Eigentlich sollte die Fahrt nach Ungarn so ca. halb 9 ab Darmstadt losgehen. Doch irgendwie hatte Zombie meine nächtliche sms mit Hinweis auf die Zeitumstellung missverstanden und vermutlich übereifrig gleich 2x ne Stunde vorgestellt

Egal! Nach dem kurzen Umladen meines Geraffels in den Porno – BMW gings um 10 los. Kaum übers Darmstädter Kreuz raus klingelte Ypse schon das erste mal an um uns freundlicherweise mitzuteilen, dass er gleich da sei (haha.... hatte ja nur noch lächerliche 400km zu fahren).
Aufs Übelste gefoltert mit recht abenteuerlicher musikalischer Unterhaltung ertrug ich nun also die nächsten ca. 900km. Hier und da vereitelte der nachweislich zu diesem Zeitpunkt noch nicht angetrunkene Fahrer einige Schlafattacken meinerseits durch lustiges Schlangenlinienfahren.... gottlob hat das kein Vertreter der Rennleitung ge-sehen, sonst wären wir ne Stunde später am Pann eingetroffen.
Als es dann gegen 7 Uhr ins Fahrerlager ging stießen wir zu unserer Erleichterung erst mal auf einen recht menschenleeren Vorplatz der Boxen.... nix zu sehen von Ypse oder Junkie!
Also mal rüber zu Mario.... auf dem Weg über Laazi gestolpert und schon mal Hallo gesagt. Kaum das Restaurant geentert nahm das Schicksal seinen Lauf: Ypse ge-sehen, Junkie gehört..... Schmerzen!!
Das musste sogleich mit einem Weizen erträglicher gemacht werden... nebst nem dicken Teller Spaghetti lies sich die Gesellschaft ertragen J
Danach gings ans Ausladen... und mit Öffnen des Boxentors war das Event für Zom-bie schon nur noch halb so schön.... sein geliebter Boxenplatz links vorn war belegt.
Ich glaube aber erkannt zu haben, dass die Tatsache dort die kleine feine R6 von Daggi zu erkennen, seinen Unmut linderte. Die folgenden 2h lief er dennoch Unver-ständliches vor sich hin murmelnd durch die Gegend. Nach einigen weiteren Hopfen-kaltschalen war auch diese Beeinträchtigung vergessen. In der Box ebenfalls schon breitgemacht hatte sich Maddin (ebenfalls r4f). Ein sehr lustiger Zeitgenosse! Wir waren nu somit zu fünft in dem kleinen Hundekäfig, die Truppe versprach schon jetzt sehr viel Spaß für die nächsten 3 Tage.
Leider rückte ich die für den MeyerKurt transportierten RW's an Ypse zu früh und ohne Verhandlung der Transportkosten raus.... sehr doof, denn eigentlich sollte der Transport pro RW genau einen Reifenwechsel auf seiner Montagemaschine kosten.
Den Spaß hätt ich mir gern angesehen- hehe.
Nachdem auch der kleine Napoleon seinen Dau-tauglich-vorprogrammierten GPS-Laptimer abgeholt hatte gings an den Schlummertrunk..... ich wurde abwechselnd mit Schwabenrache (Tannenzäpfle) und Eifelbier gefoltert- kein Plan womit ich mir das verdient habe L Dazwischen wechselte ich noch schnell die Entlüftungsnippel mei-ner Bremszangen von Standard auf Stahlbus und missbrauchte Zombie als Entlüf-tungsschlampe

Am nächsten Morgen ging der erste Blick Richtung Himmel. Noch bedeckt, aber nicht nass und auch nicht allzu kalt- sehr gut!
Schnell angemeldet, RW's eingeschaltet und auf bissle wärmeren Asphalt gewartet. Um kurz nach 10 geht’s raus zum ersten Törn. Wuar.... was ein Scheiß!!! Nach 5 Runden komm ich wieder rein. Erster Gedanke: Einpacken und nach Hause fahren... echt richtig Scheiße hier!
