Briese hat geschrieben:bei Franzen ist das doch richtig schön für Alle zugänglich auf der Webseite erklärt:
http://www.franzracing.de/racebikes.htm

Auch wenn die gesamte Forumsgemeinde aufschreit, weil ich es wage einer Info auf einer Webseite eine Fahrwerkgurus zu wiedersprechen:
Das Bild ist nicht falsch (wegen des Kommentars der "Arretierung- würde also beispielsweise in einem Fensterrahmen funktionieren) hat aber mit der Federvorspannung bei einem Motorrad (und darum geht es doch hier) nichts zu tun und ist in dem Zusammenhang falsch!
Ich behaupte eber das nicht nur, ich werde es für Techniker und Nichttechniker erklären:
Für Techniker:
Ohne ein Wiederlager drückt man keine Schraubenfeder zusammen! Das Wiederlager ist erst dann gegeben, wenn die Kolbenstange voll ausgefahren ist und der Zugstufendämpfer am Anlagepunkt anliegt (voll ausgefederter Zustand, Negativfederweg = 0) Dann kann die Feder die Stange nicht weiter rausdrücken und die Feder wird komprimiert.Dieser Zustand liegt aber (hoffentlich) bei einem Motorrad nicht vor.
Für Nichtechniker (aber Menschen mit Vorstellungsvermögen):
Stellt euch vor in eurem Wohnzimmer steht eine Scvhraubenfeder, darauf liegt ein Brett. Ihr stellt euch aufg das Brett mit euren -sagen wir mal 100Kg) je nach Federrate drückt ihr die Feder nun einen bestimmten Betrag zusammen. Ihr nehmt nen Bleistift und macht an der guten Wohnzimmertapete auf Augenhöhe nen Strich. Nun steigst du wieder vom Brett, nimmst ne leere Kiste Bier, stellst die auf das Brett und dich wieder oben drauf. Auf welcher Höhe stehst du nun mit den Augen ? Ziemlich genau soviel höher (Vernachlässigt man das Gewicht der leeren Kiste Bier) wie die Höhe der Kiste ist. Die Feder selbst hat sich genauso weit eingefedert wie beim 1. Mal.Richtig?
Nun die 2. leere Kiste Bier nochmal auf die 1. Kiste oben (ok, man muss schon Opfer bringen und viel trinken für den Versuch

1. Die Feder gibt weiter nach
2. Du kriegst Kopfschmerzen, weil dir die Zimmerdecke auf den Koppes drückt -> Wiederlager
Test für alle:
Motorrad auf dem Boden stehen lassen und z.B. die Gabelfedern vorne mehr spannen (Spannschraube reindrehen) Die Gabelbrücke geht exakt um den eingedrehten Betrag nach oben (hättest du Glastauchrohre, würdest du sehen das die Feder keinen mm mehr "zusammengedrückt wird). Daher auch die Veränderung der Geometrie wie Lenkkopfwinkel, Nachlauf etc.
Das gleich kannst du am hinteren Federbein beobachten (wohlgemerkt: bei belastetem Federbein probieren). Entlastet , also ab 0mm Negativfederweg drückt sich die Feder dann zusammen, weil wie oben erwähnt nun die vollständig ausgefahrene Kolbenstange - bzw. der anliegende Zugstufenkolben nun ein Wiederlager bildet - aber diesen Zustand haben wir nunmal bei einem stehenden/fahrenden Motorrad nicht.
Wer es immer noch nicht glaubt:
Vorspannung mal ordentlich erhöhen, bis kurz vor 0mm Negativfederweg, dann mit einer Arschbacke aufs Möppchen setzen: die federt sofort etwas ein, und "wartet" nicht bis 40 oder 50 Kg versammelt sind.
Sorry, ich möchte wirklich nicht klugscheissen, aber wenn selbst "Fahrwerksgurus" sowas auf der Webpage haben um die Federvorspannung beim Motorrad zu erläutern - kein Wunder das dann solche Verwirrung herscht

So, und ausserdem habt ihr hiermit eine offiziell, wissenschaftliche Begründung für die Dame des Hauses, warum ihr dringend 2 Kisten Bier trinklen müsst. Schließlich könnte ich ja auch einfach nur nen Dummschwätzer sein, was es zu überprüfen gilt

Marco
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Hätte ich meine Kunden gefragt, was sie wollen, hätten sie gesagt: schnellere Pferde (H.Ford)