@freens
smile, behaupte nicht sowas, klar weiss man das er in der wm gefahren ist, er hatte ein paar wildcards mit YART in imola, monza, laguna und hmmmm ich meine noch in magnycours, hehehehe
weiter machen ohne meldung
@bundy hoffe du fährst im september auch, freu mich druff, ich werde noch en bissl üben und trainieren und eine windel anziehen, damits net in de kombie geht, dann werde ich dir und dem horstl schee einheizen.
hahahhaha
Part V: Une nuit avec Hämpu oder Erste Entscheidungen
Der Samstag zeigte sich wettertechnisch von seiner besten Seite, und die Regenreifen kamen nicht zum Einsatz. Im freien Training experimentierten wir noch ein bisschen mit der Dämpfung und dem Luftdruck herum, aber außer dem leichten Schrabbeln des Hecks konnte der Saiga nix Negatives feststellen. „Letzt Joa gob`s do no Bodnwelln, aber mit der Gabel gibt’s die nimma. Sind weeg, aafach weeg...“. Sagte es und ziselierte im Zeittraining um 13.30 Uhr eine 1.22,2 in den Asphalt. Yeah, der erste Schritt war gemacht! Pole! Patric schaffte eine 1.22,6, dann kam Herve Gantner mit 23,2 und Gregory Junod, STK-EM-Fahrer, mit einer 23,4. Das Rennen würde ein brutaler Infight zwischen den beiden Bolliger-Teamkollegen werden, die 1,34 Wochen später in Suzuka wieder am selben grünen Gasgriff drehen würden.
Ich hatte diesen Gedanken gerade zu Ende gedacht, als ein Kawasaki-Gespann mit einem lederbehosten Menschen neben dem Gar parkte. Er setzte den Helm ab und ich erkannte einen Mann, den ich schon bewundere, seit ich mich ernsthaft mit Rennspocht befasse; den coolsten aller Enduranz-Teamchefs (sorry Konrad...) - Hans Peter Bolliger.
„Sali Saiga“, brummelte er in seinen James Hetfield-Bart. „Sali Hämpu“, antwortete dieser. Hämpu? Sollte das der Spitzname dieses Mannes sein? Ich fragte Horst. Er meinte das sei bernerischer Slang und gehöre so. Hämpu - das ging ja gar nicht. Dieser Name passte zu HP wie Honigspatzi zu Lemmy von Motörhead. Nun denn, ich konnte da erstmal nix gegen machen, also stand ich nur schüchtern daneben und hörte zu was Hämpu so erzählte. Ich musste mich brutal anstrengen, denn bernerdüütsch war anscheinend nochmal einen Tick gutturaler als die normale schwyzerdüütsche Lautsprache, mit der ich auch schon größte Probleme hatte. Hämpu war extra angereist, um seinen beiden Piloten zuzuschauen, und er wollte bleiben bis nach dem zweiten Rennen am Sonntag. Das war wahre Loyalität und Passion...
Am Nachmittag wurde nochmal getestet, ob der SC1 eine Renndistanz durchhalten würde, und das Ergebnis war sehr beruhigend. Der erste Lauf war für 16.30 Uhr angesetzt, und ich war tatsächlich nervöser als wenn ich selber gefahren wäre. Die beiden Gridmädchen Angelina aka Cora und Iris aka Iris, angetan in engstanliegenden Pirelli-Outfits, trugen auch nicht unbedingt zur Beruhigung bei. Horst fuhr raus und wir schleppten die Ständer und die Reifenwärmer in die Startaufstellung. Der Saiga gab noch Interviews: „Jo, i bin schö langsam gfoan im Treening, aba da Patric woa sogar noo langsama. Jetz weama seng wos geht...“.
"One minute"... Wir nahmen die Pneuwärmer ab, hakten Angelina unter, nahmen die Ständer in die Hand , und gingen zurück in die Boxengasse.
