Zum Inhalt

ADR Juli ’05 mit Bosee-Team/Speer oder: „Vengeance is mine“

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

Moderatoren: as, Chris

  • Benutzeravatar
  • Fourstroker Offline
  • Beiträge: 2373
  • Registriert: Donnerstag 19. August 2004, 16:03
  • Wohnort: Herrenberg
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von Fourstroker »

He es ist schon morgen, wo ist der dritte Teil :wink: :D :wink:
"Wo Saufen ein Ehre ist, kann Kotzen keine Schande sein."
  • Benutzeravatar
  • Mäddie Offline
  • Beiträge: 1811
  • Registriert: Dienstag 31. August 2004, 22:03
  • Wohnort: Zürich

Kontaktdaten:

Beitrag von Mäddie »

@Viertakter: Da warst du ganz knapp schneller als, passiert mir bestimmt nicht noch mal...

Der Rest des Anneaudurhinischen Ausfluges:


Track 4 - 2. Aufzündtag, 1. Tag mit Speer: 1. ausführliche Lektion in Sachen Überholvorgang

Zu meiner Freude war meine Granate immer noch im Pavillon geblieben, schön! Neue Veranstaltung und alles schon eingerichtet, daran könnte ich mich gewöhnen. Dann noch einmal Anmeldung und der ganze Kram. Ich staunte, dass die Flaggensignale immer noch dieselben Bedeutungen wie beim Bosee-Team hatten – ein Glück! Es war ab dem ersten Moment offensichtlich, dass Speer einen grösseren Aufwand für die Veranstaltung betrieb, als es beispielsweise das Bosee-Team tat. GL-Motorradtechnik war dabei und auch ein gut sortierter Reifendienst.
Dass ich auch für diese Veranstaltung für die mittlere Gruppe angemeldet war, sollte sich noch als grandioser Fehlschlag herausstellen… In der langsamsten Gruppe waren nur Instruktorfahrten angesagt, also tummelten sich alle, die auf einen Vorausfahrer verzichten wollten in der mittleren Gruppe. Und irgendwie finde ich es nicht so witzig, dass bei der Hälfte der Strassenmotorräder weder Glas abgeklebt, noch Nummernschilder entfernt wurden. Über Frostschutz und Schraubensicherung brauchen wir ja gar nicht erst zu reden. Natürlich wurde darauf hingewiesen und kontrolliert, aber schlussendlich hatte ich dennoch ständig aufblitzende Bremsleuchten vor meiner Fresse. Und das kann ich nun mal nicht ausstehen.
Anfangs fand ich es ja noch lustig, die Überholmanöver pro Runde zu zählen, mit der Zeit wurde es aber einfach nervig. Insbesondere weil es ein paar Leute dabei hatte, die wohl noch nie an der Piste waren, dafür aber auf die Fahrerbesprechung grosszügig verzichtet hatten.
Das Highlight erster Güte war dann eine Monster die nach dem schnellen Rechtseck komplett rechts blieb und dabei nur am rollen war. Der Fahrer guckte sich vor der Start/Ziel-Rechts um (!), sah mich wohl nicht, weil ich noch ein ganzes Stück weg war und beschloss, die Seite zu wechseln. Da ich aber mit etwas Tempo-Überschuss angeflogen kam, schrillte meine Alarm-Glocke und meine Augen nahmen Kürbisformat an. Jau, ab in die Bremse! Ich fuhr dann eine lustige Linie durch die Kurve, nahm dafür die Duc aber nicht mit ins Kiesbett.
Gefühlte fünf Runden später wollte ich im selben Eck beim Rausbeschleunigen an einer Hyosung 650 (ja das gibt’s!) aussen vorbei und vor der Schikane vollstrecken. Aber der Herr Chinese hatte einen anderen Plan und drängte mich fröhlich ab obwohl ich bereits fast zur Hälfte an ihm vorbei war und er mich sehen musste! Dabei hatte ich das Vergnügen, Rasenmäher zu spielen und ein Pylon umzunieten.
Nach diesem MNB (major nervous breakdown) hatte ich das Gefühl, mir den Inhalt einer Kisag-Patrone nasal ins Gehirn gejagt zu haben. Ich hatte sämtliche Hosen vom Slalomfahren gestrichen voll und gönnte mir eine Pause. Natürlich war mir bewusst, dass es in der mittleren Gruppe immer die grössten Tempounterschiede gibt, aber dieses Ausmass war schon recht heftig. Und das machte einfach keinen Spass, wenn man die Leute nicht einschätzen kann und ständig zurücksteckt. Das war am vorherigen Tag um Welten besser gewesen, aber dafür kann ja niemand was.
Ich musste eindeutig meine Taktik ändern. Bisher ging ich immer davon aus, dass es für einen langsameren Fahrer sicherer ist, wenn der schnellere zurücksteckt und etwas länger mit dem Überholvorgang wartet. Das wird ja auch ständig gepredigt und von den schnelleren Fahrern verlangt. Nun, es war offensichtlich, dass das nicht immer der Fall sein muss. Das Problem besteht eben darin, dass langsamere häufig unberechenbare Linien fahren und an Orten bremsen, wo andere noch hochschalten. Wenn man auch nur einigermassen zügig unterwegs ist, ist das ja auch kein Problem, aber wenn einer schätzungsweise 30 – 40 Sekunden auf eine gute Zeit verliert, ist es vorbei mit lustig! Ich betrachte mich alles andere als ein schneller Fahrer, aber ich denke, dass ich mich und andere eher in Gefahr gebracht habe, wenn ich zurückgesteckt habe, weil der oder die vor mir urplötzlich die Linie wechselt.
Letztendlich bleibt es einfach ein Kompromiss bei grossen Tempounterschieden und eine wirkliche 100%ig sichere Art des Überholens wird es nie geben, ist eben viel zu situationsabhängig. Ich habe einfach gemerkt, dass es sicherer ist, wenn man konsequent durchzieht und dem Vorausfahrenden genug Platz lässt und nicht zu spät reinsticht. So wie es die wirklich Schnellen auch bei mir gemacht haben.
Das wurde mir auch von Frank (SC im Forum), unserem neuen Pavillon-Nachbarn in Vollendung gezeigt. Er war ebenfalls in der mittleren Gruppe unterwegs und zeigte mir im Geschlängel eine angepasste Linie, die es absolut in sich hatte, um langsamere zu überholen. Das war absolut genial und mir irgendwie unverständlich, dass ich da nicht selber draufgekommen war. Als ich das das erste Mal sah, fiel ich fast vom Motorrad, aber als ich das selber fuhr, merkte ich, dass das für beide Parteien problemlos ist.