Aus Kurve 3 heraus kommt mir ungewollt immer wieder das VR entgegen, Kurve 4 mag mir so gar nicht liegen und die Ecken vor und nach dem Sprunghügel (da is das VR-Lupfen ja echt noch ok) kosten mich gefühlte 30 Sekunden pro Runde.
Die Lösung mit dem nach Hause fahren kam aber nicht in Frage, da ich ja als Mitfah-rer bei Zombie angereist war. Hm- also bissle rummaulen, Zombie und Ypse unter-halten und warten. Dann noch mal raus. Ahhhh... schon besser. Ok, das Phänomen kannte ich. Der Kurs is gar nich so schlecht, aber ich brauch eeeewig, bis ich damit warm werd. Nuja, dann halt mal paar Runden drehen. Leider gabs am ersten Tag sehr viele Stürze/Abbrüche und so wurde hier und da die eine oder andre Runde durch rot vereitelt.
Mittags liefs dann immer besser. Zwar war von zügigem Umrunden des Kurses noch lange nicht zu sprechen, aber immerhin verringerte sich mit jeder Runde die Gefahr, dass ich aus Gründen der Streckenunkenntnis in Verbindung mit Vergesslichkeit ir-gendwo geradeaus in den Acker fahre.
Die einzige Kawa in der Box (Maddin) musste bis dahin schon richtig viel ran. Ir-gendwie hatte er sich in den Kopf gesetzt mehrfach ganze Tankfüllungen wegzuhei-zen- das sollte ihm gelingen!
Der vorletzte Törn wurde dann endlich auch mal ein wenig länger.. nach 8 oder 9 Runden kam ich rein, sah vor der Box gerade Zombie zu ner Instruktorfahrt starten und hängte mich kurzentschlossen gerade ran um noch ein paar Runden zu fahren.
Das wurde dann doch anstrengend, nach 4 oder 5 weiteren Runden verließ mich die Kondition, ich musste in die Box.
Das unterm Strich doch so viel am Stück ging überraschte mich ein wenig.... eigent-lich hatte ich durch die Saison hinweg vielfach durch frühes Ermüden geglänzt.
Nachdem der Untodde wieder in der Box stand überredete er mich dazu, mal bissle vor mir rumzukurven, damit ich ENDLICH auch mal wüsste, wie es richtig um den Pann geht. Nun denn, dann ab dafür!
Und siehe da..... das funktioniert tatsächlich. Am Zombie'schen Hinterrad entwickle ich Vertrauen zur Strecke, nutze hier und da den vorhandenen Raum besser aus.
Albernerweise lässt mich der nicht allzu Hübsche über S/Z immer wieder passieren um mich dann Ende S/Z fürchterlich auszubremsen.... WUAR! Dafür werde ich mich irgendwann grausam rächen! (Gedankennotiz: das soll schon 2 Tage später gelin-gen- hehe). Am Ende dessen stehen die Rundenzeiten bei 2:22 – 2:23. Das ist zu-gegebenermaßen recht bescheiden, aber fürn ersten Tag besser als aufs Maul ge-flogen. Irgendwie is aber so ganz allgemein auch niemand mit den gefahrenen Zeiten zufrieden.... über die 3 Tage wird sich zeigen, dass der kühle Asphalt einfach nicht mehr das hergibt, was bei 30° geht. Da ist es nur vernünftig, keinen Schrott zu pro-vozieren!
Müde aber glücklich steige ich nach dem letzten Törn von der Gixxe. Die Bremse tut so langsam wieder, die Streckenführung ist mir jetzt auch bekannt und morgen geht sicher noch bissle was. Der HR muss noch gewechselt werden und neue Bremsbe-läge müssen vorn rein. Die Carbondinger wecken bei diesen Bedingungen nicht gänzlich mein Vertrauen, ich werds mal wieder mit Sinter versuchen.
