Ausgangslage
In der Cup Wertung gab es für mich eine gute und eine schlechte Nachricht: Die Gute waren 45 vorhandene Punkte aus Sieg und 2. Platz. Die Schlechte war Harry Gres mit 1 Sieg. Oder im Klartext: Ich müsste im letzten Lauf Harry schlagen um den Cup zu gewinnen

Vorbereitung
Meine Vorbereitung für diesen Lauf war ja nicht ganz optimal verlaufen: Anfangs Juli in Brünn im Regen abgeflogen und TL nachhaltig verändert. Ende Juli in Bresse ein Getriebeproblem weswegen der Motor zerlegt werden musste. Dank meinem Langstrecken Teamchef und TL Spezialist, Wolfgang von www.bikeroffice.de , war der Motor sehr schnell repariert.
Freitag 22.8.
Trotz heftigsten Regentänzen von gewissen Leuten in unserer Box war das Wetter gerade noch trocken. Wolfgang und ich hatten diesmal darauf geachtet, dass der Team-Transponder zwecks Quali jeweils auch mit mir seine Runden drehte. Wegen diversen Stürzen von TL Fahrern aus unseren Boxen gab es immer etwas zu schrauben. Nebenbei fuhr ich unsere Quali Zeit von 1:41.xy
Nach 12:00 dachte ich die Quali sei jetzt eigentlich vorbei und drehte spontan noch mit meinem Transponder eine gezeitete Runde. Was auch ganz gut war, denn die Zeitnehmer hatten das mit der Qualifikation nicht begriffen und alle Transponder in die Quali mit einbezogen. Was für ein Chaos, die Startliste war bis ganz kurz vor der Langstrecke nicht fertig!!!
Je näher das 3h Rennen kam, desto schwärzer wurden die Wolken. Wir entschieden uns für Regenreifen auf Wolfgangs Motorrad und Slicks auf meinem. Strategie würde ausser bei total unpassender Reifenwahl gleich bleiben, also je 2x 45min Fahrzeit mit Wechsel per Boxentafel und quittieren per Handheben.
Am Start war die Strecke nass, also fuhr Wolfgang den Startturn auf Regenreifen. Weil das Wetter nicht entscheidend besser wurde, mussten wir auch auf meine Maschine die Felgen mit Regenreifen montieren. Abtrocknende Strecke, das ist genau richtig für meine harten Regenreifen. Nach kurzem Zögern fand ich einigermassen einen Rhythmus und fuhr mit 1:50 unsere schnellste Runde in der Langstrecke. Kurz vor ende meines Turns fing es wieder richtig zu Regnen an und blieb so bis ende Rennen. Wie schon das ganze Jahr kam ich bei richtig nasser Strecke mit den harten Pirelli/Metzeler Regenreifen überhaupt nicht zurecht und seuchte mich im Schlussturn mit katastrophalen 2:15er Zeiten ins Ziel.
In der Endabrechnung sind wir in der Zeit 3 oder 5 Plätze zurück gefallen, am Schluss war es der 15. Platz von 29 gewerteten Teams. Wobei... ob das Resultat der Langstrecke stimmt weiss wohl keiner so genau. Die Zeitnahme hatte sich schon so viele Schnitzer geleistet dass Zweifel durchaus berechtigt sind. Man spekulierte z.B. dass die Auslaufrunde auch noch gezählt wurde...
Samstag 23.8.
Es regnete endlich nicht mehr! Aber weil die Strecke noch feucht war, fuhr ich den 1. Turn noch auf Regenreifen. Das ging bis auf das starke Pendeln auf der Geraden gut.
Ab 2. Turn kamen wieder die Slicks von gestern drauf. Damit fuhr ich dann bis Mittag die Quali Zeit von 1:41.2. Der Hinterreifen meldete in starken Schräglagen jeweils sanft das Ende des Grips an.
Nach dem Mittag probierte ich vorne einen Brünn geschädigten (aufgerissenen) aber eigentlich fast brandneuen medium-soft Dunlop KR106. Weil mir der Reifen ein besseres Gefühl vermittelte liess ich diesen drauf und montierte für das TL Cup Rennen hinten einem guten gebrauchten Metzeler Racetec K2. Um 13:00, also schlappe 15min vor dem Vorstart, ist endlich die Startliste aufgehängt. Zu meinem Erstaunen mit einem unbekannten auf Pole aber dafür ohne mich. Na toll. Ein paar korrigierende Worte im Zeitnahme Tower regelten dies.
13:15, Vorstart zum TL Cup. Das ganze Prozedere Vorstart in der Boxengasse und Startaufstellung dauert aus unverständlichen Gründen ziemlich lange. Als die Frontreihe dann endlich auf die Aufwärmrunde geschickt wird, kriege ich prompt den 1. Gang nicht mehr rein. In der Aufregung resultierte der Startversuch in einem sehr hohen Wheelie