Frank dachte während einer Pause wohl, dass ich ein Fahrwerksexperte bin, weil ich in einem grossen Pavillon lag und fragte mich, was man gegen Chattering tun könne. Er war mit einer Serien ’02-Blade unterwegs. Ich empfahl ihm einen Kabelbinder um einen Holm zu schnallen und sich an der Druckstufe zu vergreifen. Nicht dass ich wirklich Ahnung von der Sache hätte… Wir unterhielten uns über Sinn und Unsinn von Strassenbetrieb und vereinbarten eine gemeinsame Ausfahrt.
Seine Freundin Steffi fuhr mit Instruktor und wollte unbedingt die verhassten Respektstreifen auf dem Hinterrad loswerden, was ihr auch locker gelang.
Ich hatte meinerseits beschlossen, mich auf einzelne Punkte zu konzentrieren, da ein freies Fahren absolut unmöglich war. Es gab ja noch viel zu verbessern! Und vielleicht gerade wegen des Verkehrs lernte ich viele kleine Dinge und konnte davon profitieren. Es stellte sich heraus, dass Frank mein Tempo locker mitgehen konnte und überholte mich auf der Geraden. O-Ton Frank: „Mäddie, dir fehlt ein bisschen Leistung.“ Sehr witzig…
Er schwärmte auch davon, dass er dank Originalübersetzung alles im 2. Gang fahren konnte mit Ausnahme der Geraden, was mir ein Lächeln abringte. Wäre ich alles bis auf die Gerade im 2. gefahren wäre ich wohl kaum unter drei Minuten gekommen.

