hinnerk hat geschrieben:sind echt paar brüller dabei...
da ich immer brav war kann ich keine tollen story´s erzählen
nur so luliepulie aus fahrschulzeiten.... klein hinni sollte schonmal als vorbereitung für seine autobahnfahrstunde mit dem mopped schonmal kurz drauf.. und dann zwei Abfahrten später wieder runter.. soweit sogut
Die liebe Fahrlerin Claudia bleute jedem ein: WEn Autobahn, dann Gas damit der Prüfer sieht das man keine "Angst" hat
gottgleich beschleunigte ich die zornigen 34 ps der vt 600 (jaja ... ) auf dem Beschleunigungsstreifen.. spiegel, schulterblick usw... ja...da geht was... auf den recht streifen eingefädelt, vor mir nen blauer Golf...fahreschule, motorradfahrer vorraus... kein hinni denkt sich so. warum eiert der hier mit 80 lang? hier geht doch alles... lusche denk ich.. hinni blinker links, schulterblick usw... links rüber und alles aufgeboten was der v2 hergab.ö.. ich kämpfe mich auf augenhöhe des golfifahrers heran... die brandung peitscht um meinen helm... ja sieg.... ich bin der grösste oleole!!!!......
in dem moment brüllt eine hysterische frauenstimme in meinem helm "wasssss machst duuuu daaaa?????"... ich war mittlerweile an dem mopped vorbei.... sie zog auch raus... ich durfte dann sofort die nächste abfahrt nehmen... sie den armen kleinen hinni erstmal im kreuzverhöhr... ich:" aber ich sollte doch gas ... keine angst.." sie: da war 80!!! wie steh ich den jetzt da!!?..."... ich: "da war nich 80zig"..
naja,...ende der Geschichte: da stand wirklich ein doofes schild und ich musste das mopped strafputzen
Hinni
Strafputzen finde ich ja geil Musstest Du vor ihr knien und sie hat Dich beim Felgen wienern erniedrigt??
Andere sind schneller, aber ich habe genauso viel Fun
Enorm ausgeklügelte Drosselungssysteme verhinderten in den Achzigern die ungehemmte Beschleunigung der motorisierten Fahrräder, genannt Mofas.
Die Norm war 25 km/h, gut gehende Exemplare brachten es auf gesichtserbleichende 30 km/h.
Peter hatte ein Puch Maxi N. Ein Gerät, das maximal Mitleid erzeugte, weil die meisten, die so ein österreichisches Fahrradderivat fuhren entweder 80 Jahre alt waren oder den Führerschein für lange, lange Zeit nicht mehr wieder ihr Eigen nennen durften.
Aber die silberne Kröte hatte einen Vorteil. Auf längeren Bergabstücken konnte man durch geschicktes Dosieren des Gasgriffs die Drosselung überlisten. Dann drehte der kleine Sachs Motor in Bereiche, die noch nie ein Mensch zuvor betrat. Fremde Galaxien, fremde Völker.... äh, ich schweife ab.
Mein treues Mofa konnte zwar auf der Geraden den Alpenblitz vernichtend schlagen, doch bergab war das Maxi N der Chef im Ring.
Eines schönen Tages wollten wir es nun endlich wissen, was Peters Ösifeile bergab wirklich konnte. Wir fuhren raus aus der Kleinstadt und suchten die Hügelkette der Wahrheit.
Wir fanden sie in Form eines mit Betonplatten ausgelegten Feldwegs, der so steil war, daß wir bergauf mittreten mußten. Von oben betrachtet sah der Weg wie eine Schanze aus. Er begann mit einem leichten Gefälle, steigerte sich zu einem Bergabstück, welches man auch als "Freifall" bezeichnen konnte und ging dann wieder in einen flacheren Winkel über. Am Ende des Feldwegs befand sich eine normale Straße, die quer zur Abfahrtrennbahn verlief.
Zuerst wollte ich mein - damals noch vorschriftsmäßig gedrosseltes - Mofa testen. Also los. Die Absätze der Betonplatten schüttelten mich schon auf dem flachen Stück ganz schön durch. Jetzt der Steilhang. Die Drossel versuchte verzweifelt die 25 km/h zu halten aber die Hangabtriebskraft lächelte nur müde über diese witzlose Anstrengung. Ich legte mich flach auf das Mofa. Der Tacho zeigte schon unglaubliche 60km/h an und ich hatte noch die Hälfte des Steilhangs vor mir. "Hölle, ist das geil!", brüllte ich in meinen 80 Mark Helm. Mein T-Shirt begann mich zu malträtieren indem es sich einrollte und dauernd auf meinen Rücken schlug.
