Highsidetours RT - 2. Lauf Pannonien

[heinzmungu]

Wo war ich...ach ja – Fieselschweif ähm. Wieselschweif.


Ich kletterte aus meinem neuen Schlafgemach und schlurfte in die Box.
Höllenmann Hechi begrrüßte mich mit einem unverständlichen Grunzen und verschwand in der Nachbarbox zum frühschoppen.

Ich steckte die Reifenwärmer ein und schleppte mich zur Anmeldung, um die begehrten Aufkleberchen für die Streckenfreigabe zu bekommen. Zurück in der Box erblickte ich den grauenvollen Hembi. Meine Güte, war der Saft und Kraftlos. So sieht man also aus, wenn man mit Gewalt die 90Kg unterschreiten will. Wir begrüßten uns mit einem tiefen Grunzen und ließen den Antizünd damit wissen, dass wir bereit sind.

Hembi erzählte mir seine Geschichte vom Hausbau und berichtete von seinen Heldentaten. Übertreibungen fehlten keineswegs. Mit „über beide Räder rutschend“ und nicht nur „Lichtgeschwindigkeit“, nein, mit „wahnsinniger Geschwindigkeit“ war er unterwegs gewesen. Der Höllenmensch aber bestätigte den teuflischen Ritt des Wahnsinnigen.
Er hatte kein Stück übertrieben. Aber dem Antizünd getrozt.

Vor dem ersten Turn zwängte ich mich in mein Lederkleidchen und murmelte das Aufzündermatra, vor jedem Gebot nannte ich mein Ziel: Zwei – Null – Fünf.

Hembi musste es gehört haben. Er kam zu mir und mahnte mich.
„Antizünd war fleißig. Wenn du nicht aufpasst, wirst du es mit Materialschaden bitter büßen.“

Ich ließ die Worte sacken.

„Lass mal mit der Wette gut sein. Sei vernünftig. Antizünd will uns in Versuchung führen, die Genugtuung gönnen wir ihm nicht.“

Ich schlich nervös und nachdenklich um meine Feile die gemütlich auf dem Ständer warmlief und ging gedanklich nochmal alle Schrauben durch. Ich fing vorne an der Verkleidung an, wackelte am Bremshebel an der Fußraste, am Höcker, prüfte ob der hintere Reifenwärmer Temperatur hat.
In Gedanken glitt die Hand weiter am Motorrad entlang und ertastete etwas pelziges.
Bevor ich mich versah war es passiert.

Das Wiesel hängte sich an den Schalthebel und legte den ersten Gang ein, dann verschwand es so schnell wie es gekommen war.
Der Sprung zum Killschalter kam natürlich viel zu Spät, der Reifenwärmer war dahin. Kabel rausgerissen.

Unter nicht jugendfreien Flüchen fuhr meine Faust zur Decke und traf das Garagentor, was die Boxenbesucher mehr als aufschreckte. Meine Freundin sah mir äußerst skeptisch hinterher, als ich den Helm aufsetzte und mich fluchend mit rauchender Kupplung auf den Rundkurs verabschiedete.

[Stitch]

Zitat:

"Unter nicht jugendfreien Flüchen fuhr meine Faust zur Decke und traf das Garagentor......."


Autsch. Ich hoffe doch mit Handschuhen und Knöchelprotektoren, oder?

Mehr, mehr, mehr......

[HPS-EriK114]

Der Antizünd hat also einen neuen gefährten, das Wiesel? Ich dachte das gäbe es nur auf der Straße, wo er sich mit selbstmörderischer Absicht dem geneigten Fahrer vors Vorderrad wirft

[HEMBI]

@heinzi

.... Mit „über beide Räder rutschend“ und nicht nur „Lichtgeschwindigkeit“, nein, mit „wahnsinniger Geschwindigkeit“ war er unterwegs gewesen....

Gott sei Dank sind dir Übertreibungen ja völlig fremd ...


@HPS-EriK114
Mein Teamkollege hat ein persönliches Wiesel, welches eigentlich niemals von seiner Seite weicht...

[heinzmungu]

Gott sei Dank sind dir Übertreibungen ja völlig fremd ...

[heinzmungu]

Warnschuss

Nach dem Frust mit dem Reifenwärmer folgte die Erkenntnis über die Gripverhältnisse.
So unwohl hab ich mich noch nie am Pann gefühlt. Der beherzte Druck auf der Bremse oder der gefühlvolle Anriss des Kabels ließ die Reifen immer „ICH HAB KEIN GRIP“ vermelden.

Mann war das eklig.
Ich schaute in der 2ten Runde auf den Zeitenmesser und schämte mich. Ich holte gefühlt alles aus mir raus, und schämte mich noch mehr, als ich nur eine 2:12min erblickte. Die Unterarme wurden schwer, die Hände wollten sich nicht mehr am Griff festhalten. Mehr ging nicht. Ich trollte mich und ließ mich zum Dösen in meinen Campingstuhl fallen. Die ganze Anstrengung der letzten Tage und Nächte holte mich ein.

