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Aluminium löten

Fahrwerk, Tuning, Reifen, Tips&Tricks,...

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Re: Aluminium löten

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Beitrag von Chef_Koch »

um das Thema mal wieder aufzugreifen... kann inzwischen jemand noch was zu dem Thema beitragen oder hat Erfahrungen gesammelt?

Bin auf ein Lötverfahren aufmerksam geworden, welches nicht dem bis jetzt hier im Thread besprochenen entspricht. Nennt sich "Technoweld".
Hierbei muss das Werkstück bzw die zu bearbeitende Stelle auf ca 380° erhitz werden, der Lötdraht darf hierbei nicht in die Flamme gehalten werden, sondern man geht mit dem kalten Lötdraht auf das heiße Werkstück und falls der Stab/Draht dann schmilzt hat man die richtige Temperatur erreicht und kann seine Schweißnaht ziehen. Aber immer ohne den Draht selbst mittels Flamme zu erhitzen.

Geistern auch paar Datenblätter dazu rum:

http://www.modellflug-freakshow.at/Zip/ ... 20Weld.pdf
Schmelzbereich 379 - 390°C
Zugfestigkeit >345 N / mm² (3450kg/cm²)
Scherfestigkeit >310 N / mm²
Härte Brinell 97
Druckfestigkeit >620 N / mm² (6200kg/cm²)
Thermische Dehnung 0.000762 mm / C° ( 25 - 105°C )
Elektrische Leitfähigkeit 24.9 % von Cu
Thermische Leitfähigkeit 24 cal. / cu. Cm. / °C / Sek
Flussmittel keine
Hier noch was von einer anderen Seite:
TECHNO-WELD ist eine Markenlegierung, die hauptsächlich aus Zink besteht, dem Aluminium, Kupfer, Mangan, Magnesium und andere Metalle zugefügt werden. Wenn das Basismaterial sehr viel Silicium enthält, kann eine schwache Verbindungsnaht sichtbar bleiben.

Es wird kein Flußmittel benötigt, denn dieses entfernt die Spurenelemente, welche die Dendritstruktur ausrichten, bevor die Verbindung fertig ist. Benutzen Sie kein Deoxidationsmittel zusammen mit diesem Produkt. Pulsations-Widerstands-Schweißen erlaubt ein kontrolliertes Erhitzen der Verbindung.

Der Verbindungstest wurde von Reynolds Aluminium für 3003-H14 und 1100-H14 Aluminium durchgeführt. T-Verbindungen wurden mit zwei 0,01" x 2 x 3" Stücken hergestellt und in einem Dauertest fünfprozentigem Salzspray ausgesetzt. Nach 500 Stunden konnte keine Verschlechterung entdeckt werden.

Der Korrosionsschutz hängt von der Umgebung ab. Bei Tests an der Eastern Seaboard, Long Island, New York, betrug die Korrosion 0,000762 mm pro Jahr. In der Nähe von Schwerindustrie betrug die Korrosion 0, 00173 mm pro Jahr.

Es wird erwartet, daß dieses Material dort Sicherheit bietet, wo Zink oder verzinkter Stahl in der Vergangenheit erfolgreich benutzt wurden.

Es wurden mehrere Sockelverbindungen hergestellt, um Rohrbiegungen, die in der Praxis bei 3/8" Durchschnitt und 0,89 mm Wand-Aluminiumröhren benutzt werden. Sie hatten eine nominale 1/4" Verbindungslänge. Sie waren 720 Stunden lang bei 65,5 °C in einem kontrollierten Feuchtigkeitsraum (100 % relative Feuchtigkeit) eingeschlossen und zeigten keine sichtbaren Korrosionserscheinungen.

Die Belastungsgrenze eines 1/4" Abschnitts lag bei 100 Millionen Umdrehungen bei 8.500 psi.

Es wurden Überlappungsverbindungen von zwei 1/8" dicken Aluminiumplatten von 5" Länge und 2" Breite angefertigt. Unter Verwendung einer Tinius Olsen Tensile Strength Maschine, mit der man die Zugkraft messen kann, wurden die folgenden Ergebnisse erzielt:
(Quelle: http://www.technoweldfusion.de/2.html)

Klingt ja bis jetzt alles ganz gut. Aber vll hat ja hier zufällig jemand schon Erfahrungen damit gemacht.

Ich habe auch nicht vor was zu löten, wo große Zug/Scherkräfte auftreten.
Sondern denke z.B. an einen Oil-Catch-Tank oder ne Batterie-Halterung am Heckrahmen und solche Sachen.
Hab auch schon mal selbst Alu-geschweißt mit nem WIG Gerät, aber da fehlt mir noch einiges an Übung und vor allem n Schweißgerät daheim. Mein Können ist noch weit von einer ansehnlichen Naht entfernt^^
Und wenn ich hier in der Umgebung zu nem Alu-Schweißer gehe kostet das schon wieder so viel, dass sich die ganze Sache nicht lohnt. Und von dem Zeug kann man für 17€ 5 Stäbe kaufen, das dürfte schon n bisschen ausreichen.


