Beim anschrauben der Originalverkleidung fielen mir pösartige Ölflecken in der Nähe des Seitenständers auf. Panik machte sich breit. Nur noch wenige Tage bis es los geht!


Mit einer wohl überdosierten Portion Bremsenreiniger zunächst alles sauber gemacht und erstmal weiter geschraubt. Ich bring die Kleine ja eh Morgen zur Werkstatt für einen umfassenden Flüssigkeitswechsel. Nach viel Klebeband und Kabelbindereinsatz, weiteren Panikattacken und zahlreichen Macken an den Händen, welche vom eigenen unglaublichen Schraubertalent zeugen, ging es dann nachts um halb 12 mit slickgleichen PilotPowers in Richtung Bochum. Bei uns im Hochsauerland begann es dazu passenderweise spontan zu schneien. Die Sauerlandlinie A45 lies sich dann noch dank Nebel soweit einsehen, wie Area51 für einen russischen Touristen

Am nächsten Morgen dann der nächste Schock, mein Schrauber hat keine Zeit ^^
Na bravo, also schnell zu Polo, Bremsflüssigkeit, Ölfilter und 5L Öl gekauft und dann erstmal telefoniert. Es ist derweil Freitag 11:30 Uhr. Seit einer halben std. sollte ich eigentlich in der Uni im HZO10 sitzen und die dreistündige Klausur „Fluidenergiemaschinen“ schreiben. Klausuren kann man nachschreiben, den Kampf gegen den Antizünd leider nicht.
Gott sei dank erbarmte sich Theo (Theos Zweiradtreff) aus Arnsberg kurzfristig einen Blick auf meine SRADkete zu werfen, um das Ölleck zu erkunden, denn so wollte ich auf gar keinen Fall auf die Renne!!! Also auf nach Arnsberg. Von Bochum ca. eine std.
Keine 5 min später beim ersten Tankstopp fiel mir dann schon meine wenig vorhandene Heckverkleidung auf. Dass Nummernschild und die Heckunterverkleidung hingen wie Karl Dalls Auge herab, nur noch an einem Kabelbinder festhaltend und baumelten damit auf der Hinterradverkleidung rum. Ja, wer will mich denn jetzt hier alles eigentlich verarschen???
Grund: bei dem gekürzten Heckrahmen konnte ich leider nichts von den Originalteilen anschrauben. Der Griff zu den Kabelbindern war aber wohl dann ein Griff ins Klo. Die Teile haben allem Anschein nach Frost bekommen und waren dermaßen spröde, dass sie sich gern dazu entscheiden in ungewollten Momenten den Dienst zu quittieren

In Arnsberg erkannte Theo dann schon auf den ersten Blick, dass durch einen Sturz mein angeschliffener Limadeckel sich leicht verdreht haben muss und somit eine neue Dichtung fällig sei. Na gut, neue Dichtung bestellt, festgestellt dass ich noch viel lernen muss und ab nach Hause, um schon mal mit dem laminieren und spachteln der Rennverkleidung anzufangen. Die Dichtung sollte mir zugeschickt werden. Genauso wie die Reifen, die noch nicht mal bei meinem Reifenmenschen angeliefert waren. Das Wochenende verbrachte ich dann mit Bremsflüssigkeit wechseln und unzähligen Stunden laminieren, schleifen, spachteln, schleifen, spachteln und auch ja schleifen!

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