Nach einer sehr sehr langen Pause des Aufzündens (bedingt durch Prüfungen) stand endlich mal wieder ein Aufzündevent vor der Türe. Sebimoto hatte ja pünktlich die neue Verkleidung geliefert und musste nur noch ans Motorrad angepasst werden. Leider viel dieses „nur noch“ doch etwas heftiger aus als erst geplant. Hab mich doch das eine oder andere mal gefragt, wie die im Katalog behaupten können, dass das Oberteil und das Unterteil zusammengehören soll. Zum Glück hatte ich damit schon Montags begonnen und so war meine Kawa am Dienstag Abend endlich in ihrem schicken neuen mattschwarzen Gewand eingekleidet und mit einem nagelneuen Satz Pirelli Supercorsa besohlt. Nach dem der Wetterbericht sich nicht wirklich entscheiden konnte, ob das Wetter halten sollte, warf ich aber vorsichtshalber doch meinen zweiten Radsatz in den Kofferraum. Dieser sollte sich jedoch schneller füllen als eigentlich gedacht. Ist schon der Hammer was sich da im laufe kurzer Zeit alles an Teile und Kruscht ansammelt. Reingepasst hat letztendlich aber dann doch alles, sonst hätt ich glatt noch die Skibox draufmachen müssen *g*. Mittwoch Abend hab ich dann schon um 19 Uhr Feierabend gemacht und zusammen mit Marc die „Mühle“ auf den Anhänger geschnallt. Bis ich dann endlich loskam vergingen aber noch mal ein paar Minuten und so war es dann auch bereits 21 Uhr bis ich endlich aufbrechen konnte.
Doch schon in Pforzheim beim Gurte kontrollieren fing der Sch… an. Der Bug rieb an der Führungsschiene des Anhängers und konnte so nicht bleiben. Wild fluchent begann ich also unter einer Laterne (wenigstens ein bissle Licht), das untere Verkleidungsteil wieder zu entfernen. Hatte ja zum Glück auch nichts besseres vor als auf ner Raststätte zwischen all den LKWs an meiner Verkleidung Hand anzulegen. Danach liefs dann aber um so besser. Die Autobahn war mal richtig leer und ich konnte fast die ganze Strecke im Windschatten eines „Golden Toast“ Brummis Richtung Freiburg düsen ,ääääh schleichen. Den Weg kannte ich mittlerweile aus dem FF und so fand ich die doch etwas versteckte Rennstrecke auch in der Dunkelheit ohne Probleme. Es war bereits 24 Uhr und ich war totmüde geworden und so war es auch net wirklich schwer, auf meinem etwas unbequemen Autositz einzuschlafen. Aufgewacht bin ich dann doch das eine oder andere mal und ab 6 Uhr wollte die Zeit einfach nicht mehr verstreichen und ich fand einfach keine bequeme Schlafposition mehr. Um halb acht kamen dann endlich ein paar weitere Aufzünder an und so kam es schnell zu neuen Bekanntschaften und lustigen Gesprächen über unser doch so geiles Hobby.
Punkt acht Uhr wurde das Tor geöffnet und wir konnten unseren Stammplatz am Waldrand beziehen. Jochen war mittlerweile auch eingetroffen und half mir beim Ab- und Ausladen. Die Verkleidung und der Lappenzeiter waren schnell montiert und ab gings zur Anmeldung und Fahrerbesprechung, die zum Glück recht kurz ausfiel.
Ich hatte mich für die Klasse zwei angemeldet und so hatten wir erst den zweiten Turn und konnten erst mal den richtig schnellen Jungs zusehen, wie sie sich und ihr Material um den Kurs prügelten.