Videos gibts auch ein paar bei Youtube:
(Aber alle nur vom Hersteller, bis auf einem Typ der sich seine Felge damit repariert)







Der Typ in dem Video macht ja gnadenlos alle mögliche Sachen mit dem Technoweld, sogar Zylinderkopf reparieren etc.
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Re: Aluminium löten

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Beitrag von Ghostangel »

Waltaire2 hat geschrieben:Hallo Kollegen,

ich möchte mir über den Winter einen Heckrahmen selbst bauen, gescheitert ist es immer am Aluschweissen.

jetzt hab ich gelesen dass man ohne Probleme auch Alu löten kann.

Habts ihr schon sowas gemacht?
http://www.th-gmbh.de/Industriebedarf/AL_75/al_75.html

Sag mir dann aber >Bescheid wo du fährst bevor ich hinter dir fahre und dir der Gelötete Heckrahmen unterm Arsch wegbricht. Die AL Lote sind nicht geignet dafür und halten auch nicht,,, entweder Mig Mag Alu schweissen oder am besten Wig schweissen... Ich betone schweissen :assshaking:

lg Waltaire
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Re: Aluminium löten

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Beitrag von Ghostangel »

Chef_Koch hat geschrieben:um das Thema mal wieder aufzugreifen... kann inzwischen jemand noch was zu dem Thema beitragen oder hat Erfahrungen gesammelt?

Bin auf ein Lötverfahren aufmerksam geworden, welches nicht dem bis jetzt hier im Thread besprochenen entspricht. Nennt sich "Technoweld".
Hierbei muss das Werkstück bzw die zu bearbeitende Stelle auf ca 380° erhitz werden, der Lötdraht darf hierbei nicht in die Flamme gehalten werden, sondern man geht mit dem kalten Lötdraht auf das heiße Werkstück und falls der Stab/Draht dann schmilzt hat man die richtige Temperatur erreicht und kann seine Schweißnaht ziehen. Aber immer ohne den Draht selbst mittels Flamme zu erhitzen.

Geistern auch paar Datenblätter dazu rum:

http://www.modellflug-freakshow.at/Zip/ ... 20Weld.pdf
Schmelzbereich 379 - 390°C
Zugfestigkeit >345 N / mm² (3450kg/cm²)
Scherfestigkeit >310 N / mm²
Härte Brinell 97
Druckfestigkeit >620 N / mm² (6200kg/cm²)
Thermische Dehnung 0.000762 mm / C° ( 25 - 105°C )
Elektrische Leitfähigkeit 24.9 % von Cu
Thermische Leitfähigkeit 24 cal. / cu. Cm. / °C / Sek
Flussmittel keine
Hier noch was von einer anderen Seite:
TECHNO-WELD ist eine Markenlegierung, die hauptsächlich aus Zink besteht, dem Aluminium, Kupfer, Mangan, Magnesium und andere Metalle zugefügt werden. Wenn das Basismaterial sehr viel Silicium enthält, kann eine schwache Verbindungsnaht sichtbar bleiben.

Es wird kein Flußmittel benötigt, denn dieses entfernt die Spurenelemente, welche die Dendritstruktur ausrichten, bevor die Verbindung fertig ist. Benutzen Sie kein Deoxidationsmittel zusammen mit diesem Produkt. Pulsations-Widerstands-Schweißen erlaubt ein kontrolliertes Erhitzen der Verbindung.

Der Verbindungstest wurde von Reynolds Aluminium für 3003-H14 und 1100-H14 Aluminium durchgeführt. T-Verbindungen wurden mit zwei 0,01" x 2 x 3" Stücken hergestellt und in einem Dauertest fünfprozentigem Salzspray ausgesetzt. Nach 500 Stunden konnte keine Verschlechterung entdeckt werden.

Der Korrosionsschutz hängt von der Umgebung ab. Bei Tests an der Eastern Seaboard, Long Island, New York, betrug die Korrosion 0,000762 mm pro Jahr. In der Nähe von Schwerindustrie betrug die Korrosion 0, 00173 mm pro Jahr.

Es wird erwartet, daß dieses Material dort Sicherheit bietet, wo Zink oder verzinkter Stahl in der Vergangenheit erfolgreich benutzt wurden.

Es wurden mehrere Sockelverbindungen hergestellt, um Rohrbiegungen, die in der Praxis bei 3/8" Durchschnitt und 0,89 mm Wand-Aluminiumröhren benutzt werden. Sie hatten eine nominale 1/4" Verbindungslänge. Sie waren 720 Stunden lang bei 65,5 °C in einem kontrollierten Feuchtigkeitsraum (100 % relative Feuchtigkeit) eingeschlossen und zeigten keine sichtbaren Korrosionserscheinungen.

Die Belastungsgrenze eines 1/4" Abschnitts lag bei 100 Millionen Umdrehungen bei 8.500 psi.