Der Tacho hörte auf irgendetwas anzuzeigen denn die Nadel verfing sich im Nichts des unteren Bereichs. Ein Wahnsinnstempo, noch nie fuhr ich selbst so schnell.
Kurz vor der Straße brachte ich die Fuhre endlich wieder zum Stehen. Zwar hatte ich nicht so viel geleistet, aber einem 15-jährigen Halbstarken heizt so eine Fahrt ganz schön ein. Auf gut Deutsch: Ich schwitzte wie verrückt. Es war, als würden Wasserschläuche unter meinen Achseln "Wasser marsch" rufen.
Peter war dran.
Das Puch Kraftwerk zwischen seinen Beinen sirrte schon nervös. Er fuhr los. Die Drosselung sträubte sich nur ein wenig und ließ den Motor bald in Ruhe auf seiner Suche nach Drehzahl.
Das war schnell... Peter pulversierte bereits auf der Hälfte der Strecke meine Geschwindigkeit. Der österreichische Zweitakter schrie, als würde er Gläser zerbersten wollen und Peter war kaum noch zu erkennen, so klein machte er sich auf seinem Mofa. Ich war fasziniert.
Fasziniert hatte mich auch Peters Bremspunkt. Er wollte diese Geschwindigkeit länger auskosten und riskierte viel. Wenige Meter vor der Straße griff er dann doch beherzt in beide Bremsen. Ich meinte ein leichtes Knacken vernommen zu haben, als Peter wenige Zehntel später wie ein Berserker an mir vorbeischoss, die Strasse in Bruchteilen einer Sekunde überquerte und mit einem Riesensatz mehrere Meter weit in das anschließende Feld flog. Der Einschlag war derb. Mangels Erfahrung mit fliegenden Mofas konnte Peter die Flugphase nicht durch Gewichtsverteilung stabilisieren. Das Vorderrad grub sich beim Aufprall in die Erde und Peter machte einen formidablen eingesprungen Lenkerhecht mit anschließender Achtfach-Vertikalschraube (Purzelbaum). Der Untersatz wollte seinem Reiter in nichts nachstehen und versuchte, ähnliche Pirouetten zu drehen. Es gelang ihm leidlich.
Von Lachkrämpfen geschüttelt rannte ich zu Peter. "Hey, Peter, alles klar?" Der Genannte drehte sich langsam und mit einem sagenhaften Röcheln um. Sein Gesicht war mit frisch gepflügter Erde adrett verziert. Ich mußte noch mehr lachen. Mein Zwerchfell verspannte sich schon arg. Peter setzte sich auf und sah mich mit glasigen Augen an. Mir rannen die Tränen aus den Augen, mein Zwerchfell war ein einziger Knoten.
Nachdem wir festgestellt hatten, daß er sich nur blaue Flecken - davon aber reichlich - zugezogen hatte, gingen wir zu dem Puch Maxi N. Also ich ging und Peter humpelte.
Es hatte nicht viel abbekommen. Peter war inzwischen wieder bei Bewußtsein und sinnierte:
Peter: "Ey, der erste Teil war der Hammer, das Mofa ist gerannt, wie der Teufel."
Ich: "Und dann?"
Peter: "Ja, dann (Pause) ich wollte den Speed noch ein wenig genießen und hab total spät gebremst, dafür aber volle Lotte."
Ich: "Hat auch geil ausgesehen."
Peter: "Echt? Cool. Naja, als ich die Bremse voll gezogen hab, ist das Bremsseil für die Vorderbremse gerissen."
Ich: "Ach deshalb..."
Peter: "Ja, aber der Flug war das Geilste, was ich bisher erlebt hab"
Peter strahlte über das ganze Gesicht.
Ich gab ihm eine 10,0 für die Pflicht und eine 9,5 für die Kür, er hätte weiter spingen können, wenn er es wirklich gewollt hätte.
Prinzessin Horst hat geschrieben:
...fuhren raus aus der Kleinstadt und suchten die Hügelkette der Wahrheit.
Sehr lustige Geschichte und schön geschrieben. Ich sehe schon, du schämst dich für deinen Heimatort äh deine Heimatstadt. Wo hat sich dieses Schauspiel zugetragen? Als Eingeborener bitte ich um Details.