Als in jenen Tagen die Zeit gekommen war, begab ich mich mit einem Lastenkarren und einer anhängenden Unterkunft in den Osten einem Ruf folgend, der mich per Nennungsbestätigung erreicht hatte. Wohlwissend dass diesem Ruf viele weiter folgen würden und auch mein Gefolge mit einiger Verspätung einen begehrten Platz im Lager der Fahrer besetzen würde. Nach einigen besinnlichen Stunden, der Situation angepasster Geschwindigkeit, erreichte der Tross beinahe automatisch den Lagerplatz. Zuvor wurde jedoch ein Stop beim Empfangskomitee eingeschoben, hier gab es die Legitimation für den Einlass. Der gestaltetet sich, zumindest was den Vorposten angeht, recht einfach. Hilfreich sind da Fahrzeugkennzeichen wie „HSK“ oder „SO“ Das Tor selbst ist beinahe von unbezwingbarer Güte und Qualität und bewacht von einer Vielzahl von Torwächtern. Nur die frühe Anreise am Dienstag Nachmittag stimmte die Knopfdrücker gnädig und unsrer abenteuerliches Gespann durfte passieren.
Im inneren des Wagen verweilte, sorgfältig angezurrt, ein fein herausgeputztes Anzündgerät aus einem fernen Land der Morgensonne. Der Name dieses Gerätes ist für europäische Zungen nur mit Übung auszusprechen und lautet etwa „GSXXARR“ Oft werden auch Worte wie „KiloXiger“ oder ähnliches vernommen.
Zu später Stunde meldete ein „DingDing“ das Kommen weiter Tross- Mitglieder an und es wurde Zeit Lager und Material aufzubauen und zu Lagern. Das Nachtmahl lies sich wegen des fahlen Mondlichtes aus künstlichen Sternen nur schwerlich zubereiten und hatte alsbald die Farbe der hereinbrechenden Nacht.
Der Lagerplatz hinter einer Stallung mit der Zahl 22 war eng und man musste sich auch in der Stallung zusammenraufen. Mit den Leuten vom BAU war dies aber problemlos möglich.
Schon am Nachmittag vorher hatte ich bereits bei der Lagerleitung und dem Spektakel-Büro diverse Verkleidungsgegenstände abgeholt. Diese sollten den Akteuren ihre Gruppen zuweisen. Gegen Mittag waren wir soweit, das wir erste Euronen für die Besichtigung der Arena ausgeben durften. Viele Kämpfer tummelt sich bereits und auch unsrer dritter Kämpfer fand inzwischen den Weg ins Lager.
Nachdem auch der dritte Kämpfer die Arena begutachtet hatte, brachten wir unser Anzündergerät zum Richter. Hier wurde geprüft wie laut es brüllen konnte (Diesen Wettbewerb konnten wir nicht gewinnen, es war eher ein Flüstern statt eines angsteinflössenden Aufschreies.) Gleichwohl durften wir neben den weißen noch rote reflektierende Verschönerungen am Kopfschmuck anbringen. Die Oberrichterin „ßabine“ fand unseren Zünder jedoch so imponierend, dass sie ihn sofort noch einmal sehen wollte. Und dann bitte mit dem zweiten Schalldämpfer, der auch einmal Brüllen dürfe und einen Klecks Farbe bekommen sollte, einer ist eh zuwenig, mit einer Dose 200ml für Dämpfe, die bei aggressiven Umgang in der Arena aus dem Vorrat für Zündstoff kommen könne und mit einem Lichterbaum am Heck, weil das wunderbar geschaltete und schön funkelnde Fahrzeugheck nur einen Leuchtkörper besaß. Als wir uns dann hurtig ein zweites Mal zum Platz der Richter begaben, waren diese allesamt hinter einem Tor verschwunden und lachten und sagen, wohl derer, die vor dem Tore auf Einlass warteten.
Der heutige Donnerstag Morgen war von Ritualen überzogen. Man musste geschwinderen Fußes in eine Herberge laufen und sich einschreiben. Hier zeigten wichtige Herren und göttlich Spektakelleiter diverse Abkürzungen, die in der Arena sind. Diese Abkürzungen setzten aber Voraus, dass der Athlet mit seinem Sportgerät die Arena nach innen verlässt. Sollte er außen sein, hilft ihm ein guter körperlicher Allgemeinzustand, stellenweise eine gütige Hand, am Besten hilft der Athlet sich aber selbst, in dem er den Anzünder zündet und die Fahrspur der Arena fahrender Weise, nicht ohne zu winken, quert.
Doch schon läuten die Glocken zur ersten freien Prüfung. Frohe Gesichter drängen mit Kopfschmuck und Kampfanzügen aus den Stallungen um die letzte schwere Hürde zu nehmen: Pitlane’s End. -GÜNNI-
Dieser unerschrockene Ritter steht, keine Mine verziehend am Ende der Gasse, und stößt jeden Athleten sofort vom Sportgerät, der nicht eine Binde an seinen Armen trägt.