Nachdem das erledigt ist und die Dusche begutachtet war geht’s zum Grillen. Aus Rationalisierungsgründen findet das im Junkie'schen Kuppelzelt statt. Davor steht die alberne Elektropfanne des kleinen Napoleon und ein richtiger Grill. Um die Neben-wirkungen der Schwabenrache (extreme Hässlichkeit und ein gewisser Hang zu nachhaltigem Dummschwätzen) zu umgehen steige ich frühzeitig am Abend um auf das aus Hessen importierte CAP. Seltsamerweise mag das niemand außer mir.... kann ich nicht verstehen, find ich aber klasse- mehr für mich da! hehe
Neben den zombie'schen Bratwurst- und Fleichvorräten kommen wir nun in den Ge-nuss der tonnenweise beigefahrenen Backwaren- und Fleischvorräte von Maddin. Schon am 2. Tag wird entschieden werden, dass es nun immer einen Maddin vor Ort braucht. Zwar kann sich niemand erklären wo er in dem kleinen 206 soviel gesunde Nahrungsmittel unterbekommt, aber das tut auch nix zur Sache- Hauptsache sie sind da

Der 2. Tag beginnt recht gemütlich.... diesesmal sogar richtig hell mit Sonne. Die üb-liche Prozedur mit Anmelden, Kaffee + Brötchen is schnell gehalten aber trotzdem wird bis nach 10 gewartet um den ersten Törn in Angriff zu nehmen. Heute ist ein Transponder an Bord, schließlich denke ich ernsthaft über den Start beim Sprintren-nen nach. Wie immer is der erste Törn sehr bescheiden. Es is kalt, ich bin noch im Dämmerschlaf, die Netzhäute noch vom frühmorgendlichen Anblick Zombie's und Ypse's gepeinigt. Also wieder rein. Dann zwecks Qualifizierung noch mal raus und ne Zeit hernehmen. Hm.... besser als 2:24 wars nicht- scheiße!
Zwar hatte mir der Untodde vorher schon die Vorgabe von 2:20 auf 2:25 hochgesetzt (Irgendwie muss er in seiner unendlichen Weisheit geahnt haben, dass es schweine-kalten Asphalt haben wird) aber dennoch fuchste mich die schwache Leistung.
Nach einigen Unterbrechungen wg. Rot-Phasen entscheide ich mich für eine wahres Qualifiing. 4 Runden: Raus, 2x gezeitet, rein. Und siehe da, auf der Strecke liegen noch 2 Sekunden rum. Mit Platz 26 von 41 (einige vor und nach mir werden später auf das Rennen verzichten) bin ich dann doch recht zufrieden. Fürs erste Mal Ren-nen ist das recht erträglich J Am Morgen stellte sich in der Box die Frage, ob der Tag zur Zeitenjagd, oder aber zum Ypse-Herbrennen genutzt werden sollte. Die Ent-scheidung fiel schnell und einstimmig.... das und auch das Ergebnis fand Ypse selbst irgendwie weniger lustig *grins*. Diese kleine Anekdote wird ganz besonders inte-ressant, wenn man nun bedenkt, dass ich in der Startaufstellung genau eine Reihe hinter Ypse starten werde.... da kommt Hoffnung auf, es könnte ein großer Tag wer-den. Leider stehen die Chancen bei Ypse's Schnegge bzgl. Rennteilnahme weniger gut. Das immer noch stark lädierte Handgelenk macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Allgemein is das echt sau doof, wenn die gute Seele der Box nach jedem 4-5 Runden-Törn den Handschuh fast nicht mehr von der Hand bekommt L Die un-schönen Unfallfolgen in jeglicher Hinsicht kenne ich selbst nur zu gut... aber auch das wird wieder! J Dafür wird sie zusammen mit Maddin das Rennen vom Turm aus beobachten und einige packende Zweikämpfe anschauen können.
