Stuppi#22 hat geschrieben:Lustigerweise haben sich alle für das Europäische Model entschieden.
Und, wieviele kaufen jetzt das chinesische Modell?
Fast keiner.
Die Einzylinder der G-Baureihe stehen wieBlei bei den Händlern.
Ne G650 X-Motor bekommt man als Vorführer mit 1.000-2.000KM teilweise schon für rund 5.500 Euro.
Der Listenpreis inkl. ABS liegt bei rund 9.500 Euro.
Der Wertverlust der anderen G650-Baureihen ist ähnlich hoch.
Wenn ein lechzender Jüngling bei euch reinkommt und auf eine G 650 Xcountry hüpft... diesem wirst du ungefragt niemals von selbst unter die Nase reiben das der Motor aus chinesischer Fertigung stammt.
Aber du wirst eventuell irgendwann im Verkaufsgespräch die Vorteile "deutscher Fertigungstechnik" preisen oder zumindest verbal einige Akzente in diese Richtung setzen. Wer sich nicht in Fachzeitschriften informiert oder im Internet recherchiert, das sind nicht wenige, kauft dann genau das was die Hersteller am liebsten verkaufen möchten, Emotionen, Marke und Made in Germany mit all den Inhalten wie es ein Kunde verstehen möchte. Und hier beginnt die Diskussion die gerne ALLE Hersteller nicht führen möchten.
Ihr gehört mit zu den höherpreisigen "Markenherstellern", der geneigte deutsche Durschnittskäufer honoriert das in der Regel, aber halt mit gewissen Argumenten sich selbst gegenüber, und diese sind nach wie vor "made in Germany", "Marke" und "Arbeitsplätze". Das weißt du sicherlich besser als ich. Das kein einziges "deutsches" Motorrad oder Auto mehr ohne weltweit hergestellte Komponenten hergestellt wird ist den meisten klar, aber es gibt (zurecht) eine gewisse und gesunde Skepsis bei euerer Zielgruppe. Denn solange der Qualitäts und Sozialstandard in den erwähnten Ländern nicht auf europäischem Niveau ist und nur Niedrigstlöhne ausschlaggebend für einen Produktionsstandortwechsel oder Fertigungsverlagerung sind, werdet ihr Argumentationsprobleme für hochpreisige Markenware mit asiatischem Fertigungsanteil haben. Der Diskussion müsst ihr euch stellen, das ging Audi vor Jahren nicht anders in Györ. Oder kurz gesagt...`s paßt noch nicht...
"Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist. Es ist nur schwer für die anderen. Genau so ist es, wenn du blöd bist."
mechanix71 hat geschrieben:Ist schon erstaunlich, wie hier mit Halbwissen über die Entwicklungsabläufe und -methoden und Strategien von BMW Meinungen generiert und beeinflusst werden. ...
Nun, irgendwem Halbwissen zu unterstellen ist ohne den Gegenbeweis anzutreten nicht gerade professionell.
Sorry nix für ungut, aber wenn ein "Managementberater" (Du hast Dich ja nicht geoutet, wie Du zu dem Wissen kommst, aber der verlinkten Homepage habe ich zumindest Deinen Beruf entnehmen können) solche pauschalen Behauptungen aufstellt:
#73 hat geschrieben:Wenn man mal Gelegenheit hat hinter die Kulissen der Motorenentwicklung bei den PKWs von BMW zu schauen, dann macht man die Erfahrung, dass dort IMMER zuerst die neuesten Motorrad-Motoren von Honda stehen.
DAS halte ich für unprofessionell bzw. Halbwissen.
Es kann sich dabei doch eigentlich aber nur um einen Verschreiber handeln, oder kannst Du mir erklären, wie wir bei den Pkw Otto-Motoren (von den Diesel ganz zu schweigen) Features wie variable Nockenwellensteuerung, variabler Ventiltrieb, geschichtete DI-Brennverfahren, Aluminium-Magnesium Verbundblock oder Registerturboaufladung von einem Honda Mopedmotor abschauen konnten (nix jetzt gegen Honda Mopedmotoren...)
Und zum Thema Fahrwerk: Auf mechanischer Seite gibt es ja bei Achsen, Feder/Dämpfer fast nichts, was nicht schon erfunden wurde bzw. wo kein Patent drauf ist. Die Innovationen kommen auf elektronischer Seite z.B. bei den Fahrerassistenz- und Regelsystemen meist von den Lieferanten (und da gibt es zwei Marktführer: Bosch und Conti). Die bieten die Features den OEMs an, diese zahlen dann den Großteil der Entwicklung und haben dafür die Exklusivrechte für einen definierten Zeitraum. Danach bieten die Lieferanten das auch allen anderen OEMs an.