Alle sind Froh, jedoch bringen unsere Nachbar mit denen wir eine Stallung teilen, eine ziemlich verunstaltetes Sportgerät mit zurück. Für Sie ist heute ein neuer Tag, der Tag der Wiederauferstehung eines Anzünders.
Unser Athlet der auch begnadeter Schrauber ist, bringt seinen Anzünder auch mit etwas Kiesel wieder, dabei haben wir in der Stallung noch genügend Kiesel. Diesen können die Leute vom BAU jedoch sicher verarbeiten. Ritter Theodor, Kämpfer für den Tross der Sauerländer, hatte den innigen Kontakt zum Vorderrad nicht mehr zu spüren bekommen und hatte den Anzünder mit solch extremer Schräglage durch den rechten Bogen nach Start und Ziel geführt, dass er alsbald Schwierigkeiten in der Form hatte, aus dieser Schräglager wieder heraus zu kommen. Dies gelang ihm vorzüglich unter Inanspruchnahme von fleißigen Adjutanten, die immer sofort zu Stelle sind, wenn ein Torero vom rechten Pfade abkommt.
Unschuldiges Weiß zierte nun unseren Anzünder und jeder durfte in seiner Gruppe aufzünden. Ritter Jens und Ritter Onno gelang dies in vorzüglichen 1:36, während Theodor, das Vertrauen in schwarzes Gold schwindend, behutsamer mit 1:40 die Kampfbahn verlies.
In der Nacht sollten dann die Glühmittel der Anzünder probiert werden. Adjutanten beobachten erstmals die Stallungen und Sicherheitsautomobile mischten sich in der Arena unter die Kämpfer. Unser Glühmittel leuchtete vorn in hellem Gelb und hinten hatten wir ca. 65 cm Festbeleuchtung, wie man sie zu Ehren der Geburt Christis auch an Bäumen aus dem Sauerland bewundern kann. Das Gelb ließ den Fahren jedoch im Unklaren über die Wahl der Linie, das dann weiße, hell leuchtende Licht, lies dann wiederum keinen Zweifel über die Linien Wahl, die es dann galt, auch einzuhalten.
Nasenbohrer hat geschrieben:super HaWe! (und bundy auch )
bundy, haettet ihr beim 24h rennen aufs T-bike wechseln oder wenn gehabt, den rahmen schweiszen lassen koennen?
@ nasenbohrer: die KTM 53 "Herbie" hatte einfach das Problem, dass der Fahrer aus eigener Kraft nicht meht in die Box konnte. Ein Wechsen des Bikes ist nur bis unmittelbar nach dem Warm Up möglich. Bei einem Rahmenbruch knibbelt der Technische Kommissar in der Regel das Siegel der Technischen Abnahme ab. Wenn man dann Schweißt muss man den Beweis der Ordnungsmässigkeit der Schweißnaht erbringen, dies ist in OL beim Rennen in der Regel schwiereig. Dann hätte das Fahrzeug wieder abgenommen werden können und man hätte mit 2 Fahrenr das Rennen wieder aufnehmen können. Zuviel hätten, können, wenn ..... aus ist aus.
Wir hatten da etwas mehr Glück beim ersten Sturz brauchten wir nur reichlich auswechseln, alles Plastik und Rahmenheck und Räder. (1h06) beim zweiten Sturz in der Nacht als wir abgeschossen worden sind, nochmal wie zuvor nur ohne Rahmenheck, dafür mit Wasserpumpe (58min) Gut das dann der Regen kam, so konnten wir noch den vorletzten Platz erobern....
aso, ja danke. ich hatte gemeint, dass er noch von allein in die box konnte, weil wir ja das bild vom inder box stehenden herbie sahen
dann ging ja wirklich nix mehr.
Doch zuvor kam die Nacht. Die ist nach dem Erproben der Glühmittel besonders kurz. Und da der Tross der Sauerländer sehr, sehr sparsam mit Euronen ist, hat man sich zu Eigen gemacht, Met und Ale in der preiswertesten Version zu erbeuten. Dies Beute wird in der Regel bei den Fürsten Albrecht, die ihre Ländereien in die Bezirke Nord und Süd eingeteilt haben gemacht. MATERNUS ist in großen Lettern auf die Behältnisse gefertigt. Alternativ wird auch gerne das traditionell in Glas gefüllte Gebräu FREIGRAF in der Kiste zu 4,44 Euronen erbeutet. Beide Getränke lassen sich nur kühl verkosten. Dabei ist die Gebühr lediglich als Wegezoll zu sehen. Kein Gastgeber würde diese Getränke gegen Silberlinge herausgeben. Sie dienen auch nicht der Betörung sonder der Nieren- und Blasenspülung.