Die Wolken klagten immer wieder über leichte Prostata-Probleme und in Zusammenarbeit mit dem Gummiabrieb der Autos, die am Abend jeweils nach 1700 auf die Piste gelassen werden, blieb ich vorsichtig. Es gab an diesem Tag viele Abbrüche aufgrund von Stürzen, vor allem natürlich wegen den wechselhaften Bedingungen. Schon am Morgen merkte ich, dass die Piste abseits der Ideallinie kaum Grip hat. Und Anneau ist ohnehin sturztechnisch etwas heikel.
Gegen Ende des Tages hatte ich dann noch beim Anbremsen einer Ecke einen heftigen Wackler hinten, weil ich wohl in zu grosser Schräglage einen Gang runterschaltete. Die bisherigen Schlingereien vom Hinterrad beim Anbremsen hatten bis auf dieses Mal eher eine euphorische als erschreckende Wirkung auf mich.
Ansonsten ging der Tag irgendwie viel zu schnell vorüber und für den nächsten Tag sah es wettermässig nicht berauschend aus. Aber das machte mir nichts aus. Ich hoffte einfach auf eindeutige Bedingungen, also entweder oder.


Track 5 - 3. Aufzündtag: Rain man

Beim Antreffen an der Piste war diese bereits mit Wasser eingeseift worden und der leichte Regen entschied sich auch erst knapp vor dem ersten Turn für eine Pause. Das waren dann genau die Bedingungen, die ich nicht wollte. Für Regenreifen zu trocken, für Slicks zu nass. Aber da ohnehin Regenschauer angekündigt waren, wollte ich mir meine RR nicht schon bei halbtrockener Piste ruinieren. Also warten und schauen, was die anderen so machen.
Beim zweiten Turn ging ich mit Slicks raus, hatte aber kein gutes Gefühl und fuhr sehr bedächtig. Ein Motorrad italienischer Abstammung schaffte es dann, sein Olivenöl ab der Boxenausfahrt zu verteilen, perfekt. Dafür schaute die Sonne wieder vorbei!
Frank bastelte dann noch seinen Camcorder auf den Tank um unsere Aktionen auf Band zu halten. Als wir nach einer etwas längeren Pause rausfuhren, wurden wir ermahnt, dass es im ersten Streckenabschnitt sehr rutschig ist. Die vier aufgestellten Ölfahnen weckten in mir patriotische Gefühle für meine halbspanische Herkunft, hehe.
‚Was mache ich hier eigentlich?’ fragte ich mich bei diesen Bedinungen und ging an Frank vorbei um bei einem allfälligen Sturz wenigstens auf Video zu sein. Die Piste war halbwegs trocken, aber durch das Öl dennoch mit Vorsicht zu geniessen. Es ging jedoch besser als ich dachte und man konnte einigermassen fahren. Im Geschlängel wandte ich notwendigerweise wieder einmal die Frank-Linie an und Frank wollte es mir gleichtun und im anschliessenden Eck am anderen vorbeigehen. Nur hatte der Sandwich-Fahrer andere Absichten und knallte Frank voll die Türe zu. Dieser blätterte wohl kurz im grossen Uffzynd-Buch und fand zwei Lösungen: Entweder durchziehen oder die Blockfähigkeiten der Gabel testen. Er entschied sich für das zweite…
Ich kriegte davon natürlich nichts mit und zog weiterhin meine Runden. Als ich mich kurz umblickte, sah ich keinen Frank hinter mir und entschied mich für die Ausfahrt. Glücklicherweise war er schon dort, piuh!
„Mäddie, ich glaube mein Vorderrad ist gestanden.“ Aha…
Ich glaube so wie Frank in dem Moment aussah, musste er wohl über leichte Analprobleme klagen, hehe. Er kam dann auf die glorreiche Idee, dass das ja eigentlich auf Band sein müsste. Wir hätten kurzerhand Eintritt im Pavillon verlangen und eine Kinoleinwand aufstellen sollen – wir hatten etliche Zuschauer! Als dann die Sandwich-Gabelblock-Szene kam, konnte ich wirklich kaum glauben, dass Frank diesen Stunt gestanden hatte, das war so richtig eng gewesen!