Jetzt stehen wir wieder in der Startaufstellung zum 10 Runden Sprintrennen: Ich auf Pole, 2 leer (Daniel ohne TLR), Lars auf 3, Alex auf 4. Mein Start war wirklich grottenschlecht und ich kam bloss als 4. oder 5. in die 1. Kurve. Aber als 3. aus der Hasselröder. Und als 1. aus der letzten Kurve

Der Vorstart zum 750er Rennen verzögerte sich, kommuniziert wurde leider nichts. So standen wir da und die Reifen wurden kalt. Dann gings endlich auf die Startaufstellung. Ich stand schon längst auf meiner 9. Position in der 3. Reihe ganz rechts, und schaute nach hinten warum es nicht weiter ging. Es ist nicht zu glauben, da hatte tatsächlich einer der seinen Startplatz nicht fand einfach umgedreht auf der Strecke. Gehts eigentlich noch? Dann ging es auf die Aufwärmrunde. Mein Start war besser als der im Cup, ich verlor aber immer noch Plätze. In der Hasselröder verlor ich wegen falscher Blicktechnik nochmal 2 Plätze (den Vordermann angeglotzt wie er weit ging). Zurück auf Start Ziel qualmte es plötzlich in der 1. Kurve. Sofort Gas raus, linke Hand hoch und in die Eisen. Einer legte die letzten 300m purzelnd zurück, die Moppeds und Teile flogen kreuz und quer und es qualmte und schepperte. Mit ein bisschen Glück fand ich einen Weg durch das Schlachtfeld. Mir war sofort klar, dass abgebrochen würde. Zurück vor unsere Box, erstmal Reifenwärmer aufziehen. Die Fahrer wurden in die Boxengasse gebeten und informiert dass es nach den Aufräumarbeiten einen Neustart zu einem verkürzten 6 Runden Rennen geben würde. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten dauerten natürlich etwas. Bis der Neustart ausgerufen wurde, zogen schon recht dunkle Wolken auf. Vom Vorstart ging es gleich in die Startaufstellung und ohne Aufwärmrunde direkt ins Rennen. Mein Start war diesmal nicht so schlecht und ich musste mich bloss von der 750er Gixxer nebenan geschlagen geben. Die vom 5. Platz gestartete VTR ging in der letzten Kurve gleich gerade aus. Dann sind die Regentröpfe auf der Scheibe wohl doch echt! Ich schaltete auf "etwas vorsichtig" und fuhr weiter. Eine Runde später war in der letzten Kurve wieder gelb. Der Pole Mann und noch einer hatten sich lang gemacht. Fieserweise regnete nur in genau dieser letzten Kurve! Dort dafür richtig. Nach 3 Runden befand ich es als zu gefährlich und fuhr mit gehobener Hand zurück zur Box. Schliesslich ging es um nichts mehr, ich hatte mich nur zum Spass auch fürs 750er Rennen angemeldet.
TL Cup Wertung
Da Harry zum letzten Lauf nicht antrat, stand der Gewinn der Cup Wertung für mich eigentlich schon am Start fest. Die restlichen Plätze werden spannender und später auf der Homepage www.tl1000cup.de bekannt gegeben.
Fazit:
Es war wieder ein schöner Event mit einem tollen aber doch disziplinierten TL1000 Cup Feld. Allgemein erwähnenswert ist auch, dass im 3h Rennen bei Regen keine einzige Pace Car phase nötig war! Auch wenn das Wetter nicht immer gut war, wir hatten immer etwas zu lachen.
Was Dannhoff endlich verbessern sollte: Die Anmeldung dauert zu lange, 1h ist nicht normal. Für die Zeitnahme kann wohl nicht mal Dannhoff was dafür, aber es muss einfach gesagt sein dass es katastrophal war! Die Startlisten waren viel zu spät draussen und fehlerhaft, es gab keine Zeitenblätter mit allen Zeiten etc.
Erste Fotos von Phil www.serve-u.de
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Siegerfoto:
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Grüsse
Rufer