Die 2. Hälfte des Highsidetours RT, also ICH, hatte am Freitag weit weniger Hürden zu meistern.
Die Anreise erfolgte stressfrei bereits am Donnerstag. Wir bezogen die Box in der Hölle des Teufels (aka Höllenmann aka Pt-Race aka Hechi dem ich schon vorab für Alles DANKE sagen muss!). Ich putze noch ein bisschen an meinem, immer noch neuen, über den Winter bei PT-Race erstanden, Zündgerät herum und senierte so für mich, was wir zwei wohl hier Zustande bringen würden.
Die 1. Ausfahrt am Red Bull Ring vor 3 Wochen verlief, abgesehen von meinem kleinen „Sprit-Fauxpax“ (Siehe entsprechender Bericht), durchwegs positiv.
Gut dosierbare Leistung ist mehr als ausreichend vorhanden, die Traktion empfand ich, im Verhältnis zu meiner alten 04er, ebenfalls deutlich besser. Sie blieb aber eine ZX10R was mir das Eingewöhnen wesentlich leichter machte, jedoch mit deutlich besseren Manieren.
Das Motorrad scheint auch bestens mit den, für uns ebenfalls neuen, schwarzen Walzen von Continental zu harmonieren.
Doch alle positiven Eindrücke und das Schöngerede hilft nun nichts mehr, hier am Pan zählt’s! Hier müssen sich Ross und Reiter der in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse stellen!
Freudig erregt lag ich also irgendwann in meinem Bettchen und schloss die Augen, bedauernd meinen Teamkollegen zunächst missen zu müssen….
Freitag:
Um 8Uhr öffnete ich die Augen, krabbelte über meine etwas motzende bessere Hälfte.
Geschäftiges treiben um mich rum… sind die alle Fit in aller Herr Gotts früh… dachte ich so bei mir.
Das Wetter schien gut zu werden, etwas windig, aber sicher trocken.
Ich schmiss die bereits tags zuvor angelegten Reifenwärmer an und wackelte zum Fahrerbriefing!
Mitlerweile weiß ich, dass es einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen FahrerBRIEFING und FahrerBESPRECHNUNG gibt. …. Aber ich schweife ab…
Da ich für einen gerechtfertigten 50€-Schein noch eine 2. Gruppe dazu buchte, stand Fahrzeit satt zur Verfügung.
Die 1. Ausfahrt rückte näher. Ich quälte mich in meine, wenn kalt, saumässig steife Entenarsch-Lederkombi.
Die Ampel schaltet um 10h Uhr rum auf grün und ich Rolle der Boxenausfahrt entgegen…
Wie wird es nun sein, mit meiner neuen…..
Noch die alten Reifen aus der Langstrecke vom Event zuvor drauf, tu ich die ersten Kurven langsam…. Da liegt es nun also vor mir, dass heißgeliebte Asphaltband des Pannoniarings. Ein grinsen entfährt meinem hässlichen Antlitz. Ich spanne mehr am Kabel, heilige Scheisse geht das Ding! Ich fliege auf die Ecken schneller zu als mir lieb ist! Bremspunkt hier verpasst, dort weit weg von gut und böse… Ohje, das geht ja gut los. Einlenken war dann auch noch nicht so unser beider Ding, je langsamer desto schlimmer.
Kurve 2, 4 und die blaue Haus wollten irgendwie nicht so wie ich.
Ich hörte hinter mir ein Motorrad, ich wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, dass ich buchstäblich vom Teufel (synonym siehe oben

) verfolgt wurde, der auf Kurve 5 bald vollstreckte um mich auf Startziel wieder vorbei zu lassen.
Als ging es gerade um den Gesamtsieg der Meisterschaft (und nicht wie eigentlich, 1 Turn, einrollen) stach ich vorne weg und stanzte in Gesamtrunde 5 eine 2:05.3xx in den Asphalt!
Zurück an der Box zeigte mir mein Kurzinstruktor den Vogel „du fängst beim Hausbau wohl a erst mittn Dach an und zum Schluss mittn den Keller!!“
Die Logik dieses Satzes sollte wohl heißen, erstmal langsam Anfangen und dann stetig steigern. Die Worte wirkten und ich dachte mir, ruhig blut, der Tag ist noch jung und zählen tuts ja auch erst morgen. Wäre ja dämlich sich am 1. Tag in der früh gleich wegzuschmeissen. So schaltete ich einen Gang zurück und fuhr fort mit dem Projekt „Eingewöhnung“...
Der weitere Tag lief dann soweit problemlos ab.
Einzig der Grip war Mangelware, vermutlich hatte der Antizünd sich Mühe gemacht und über Nacht die Strecke mit Schmierseife besudelt

. Aber damit kämpfte wohl jeder mehr oder weniger gleich.
Am Nachmittag schlug dann der Antizünd bei unseren Mitstreitern „Rasi Racing 1“ voll zu

. Ein Kolben verabschiedete sich wohl, es rauchte aus dem Ram-Airkanal wonach kurz Panik ausbrach. Ich dachte mir nur, so wollen wir unsere „Konkurenten“ nicht hinter uns lassen! Aber wie sich glücklicherweise herausstellte, konnte das Möped wieder flott gemacht werden! Also stand einem schönen und fäiren Rennen am Tag drauf nix im Wege!
Und so sollte es ja auch kommen…..