Tja, und dann kam endgültig der Regen…

Also Räder wechseln, die Stopfen aus der Auffangwanne weg, Regenvisier montiert und wieder die geile Kawa-Jacke hervorgekramt. Das Visier fixierte ich dieses Mal direkt in einer leicht geöffneten Stellung. Am Vorstart liess ich den Motor schön laufen um auf eine ordentliche Temperatur zu kommen. Poah, und dann ging das Geprassle so richtig los! Egal, raus.
Innerhalb einer halben Runde war ich bereits durchgängig eingeweicht und fühlte mich buchstäblich wie ein Fisch mit Lederkombi im Wasser. Es gab schätzungsweise drei bis vier Leute auf der Piste aber jede Menge Zuschauer an der Boxenmauer, die wohl Wetten abgeschlossen hatten, wer als erstes runterpurzelt. Meine Wassertemperatur war nach zwei Runden wieder unter 50 Grad gefallen – also wieder in die ‚Box’ und den Kühler abgeklebt. Steffi hatte ein Einsehen mit mir und hielt einen Regenschirm über mich. Ich war zwar schon reichlich angenässt aber nochmals danke dafür! Rund um mich herum sah ich nur noch dampfende Kaffeetassen, Bierflaschen und Regenschirme.
Unsere Strassenfahrer-Nachbarn schauten mich zweifelnd an und fragten mich, ob ich wirklich bei dem Wetter fahren wolle. Ich entgegnete mit dem ultimativen Schlachtruf:
„Uffzynda!!“
Die Jungs wünschten mir viel Glück. Ich selber wünschte mir viel Spass.

Dann wieder raus, und gleich in das Heck des Ducati-Nachbarn gebissen, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Sein Schrauber Wolfgang war mit seiner Tochter Sina dabei, die nächstes Jahr wohl 125er Cup fährt. Die Gute hatte sich beim Tennisspielen wohl den Knöchel oder so verletzt. Jedenfalls fuhr sie tapfer mit einer Schiene! Mister Ducati selber war auf einer wunderschön aufgebauten 996 unterwegs. Öhlins SBK-Gabel (ja, die richtig teure!), Brembo Perimeter-Zangen, Mag-Felgen und Carbon und Titan soweit das Auge reichte. Dazu der standesgemässe Start mit Anlasserrolle. Als ich seine verbrannten Benzindämpfe einatmen durfte, dachte ich mir, dass der Motor wohl auch auf Racing umgebaut wurde. Eindeutig Rennbenzin oder irgendein Zusatz! Ah herrlich, ich wollte alleine schon wegen dem Geruch an seinem Heck kleben bleiben! Wenn schon keine Zweitakter mit Rizinus oder A 474 in Sicht waren, dann bitte solches Dämpfe…
Mit dem leicht geöffneten Visier hatte ich natürlich permanent Wasser auf meiner Fresse, die Sicht war bescheiden und die Jacke hielt die Tropfen auch nicht wirklich ab.
Ich konnte es auch kaum glauben, als ich einmal übelst überholt wurde. Der Knabe sah aus, als würde er mit Wut im Bauch fahren, die Runde war noch nicht einmal komplett rum und die Wildsau war ausser Sichtweite. Witzigerweise war er mit einer Pelerine unterwegs, die wohl eher mässig befestigt war, denn die Hälfte flatterte im Wind. Was ich von seiner Fahrweise sah, liess mich auch stutzig werden, denn er hatte arge Rutscher. Wahrscheinlich ging er tatsächlich auf Zeitenjagd…
Kurze Zeit später funkelte mich meine blöde Reserveleuchte an.
Das richtig gute Gefühl von der letzten Regenfahrt hatte ich aber ohnehin noch nicht intus und war noch sehr vorsichtig unterwegs. Wie mir mitgeteilt wurde, stellte sich die Pelerine als ehemaliger SuMo-Fahrer heraus. Alles klar…
Den Tank machte ich randvoll und nach einer kurzen Trinkpause (völlig überflüssig, ich hätte auf der Piste nur die Zunge rausstrecken müssen) wieder zurück auf den Spielplatz.

