Was arbeitest Du denn?
Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
über die es sich lohnt zu sprechen!
- Knubbler Offline
- Beiträge: 798
- Registriert: Montag 5. Oktober 2015, 19:55
- Motorrad: SV 650
- Lieblingsstrecke: Rijeka
- Wohnort: München
Knubbler jetzt auf Instagram 

- campari Offline
- Beiträge: 5370
- Registriert: Samstag 5. September 2009, 23:29
- Lieblingsstrecke: Jerez
- Wohnort: Lübeck
Abendduscherin zu sein hatte seine Vorzüge. Während sechs Beine im Badezimmer um Waschbecken, Dusche und Toilette herumwuselten, konnte ich meine Gräten noch lang liegen lassen. Ich konnte. Nein, ich könnte. Mit einem Seufzer pellte ich mich aus dem Bett und fing an, unser Gerümpel zusammenzuräumen. Wir hatten heute etwas vor. Hanniballine zieht mit ihrem Elefanten in die Schlacht! Dass es dabei in die falsche Richtung ging, störte kaum, so schön war das Bild.
Ich trieb meine kleinen Soldaten zum Essen Fassen und sah zu, dass sie sich so gut wie möglich stärkten. Wir mussten bei Kräften sein, wenn wir diesen Kampf gewinnen wollten. Es lagen Kilometer der Strapazen vor uns. Und wir würden kaum rasten können.
Schließlich war Sonntag, und die ganzen Rastplätze wären schon blockiert mit Lastwagen, deren Fahrer sich mal wieder ein Wellnesswochenende gönnen durften.
Wir waren gut. Noch vor neun Uhr saßen alle mehr oder weniger gut gelaunt im Auto. Nach nur wenig Zeit auf der deutschen Autobahn ging es nach Österreich. Österreich war gut zu Anhängern. Hier hatten wir bisher die meisten Meter gemacht. Der Verbrauch stieg auf 18 L/100km. Wer auch immer gewollte hatte, dass ich nicht mehr Diesel fuhr, musste damit wohl leben. Greta hatte daran bestimmt keine Freude, wenn es sie noch interessierte. In Hall wollten wir noch schnell tanken. Das war die Gelegenheit, noch einmal alle Pipis zu erledigen, etwas zu essen und sich die Beine zu vertreten. Das Schlimmste lag noch vor uns. Es war auch eine Gelegenheit, sich das Hotel aus der Nähe anzusehen, was ich für den Rückweg gebucht hatte. Ich wollte nicht noch einmal am Abend unerwartet aus dem Fahrerlager geworfen werden, um dann weder wo parken zu können, noch einen günstigen Preis für ein Zimmer zu haben.
Ich war die einzige, der die Idee gefiel, auf dem Rückweg mitten in der Nacht über den Brenner zu rollen. Aber ich wusste, wozu das gut war.
Frisch getankt reihte ich mich mit meinem Fahrgefährt in die Schlange ein, die Richtung Italien zog. "Ich will nicht, dass die Brücke durchbricht!" entfuhr es mir. Die Luegbrücke war so marode, dass sie es in die Reportage geschafft hatte, was dazu führte, dass ich sie von unten gesehen hatte. "Die haben da extra so Fangkörbe unter die Brücke gebaut", sprach ich in Richtung Henning, "damit die Fahrzeuge nicht direkt abstürzen". Und während mein Herz weiter kräftig klopfte, fügte ich hinzu "garantiert fahre ich da nicht auf der rechten Seite." Links waren die Pfeiler, das war der stabilste Teil der Straße.