Es wurden Überlappungsverbindungen von zwei 1/8" dicken Aluminiumplatten von 5" Länge und 2" Breite angefertigt. Unter Verwendung einer Tinius Olsen Tensile Strength Maschine, mit der man die Zugkraft messen kann, wurden die folgenden Ergebnisse erzielt:
(Quelle: http://www.technoweldfusion.de/2.html)

Klingt ja bis jetzt alles ganz gut. Aber vll hat ja hier zufällig jemand schon Erfahrungen damit gemacht.

Ich habe auch nicht vor was zu löten, wo große Zug/Scherkräfte auftreten.
Sondern denke z.B. an einen Oil-Catch-Tank oder ne Batterie-Halterung am Heckrahmen und solche Sachen.
Hab auch schon mal selbst Alu-geschweißt mit nem WIG Gerät, aber da fehlt mir noch einiges an Übung und vor allem n Schweißgerät daheim. Mein Können ist noch weit von einer ansehnlichen Naht entfernt^^
Und wenn ich hier in der Umgebung zu nem Alu-Schweißer gehe kostet das schon wieder so viel, dass sich die ganze Sache nicht lohnt. Und von dem Zeug kann man für 17€ 5 Stäbe kaufen, das dürfte schon n bisschen ausreichen.


Videos gibts auch ein paar bei Youtube:
(Aber alle nur vom Hersteller, bis auf einem Typ der sich seine Felge damit repariert)







Der Typ in dem Video macht ja gnadenlos alle mögliche Sachen mit dem Technoweld, sogar Zylinderkopf reparieren etc.


Das hält nicht,,,,, nennt sich auch AL 200 und AL 400 ..... Es sind Alu Lote wo die Oxid Schicht aufgerissen werden muss. Durch die geringe Arbeitstemperatur geht das Lot nur eine geringe Verbindung mit dem werkstück ein,,, deswegen wird in dem Video auch ein dünnes Alublech genommen...

P.s für die Antworten,, Ich vertreibe beruflich solch Material ,, Mig Mag ... wig etc...

Finger weg davon :banging:

Nur WIG schweissen......
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Re: Aluminium löten

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Beitrag von Chef_Koch »

so habs jetzt trotzdem mal ausprobiert:

Man muss halt bei beiden Teilen erst einzeln Technoweld auftragen.
(Alu-Teil komplett, am besten nicht an der Verbindungsstelle auf 380° erhitzten, dann immer mal mit der Flamme weg und mit dem Technoweld stab schauen ob er schon schmilzt, nie direkt in die Flamme halten.)
Das flüssige Technoweld dann mit der Edelstahlnadel "durchkratzen".
Damit durchdringt man dann die Oxidschicht.
Laut Anleitung löst dann das Mangan im Technoweld die Oxidschicht weiter auf. Außerdem wird durch irgendetwas anderes im Technoweld an der Stelle das Gefüge vom Alu verändert und so die Schmelztemperatur auf die vom Technoweld herabgesetzt.
Beim zusammenfügen der beiden Teile schmilzt so also das Alu an der Verbindungsstelle und verbindet die beiden Bleche.

Habe bis jetzt alle "Versuche" mit 2mm Alu-Blech gemacht.

Man braucht natürlich ein bisschen Übung, mit der Zeit klappts schon besser und sieht dann auch besser aus.

Das hier waren meine ersten! Versuche:

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Soll ein Oil-Catch Tank sein und das andere wird noch ne Batterie und Elektronikhalterung.

Wenn man mal n Testteil einspannt und draufhämmert etc biegt sich da auch eher das Alu, als das die Naht reisst.
Lässt sich dann auch wie ganz normaler Alu bearbeiten.
Also lässt sich genauso "schwer" wie das Alu feilen.

Dauert aber natürlich bei dem großen Vierkantrohr schone ein bisschen, bis man das auf 380° bekommen hat.


Also nach den paar Teilen die ich bis jetzt gemacht habe, würde ich es wieder verwenden.
Zumindest eben für so Teile wo eh keine großen Kräfte auftreten.
Einen Heckrahmen würde ich mir damit nicht unbedingt zusammenschweißen.
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Re: Aluminium löten

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Beitrag von scm »

Schön geworden!
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Re: Aluminium löten

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Beitrag von Walnussbaer »

Absolut! Bei so einer Anwendung würde ich mir da auch keine Gedanken machen. Könnte man wohl allerdings genausogut kleben mit JB-Weld o.ä.
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Beitrag von Ole27 »

Sofatester hat geschrieben: ...

Und das alles, wo es kleine Minimal Heckrahmen für unter 100€ und große, aufwändig gemachte neue Heckrahmen für 280-290€ neu in 1A Qualität fertig zu kaufen gibt.

...
ich weiß sehr alter thread, aber wo genau findet man zubehörheckrahmen unter 100€? Genau sowas bräuchte ich mal. finde immer nur die Motoholders für 290€, Bin nämlich am überlegen einen Heckrahmen für meine PC37 selber zu bauen.


gruß
SUZUKI Gladius Trophy #27
http://www.fb.com/olebismark
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