5 Tage Ledenon, Sa-Mi. Kann eine Saison besser anfangen?
Es begann mit einer sehr entspannten Anreise am Freitag. Donnerstags hatten wir die beiden T5 Transporter schon beladen, so dass wir um 6 Uhr nur noch einsteigen mussten. Nach einer staufreien Anfahrt quer durch Europa kamen wir um ca. 18:17 Uhr Abends im Fahrerlager an.
Quasi eine Punktlandung. Sehr geil. Die Veranstalterbox Nr. 1 wurde von Angestellten des Ledenon Circuits bei unserem eintreffen noch trockengelegt. Offensichtlich hatte es hier ordentlich Wasser runtergehauen, wovon am Himmel inzwischen nichts mehr zu sehen war, die Seenlandschaft in den Boxen war jedoch beeindruckend.
Aufgrund dieser witterungsbedingten Verzögerung der Boxenschlüsselausgabe sowie der Anmeldung, entschlossen Svenman, das scharfe Nockerl und ich uns spontan dazu, die Strecke mal abzulaufen. Wir waren alle noch nicht hier und haben nur die tollsten Geschichten von der Piste gehört. Allein schon der Ausblick von diesem Hochplateau war die Reise wert gewesen. Dieser Kurs ist ab Sofort mein favorisiertes Asphaltband. Ich habe niemals nicht eine geilere Strecke gesehen. Spa war schon toll, aber das hier ist geil. Wer schon da war weiß was ich meine. Rauf, Runter, blinde Einlenkpunkte, über Kuppe, überhöhte Kurven, nach außen abfallende Kurven, usw. SEHR, SEHR, SEHR Geil.

Mein debiles Grinsen der Vorfreude musste man mir mit nem Hammer aus dem Gesicht kloppen. Ich konnte es kaum erwarten hier uufzuzynden.
Nach unser „on foot sighting Lap“ konnten wir auch unsere n Komforttempel mit der Nr. 9 beziehen. Glücklicherweise war unser Tempel trocken geblieben, so dass wir direkt mit dem Ausladen unseres Gerümpels beginnen konnten.
Unsere weiteren Mitbewohner „Hannibal“ und „Thommes“ sollten am Samstagabend eintreffen und der weitere Mitbewohner, nennen wir Ihn mal „the Issel“ gesellte sich bereits am Freitag zu uns.
Am Samstag war für mich “arbeiten“ angesagt. Instruktion von Einsteigern hieß es. Es waren 3 Damen und 2 Herren. Da wir zwei Instruktoren waren, nahm der „Borchi“ die 3 Ladies und ich übernahm die beiden Herren. Eigentlich nichts erwähnenswert, wenn sich nicht folgendes zugetragen hätte:

Zu Vorgeschichte muss ich sagen, dass ich seit September 2009 nicht mehr auf dem Bock gesessen hatte und meine Streckenkenntnis sich auf die „on foot sighting Lap“ sowie das zweimalige gucken eines Videos auf Evisor beschränkte.
Nun ja, wir fuhren zum ersten Turn in der langsamsten freien Gruppen raus und in der Vorbesprechung hatte man sich darüber unterhalten sich erstmal in ruhe die richtige Linie und die Streckenführung anzuschauen. Dies kam mir sehr zu Gute, allerdings musste ich feststellen, dass sich die Piste aus Fahrersicht vollkommen anders darstellt als per pedes. Ebenso abenteuerlich wurde für mich somit der erste Turn. Die blinde Links nach dem zweiten Bergaufstück überraschte mich doch sehr, so dass ich kurz überlegte ob ich mit den nicht vorgeheizten Reifen einfach mal geradeaus fahren sollte, letztendlich entschied ich mich doch fürs abwinkeln. Irgendwie ist es gut gegangen und auch die 3 Damen und die beiden Herren kamen ums Eck. Schrecksekunde überstanden und den restlichen Turn gemütlich hinter uns gebracht.
In der Vorbesprechung zum nächsten Turn wurde vereinbart, dass der Instruktor auch mal hinterher fährt. Auf der Start-Ziel ließ ich dann den ersten zu instruierenden vorbei. Mit den ersten 37 km auf dem Tacho für die Saison 2010 war ich doch leicht überfordert, als die RSV Mille mit gefühlter Schallgeschwindigkeit an mir vorbeihämmerte. Nach der dreifach links und der rechts war die Lücke doch schon relativ groß geworden. Zumindest so groß, das man nicht mehr unbedingt erkennen konnte, das es sich hierbei um eine Instruktionsgruppe handelt. Mein Problem war, dass ich vorher sagte: „Fahrt Ihr mal vor, wenn ich genug gesehen habe überhole ich Euch dann schon wieder…“ Für einen kurzen Moment war ich mir nicht sicher, ob ich den Kollegen (hier auch bekannt als Mr. Mike) vor dem Turnende überhaupt nochmal überholen würde. In der Tat benötigte ich 4 Runden

Am Sonntag konnte ich dann doch auch mal frei fahren. Trotz einiger ordentlicher Windboen der Marke „ich blass Dich vom Bock“ konnte ich mir und meiner roten 999 aus Bologna Abends eine 1:40,1 notieren lassen.
Da war noch Luft nach oben, da ich den Kurs persönlich als sehr schwierig und nicht leicht zu lernen finde. ABER GEIL IST ER!!! Weiß gar nicht was mir am besten gefällt. Die schnelle Links nach Start-Ziel die hinten raus langsamer wird, oder dann direkt die Rechts über Kuppe wo einem gerne die leicht kühlere rechte Reifenflanke durch spontanes rutschen zur Vorsicht ermahnt. Oder ein paar Meter weiter das heftige beschleunigen durch die Links, bevor man das Gefühl hat über die Kuppe in der Senke zu verschwinden, oder doch lieber die Laguna-Seca mäßige Kurvenkombination zum Eingang Start-Ziel herunter…??? ALLES sehr geil!!