Und das Gefühl kam wieder… Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, ich sah wieder was und es trauten sich auch wieder mehr Leute zu fahren. Nach drei Runden hatten die Beläge Temperatur und ich eine Bremse, die den Namen auch verdiente. Ich musste unwillkürlich grinsen. Da ich die Jacke im Pavillon gelassen hatte, konnte ich mich auch viel besser bewegen. Somit wagte ich auch, immer etwas mehr zu pushen wobei die Reifen nichts dagegen hatten. Nach vielleicht fünf oder sechs Runden kamen dann die ersten Warnungen von den Reifen. Und das war dann wieder der Moment, wo ich mich fragte, wieso so gut wie alle Aufzünder Regenbedingungen hassen. OK, man wird patschnass und sieht nicht 100%ig. Aber ich meine mit den RR hat man ein Gefühl wie mit zwanzig Jahre alten Strassenreifen, die kündigen sich wunderbar an.
Wahrscheinlich sage ich das auch nur, bis ich mit den Dingern das erste Mal fluchend im Graben liege…
Ich fand das einfach obergeil, mittlerweile hätte man zwar locker wieder mit profilierten Reifen fahren können, was mich aber nicht kümmerte. Die Reifen würden einen nächsten AE ohnehin nicht mehr sehen, also gab ich ihnen den Rest. Ich konnte die Leute beliebig links und rechts überholen und ging auf der 200 Grad-Rechts an drei Stück aussen vorbei. Beim Anbremsen der Start/Ziel-Kurve schlingerte ich vorne immer ein bisschen und unterhielt die Zuschauer beim Rausbeschleunigen mit harmlosen Rutschern. Da Frank keine Regenreifen dabei hatte, musste er mit stumpfen Waffen zurückstecken. Ich grüsste ihn dafür freundlich…
Das hätte von mir aus ewig so weitergehen können. Jedenfalls konnte ich es kaum glauben, als sich viel zu früh die Tankleuchte meldete. Das Ding musste wohl schon auf sich aufmerksam machen, wenn noch 10 Liter drin sind?! Ich fuhr noch vier Runden und ging dann raus. Bevor ich in meinen Unterschlupf abbiegen konnte, wurde ich von zwei mir unbekannten Schweizerlingen angehalten. Die wollten mit euphorischen Mienen wissen, ob ich nicht gemerkt hatte, dass es nass sei?! Zuviel der Ehre, ich wünschte ich könnte bei trockenen Verhältnissen die Reifen so pushen! Üben, üben, üben…
Schlussendlich im Pavillon angekommen, realisierte ich, dass im Tank dann wirklich nicht mehr viel Benzin drin war und ich fragte mich, ob der Verbrauch im Regen wohl zunimmt… Harry und Sally mussten mich gar nicht erst zu einer Weiterfahrt überreden oder mich davon abhalten, ich hatte schlicht und einfach keinen Brennsprit mehr und extra zur Tanke gehen wollte ich dann nicht mehr. Die Zeichen waren eindeutig, ich hatte bombastischen Spass gehabt und die Granate war heil. Besser würde es nicht mehr gehen - Korea!
Da ich meine Tasse schon zum x-ten Mal vergessen hatte, mischte ich mir gezwungenermassen ein Hajo-Korea in einer leeren 1,5 l-PET-Flasche. Ich war durstig… Frank hoffte noch auf Besserung, beschloss dann aber bald, ein Bier zu köpfen und das Motorrad heil zu lassen. Er meinte dann, dass ich mich vor ihm beim nächsten Mal in Acht nehmen müsste, jetzt würde er aufrüsten!
Als mir dann noch mitgeteilt wurde, dass des Bundys Susanna Elisa das erste Mal aufgezündet hatte, war der Tag endgültig gerettet. Ich lag in meinem geilen Anhänger zwischen alten Pirellen, Stühlen und der Schiene zum Mopped verladen und war bereits leicht angeheitert. His masters voice meinte, dass er Regen sehr sehr hasse…, hehe.
Ja, dann noch alle Utensilien wieder verstaut und von vielen vernünftigen Aufzündern verabschiedet. So schnell kann ein AE vorbei gehen… Ein riesiges Dankeschön an Sascha, Ivo und Marco für die wahnsinnige Zeit, die wir hatten. Und ich verneige mich nochmals vor Ivo und seiner Unfähigkeit zu stürzen. Bisch eifach ä geilä siäch, Ivo!!