Also denn zum Rennen:
Obwohl ich mit dem Gedanken spiele zu kneifen gibt’s kein Zurück mehr. Jetzt heißts Eier auf den Tisch und Feuer! Ich hatte mit mehr Nervosität gerechnet, auch wenn’s eigentlich um nichts geht..... kein Plan was mich da gleich erwartet, aber es wird si-cher sehr lustig werden. Aus der Box raus in die Startaufstellung ist schon mal sehr entspannt. Der Startplatz ist dank netter Schilder am Boden auch gleich gefunden. Und siehe da: muarharhar... direkt vor mir sehe ich das Ypse-R1-Heck..... da würd ich mich am Liebsten scho jetzt direkt dran festbeißen!!!
Aber erst mal die Einführungsrunde; schön zackig gefahren, dass die Reifen nicht kalt werden. Zurück in der Startaufstellung hab ich immer noch das Visier offen und tipple mit den Fingern auf dem Tank rum, als um mich herum plötzlich ein ekliges Getöse losgeht. Ja himmelarschzwirn- was solln der Krach???
Ach fuck! Die wolln scho starten. Da hab ich doch glatt mal völlig entspannt den Start verschlafen. Das ist besonders deshalb so verdammt ärgerlich, da ich Ende S/Z schon wieder soviel Platz gutgemacht habe, dass ich am Heck der Yps'schen R1 klebe. Scheiße, was hätt das werden können, wenn ich nich gepennt hätte..... ich bin tatsächlich stinksauer auf mich selbst... komischl
Egal! Jetzt zählts erst recht. Leider werde ich schon direkt in der ersten Kurve Opfer meiner mangelnden Erfahrung und lasse mich weit raus und weg von der Linie drän-gen. Das wars dann mit dem Festbeißen am Ypse-R1-Heck. Zwar kann ich in den nächsten 2 Runden 2 Plätze gutmachen, aber dann gerate ich an eine R1 (leider nicht Ypse) die zwar deutlich langsamer, dafür aber extrem stark am Gas ist. Vorbei-bremsen ginge, aber ich kneife ein ums andere mal... bloß keinen Crash provozieren, ich habe die Bilder vom Sachsenring vor Augen und das Geräusch in den Ohren... sehr unschön. Runde um Runde das gleiche Spiel.... im kurvigen Geläuf fahre ich Schlangenlinie dahinter, auf den Geraden zieht er davon- ich bin ein wenig depri-miert. Dann kommt zu allem Überfluss auch von hinten noch ne Gixxe angeschos-sen. Der überrascht mich Ende S/Z und drückt sich vorbei... hmpf- die Sau!
Er müht sich ebenso mit der R1, allerdings machen mir die beiden einige Sorgen, denn etliche Male verfehlen sie sich beim entgegengesetzten Schlangenliniefahren nur um haaresbreite, da halte ich mich mal lieber raus. Über S/Z kann ich den Gixxer ausbeschleunigen. Ich scheue mich, die Linie radikal vorm Bremspunkt zuzumachen und so nutzt er die Einladung und geht auf der Bremse vorbei. Das ist soweit nicht schlimm, denn gg. die Attacken über S/Z kann er sich nicht wehren, ich wohl aber in die letzte Runde dann doch die Tür gut erkennbar zumachen und somit vorn bleiben.
Das klappt dann in die letzte Runde hinein auch hervorragend, allerdings sehe ich eingangs Turn 2 innen am Körb im Augenwinkel wieder ne Gixxe. Keine Ahnung, wie er da rumkommen will, aber so wie er gerade zuvor mit der R1 ins Gefecht ging wird er hier wohl auch nicht zucken. Also lasse ich ihm Luft, gehe den weiteren Weg und habe das Nachsehen...hm... ich muss noch viel lernen!