Letzteres zwang den Trossführer jeweils in der Nacht aus seinem Lager zu eine Erleichterungsstätte in der nahen Umgebung. Ordentlich, wie es sich gehört, schloss dieser edle Ritter das Tor um sich hurtig wieder in den Schlafwagen zu begeben. Doch plötzlich, aus dem Dunkel der Nacht schnellte eine metallene Maschine, deren einziger Zweck es ist, gegen Silberlinge Rauchmittel für abhängige Sklaven auszugeben, dem Trossführer entgegen und traf ihn unvermittelt mit der ganzen Wucht von kalten Metall an die Stirn, so dass der Sauerländer Dickschädel dumpf dröhnte und eine klaffende Wunde die Stelle der Berührung zeichnetet. Taumelnd erreichte der Getroffene die Lagerstätte und alsbald fiel er in einem tiefen Schlaf, der gekennzeichnet von einem gleichmäßig pulsierende Schmerz und einem hohlen Dröhnen in der Leere des Kopfes begleitet war. ......
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Und es komme der Tag, an dem sich die Spreu der Gladiatoren vom Weizen trennen werde.
Ritter Onno legte gelbe Reifen um die Arme seiner Rüstung und begab sich in die Arena um den Kurz so schnell wie nie zuvor in seinem Leben zu umrunden. 1:35,6 Diese bisher magische Grenze spornte Ritter Jens ebenso an. Mit roten Armringen warf er sich in die Bahn. Runde für Runde steigerte er sich um am Ende ein 1:35,9 zu erreichen. Für Ritter Theodor war dies nun ein Anlass um sicherheitshalber im Feld der blauen Armreifen eine 1:41 zu rollen.
Die Auswertung der Gladiatoren zeigte unsere Gefährten auf der 28. Stelle.
Das Fest begann. Am Abend liefen tausender Sklaven von Met betört durch die Stallungen und wurden Zeuge von teilweise erbärmlich gekleideter Hexen und diverser Gaukler die sich zur Schau stellten. Vor den Stallungen standen die Sportgeräte wie feurige Rösser, die die Nasenflügel aufblähten und dem Kampf entgegen zitterten. Nur der Regengott verhinderte ein eskalieren der aufgeheizten Stimmung.
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Die Nacht war länger, doch noch eher die Hähne schrieen waren die Gladiatoren auf den Beinen. Unser Tross durfte diverse Bremsscheiben einrollen und hatte somit ein gute Beschäftigung.
Gegen Mittag trafen wir verwegene Gaukler, die sich auf der Rennbahn der Arena mit Kunststücke verdingten. Tausende von Sklaven ergötzten sich an dem Schauspiel, dass aber nur ein Vorspiel war, denn schon bald rollten die Gladiatoren auf ihren Kampfgeräten in die Arena. Teilweise begleitet von leichtbekleideten Damen, die offensichtlich die Aufmerksamkeit von den Gladiatoren weg auf sich ziehen sollten.
Dann Begann der Kampf gegen die Uhr, gegen die Gegner aber zuallererst gegen sich selbst. Unsre Ritter Jens konnte direkt zwei Gladiatoren auf die Plätze verweisen und klemmt sich an Ritter Petrus vom Nachbargestüt MSF. Als Petrus mit einem Kampfgerät in einer typischen Farbe "orange" kämpfte, schnupfte Jens beide auf und genoss die nun ungetrübte Aussicht auf --- einen Kampfwagen der das Rennen der Gladiatoren unterbricht und die Kämpfer in zwei Gruppen teilt. Jens nahm direkt Zündstoff zu sich und war verwundert, das der Ausschöpfer des Zündstoffes einem menschlichen Bedürfnis nachkam.
So wiederholte er die Übung zum Ende der gebremsten Fahrt noch einmal. Schon jetzt wussten wir, dass anders als im Jahre 2003 nach Christi, wir dieses Mal nicht mit den wenigsten Besuchen in der Stallung durchkommen würden.
Das Unheil nahm seinen Lauf. Der erste Durchgang war noch nicht zu Ende, schon fehlte Ritter Jens. Er hatte sich nach der „Shell“ in der rechts Kurve mit mächtigen Schwung verneigt und begrüßte die Adjutanten, die sofort fröhlich gelbe Fahnen schwenkten.
Das wiederherstellen des Kampfgerätes stellte sich als schwierig und mühselig heraus. Jedenfalls konnten wir unseren Stallnachbarn einiges an Kies für ihr BAU-Team überlassen. Während andere Gladiatoren Runde für Runde in die Rennbahn brannten, brannte uns die Augen. Bereits nach der Lächerlichkeit von einer Stunde und 6 elenden Minuten mischten wir wieder mit. Von nun an waren wir Letzte.
Mit Beginn der Nacht warfen die Ereignisse Ihre Schatten voraus. Unsre Unterbrechung würde nicht die einzige bleiben und die Adjutanten der Rechts würden nicht nur einmal Besuch von Ritter Jens erhalten.
Die Tücken jener Nacht......
Zuletzt geändert von HaWe Köhle am Montag 22. August 2005, 21:02, insgesamt 4-mal geändert.