Uffzynda!

Mäddie



PS: Ich find den Michelin-Slogan sehr vernünftig: ‚You’re gonna love the rain.’

Im Nachhinein möchte ich noch allen Gestürzten gute Besserung wünschen. Ich hoffe besonders, dass die gestürzten Strassenfahrer irgendwie gut nach Hause gekommen sind und alle bald wieder ordentlich aufzünden können.
"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
  • Benutzeravatar
  • chef Offline
  • Beiträge: 375
  • Registriert: Samstag 5. Februar 2005, 15:48

Kontaktdaten:

Beitrag von chef »

Feiner Bericht, Mäddie :D

Aber da schreibst du so viel, und lässt die wirklich interessanten Details aus ?!?!
Maddie hat geschrieben:
Das wurde mir auch von Frank (SC im Forum), unserem neuen Pavillon-Nachbarn in Vollendung gezeigt. Er war ebenfalls in der mittleren Gruppe unterwegs und zeigte mir im Geschlängel eine angepasste Linie, die es absolut in sich hatte, um langsamere zu überholen. Das war absolut genial und mir irgendwie unverständlich, dass ich da nicht selber draufgekommen war. Als ich das das erste Mal sah, fiel ich fast vom Motorrad, aber als ich das selber fuhr, merkte ich, dass das für beide Parteien problemlos ist.
Ich war mir ziemlich sicher, dass man _im_ Geschlängel nicht überholen kann. Welche Linie meinst du ? ( Geschlängel = Flick Flack ?? )

Eine Kopie eures Onboard Videos bei einem schnellen Turn tät mich auch sehr glücklich machen :) :wink:

Anneau find ich auch sehr schön. Nur doof, dass die Sturzzonen so verdammt klein sind.
  • Benutzeravatar
  • Blumenhummer Offline
  • Beiträge: 2090
  • Registriert: Donnerstag 5. Februar 2004, 22:19

Kontaktdaten:

Beitrag von Blumenhummer »

Hallo zusammen,

ein Überholvorgang im Flic-Flac funktioniert schon - allerdings muss sich dann das Speedniveau zwischen dem überholenden und dem überholten Fahrzeug deutlich unterscheiden. Dies gilt meines Erachtens um so mehr, wenn der Vorgang für beide beteiligten Parteien unproblematisch sein soll...

Wochenendliche Grüße!


Volker
"Lieber fünf Minuten lang zu vorsichtig, als ein Leben lang tot." (Ernst Strömel)
  • Benutzeravatar
  • Sascha#314 Offline
  • Beiträge: 4543
  • Registriert: Mittwoch 10. März 2004, 14:31
  • Wohnort: Siegen
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von Sascha#314 »

Ja sehr schöner Bericht, gefällt mir sehr gut. Und duhattest offensichtlich auch Spaß.

Im FlicFlac kann man definitiv überholen.
Mich hat da mal nen französischer IDM Supersport Fahrer überholt (hab den Nmaen vergessen leider) und zwar aussen.
Keine halbe Sekunde später kam noch ne zx6-r hintehergeschossen mit dem der sich gebattelt hat. Dieser allerdings innen, hatte da wohl noch genug Platz, dass gerade so einer durchpasste.
Gut war auch mein erstes Aufzündevent (fragt mich nicht, warum die beiden zusätzlich zur schnellen auch in der mittleren Gruppe fahren durften ..).
  • Benutzeravatar
  • Mäddie Offline
  • Beiträge: 1811
  • Registriert: Dienstag 31. August 2004, 22:03
  • Wohnort: Zürich

Kontaktdaten:

Beitrag von Mäddie »