Nun ist der Plan einfach. Auf S/Z (sprich ins Ziel) werde ich so rausmüssen, dass ich min. einen von beiden, bestenfalls gleich beide Ausbeschleunigen kann. Das klappt bis in die letzte Rechts.... gut zurechgelegt, früh ans Gas und dann zuckt die R1, mein Gixxer-Freund attackiert ihn und ich muss kpl. vom Gas um nicht einem von beiden ins Heck zu krachen..... urgs, der Überschuss hätte bei einer freien Bahn problemlos gereicht um 2 Plätze weiter vorn reinzukommen. Aber egal, das Rennen ist rum, ich bin glücklich und noch nichteinmal so fertig wie ich das vorher befürchtet hatte. Zurück in der Box hätt ich echt Lust gleich noch mal ein Rennen zu fahren... wuarharhar..... DAS hätte ich schon viel früher mal machen sollen. Rennen macht echt Laune!!!
Zombie und Junkie haben vorn mit den großen Jungs gespielt, Ypse eine unglaubli-che 2:13 in den Asphalt gebrannt... Hammer! Auf der Ergebnisliste sehe ich, dass die beiden Nasen vor mir je gut eine Sek. langsamer unterwegs waren.... ich werde wirk-lich am Zweikampfverhalten arbeiten müssen. Aber sehr geil: ich hab die 2:20 ge-knackt, hinter meinem Namen prangt eine 2:19..... Event-Ziel erreicht, ich bin zufrie-den.
Voller Tatendrang steht noch eine kurze Instruktorfahrt mit Zombie an. Also auf zum Tagesabschluss. Und der wird genialst! Ich hab dieses Jahr ja schon einige Instruk-torfahrten genossen, am Tag zuvor ja auch schon mal das zombie'sch HR genießen dürfen. Aber jetzt übertrifft er sich selbst. Im feinsten Profi-Instruktor-Stil zieht die 1000er vor mir Ihre Runden. Hier und da kommen Handzeichen, der Abstand pendelt (egal was ich dahinter mache) konstant nur um wenige Meter..... echt saugeil!
Dafür noch mal ein großes DANKE an Ingbert..... in den paar Runden hab ich echt viel mitgenommen. Am folgenden Tag werde ich das hierbei gelernte direkt umsetzen und nur so die 30-Minuten-Törns überstehen können.
Nach diesem schönen letzten Törn geht’s erst mal unter die Dusche. Ein wenig in der Box die Chaos-Ecke aufräumen (kein Plan, wie die sich zu meinem Moped verirren konnte) und dann noch mal grillen. Auch heute steht wieder sehr Gesundes auf dem Plan: Würstchen aus der Zombie-Kühlbox, totes Schwein von Maddin, totes Lamm aus dem Wohnwagen von Familie Ypse... dazwischen reichlich Backwaren und and-re Leckereien. Irgendwie hat das hier nix mit Rennstrecke zu tun, sondern eher mit Fressorgie! LOL
Der Junkie-Clan zieht es an diesem Abend vor, Mario noch etwas Geld in den Ra-chen zu werfen..... wir verlaufen uns erst später zur Siegerehrung des Tages dorthin.
Tjaaaa... die Siegerehrung:
Viele lustige Menschen, Freibier und andere alkoholische Flüssigkeiten.... das ergibt einen sehr dicken Kopf am nächsten Morgen und ein seeehr ruhiges Fahrerlager bis zum Mittag *grins*.
Am Tisch sitzen 3 sympathische Schweizer gegenüber, Racing ist echte Völkerver-ständigung!
Nach ca. zweieinhalb Liter Bier und nem Kurzen bin ich alles andre als fit. Mir graut vor dem nächsten Tag, aber es hilft ja nix.
So wie befürchtet gestaltet sich der erste Blick an die Decke am nächsten Mor-gen...... kann mal bitte jmd. die Box festhalten?