Es ging alles besser als erwartet. Bis zu dem Moment, wo es verdammt nach verbranntem Kunststoff roch. Ich dachte an die Kühlbox, die im Kofferaum schon seit Stunden vor sich rödelte und an den Stecker, der mir beim letzten Ausstöpseln zwecks Öffnen der Box die Haut an der Hand fast verkohlt hatte. "Scheiße", ich zog die rechte Augenbraue hoch. "Was, wenn es die Kühlbox ist?" Wir waren uns schnell einig. Anstelle im Tunnel ein Inferno mit tausenden Toten zu riskieren, nahm ich schnell die nächste Ausfahrt zum Rastplatz und hielt an. Kofferraum - sauber. Motorhaube - sauber. Henning - sauber. Er hatte sich nach dem Pipi offensichtlich die Hände gewaschen. Kindschaft - langsam genervt. Verständlicherweise. Wir waren fast da. Aber verbrennen wollten wir alle nicht.
Was auch immer den Geruch verursacht hatte, wir waren es glücklicherweise nicht gewesen.
Ich trieb meine kleinen Soldaten zum Essen Fassen und sah zu, dass sie sich so gut wie möglich stärkten. Wir mussten bei Kräften sein, wenn wir diesen Kampf gewinnen wollten. Es lagen Kilometer der Strapazen vor uns. Und wir würden kaum rasten können.
Schließlich war Sonntag, und die ganzen Rastplätze wären schon blockiert mit Lastwagen, deren Fahrer sich mal wieder ein Wellnesswochenende gönnen durften.
Wir waren gut. Noch vor neun Uhr saßen alle mehr oder weniger gut gelaunt im Auto. Nach nur wenig Zeit auf der deutschen Autobahn ging es nach Österreich. Österreich war gut zu Anhängern. Hier hatten wir bisher die meisten Meter gemacht. Der Verbrauch stieg auf 18 L/100km. Wer auch immer gewollte hatte, dass ich nicht mehr Diesel fuhr, musste damit wohl leben. Greta hatte daran bestimmt keine Freude, wenn es sie noch interessierte. In Hall wollten wir noch schnell tanken. Das war die Gelegenheit, noch einmal alle Pipis zu erledigen, etwas zu essen und sich die Beine zu vertreten. Das Schlimmste lag noch vor uns. Es war auch eine Gelegenheit, sich das Hotel aus der Nähe anzusehen, was ich für den Rückweg gebucht hatte. Ich wollte nicht noch einmal am Abend unerwartet aus dem Fahrerlager geworfen werden, um dann weder wo parken zu können, noch einen günstigen Preis für ein Zimmer zu haben.
Ich war die einzige, der die Idee gefiel, auf dem Rückweg mitten in der Nacht über den Brenner zu rollen. Aber ich wusste, wozu das gut war.
Frisch getankt reihte ich mich mit meinem Fahrgefährt in die Schlange ein, die Richtung Italien zog. "Ich will nicht, dass die Brücke durchbricht!" entfuhr es mir. Die Luegbrücke war so marode, dass sie es in die Reportage geschafft hatte, was dazu führte, dass ich sie von unten gesehen hatte. "Die haben da extra so Fangkörbe unter die Brücke gebaut", sprach ich in Richtung Henning, "damit die Fahrzeuge nicht direkt abstürzen". Und während mein Herz weiter kräftig klopfte, fügte ich hinzu "garantiert fahre ich da nicht auf der rechten Seite." Links waren die Pfeiler, das war der stabilste Teil der Straße.
Es ging alles besser als erwartet. Bis zu dem Moment, wo es verdammt nach verbranntem Kunststoff roch. Ich dachte an die Kühlbox, die im Kofferaum schon seit Stunden vor sich rödelte und an den Stecker, der mir beim letzten Ausstöpseln zwecks Öffnen der Box die Haut an der Hand fast verkohlt hatte. "Scheiße", ich zog die rechte Augenbraue hoch. "Was, wenn es die Kühlbox ist?" Wir waren uns schnell einig. Anstelle im Tunnel ein Inferno mit tausenden Toten zu riskieren, nahm ich schnell die nächste Ausfahrt zum Rastplatz und hielt an. Kofferraum - sauber. Motorhaube - sauber. Henning - sauber. Er hatte sich nach dem Pipi offensichtlich die Hände gewaschen. Kindschaft - langsam genervt. Verständlicherweise. Wir waren fast da. Aber verbrennen wollten wir alle nicht.