Blumenthal hat geschrieben:ein Überholvorgang im Flic-Flac funktioniert schon - allerdings muss sich dann das Speedniveau zwischen dem überholenden und dem überholten Fahrzeug deutlich unterscheiden.
Das ist schon richtig, nebeneinanderfahren im Flic Flac liegt nicht drin - ist einfach zu eng dort. Will man vorbei muss man einfach sicher sein, das Manöver auch durchzuziehen. Ist der Point of no return einmal überschritten, heisst es laut Doc Brown Zukunft oder Pleite...
Die Linie selber ist eigentlich denkbar einfach. Beim Rausbeschleunigen aus der Rechts sich aussen (also links) am anderen platzieren, für die Links ist man dann weiter innen. Befindet man sich vor dem Einlenken dieser Links auf gleicher Höhe, kann nichts mehr schiefgehen, da du innen bist. Einfach darauf achten, dass du nicht zu lange stehen lässt. Da man nur die Hälfte der Strassenbreite zur Verfügung hat und nicht mehr nach rechts bis zur Linie ziehen kann, sollte man seinen Kurvenspeed etwas zügeln.
Aber da kann man sich ja am anderen orientieren. Wenn der vor dir vom Gas geht, bist du ja vorbei!
chef hat geschrieben:Eine Kopie eures Onboard Videos bei einem schnellen Turn tät mich auch sehr glücklich machen :) :wink:
Hehe, ist leider unmöglich da wir nie schnelle Turns gefahren sind...
"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
  • Benutzeravatar
  • Mäddie Offline
  • Beiträge: 1811
  • Registriert: Dienstag 31. August 2004, 22:03
  • Wohnort: Zürich

Kontaktdaten:

Beitrag von Mäddie »

Tutti hat geschrieben: Mich hat da mal nen französischer IDM Supersport Fahrer überholt (hab den Nmaen vergessen leider) und zwar aussen.
Keine halbe Sekunde später kam noch ne zx6-r hintehergeschossen mit dem der sich gebattelt hat. Dieser allerdings innen, hatte da wohl noch genug Platz, dass gerade so einer durchpasste.
Das nennt sich dann Häkkinen-Manöver... Die Jungs werden schon gewusst haben, was sie machen. Sind ja Pro's!
"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
  • Benutzeravatar
  • chef Offline
  • Beiträge: 375
  • Registriert: Samstag 5. Februar 2005, 15:48

Kontaktdaten:

Beitrag von chef »

Blumenthal hat geschrieben:
ein Überholvorgang im Flic-Flac funktioniert schon - allerdings muss sich dann das Speedniveau zwischen dem überholenden und dem überholten Fahrzeug deutlich unterscheiden.
Ich bin dort einige Male auf langsamere Fahrer aufgelaufen ( auch wenn ich mich noch nicht mal zu "mittelschnell" zähle ) allerdings fand ich es eindeutig zu heikel, um dort zu überholen.
ok, ok bin ja noch Anfänger ...

Maddie hat geschrieben:
chef hat geschrieben:Eine Kopie eures Onboard Videos bei einem schnellen Turn tät mich auch sehr glücklich machen :) :wink:
Hehe, ist leider unmöglich da wir nie schnelle Turns gefahren sind...
Immer die gleichen Ausreden :elephant: :elephant:
  • Benutzeravatar
  • Blumenhummer Offline
  • Beiträge: 2090
  • Registriert: Donnerstag 5. Februar 2004, 22:19

Kontaktdaten:

Beitrag von Blumenhummer »

Hallo Arthur,

na, so langsam warst Du aber nun wirklich nicht unterwegs...

Sonntägliche Grüße!


Volker - der im Flic-Flac erst einmal überholt hat und dort auch nicht gerne überholt wird - außer natürlich von der Prinzessin...
"Lieber fünf Minuten lang zu vorsichtig, als ein Leben lang tot." (Ernst Strömel)
  • Benutzeravatar
  • Sascha#314 Offline
  • Beiträge: 4543
  • Registriert: Mittwoch 10. März 2004, 14:31
  • Wohnort: Siegen
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von Sascha#314 »

@Maddie

ne die Manöver warenabsolut sauber.
Sie waren zwar dicht an mir dran, aber da ich die Linie gehalten habe und die sowieso war da absolut nichts dran zu bemeckern.
ICh wollte damit nur sagen, dass das geht :P
Antworten