Während andre sich in tüchtiger Vorbereitung für den Tag üben, entscheide ich dass der Tag ein paar Stunden später anfangen wird. Doch auch um 11 is der erste Törn noch zu früh. Nach 4 Runden und einem Ausflug in die ungarische Botanik eingangs S/Z muss ich mir eingestehen, dass ich immer noch nicht fit genug bin. Ein wenig beruhigt mich, dass mit diesen Problemen noch einige andere der Zynder zu kämp-fen haben. Zombie hängt auch in den Seilen- hehe!
Also entspannen und aufs 2-Stunden-Rennen am Mittag freuen. Maddin muss leider schon mittags weg, kann daher nicht am Rennen teilnehmen und so muss Ypse mit mir als Teampartner vorlieb nehmen. Seine Schnegge lässt sich leider nicht davon überzeugen, dass auch zu dritt was zu reißen ist und ich für 20 Minuten "Entlastung" echt dankbar wäre.
Aber auch für die geniale Koordination und Hilfe in der Box (die sie dann statt des Racens vornimmt) bin ich sehr dankbar.... das machts im Rennen wirklich viel ent-spannter, wenn du dich um nix außer fahren kümmern musst.
Zombie und Junkie starten zusammen und haben sich schnell auf Strategie und Törn-Einteilung geeinigt. Zombie wird starten.
Ich bin arg unverschämt und dränge mich dabei vor und schlage Ypse unverblümt vor, dass ich den Start fahre. Seltsamerweise protestiert er nicht.... ich dachte, das wäre ein Sahnestück auf der Langstrecke. Klar wird mir das, als bei der Fahrerbe-sprechung die Vorgabe "laufender Motor" für den stehenden Start kommt. Die yps'sche R1 könnte hierbei wohl überhitzen..... ein klares Argument für den Start mit der Gixxe.... sehr geil!
Leider hat der erst für den Vortag auf Zombies Gixxe montierte Brückenstein einen tiefen Schnitt auf der Lauffläche und ein erneuter Wechsel wird unerlässlich... das ist aber noch vor dem Rennen fix erledigt und so kann es dann um 2 losgehen.
Wieder losrollen in die Startaufstellung und dann rechts einordnen. Wir stehen direkt hinter Zombie/Junkie. Ich erinnere mich an die Albereien des ersten Tages.... da war noch was offen! Alle Fahrer stehen links am Streckenrand, gegenüber halten die Teampartner die laufenden Mopeds. Die Flagge kommt, ich laufe los, springe auf die Gixxe, hab schon beim ersten Kontakt auf die Kupplung gegriffen, trete auf den Schalthebel und schieße los. Wow wow wow!!! Im Augenwinkel sehe ich Zombie. Ich gehe als 4. in die 1. Kurve. Scheiß für 2 Minuten auf alle Regeln der Langstrecke, jetzt ist Feuer angesagt! Auch beim ersten Überqueren der S/Z bin ich immer noch auf Platz 5 (ne komische schweizer Duc hat sich irgendwie dazwischen gemogelt).
Dann kommt der Angriff des Untodden auf der Bremse. Souverän..... lass ich ihn zie-hen, von JETZT an wird auf Distanz gefahren. Ich glaube, er kann im Augenwinkel mein breites fettes Grinsen sehen!


Doch dann ein Deja-vu. Schon wieder die hartnäckige R1 von gestern vor der Nase. Daran beißt sich selbst Zombie rundenlang die Zähne aus, muss zwischenzeitlich sogar einen weiteren Wettbewerber passieren lassen bis er die Yamse endlich kna-cken kann. Danach verliere ich in binnen weniger Kurven aus den Augen.