Was auch immer den Geruch verursacht hatte, wir waren es glücklicherweise nicht gewesen.

Öfter mal die Hände waschen!!!
- campari Offline
- Beiträge: 5370
- Registriert: Samstag 5. September 2009, 23:29
- Lieblingsstrecke: Jerez
- Wohnort: Lübeck
Ich verkaufe weißes Pulver. Und dazu haben wir Ringelpiez da, wo Theo hinfahren soll.

Öfter mal die Hände waschen!!!
- campari Offline
- Beiträge: 5370
- Registriert: Samstag 5. September 2009, 23:29
- Lieblingsstrecke: Jerez
- Wohnort: Lübeck
Der Skoda war zwar nicht ganz so kreativ, was Routen anging, wie das Beste oder Nichts, nur diesen Vorschlag musste ich ignorieren. Ich sollte irgend so eine relativ direkte, relativ kurvige Straße mittendurch nehmen. Das ging nicht. Wir fuhren "wie immer". Wie immer. Das hörte sich merkwürdig an. Allerdings waren wir hier schon drei Mal hergefahren. Das brachte Gewohnheitsrechte.
Wie immer. Das war meine letzte Saison. Ich war eigentlich nur für Pizza und Pasta und wunderbares Tagliata di Manzo im Il Torrione hergekommen. Der Rest war dabei doch eher Nebensache.
Wie gewohnt ließ uns niemand ins Fahrerlager. Die Franzosen drehten noch ihre Kreise. Kaum hatte ich unseren Henning gefragt, ob wir oben parken sollten, musste ich mich schon dafür anmaulen lassen. Das oben habe er nicht gemeint. Er meinte doch das andere oben. Dass man da nicht rumparken sollte, hatte sich seit letztem Jahr irgendwie nicht ins Gedächtnis vorgearbeitet. Bei mir schon. Schließlich hatte ich die Diskussionen mit dem Pförtner. Also ließ ich mich für die nächste Zeit von verschiedenen Seiten vollnörgeln. Aus dem Genörgel wurde ein ausgewachsenes Gemotze, als ich mit drei tollen gelben unbenutzen Müllsäcken ankam, die ich in den Anhänger stopfen wollte. Alles dreckig, wie konnte ich denn sowas, ich hörte gar nicht mehr zu. Das waren tolle stabile unbenutzte Riesensäcke, die der Servicemensch verloren hatte. Die waren schon für was gut.
Man konnte ja vielleicht mal was Öliges einpacken müssen.
Wie immer. Das war meine letzte Saison. Ich war eigentlich nur für Pizza und Pasta und wunderbares Tagliata di Manzo im Il Torrione hergekommen. Der Rest war dabei doch eher Nebensache.
Wie gewohnt ließ uns niemand ins Fahrerlager. Die Franzosen drehten noch ihre Kreise. Kaum hatte ich unseren Henning gefragt, ob wir oben parken sollten, musste ich mich schon dafür anmaulen lassen. Das oben habe er nicht gemeint. Er meinte doch das andere oben. Dass man da nicht rumparken sollte, hatte sich seit letztem Jahr irgendwie nicht ins Gedächtnis vorgearbeitet. Bei mir schon. Schließlich hatte ich die Diskussionen mit dem Pförtner. Also ließ ich mich für die nächste Zeit von verschiedenen Seiten vollnörgeln. Aus dem Genörgel wurde ein ausgewachsenes Gemotze, als ich mit drei tollen gelben unbenutzen Müllsäcken ankam, die ich in den Anhänger stopfen wollte. Alles dreckig, wie konnte ich denn sowas, ich hörte gar nicht mehr zu. Das waren tolle stabile unbenutzte Riesensäcke, die der Servicemensch verloren hatte. Die waren schon für was gut.
Man konnte ja vielleicht mal was Öliges einpacken müssen.

Öfter mal die Hände waschen!!!