Die wilden Männer kamen aus der Warm-Up-Lap zurück (übrigens hat der Flaggenmann bei der Entlassung in die Warm-Up-Lap nicht nach jeder Reihe angehalten und geschaut, ob alle weggekommen sind.... das hat imho in der Geschichte des Aufzündsports noch NIE einer gemacht - nur so am Rande...), und die Ampel ging auf Rot. Lange Rotphase... Saiga fuhr weg als ob er mal kurz Brötchenholen fahren würde, aber der Saiga verfuhr in den Anbremszonen immer nach dem Motto "Wer später bremst hat mehr vom Gas", und ich war mir ziemlich sicher, dass er in der ersten Rechts alle wieder außenrum schnupfen würde, die ihn jetzt überholt hatten. Gedacht, getan. Nach der ersten Runde kam Patric als Erster vorbeigeflogen, 5 cm dahinter Horst, und dann schon ne Weile nix mehr. In der ersten fliegenden Runde platzierte der Saiger eine 1.22,4 und ging auf der Zielgeraden an Patric vorbei. Für mich war das Rennen jetzt schon gelaufen. Ich war mir sicher, dass er ihn jetzt nicht mehr vorbeilassen würde. Die nächsten vier Runden absolvierten die beiden im rhythmischen Paarflug - immer mit mindestens 5 cm Sicherheitsabstand. Ich stand gerade kurz vor einem Herzstillstand, als Horst plötzlich alleine über die Ziellinie kam und Patric in die Boxengasse ausrollte. Hatte er vergessen zu tanken? Später stellte sich heraus, dass ihm die Kette gerissen war. Horst ließ mit 23er-Zeiten gemütlich ausrollen und gewann mit 11 Sekunden Vorsprung vor Herve Gantner und Marc Wildisen. Ich vermutete, dass die 1.22,4 ein neuer offizieller Rundenrekord sein würde, aber Horst sagte, dass die Franzosen hier schon tiefe 21 gefahren seien. Brutal.
Nach der Siegerehrung und dem Abendessen folgte wieder die kollektive Streckenbegehung, welche erneut sehr interessant und spaßig war. Ich hatte diesmal acht Bier in meine Hosentaschen gesteckt und hörte mich beim Gehen an wie ein Big Ben für ganz Arme. Am Ende der Runde war meine Hose natürlich wieder leer. Reto, Adi und die anderen Irren stürzten sich wie die Stukas in die Airfences und ließen sich wieder zurückschleudern. Das funktionierte natürlich nur bei solchen Hänflingen wie Reto oder Stefan. Adi blieb einfach kleben und rutschte dann langsam in den Kies, wie ein an die Wand geklatschter Vanillepudding. Zurück in der Box feierten wir natürlich den Sieg des Saigas erstmal lustig und ausgelassen. Reto hatte Gefallen am leckeren Korea gefunden, die Mädels tranken „Eve“, ein ziemlich schwules Getränk, das Mädchen eben gern trinken, und irgendwann entschlossen wir uns, im Bus eine Metal-Bar aufzumachen. Ich war DJ, und die Faltenhälse rockten zuerst zu Daughtry, dann zu Maiden, und später zu Manowar und Disturbed. Es war unsäglich cool in der Gar-Metal-Bar. Irgendwann vibrierte mein Telefon. Es war Flisi. Ich sagte ihm dass sein Bruder Reto Romanisch da sei, aber er war schon zu betrunkt um das zu kapieren. Er verband mich noch mit Hölle, dem 7er-Jörg, Huldi, Triple-Sex und wahrscheinlich noch 10 anderen Gestalten, welche mich fast eine Stunde lang mit allerlei Belanglosigkeiten volllaberten. Wunschträume wurden als Realität angepriesen... Flisi: „Ich hob dr PeeTee uff dr Brämms iberhollt!“.... und Realitäten wurden ins Alberne verkehrt.... Triple6: „I bi gstüürzt, hot abr gar nöt weeh dong, i bi uffm Arsch glandet.“
Als alle Mädchen wieder im Bett waren, waren nur noch Hämpu und ich übrig. Doch Hämpu rief kein Taxi und ließ sich ins Hotel chauffieren, wie das andere wichtige Teamchefs machen würden. Er nahm seine Feldliege, stellte sie neben meine, lümmelte sich im Schlafsack ein und sagte: „I hoff i schnarch nöt zu laut.“ Als ich dann irgendwann auch auf meiner bequemen Bettstätte lag, dachte ich so vor mich hin: „Wow, eine Nacht in der Box neben HP Bolliger... Jetzt fehlt nur noch ein Barbeque mit Kevin Schwantz, und mein Leben ist vollkommen...“