Wenn ich aber kurz hinter der Frustgrenze vegetiere und dann kommt einer und setzt noch einen drauf, dann sehe ich nich mehr ein das alles in mich reinzufressen

Ich sach nich wer das in der Nachbarbox war, bin aber ziemlich sicher die lesen hier mit. Die Jungs haben es das Wochenende ziemlich krachen lassen und hatten morgens noch ordentlich Promillevorsprung.
Keine Ahnung warum denen nicht selbst der Kopp geplatzt ist bei der Tröterei. Von daher war das eigentlich nur fürsorglich gemeint.
Als das dann mit meiner Autotür passiert ist, da hab ich das gewagt und bin freundlich rübergegangen, habe gleich gesagt das ich keinen Stress deswegen mache, aber schon gerne mal wüsste wie wir das nun regeln wollen. Als Antwort kam dann "Musst du wissen, ist doch deine Sache!"
Nehm ich auch noch nich mal übel, da meine verkaterten Antworten sicher auch nich immer jugendfrei sind

So, genug gemosert, hier kommt der.......
4. und letzte Teil
Tag 2 brachte zum einen die Erkenntnis, das einem keine Anstrengung, kein Problem oder Katastrophe irgend was anhaben kann, wenn das persönliche Umfeld stimmt.
Meine Crew hat mich ertragen und trotzdem stoisch weitergearbeitet. Die Jungs und Mädels aus unserer Box haben meinen Sohn beschäftig, verköstigt und uns manchmal dabei noch mitversorgt.
Ich glaube ohne das alles hätte ich schon früh eingepackt und alles hingeschmissen.
An dieser Stelle noch mal DANKE!
Zum anderen brachte Tag 2 noch einen Warmup in dem wir den letzten Versuch wagten die Kupplung noch mal nachzustellen. Danach fiel aber rasch die Entscheidung die Kupplung lieber gegen die vom Rennmotor auszutauschen. Diesmal ließ ich die Schrauber schrauben und stand blöd glotzend daneben.
Als Funktionstest hatten wir uns ein paar Runden im Klassenfreien Training vorgenommen.
Mit dem 90PS Eisenschwein zwischen den R6 Hässlichen, den Boxercuppern und anderem 130PS Geschossen? Was blieb mir anderes übrig? Schon am Vorstart war ich umringt von vollverkleideten Projektilen. Der Großteil mit anstehender Zünder war belustigt über so wenig, so viel sichtbare Technik.
Na ja, die meisten davon habe ich auf der Strecke immer mal kurz wieder gesehen. Ich glaub einige haben glaube ich sogar beim Vorbeifahren gewunken.
Nach fünf Runden war ich sicher das meine Kupplung das macht was sie soll und überließ den Großen den Spielplatz.
Für das 2. Rennen habe ich noch mal eine Startreihe überspringen können und war zuversichtlich die eine oder andere Lücke noch nutzen zu können um vielleicht wenigstens ins vordere Mittelfeld zu gelangen.
In der Startaufstellung angekommen sehe ich wieder diesen roten Putzlappenverkäufer stehen.
Bewundernswert wie dieser im in die Einführungsrunde startendem Feld umher läuft und reihenweise versucht seine roten Lappen zu verkaufen. Wie frustrierend muss dieser arme Mann abends heim kommen. Ich habe keinen gesehen der ihm was abgekauft hat.
Kaum wieder in der Startaufstellung angekommen, rettete mir dieser tapfere Mann wahrscheinlich mein Leben.
Bei dem Versuch die richtige Haltung für den Raketenstart einzunehmen, kam ich an den Killschalter und drehte dem Alteisen den Saft ab. Mit aufkommender Panik hob ich zwar vorbildlich die linke Hand, drückte mit der Rechten aber instinktiv den Startknopf und vergaß dabei, das ich mich auf einem Renngerät mit ohne Lichtmaschine und kleinstmöglicher Stromreserve befand.
Was folgte war nur ein klägliches KLACK! Zwischenzeitlich hatte sich der Putztuchverkäufer vor die wütende Meute gestellt und verhinderte ein unkontrolliertes Losrasen was mich im Mittelfeld in erhebliche Lebensgefahr gebracht hätte. Meinen Arm runter zu nehmen wäre wohl so was wie „Jetzt ist wieder alles OK!“ gewesen, also schob ich mein Fahrrad einarmig nach hinten und füßelte ein paar Meter um dem Triebwerk wieder Leben einzuhauchen. Der Typ mit den roten Putzlappen machte sich aus dem Staub, die Ampel ging an und irgendwann auch wieder aus und die wilde Horde hetzte in Richtung Hotel-Kurve. Die überanstrengte Batterie war erstmal beleidigt und stellte nur Strömlinge bis max. 7tsd Umdrehungen zur Verfügung. Batterien scheinen solidarisch organisiert zu sein, zumindest trat bei meinem Startreihennachbar die selbige auch in eine Art Bummelstreik. Normalerweise wäre ich an der GPZ jämmerlich verhungert, aber im Gegensatz zu seinen Problemen verbesserte sich meine Lage von Runde zu Runde wieder. Drei Runden vor Schluss konnte ich an ihm vorbei und sogar noch einen kleinen Vorsprung rausfahren. Wiederum auf dem 8. Platz in der Klassenwertung konnte ich dann das Rennen beenden.
Den fliegenden Händler mit den roten Putzlappen habe ich bis zur Heimreise dann nicht wieder gesehen. Wen ich auch fragte, keiner hatte ihn bemerkt oder wusste wen ich meinte.