BMW geht damit doch nicht anders um als die Wettbewerber auch.
mechanix71 hat geschrieben:
Ich fühle mich auch nicht irgendwie angegriffen (bin ja bei den Dosen-Jungs), aber bitte habt Verständnis, daß ich mich dazu nicht mehr äußere. Es lesen mit Sicherheit noch andere von der Firma mit und ich will nicht, daß mir einer nen Strick draus dreht im Sinne von Interna ausplaudern oder so.
Vielleicht kann man das ja mal per PN oder an der Strecke beim Bier vertiefen....
Es lesen schon ein paar aus der Firma mit. Ich verpetz dich aber nicht .
Macht euch doch nicht heiß wegen dem Brenneisen. Erstens gibt es die eh erst 2010 und bis dahin kann sich ja jeder seine Meinung bilden. Wenn es in der SBK gut klappt und auch die PS Jungs das Ding auf Herz und Nieren gecheckt haben, wird sich die Sache klären. Ist alles positiv und der Preis stimmt, verkauft sich das Ding wenn nicht wird es eben ein Exot wie MV oder Benelli. Eine bezahlbare RSV 4 gibt es ja auch erst zur Saison 2010.
Übrigens wird in der Autoindustrie jeder ernstzunehmende Mitbewerber vom entsprechenden Unternehmen bis ins kleinste zerlegt und man zieht dann daraus seine Schlüsse für die Weiterentwicklung. Beim Motorrad ist das sicher nicht anders.
mechanix71 hat geschrieben:Es kann sich dabei doch eigentlich aber nur um einen Verschreiber handeln, oder kannst Du mir erklären, wie wir bei den Pkw Otto-Motoren (von den Diesel ganz zu schweigen) Features wie variable Nockenwellensteuerung, variabler Ventiltrieb, geschichtete DI-Brennverfahren, Aluminium-Magnesium Verbundblock oder Registerturboaufladung von einem Honda Mopedmotor abschauen konnten (nix jetzt gegen Honda Mopedmotoren...)
Bevor Du hier in irgendeine Berufsschelte ausbrichst. Überleg Dir mal, warum die Unternehmen sich den Blick von außen teuer bezahlen lassen. Und mit den Punkten hast Du vollkommen recht. Wo bei diesen von Dir genannten Dingen sollte sich BMW etwas abgeschaut haben? Haben sie ganz sicher nicht. Objekt der Begierde am Hondmotor war z. B. ganz konkret die Einspritzanlage und die Gestaltung des Ansaugtrakts. Da BMW ja nun über Jahre das Thema hochdrehender Mehrzylinder-Reihenmotor hochgehalten hat, ist das ja auch logisch, oder? Und dann kommen wir auch zum Punkt. Dort und auch in anderen Unternehmen gehen die Entwickler her und schauen, was sie für ihr Projekt daraus lernen können und adaptieren Lösungsansätze auf ihr Produkt. Das Ergebnis eines solchen Vorgehend hast Du schon mit den verschiedenen Techniken beschrieben. Wenn Du sagen willst, dass die Entwicklung keine anderen Produkte anschaut und ich unrecht habe, dann sag es doch einfach. Warum das Thema Produktklinik etc. dann solche Bedeutung hat, ist mir dann aber nicht klar. Und warum immer die neuesten Fahrzeuge der Wettbewerber verfügbar sind auch nicht. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass BMW hier etwas anderes macht als andere. Das ist branchenüblich.
mechanix71 hat geschrieben:Und zum Thema Fahrwerk: Auf mechanischer Seite gibt es ja bei Achsen, Feder/Dämpfer fast nichts, was nicht schon erfunden wurde bzw. wo kein Patent drauf ist. Die Innovationen kommen auf elektronischer Seite z.B. bei den Fahrerassistenz- und Regelsystemen meist von den Lieferanten (und da gibt es zwei Marktführer: Bosch und Conti). Die bieten die Features den OEMs an, diese zahlen dann den Großteil der Entwicklung und haben dafür die Exklusivrechte für einen definierten Zeitraum. Danach bieten die Lieferanten das auch allen anderen OEMs an.
BMW geht damit doch nicht anders um als die Wettbewerber auch.
