Zum Inhalt

Rijeka – Das Grobnik der Eingeweihten - Pt. 2

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

Moderatoren: as, Chris

  • Burgi-ch Offline
  • Beiträge: 144
  • Registriert: Donnerstag 27. September 2007, 13:07
  • Wohnort: Im Luzernischen

Kontaktdaten:

Beitrag von Burgi-ch »

triple6 hat geschrieben:Und bei dir wissen sowieso schon alle, dass du nicht schön bist! :wink:
Was ja mal sehr mild ausgedrückt ist :lol: :lol:
Grüsse aus der Schweiz
  • Benutzeravatar
  • Hellboy Offline
  • Beiträge: 675
  • Registriert: Dienstag 21. August 2007, 02:52
  • Wohnort: Bern, CH

Kontaktdaten:

Beitrag von Hellboy »

Grobnik City Lights

Bruno:

Im dösenden Zustand betrachtete ich das Treiben um mich herum. Das Wetter war wieder einigermassen und auch das Volk im mich herum schien guter Laune. War da was? Der Ducati hüpfte auf jeden Fall vor Freude regelmässig auf und ab.

Mitten in dem Treiben voll Bier, komischen Dialekten und frohsinnigem Schulterklopfen wurde ich plötzlich von einer Dreiermannschaft aus Phipu, Flisi und The „Mäddie“ Driver geentert. Die Möchtegernterroristen mit dem süssen Sprachfehler hatten einen Metalbehälter im Gepäck, wahrscheinlich irgendeine Rohrbombe, und stürmten in klassischer Harakiri –Manier nach Grobnik-City, auch Rijeka genannt.

Da ich eher aus dem Berner-Mittelland entstamme und in letzter Zeit regelmässig mit anständigem Hochdeutsch verwöhnt werde, war mir der Sinn der Veranstaltung nicht ganz klar. Ich sah mich schon in die Wand der italienischen Botschaft brettern, während die drei Bekloppten sich ständig auf Suzukisch und Kawasakisch den Mut zusprechen. Auf dem Behälter würde dann „他界(たかい) Bimota“ stehen. Ah, hätte mich doch Beate Uhse adoptiert. Dann wäre ich jetzt mit kuschelweicher Reizwäsche unterwegs. Whatever.

Ich wollte mein Leben nicht ohne einen weiteren Kampf aufgeben. Bei jedem Gangwechsel teilte ich meiner Bagage deutlich mit, dass sie mich mal sonstnochwas. Aber die interpretierten das als ein Zeichen meines schwächelnden Gebtiebes. LT35s haben keine schwächelnde Getriebe und wenn, dann ist es und scheissegal uns dient nur als Beat-Untermalung zum Soundtrack der Reise.

Zurück zum Thema. Als meine Stoppversuche nichts brachten kam mein Plan B zum Vorschein. Erstmal verstehen was die da wollen. Inzwischen tingelten wir vom hinterletzten Hof in Grobnik City zum Nächten. Diese Rohre für die Bomben waren wohl doch schwierig zu bekommen. Nun zum Verstehen, ich schmiss meine Bern-Basel/Zürcher-Enigma an und lauschte. Nach wenigen Minuten wurde mir klar, dass wir nur im Dienste des Abendessens unterwegs waren, denn die Deppen hatten kein Gas mehr.

Das Rijekanische-Volk scheint ein Fortschrittliches zu sein. Gas ist out. Wahrscheinlich setzt man hier auf alternative Energiequellen wie alte Slicks oder die Restdämpfe von SP98. Wir konnten trotzt unserer Bemühungen und der flisischen Dolmetscherqualitäten kein Bisschen dieser Aggregatsform auftreiben. Wir durchsuchten die hinterletzten Ecken der Stadt, gaben fast auf, um dann doch irgendwo jemanden mit einem solchen Metallballon aufzutreiben. Dreissig Schafe, fünf Jungfrauen und zwei Suter Antihoppingkupplungen in Originalverpackung später waren wir die stolzen Besitzer von etwas Gas und damit der Lizenz zum Kochen. Danach ging es durch das Gewirr von Strässchen und Pfädchen zurück zum Futtertrug.