Und dann war es endlich soweit. Auf zum Vorstart und zur Geräuschmessung. Ich musste doch ein bissle grinsen als sie Jochen mit seiner BMW ohne Messung den Aufkleber verpassten. Nachdem ich eine Serientüte drauf habe, war aber auch für mich die Messung kein Problem und ab gings auf die Strecke. Ich fands schon ein bissle komisch mit was für einem Tempo manche Leute ihre Reifen warmfahren und so wurde ich glei von Anfang an sauber hergebrannt. Mir wars jedoch egal. Schließlich muss das ja jeder selber wissen und um richtig schnell zu sein, saß ich dieses Jahr ohnehin viel zu selten auf der Maschine. Ich machte mich langsam wieder mit der Strecke vertraut und fand bald meinen persönlichen Rhythmus. Jochen jagte in der Zwischenzeit schon mit seinem „Wohnmobil“ hinter den Gixxern und Yamseln her, dass es eine ware Pracht war. Kurz vor Ende unseres ersten Turns begann dann aber schon das Kaltverformen. Ein Pilot hatte sich mit einem tollen Highsider Eingangs Start/Ziel mächtig abgelegt und ein wunderbare Ölspur quer über die Strecke gezogen. Na prima.
Ich begutachtete meinen Reifen und stellte fest, dass ich noch jede Menge Reserve hatte und mich also noch gut steigern konnte.
Der Zweite Turn verlief dann ähnlich wie der erste. Sauber Warmgefahren, sauber hergebrannt worden und wieder ein Abflug eines übermütigen Piloten. Die Jungs hatten wohl alle zu viel Geld oder zu wenig Selbsterhaltungstrieb.
Das Wetter zeigte sich mittlerweile von seiner besten Seite und es wurde immer wärmer.
Im dritten Turn fuhr ich dann meine persönliche Bestzeit für Anneau, die ich hier aber mal lieber nicht reinschreibe, da die Straßenkehrmaschine für den Kurs glaub 10 Sekunden weniger brauchte als ich *g*. Ich hatte am ganzen Tag einfach zu wenig Kurvenspeed. Dafür ging die Kiste erstaunlich gut auf der Geraden. Leider ist die 99er ZX9R kein wirklich geeignetes Bike für die Rennstrecke denn beim harten Beschleunigen oder Anbremsen des schnellen Rechtsknickes am Ende der langen Gerade verwand sich die Kiste doch arg oder gab ein schwammiges Gefühl zurück. Vielleicht hätte man mal was am Fahrwerk umstellen sollen, aber damit kenn ich mich noch zu wenig aus und wollte einfach nur mal wieder fahren.
Im vorletzten Turn kam es dann leider zum Supergau. Die Jungs in meiner Gruppe waren mittlerweile dermaßen vom Ergeiz gepackt und überholten sich und andere an haarsträubenden Stellen mit verrückten Manövern , dass es nur in einem Fiasko (schreibt man das so???) enden konnte. Und so kam es dann auch. Ein SV 1000 Fahrer kollidierte Eingangs FlicFlac mit einer Gixxer. Beide Maschinen flogen in die Leitplanken und der Gixxertreiber blieb regungslos liegen. Es wurde natürlich sofort abgebrochen und der Rettungswagen auf die Strecke geschickt. Schlüsselbeinbruch und zwei sauber zerstörte Maschinen waren das Ergebnis des Kampfes um die goldene Annanas. Klasse konnte ich da nur denken. Mir reichte es somit für diesen Tag und ich ließ den letzten Turn saußen und begann lieber mit dem Verladen und Einpacken meiner sieben Sachen. Ich verabschiedete mich noch von meinen Bekannten und machte mich langsam wieder auf in Richtung Heimat. Ich war doch ein wenig geschafft und musste mich stark konzentrieren, um nicht am Steuer einzuschlafen (das hätte mir noch gefehlt). Nach knapp drei Stunden erreichte ich die Heimat und ein weiterer toller Aufzündevent war vorbei.
Aufgefallen war:
- Speer hat meiner Meinung nach eine sehr gute Organisation und der Zeitplan wurde sauber durchgezogen
- Viele wo meinten sie seinen superschnell fanden sich irgendwann in der Botanik wieder
- Es war ein Kamerateam vor Ort wo für Speer einen Werbefilm drehte (soll so um die Weihnachtszeit auf seine Homepage gestellt werden)
- Es gibt einfach kein geileres Hobby als das Uffzynda
