wie Ihnen bereits telefonisch mitgeteilt, bin ich von Ihrer humorvoll formulierten Bildergeschichte herzlich erfrischt worden.
Gleichzeitig herzlichen Glückwunsch für die errungene Platzierung, wo Sie ja, wie vorstehende und auch nachstehende Bilder beweisen, einiges an Häßlichkeit mit eingebracht haben.
Als Anmerkung ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass dieser Umstand für die Leser Ihres Berichts durch aus nicht unproblematisch ist. Die Konzentration verlagert sich von Ihrer Geschichte weg, hinzu auf die Unterdrückung eines aufkeimenden Brechreizes. Ich empfehle daher für die Zukunft Bilder mit deutlichen Warnhinweisen versehen zu verlinken und nicht einzubetten.
Nichts desto trotz stimmt mich der Gedanke, auf ein weiteres Aufzündevent mit Ihnen und Ihrer Gattin in spe, sehr positiv.
Gerade auf Basis meines jetzigen Schreibens gehe ich davon aus, dass Sie diesem ebenso positiv entgegen sehen . Lendenschutz, Helm und Kombi sind dann auch schnell angezogen bevor du dich aus deinem Bus gequält hast.
In diesem Sinne wünsche Ich Ihnen noch einen schönen Abend und verbleibe
ich freue mich Ihnen kurzweilig ein lächeln entlockt zu haben, auch wenn ich Ihre und die Netz- und Magenschleimhäute anderer getroffener Leser äußerst stark belastet habe. Ihren Vorschlag, die Bilder mit deutlichen Warnhinweisen in Zukunft zu verlinken, werde ich überdenken.
Auch ich stehe einem gemeinsamen Aufzündevent nicht abgeneigt gegenüber, ganz im Gegenteil
Ich wünsche auch Ihnen eine schöne Arbeitswoche, während ich mich in Alpbach der Selbstkasteiung hingebe. (s.u.)
Es ist ein September 2009 und ich darf mich mit gleich Gesinnten zur Jahrestagung in Alpbach in Österreich treffen. Mein Chef freut sich, ich soll viele Vorträge als innerbetriebliche Fortbildung zusammenfassen und bei uns neue Ideen einbringen.
Allerdings habe ich auch meine eigenen Pläne. Blackjack, Koks und Nutten. Gibt’s hier nicht.
Alternativ habe ich mir überlegt, meine Fitness ein bisschen auf die Probe zustellen. Die Landschaft hier oben ist umwerfend schön, es sei denn man ergötzt sich an hohen Betonklötzen mit verspiegelten Fensterfronten, an hupenden Vollpfosten in Sardinendosen mit vier Rädern oder besoffenen pöbelnden Jugendlichen. Gibt’s hier aber auch nicht. Nur viele Wanderwege, die auf und ab gehen und alle erobert werden wollen. Und um hier zu laufen (joggen), braucht man sicher eine gewissen Grundfitness.
Wie viele andere hier bin ich natürlich mit einem besonders ausgeprägten Hang zur Selbstkasteiung gesegnet. Meine Grundfitness beschränkt sich nämlich auf einarmiges Halbliter-Reißen, obgleich ich gelegentlich den Arm wechsle zugunsten eines Schnitzelbrötchens, und auf Sprints vom Fernseher auf die Toilette. Wenn ich so einen tollen Festplattenrekorder hätte bei dem man einfach „Pause“ drückt, wäre ich wahrscheinlich nicht mal zum sprinten fähig. Nun denn, es gilt. Ich muss wissen, wie fit ich bin. Und meine Fitness mindestens verdoppeln. Schließlich habe ich für nächstes Jahr große Pläne.
Angereist mit einer Sporttasche residiere ich im „Berghof“, direkt gegenüber zum Kongresszentrum. Gut, schon mal kein weiter Weg zu den Vorträgen.
Ich erinnere mich sofort an die Leute, die ab 200m Entfernung mit dem Auto ins Fitness-Studio fahren und unbedingt auf einem Parkplatz DIREKT vor der Eingangstüre bestehen.
Nach kurzer Inventur stelle ich fest, dass mein innerer Schweinehund schon ganze Arbeit geleistet hat. Die Laufschuhe habe ich direkt zuhause gelassen. Sporthose und 1 ganzes T-Shirt habe ich dabei. So geht das nicht! Irgendwann muss ich anfangen, und das mache ich hier!
Kurzerhand setze ich mich ins Auto und fahre in Brixlegg ein Sportgeschäft suchen und kaufe mir schicke Salomon Laufschuhe. Das T-Shirt und die Hose werde ich einfach kurz in der Wanne waschen und tagsüber in die Sonne hängen. In meinem „neuen Zuhause“ für diese Woche mache ich mich fertig und suche mir eine kurze Route aus, da ich noch 2h habe bis die Fortbildung beginnt.
Vor dem Haus geht es gleich einen Hang hinauf. Völlig am Ende, nach erfolgloser Suche eines Sauerstoffzeltes, setze ich mich an den Hang und schaue auf die ersten 100m zurück. Fuck, bin ich schlecht. Einige Alibi-Dehnungen später setze ich mich erneut in Bewegung, schaffe weitere 50m bis ich nahezu kollabiere. Ab hier GEHE ich keuchend den Hang hinauf. Ich halluziniere und stelle mir vor, ich wäre die Dampflok aus dem Film Dumbo.
Auf einem ebenen Stück zwinge ich mich wieder in den Laufschritt und schaffe tatsächlich ein ganzes Stück lang, nicht kurz vor dem Zusammenbruch zu sein. Den Weg bergab meistere ich vorbildlich und überhole mit stolz geschwellter Brust, extra flach atmend einen alten Herren mit Wanderstock. Am folgenden Anstieg, der eigentlich kein wirklicher Anstieg ist, werde ich wieder von ihm überholt. Ich nenne ihn von da an den Turbo-Sepp. Im Windschatten konnte ich mich keine 10m halten, mein Schwung war dahin, ich spielte wieder Dampflok. Beim nächsten Stück bergab krieg ich dich wieder, bestimmt. So weit kam es aber nicht.
Am Ortsrand von Alpbach war eine Bushaltestelle. Zurückfahren? NEIN. Du faule Sau!
Große Ambition, keine Kondition. Vom Turbo-Sepp abgeledert nach allen Regeln der Kunst.
Dass mir so was nächstes Jahr nicht auch noch auf der Rennstrecke am besten außenrum passiert, muss ich besser werden.
Den Weg zurück zur Residenz schaffte ich im Laufschritt, ohne nahezu ohnmächtig zu werden. Es ging auch nur noch bergab. Was für ein Armutszeugnis. Morgen vor dem Frühstück muss ich raus, vielleicht suche ich mir dafür aber erst mal eine einfachere (und ebenere) Strecke aus.
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Lendenschutz, Helm und Kombi sind dann auch schnell angezogen bevor du dich aus deinem Bus gequält hast. 
