Hoffnung, dass sich dies noch relativieren würde, wenn ich im Rennspeed unterwegs war.

Zurück in der Startaufstellung stellte ich fest, dass der Polemann Kenny sich nicht auf seiner Poleposition befand. Ich hörte wie der Streckensprecher durchsagte, dass Kenny in die Boxengasse gefahren war, und das Rennen von dort aufnehmen müsste.
Da sprang die Ampel auch schon auf Rot, ich drehte die R6 auf 8000 Umdrehungen, das rote Licht war immer noch rot. Ich fragte den Typen neben mir: „Hey, was ist das?“ Er antwortete: „Rotes Licht.“ Ich: „Und was macht das?“ Er: „Es leuchtet rot.“
Dann ging es plötzlich aus. Durch die Diskussion mit meinem Nebenbuhler war ich etwas abgelenkt. Alle fuhren los. Ich ließ die Kupplung auch kommen, allerdings wohl etwas zu schnell, und so strebte mein Vorderrad gen Himmel.
Was mir normalerweise viel Freude bereitete, war beim Start eher albern.
Ich musste Gas wegnehmen und verlor schon auf dem Weg zur Nordkurve etliche Plätze. Dann wurde ich innen eingeklemmt, und weil ich keinen abräumen wollte, wartete ich brav, bis sich alle vor mir durchgedrückt hatten. Ich musste 2 Gänge zurückschalten und wieder flogen die Pillemänner links und rechts an mir vorbei.

Auf der Bremse konnte ich wieder ein paar einsammeln, aber beim Rausbeschleunigen, normalerweise neben dem Bremsen meine Paradedisziplin, ließen mich alle stehen wie einen fußlahmen Bandwurm.
Die Übersetzung stellte sich als überaus subliminal heraus. Die Nordkurve musste ich immer noch im 3. fahren, weil der 4. zu untertourig war. Dadurch wurde ich beim Anbremsen aber immer in heiße Drifts verwickelt. Eingangs Parabolika musste ich in den Zweiten und kam wieder völlig quer, beim Umlegen in die Links in den Dritten, und dann in Schräglage schnell noch in den Vierten. Boah, was für ein Stress, hehe.

Die Queranbindung musste ich auch quer im 2. anbremsen, dann schnell noch in den 3., noch schneller wieder zurück in den 2., vorbei an der Mercedes-Tribüne, den 3. rein, in die Rechts Richtung Motodrom, rutschend im 3. querbeschleunigen, im 4. dann ein dezentes Hallo vom Begrenzer, also noch kurz in den 5., zurück in den 4., der aber zum ernsthaften Beschleunigen auf die Sachs zu lang war, dann extrem spät in die Eisen, Sachs im Dritten, auch zu lang, ich kam viel zu langsam raus, nur um beim Umlegen dann schon wieder das Stottern des Begrenzers zu hören. Nein, hier würde ich nicht mehr schalten! Dann noch im 3. durch die Opel, und raus auf die Zielgerade. War ich in der Opel noch sehr nahe am Allerwertesten eines Vorausfahrenden, so konnte ich am Ende der Zielgeraden meist gar nicht mehr erkennen, ob er überhaupt einen Allerwertesten hatte.

Ich schumpf mich für den eigenmächtigen Wechsel der Übersetzung und nahm mir vor, den Rest des Rennens einfach zu genießen.
Ich würde mich an den irrsinnig geilen Ansaug- und Auspuffgeräuschen der R6 ergötzen, mich an der nun herzhaft zubeißenden Bremse und dem megagenialen Öhlins-Fahrwerk laben, und noch ein paar Wheelies zur Belustigung des Volkes einstreuen.

Als sich das Feld einigermaßen sortiert hatte, war noch eine Vierergruppe vor mir. Ich wähnte mich etwa auf dem 10. Platz und beschloss, nicht mehr in diesen Kampf einzugreifen.
Hinter mir erspähte ich Mathi Goedicke, der es vielleicht noch schaffen würde, die Vierergruppe herzubrennen, und so winkte ich ihn vorbei. Er fand sogar noch Zeit, sich beim Anbremsen der Sachskurve winkend zu bedanken. Cooler Menschling...