Ich hatte liebenswerterweise einen Reifenwärmer geliehen bekommen, um die hintere Pelle warm zu halten. Im Nächsten Turn fuhr ich eine ganze Runde, nur um postwendend das Feld wieder zu räumen. Es ging gar nix, ich war fix und alle. Weiterdösen.

Meine Freundin massierte mir die Arme, die sich anfühlten wie nach einem Doppelturn beim Rennen. Ich sinnierte derweil vor mich hin, was ich anders machen müsste, um wenigstens auf die alten Zeiten zu kommen.


Halbwegs regeneriert entschloss ich, noch einen Versuch zu wagen, quälte mich wieder in die Kombi und bestieg meine Zeitfeile. Hembi tat dem gleich und wollte sich mein Gegurke aus nächster Nähe anschauen.

„Jetzt aber richtig, du alte Mimi“

Nach der ersten Runde, der Lappenzeiter vermeldete eine 2:11min, schnupfte mich Hembi auf. Mit aufblühendem Ehrgeiz klemmte ich mich an sein Hinterrad. Kurve 1 und 2 halte ich locker mit, auf die 3 gibt er mir einen halben Meter. Ich bremse spät auf die 4, komme gut ums Eck und schnüffel wieder direkt an seiner Lärmtüte. Wheelie, schalten, bremsen, aus Kurve 5 raus krieg ich wieder einen Meter aufgebrummt.

Ich drehe am rechten Griff und merke, dass ich bis jetzt kein Vollgas gegeben habe.
„Du Vollhorst, wenn du schnell sein willst musst du auch Gas geben“ schießt es mir durch den Kopf. Ich gelobe Besserung und halte in Kurve 6 voll rein. Mit Gewalt halte ich den rutschenden Vorderreifen auf Kurs, folge millimetergenau Hembi’s Linie in die Links und reiße den Hahn auf.

Hinter mir wird es unruhig.
„Das ist ok, lass es rutschen…“
Der Winkel zwischen Hinterrad und Vorderrad vergrößert sich stetig, die TC-Regellampe fängt an nervös zu blinken.

„VORWÄRTS, nicht SEITWÄRTS sollst du gehen“ schreie ich in den Helm, doch der Reifen gehorcht nicht.

Ich werde aus dem Sattel gehoben.
„Nicht hier…nicht heute….FUCK YOU ANTIZÜND…“ dnke ich laut und leite alle notwendigen Maßnahmen ein, um die Nummer vielleicht irgendwie heile überstehen zu können.
Reflexartig klammern sich die Hände an den Lenker, der linke Fuß fängt (mal wieder) den Rest des in Wallung geratenen 100kg Kolosses ab. Ausgerechnet mein Fuß mit dem lädierten Gelenk. Die Fuhre schlingert wild umher, ich komme nicht gut zurück in den Sattel. Meine, zwischen Tank und Mensch eingequetschten Kronjuwelen schmerzen, aber um nicht runterzupurzeln hab ich keine andere Wahl, als mich so auf dem wilden Ritt zu halten.
In meiner linken Wade explodiert ein Schmerz, das Bein fängt kurzzeitig an sich zu verkrampfen…ich war mit vollem Schwung gegen die Fußraste geschlagen.

Irgendwie schaffte ich es, die Fuhre zu beruhigen und wieder draufzuklettern.
„Scheiße, war das knapp…“

Der Blick fällt auf den Laptimer, dann Richtung Hembi.
Er war noch nicht weit weg, die Zeit ließ trotz des Manövers auf eine gute Runde hoffen. Ich kniff die Arschbacken zusammen und spannte das Kabel. Brauner als braun kann die Bux nicht mehr werden.

Hembi gibt mir Meter um Meter, weil ich doch schon ein gutes Stückchen weg bin und seine Linie nur noch erahnen kann. Über die Ziellinie verkündet der Laptimer aber immerhin eine 2:09min. Trotz Kunststück. Ich lasse den Rutscher diese Runde aus, und fahre gleich noch mal eine 2:09min, dann geh ich raus zum Unterhose wechseln.

[Pt-Race]

aaaaaaa deswegen der GESTANK in der BOX

[heinzmungu]

Hat du sie schon gefunden? Hab sie dir im Anhänger versteckt als Andenken

[Pt-Race]

Hat du sie schon gefunden? Hab sie dir im Anhänger versteckt als Andenken

UPSSS DAS PAKET IST VERLOREN GEGANGEN SORRY

[rsvtom]

Hat du sie schon gefunden? Hab sie dir im Anhänger versteckt als Andenken

Das is wurscht ob Deine oder die vom Heschi im Anhänger stinkt, den Unterschied wird nur die Edith kennen.
Gruß aus Ö Tom