- campari Offline
- Beiträge: 5370
- Registriert: Samstag 5. September 2009, 23:29
- Lieblingsstrecke: Jerez
- Wohnort: Lübeck
Mugello. Die Harry-Potter-Rennstrecke. Hier schnell zu fahren, war anspruchsvoll. Man brauchte eine gute Kombination von Fahrkönnen und Selbstüberzeugungskünsten. Eine sehr, sehr gute. Nach meinem üblen Ostern mit Speer hatte ich mich im letzten Jahr zumindest auf eine 2:16 vorgearbeitet. Schnell war das nicht. Ich setzte die Grenze bei 2:10, ähnlich wie für Aragon.
Ausreden hatte ich allerdings genug. "Nur ne 600er" war eine davon. Dafür klatschte mir der Herr Klein direkt mental eine Ohrfeige mit seinem "Mugello ist nicht unbedingt eine 1000er-Strecke", ich konnte mich nicht daran vorbeierinnern. Pizza, Pasta und Tagliata di Manzo. Das war, was ich wollte. Alles andere kam, wie es kam.
Die Unwetter der letzten Woche hatten keinerlei Spuren hinterlassen. Die Sonne strahlte vom Himmel, und wir warteten weiter. Nach jetzt schon stundenlanger Wechsellaune verbreitete sich Einfahrpanik. Menschen sprangen in ihre Fahrzeuge, manövrierten Ihre Fahrzeuge so schnell wie es ging aus dem Schotterbett heraus und lenkten unten angekommen einfach rechts herum.
Ob das so gemeint war? Wir wussten es nicht. Einer hatte angefangen, und die Karawane rollte. Niemand konnte die Schlange der Einfahrwilligen jetzt noch stoppen. Ich zuckte mit den Schultern und versuchte so unsichtbar wie möglich ins Fahrerlager einzubiegen. Auf des Hennings Zielparkplatz stand schon jemand, der sich im Laufe des Tages hereingemogelt hatte. Davor war Platz. Auf meinem Zielparkplatz hinten an der Mauer stand leider noch jemand. Und weil wir alle nah am Duschhaus und nah an der Zufahrt stehen wollten, bezog ich den Platz vor den Herrschaften, die schon fröhlich aufgebaut hatten.
Nicht weit weg neben uns baute sich eine polnische Partyburg auf. Zutapezierte Damen, teils mit Lippen, die kurz vor dem Platzen waren, wuselten um sportlich ambitionierte Herren herum. Es dauerte nicht lange, und sie hatten die Beschallungselektronik aufgefahren. Das war es dann wohl mit unserem gemütlichen Parkplatz.
Zum Umziehen war es jetzt zu spät.
Ausreden hatte ich allerdings genug. "Nur ne 600er" war eine davon. Dafür klatschte mir der Herr Klein direkt mental eine Ohrfeige mit seinem "Mugello ist nicht unbedingt eine 1000er-Strecke", ich konnte mich nicht daran vorbeierinnern. Pizza, Pasta und Tagliata di Manzo. Das war, was ich wollte. Alles andere kam, wie es kam.
Die Unwetter der letzten Woche hatten keinerlei Spuren hinterlassen. Die Sonne strahlte vom Himmel, und wir warteten weiter. Nach jetzt schon stundenlanger Wechsellaune verbreitete sich Einfahrpanik. Menschen sprangen in ihre Fahrzeuge, manövrierten Ihre Fahrzeuge so schnell wie es ging aus dem Schotterbett heraus und lenkten unten angekommen einfach rechts herum.
Ob das so gemeint war? Wir wussten es nicht. Einer hatte angefangen, und die Karawane rollte. Niemand konnte die Schlange der Einfahrwilligen jetzt noch stoppen. Ich zuckte mit den Schultern und versuchte so unsichtbar wie möglich ins Fahrerlager einzubiegen. Auf des Hennings Zielparkplatz stand schon jemand, der sich im Laufe des Tages hereingemogelt hatte. Davor war Platz. Auf meinem Zielparkplatz hinten an der Mauer stand leider noch jemand. Und weil wir alle nah am Duschhaus und nah an der Zufahrt stehen wollten, bezog ich den Platz vor den Herrschaften, die schon fröhlich aufgebaut hatten.