Während der letzten 3 Runden fuhr ich dann ca. 34% der Distanz auf dem Hinterrad, was den Menschen auf den Tribünen zu gefallen schien.
Auch der Zielwheelie glückte perfekt, und ich war wieder zufrieden mit der Welt und dem Universum.
Vor dem Rennen hatten wir von Thomas die strikte Anweisung bekommen, in der Auslaufrunde zu Ehren des Cup-Fanclubs eine Burnout-Orgie zu veranstalten, und unsere Hinterreifen in den Tod zu treiben. Nicht dass ich eine solche Anweisung gebraucht hätte, nein, aber ich fand es dennoch sehr cool, dass einem die Show mal amtlich und offiziell vorgeschrieben wird...
Das müsste es meiner Meinung nach in jeder Rennserie geben. Wer nach dem Rennen keinen Burnout macht, wird von den anderen angespuckt und nur noch mit Loretta oder Wendy angeredet! 8) :twisted:

Wir nebelten also gemeinsam zuerst die Sachskurventribüne ein, um dann dem Asphalt in der Opelkurve, wo der Fanclub ein Feuerwerk hochgehen ließ, künstlerisch zu gestalten.
Ich zog ein paar rolling burnouts im Dunst der anderen Verrückten, dann noch ein paar Donuts, und finalement rutschte mir die winzige R6 dann noch wegen Kraftlosigkeit und mangelhafter Kupplungsdosierung bei einem Donutrichtungswechsel aus den Händen und fiel zu Poden. Die Menge kreischte und jubelte ob meiner Schusseligkeit, aber ich hob die Kleine wieder auf und burnte weiter. Ich war ja nicht zum Spaß hier.

Irgendwann fuhren wir dann erschöpft und glücklich ins Lager der Fahrer zurück, weil an dem Tag wohl noch andere Rennen stattfinden sollten....

Als wir in den Parc Fermé rollten, fing es an zu regnen.....

Ein dickes fettes GRAZIE AL FORNO (ital.: ein überbackenes Dankeschön) an die spitzenmäßige Truppe von Yamaha-Deutschland, die Jungs von Arai, alle Cuppies, und an die Hässlichen von Bike Promotion, die mir diesen Gaststart ermöglicht haben!!

Ich hatte einen Riesenspaß bei euch, und wer weiß, vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr öfter. Pascal hat ja jetzt Fahrverbot, und Bike Promotion braucht 2007 sicher wieder einen ansehnlichen Fahrer im R6-Cup....... :twisted:
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Beitrag von Heiner »

Geil, geil,

da kann man ja wirklich neidisch werden.

Ich denke die Saison 2006 wird dir für immer in Erinnerung bleiben und wird in der Zukunft nur sehr schwer zu toppen sein.


MFG
Heiner
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Beitrag von Kurvenjunkie »

Wie immer ein sehr schöner Bericht...
Auf dicke Hose machen, war noch nie so leicht!
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Beitrag von dude »

:lol: :lol:
der dude macht das schon...
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Beitrag von kaufes »

wie immer ein super Bericht :D
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Beitrag von Cheffe »

Sehr schön, seeehhhhr schöön.
Cheffe#7
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Beitrag von Hans_Baerbel »

sehr sehr schön zum lesen.

ich meine, dich sogar gesehen zu haben gegen ende des tages, wagte es aber nicht, dich anzusprechen...du telefoniertest und außerdem war ich gut damit beschäftigt, mein augenlicht wieder zu finden...

Gruß Mirko
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Beitrag von Flisi »

8) :D
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Beitrag von Freens »

Boahhh! Mit einem Zitat aus !!! Rambo3!!! Erste Wahl!
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Beitrag von Cheffe »

Freens hat geschrieben:Boahhh! Mit einem Zitat aus !!! Rambo3!!! Erste Wahl!
Und ich hab' noch überlegt, woher ich das kenne :)
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