Hellboy:
Die (fast-)siegreichen Helden waren mal kurz Gas holen und dann für Stunden vom Antlitz der Erde verschwunden. An was wir nicht alles dachten. Vielleicht ist der kroatische Untergrund der nächste logische Schritt in einer verkappten Aufzünderkarriere? Doch X-Bier und Y-Unterhaltung mit den besseren Hälften (Mrs. M & Mrs. S) später, waren die Gassüchtigen wieder da und brachten ein Monster von Flasche mit sich. Als Behälter diente wohl eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg, soviel zum Recycling.

Der Rest des Abends ist langsam verdaut und dennoch schnell erzählt. In der familiären Atmosphäre der Gehämmerten stopfte ich meinen Bauch voll ohne Reue (besonderen Dank gebührt an The „Mäddie“ Chef und Mrs. M), klönte mal wieder Gas und Leben und trank Unmengen von dem süffigen Cola-Wein-Gemisch in der Männermischung den Gastgebern weg. Irgendwann haute ich mich in die Koje, der Kater konnte kommen.

Matchpoint

Hellboy:

Ich träumte von Slicks und Bremspunkten, liess mich immer wieder innerlich vor Zagreb durchschütteln um dann furchtlos Lera in dieses endlose Biest zu schmeissen. Sie wieherte aufgeregt mit 9000 Vibrationen und folgte wild entschlossen auf den Curb. Dort tankten wir Mut um ohne zu Bremsen in die Links mit der Mutkuppe zu entern, dann kurz auf Rechts umzulegen und der Ideallinie folgend an der rechten Seitenmarkierung vorbeizuschrammen. Hier würden wir uns auf die Schlange von Grobnik vorbereiten um schon einige Augenblicke später in ihren Windungen zu versinken. Sie waren das Salz in der Suppe und brauchten viel Aufmerksamkeit und Liebe zum Detail. Nur wer diesen Test bestand durfte mit vollem Grinsen auf der Zwischengeraden spielen. Danach geht es mit digitalem Zoom auf Rijeka, der Doppellinks zu. Kurz Weitwinkel beim Bremsen und dann sanftes reinlegen. Radien verweben sich dort zu einem Gesamtkunstwerk und lassen zwei Kurven zu Einer zusammenschmelzen. Der Asphalt grüsst einen freudig mit kleinen freundschaftlichen Klatschern auf die Reifen und Lera wedelt wie ein spielbesessener Hund mit ihrem MotoGP Heck der gleich kommenden Geraden entgegen. Wir täuschen kurz an und schiessen durch die Boxengasse auf das gerade Stück dieser sowjetischen Reliquie. Etwas nervös werden die Gänge gesteppt um es dann bei knapp 280 zu belassen. Beim Anbremsen der nun kommenden Kurvengemeinde begrüssen ein paar Asphalturbulenzen unseren Mut und das Geschick meiner Hände. Aufgeregt nickt Lera mit dem Kopf um dann wieder nach Links abzutauchen. Und schon wieder fängt unser holpriger Anflug auf Zagreb an. Wieder driften wir auf die Curbs beim Rausbeschleunigen raus.

In dieser wunderschönen Schleife gefangen verbrachte ich meine Nachtstunden…
  • Benutzeravatar
  • Hellboy Offline
  • Beiträge: 675
  • Registriert: Dienstag 21. August 2007, 02:52
  • Wohnort: Bern, CH

Kontaktdaten:

Beitrag von Hellboy »

The Last Of Days

Hellboy:

Der Morgen lief nicht so wie ich es erwartet hatte, aber das war ich schon gewohnt. Auch hatten sich mal wieder einige Schrauben verabschiedet was die Sache nicht einfach machte. Das ganze Gefühl mit dem ich den letzten Vormittag verwöhnt war, wollte nicht aufkommen. Mit jedem Turn lief es zwar besser dennoch war ich meilenweit vom wirklichen Geniessen entfernt. Mit kam es vor als ob ich arbeiten denn spielen müsste. Diesen Misstand beendete ich mit dem Ausziehen der Kombi geniessen des Brunches von The „Mäddie“ Chef und dem innerlichen Hacken machen bei „Rijeka mit Valentinos“.