Runde um Runde warte ich auf ersten Ermüdungserscheinungen, halte die Boxen-mauer und die Uhr im Blick. Nach 26 Minuten kommt die Tafel, eine Runde später quittiere ich mit dem Fuß, eine Runde später geht’s rein. Geniales Timing, gerade fing ich an abzubauen. Mit Stoppie komm ich genau auf Höhe der wartenden Ypse-R1 zum Stehen. Mit einem Griff hat Daggi den Transponder von der Gixxe auf die R1 gewechselt. Bevor ich mich versehen habe, entschwindet das R1-Heck auf die Stre-cke. Nach 2 Runden schaltet Ypse auf Uhrwerk und zieht seine Runden. Wir stehen auf Platz 7. Daggi hilft mir fix beim Aufbocken, zieht die Reifenwärmer auf und begibt sich wieder in den kalten Wind an der Boxenmauer. Nochmals vielen Dank für die große Unterstützung!!! J
Ich lasse derweilen im Louis-Porno-Sessel die Seele baumeln. Nach gut 30min kommt wieder das Signal, ich sitze auf und warte. Wieder schneller Wechsel, dann wieder gute 25min auf der Strecke. Die sind recht unspektakulär, ich bin bemüht kei-ne Fehler zu machen, nichts riskieren, bloß nicht auf die Fresse fliegen. Eine kurze Schrecksekunde muss ich überstehen, als ich ausgans Turn 4 über den Kurb in den Dreck rutsche. Doch die übers Jahr gesammelte Routine hilft plötzlich...Kupplung ziehen, Ruhe bewahren, zurück auf die Strecke fahren- passt!
Am meisten freut mich an dieser Aktion, dass sie mir schon 300m später keine Prob-leme mehr bereitet. Früher hätte ich rundenlang nix andres vor Augen gehabt, jetzt finde ich sofort zurück zu meiner Linie.
Dann kommt schon recht früh wieder das Signal von Daggi. Wieder quittieren, rein-fahren, wechseln und für nen ggf. unerwarteten Wechsel richten.
Doch jetzt will ich mal wissen, was das Ranking sagt. Ich weis, dass es albern ist a-ber in den letzten 20 min laufe ich 4-5x zwischen Boxenmauer und Zeitenmonitor hin und her. Ypse läuft zur Höchstform auf. Er nimmt den beiden vor uns platzierten pro Runde zw. 6 und 8 Sekunden ab. Wenn er es schafft unmittelbar vor der Flagge durchzukommen und quasi eine Runde zu erkämpfen könnte er den 6. evtl. noch abfangen. Das wird verdammt knapp.
Dann kommt die Flagge- unmittelbar HINTER Ypse. Unfassbar: Auf die letzte Runde kassiert er nicht nur den 6. sondern gleich auch noch den 5.
Scheiße ist das geil !!!
Junkie albert (wie schon einige Runden zuvor im Rennen) mit Wheelie über S/Z, Zombie und er haben Platz 3 errungen.
Extrem zufrieden und nur ein wenig geschlaucht gönnen wir uns das erste Bier.
Dann direkt Siegerehrung. Bei Pokalübergabe muss ich dann doch mal schnell dem schnellen Ypse huldigen- Ehre wem Ehre gebührt!
Danach langsam bissle Zusammenräumen, duschen und bei Mario was essen.
Nach nem kleinen Bier und nem kurzen dort geht’s noch fix zur KÜS-Truppe. Danach recht früh in die Box und auf die Pritschen, irgendwie sind wir nu doch alle recht k.o.
Freundlicherweise lässt uns der Pann-Leiter die Nacht noch die Box, wir können bis morgens bleiben.
Am nächsten Morgen noch schnell zusammenpacken, Geraffel in die Dose laden, verabschieden und dann geht’s zurück.
An dieser Stelle hab ich sicher noch seeehr viel vergessen, aber hier is ja auch noch bissle Platz im Thread

Es war ein genialer Saisonabschluss.
Die Truppe vor Ort war wirklich erste Sahne.
Einige neue nette Zynder kennen gelernt J
Thanks an die netten (wenn auch vielfach nicht allzu hübschen) Mitzynder!
Das muss auf jeden Fall nächste Saison wiederholt werden!!!
Und noch ein besonderer Dank an Zombie, dass er mich nach Ungarn geschleift hat!

See you next saison!
Welpe