Nicht weit weg neben uns baute sich eine polnische Partyburg auf. Zutapezierte Damen, teils mit Lippen, die kurz vor dem Platzen waren, wuselten um sportlich ambitionierte Herren herum. Es dauerte nicht lange, und sie hatten die Beschallungselektronik aufgefahren. Das war es dann wohl mit unserem gemütlichen Parkplatz.
Zum Umziehen war es jetzt zu spät.

Öfter mal die Hände waschen!!!
-
- triple955i Offline
- Beiträge: 145
- Registriert: Donnerstag 22. März 2018, 18:07
Wie letzte Saison wir haben noch was offen,ich Kämpfe mit aller Kraft wieder fit zu werden
- campari Offline
- Beiträge: 5370
- Registriert: Samstag 5. September 2009, 23:29
- Lieblingsstrecke: Jerez
- Wohnort: Lübeck
Und dabei hatte ich mich so gefreut. Im Gegensatz zum letzten Jahr war es nicht sengend heiß (>35°C), sondern nur angenehm warm (ca. 30°C). Man konnte offensichtlich nicht alles haben. Die Damen jabbelten und schnabbelten und lachten und und und. Ein geselliges Völkchen, diese Polen. An sich ja etwas Gutes. Aber sogar Lea drehte sich hin- und her und maulte, dass es zu laut zum Einschlafen sei. Und dann tat ich, was ich schon fast zwei Jahrzehnte nicht mehr getan habe. Ich stapfte zu den Leuten und bat um etwas leisere Konversation.
Das hielt für etwa zehn Minuten.
Da war nichts zu machen. Wenn wir alle müde wären, müsste ich ja nicht fahren und könnte mir die Pizza einfach so reinhauen. Merkte doch gar keiner, ob ich Sport gemacht hatte vorher, oder nicht? Aus der oberen Etage schnuffelte es schon (oh, nein!) und von Draußen kam immer noch die Polonaise. Warum hatten sich die ihre Wagenburg in diesem Riesenareal bloß direkt mit dem offenen Hufeisen in unsere Richtung aufgebaut.
Irgendwann muss ich doch eingeschlafen sein. Und gerade, als es am kühlsten war, dann, wenn hinter den Bergen das Licht langsam orange wird, musste ich Pullern gehen. Was war hier bloß los? Als ich kundtat, ich wollte doch gerne mal ein 24 Stunden-Rennen fahren, meinte ich nicht, ab sofort das Nichtschlafen trainieren zu wollen. Es half nichts. Licht an war Licht an und wach war wach. Ein guter Zeitpunkt, mir einen Thyroxinschub zu verpassen. Dann konnte ich zur Aufstehzeit sofort Kaffee in mich hineinschütten.
Alibimäßig kroch ich wieder unter mein Bettlaken und schloss die Augen.
Ob es wohl genau so schwierig wird wie letztes Jahr? Und werde ich später bremsen? Werde ich überhaupt bremsen? Und wenn ja, wie viel? Ganz besonders fürchtete ich mich vor "1000er-Männerfahren" - also wie blöd in die Bremse hacken, um dann in der Kurve fast umzufallen. das durfte auf gar keinen Fall passieren. Wie peinlich wäre das denn?!? Vor allem jetzt, wo ich Schritt für Schritt gelernt hatte, was Kurvenspeed ist und wie man den bekommt.
Ich nahm mir vor, zunächst nur am Ende der Geraden zu bremsen und ganz bestimmt nicht vor der Kuppe.
Aber - ich hatte da ja noch diesen Todesreifen. Und es war ja warm. Ob ich dann einen Abflug riskierte? Ich nahm mir weiters vor, ganz dezent rechts zu drehen und vor allem nicht, wenn es Grund zur Sorge gab bei Rutschern oder anderweitig aufmüpfigem Verhalten.