Auch packte die Hammergemeinde ihre sieben Sachen, jedoch nicht bevor Philip auf seinen Test- und Einstellfahrten (wörtlich zu nehmen) sich auf eine hohe 1:38 eingeschaukelt hatte. Auch er war nun sichtlich mit seiner Leistung zufrieden.

Im Zeittraining gab es leider einen Highsider von Michi Vogel, der aber „nur“ sich einen Beinbruch zuzog. Ein glimpflicher Ausgang für das wie es am Anfang aussah. Gute Besserung nochmals von meiner Seite. Das dumme meiner Meinung nach, dass man nur 30 Minuten für die Qualifikation hatte und dort ist alles zwischen 1:36 und 2:20 auf die Strecke gegangen um eine Startzeit zu brennen. Dadurch waren die Strecke zu voll und das Volk zu hart drauf. Aber das kann Bimota selbst entscheiden. Das ironische war, dass Michi vorher die Bestzeit in den Asphalt gebrannt hatte.

Auch im Rennen lief es nicht für alle gut. So musste Flisi als Samariter für Rene, einen netten Thurgauer einspringen, der sich leider eine starke Prellung zuzog. Daher verbrachten wir unsere Zeit abseits der Zuschauerränge beim zweiten Versuch.

Auch die Fahrt nach Hause ist schnell erzählt. Bruno hat sich schweren Herzens von Ducati in Italien verabschiedet und ich habe ihn mit 140 nach Hause geprügelt. Neben einem Drift über drei Spuren kurz vor Milan, als ich schändlicher weise jemanden auf der linken Spur übersehen hatte, gab es nicht viel Ereignisvolles zu berichten. Ausser, dass vielleicht Tessin in der Dämmerung auch von der Autobahn aus wunderschön ist.

So viel von Rijeka und dem Grobnik der Eingeweihten. Danke, ich komme definitiv wieder.
Zuletzt geändert von Hellboy am Donnerstag 15. Mai 2008, 12:47, insgesamt 2-mal geändert.
  • Benutzeravatar
  • Hellboy Offline
  • Beiträge: 675
  • Registriert: Dienstag 21. August 2007, 02:52
  • Wohnort: Bern, CH

Kontaktdaten:

Beitrag von Hellboy »

@All: Den final Cut mit den vorherigen Passagen gibt es demnächst entschärft wieder. Gebt mir etwas Zeit.

Allen schöne Zeit auf dem Bock und bis (nach) Magny Cours. Ich hoffe es hatte Spass gemacht.
  • Benutzeravatar
  • triple6 Offline
  • Beiträge: 3585
  • Registriert: Montag 24. April 2006, 21:06
  • Wohnort: Aarau, CH

Kontaktdaten:

Beitrag von triple6 »

Applaus, applaus!

Vielen Dank Anton! Die ganze Geschichte macht Spass! Wär toll, wenn man sie mal noch an einem Stück durchladen darf :wink:

Ich freu mich schon rieseig auf Magny Cours! Dort wird ja bekanntlich die Ööööörrr dü maaans schlagen! 8)

Leider hat sich René nicht nur Prellungen, sondern auch 2-3 Rippenbrüche und einen glatt Bruch des Schulterblatts zugezogen... :( But he will be back! :P

Schade wird Mäddie in Frankreich nicht am Start sein - ein kulinarischer Tiefschlag droht! Ebenfalls werd ich zusehen nie mehr Kettenspray statt Bremsenreiniger zu verwenden... Wer managed denn nur Team-Gashammer in Frankreich... :cry:
"...aber Marge, Versuchen ist der erste Schritt zu Versagen!"
~~Homer Simpson, Springfield 1998~~

Kontaktdaten:

Beitrag von Fäbu »

und mir wird am telefon erzählt du müsstest arbeiten....hassu aber wieder fein gemacht mein höllenbewohner :lol:
  • Benutzeravatar
  • TommyB Offline
  • Beiträge: 943
  • Registriert: Dienstag 14. März 2006, 19:08

Kontaktdaten:

Beitrag von TommyB »

@Hellboy, ich wollte nur sagen das ich bei meinen........................Erlebnisberichten :roll: immer die Namen austausche.

Man muß dann nur ertragen, dass man vom Karnickel 34 mal gefragt wird ob sie auch wirklich wahr sind. 8) :lol:
......für einen Friedensnobelpreis würde ich töten !
Antworten