Beim Thema Fahrwerk hatte ich einen anderen Punkt angesprochen und es ging auch nicht um die Federn. Wenn BMW ein 7-Gang-Automatikgetrieb für eine gewisse Zeit exklusiv nutzen kann ist daran auch nichts besonderes. Das haben andere bei ihren Produkten/Komponenten auch.
Es ging mir um den Punkt, wie man Neuerungen erzielt. Beispiel Vorderrad-Führung R und K-Modelle. Dabei habe ich ja größtes Verständnis dafür, dass ein verhältnismäßig kleines Unternehmen wie BMW-Motorrad sich vielleicht mehr von anderen inspirieren lassen muss als die Honda-Entwicklungsabteilung. Die Art wie man aber mit den Ergebnissen umgeht ist schon erstaunlich.
Beim ABS-Thema, welches ich ja explizit ausgeklammert habe, hat BMW-Motorrad meiner Information nach schon sehr großen eigenen Anteil an der Entwicklung. Das ist ein Punkt bei dem sie zu Recht stolz sein können. Bei anderen Themen wäre sicher eher Zurückhaltung angesagt.
Unabhängig davon, ist die 1000RR ein nett anzusehendes Fahrzeug geworden.
Hey Steph, cool bleiben. Ich breche doch hier nicht in Berufsschelte aus, war selber jahrelang im Strategiebereich und habe mit Beratern zusammengearbeitet.
Deine Ausführungen lasen sich für mich nur in dem zitierten Punkt sehr pauschal und auch ziemlich abwertend BMW gegenüber. Da bin ich aber bestimmt durch meinen job entsprechend geprägt und wie man einen Text liest und versteht, ist ja auch immer eine subjektive Angelegeneheit.
Daß sich die Entwicklung nirgends umschaut habe ich ja auch nicht behauptet. Nicht umsonst gibt es Heerscharen von Benchmarkern und Produktkliniken, bei allen Herstellern, ist ja auch völlig normal.
Ich glaube, so weit liegen wir in der Sache auch nicht auseinander. Lassen wirs an diesem Punkt gut sein. Würde mich freuen, wenn mir mal nächstes Jahr bei einem Event zusammenkommen und das bei einem kühlen Getränk vertiefen könnten, interessieren würde mich es schon
Da ich mehrere Jahre bei Honda-Deutschland gearbeitet habe(schon lange her ) muß ich schon ein wenig grinsen,wenn man hier BMW als die großen Kopierer sieht!
Wobei ich den aktuellen Stand nicht kenne,weder da noch dort!
mechanix71 hat geschrieben:... Deine Ausführungen lasen sich für mich nur in dem zitierten Punkt sehr pauschal und auch ziemlich abwertend BMW gegenüber. Da bin ich aber bestimmt durch meinen job entsprechend geprägt und wie man einen Text liest und versteht, ist ja auch immer eine subjektive Angelegenheit.
Daß sich die Entwicklung nirgends umschaut habe ich ja auch nicht behauptet. Nicht umsonst gibt es Heerscharen von Benchmarkern und Produktkliniken, bei allen Herstellern, ist ja auch völlig normal.
Ich glaube, so weit liegen wir in der Sache auch nicht auseinander. Lassen wirs an diesem Punkt gut sein. Würde mich freuen, wenn mir mal nächstes Jahr bei einem Event zusammenkommen und das bei einem kühlen Getränk vertiefen könnten, interessieren würde mich es schon
Gruß
Mike
Hallo Mike,
kein Problem. Ist sicher nicht das erste und bestimmt auch nicht das letzte Mal, dass ich als Mitglied der Berater-Berufsgruppe etwas heftiger attakiert werde. Man gewöhnt sich dran.
Ich habe, wie auch schon gegenüber Stuppie geäußert eine sehr hohe Meinung von BMW insgesamt, besonders aber gegenüber BMW PKW. Ich arbeite gerne mit den Leuten dort, vielleicht auch weil sie mich nicht unbedingt für halbwissend halten und das anerkennen. BMW wäre auch der einzige Automobilhersteller bei dem ich auch langfristig arbeiten würde, wenn es denn mal soweit ist.
Dein Angebot sich bei einem persönlichen Treffen mal intensiver zu unterhalten, nehme ich gerne an. Das Bier natürlich auch. Würde mich freuen wenn es klappt. Vielleicht kann ich mir dann ja auch mal die 1000RR genauer anschauen, um die es hier eigentlich ursprünglich mal ging.