Und was würde ich machen, wenn ich zwar bremsen wollte, aber die Bremse nicht?!? Abspringen oder ablegen? Es ging hin- und her. Und ich fand einfach keine hinreichenden Beweise dafür, dass ich in der Lage war, ein Geschoss mit um die 250 km/h in eine Kurve zu biegen, und entschloss mich abermals für Abspringen. Aber mit den Armen eng an die Brust gelegt oder mit den Ellenbogen neben den Ohren. Und nicht nach rechts oder links, sondern einfach nach hinten. Man musste doch nur hochspringen und das Moped unter sich weglassen.
Und dann?
Ooooh. Wieso konnte ich nicht einfach irgendwo Urlaub machen. Da gab es auch Pizza, Pasta und Tagliata di Manzo.
Der Wecker klingelte.
Das hielt für etwa zehn Minuten.

Da war nichts zu machen. Wenn wir alle müde wären, müsste ich ja nicht fahren und könnte mir die Pizza einfach so reinhauen. Merkte doch gar keiner, ob ich Sport gemacht hatte vorher, oder nicht? Aus der oberen Etage schnuffelte es schon (oh, nein!) und von Draußen kam immer noch die Polonaise. Warum hatten sich die ihre Wagenburg in diesem Riesenareal bloß direkt mit dem offenen Hufeisen in unsere Richtung aufgebaut.

Irgendwann muss ich doch eingeschlafen sein. Und gerade, als es am kühlsten war, dann, wenn hinter den Bergen das Licht langsam orange wird, musste ich Pullern gehen. Was war hier bloß los? Als ich kundtat, ich wollte doch gerne mal ein 24 Stunden-Rennen fahren, meinte ich nicht, ab sofort das Nichtschlafen trainieren zu wollen. Es half nichts. Licht an war Licht an und wach war wach. Ein guter Zeitpunkt, mir einen Thyroxinschub zu verpassen. Dann konnte ich zur Aufstehzeit sofort Kaffee in mich hineinschütten.
Alibimäßig kroch ich wieder unter mein Bettlaken und schloss die Augen.
Ob es wohl genau so schwierig wird wie letztes Jahr? Und werde ich später bremsen? Werde ich überhaupt bremsen? Und wenn ja, wie viel? Ganz besonders fürchtete ich mich vor "1000er-Männerfahren" - also wie blöd in die Bremse hacken, um dann in der Kurve fast umzufallen. das durfte auf gar keinen Fall passieren. Wie peinlich wäre das denn?!? Vor allem jetzt, wo ich Schritt für Schritt gelernt hatte, was Kurvenspeed ist und wie man den bekommt.
Ich nahm mir vor, zunächst nur am Ende der Geraden zu bremsen und ganz bestimmt nicht vor der Kuppe.
Aber - ich hatte da ja noch diesen Todesreifen. Und es war ja warm. Ob ich dann einen Abflug riskierte? Ich nahm mir weiters vor, ganz dezent rechts zu drehen und vor allem nicht, wenn es Grund zur Sorge gab bei Rutschern oder anderweitig aufmüpfigem Verhalten.
Und was würde ich machen, wenn ich zwar bremsen wollte, aber die Bremse nicht?!? Abspringen oder ablegen? Es ging hin- und her. Und ich fand einfach keine hinreichenden Beweise dafür, dass ich in der Lage war, ein Geschoss mit um die 250 km/h in eine Kurve zu biegen, und entschloss mich abermals für Abspringen. Aber mit den Armen eng an die Brust gelegt oder mit den Ellenbogen neben den Ohren. Und nicht nach rechts oder links, sondern einfach nach hinten. Man musste doch nur hochspringen und das Moped unter sich weglassen.
Und dann?
Ooooh. Wieso konnte ich nicht einfach irgendwo Urlaub machen. Da gab es auch Pizza, Pasta und Tagliata di Manzo.
Der Wecker klingelte.

Öfter mal die Hände waschen!!!