Ihr habt ja so Recht!
In meinem Fall: zum Lernen ist es nie zu spät...soll heissen, ich fahr seit 2008 Renntrainings und bin eher ein mittelschneller Fahrer (geschuldet dem Alter, oder besser gesagt, der Fitness und der Risikobereitschaft u.a.).
Ich bin in Osche mit der Mille 1:45 gefahren und bin mit der R1 (40 PS mehr) grad mal 'ne armselige Sekunde schneller...alles selbst beigebracht/abgeschaut und mittelmäßig umgesetzt
Im Laufe der Jahre bin ich mal einen Turn hinter Jürgen Fuchs und einem geführten Teilnehmer her und dachte da schon, interessante/saubere Linie, die was bringt. Aber es war halt nur ein Turn und man merkt sich nur einen kleinen Teil des Erlebten.
Später hat sich ein befreundeter Rennfahrer (Fritz Spenner) immer wieder mal vor oder hinter uns gesetzt, aber ich hab diese Chance nicht ernsthaft genug genutzt.
Vor zwei Wochen bin ich dann mit einem neuen Kollegen beim Festival Italia aus Versehen für einen Tag in einer Instruktions-Gruppe gelandet und dachte erst, das wird bestimmt öde...
Er ist Wiedereinsteiger nach 20 Jahren und ich hatte mich in seine Gruppe eingebucht, obwohl ich schneller kann.
Doch ich hatte Glück und bin mit nur einem weiteren "Schüler" bei einem schnellen Instruktor (Luca Hansen) gelandet.
Der Gute könnte mein Sohn sein, dachte ich, aber schaun wir mal...so fuhren wir den ganzen Tag, egal bei welchen Tempo, Ideal-Linie...oder knapp daneben
Am nächsten Tag hab ich dann versucht, das Gelernte alleine umzusetzen, was natürlich nicht immer, aber immer besser klappte, auf jeden Fall war Alles was ich machte, besser als meine vorherige "Linie".
Ich fuhr kräfteschonender/effektiver und hatte am Ende ca. 2-3 Sekunden bei gleichzeitig entspannterer Fahrt gefunden. Zusätzlich gehe ich gefühlt weniger Risiko ein und nutze die Strecke besser aus.
Wie sagte Luca:"Ihr zahlt für die gesamte Strecke, dann benutzt sie auch..."
Mein Fazit: Es bringt viel, sich trainieren zu lassen. Alleine festigt man nur zu oft auch Fehler oder suboptimales Verhalten. Ein Trainer/Instruktor, der Dich analysiert ist effektiver, als Du alleine.
Ich Depp hätte es wissen müssen und schon viel früher machen sollen, aber den gleichen Fehler hab ich (damals mangels Lehrern) schon beim Snowboarden gemacht.
Als wir Ende der 80er damit anfingen, gab es keine Schulen...also selber mit Kollegen beigebracht...und nach 2 Wochen (mit viel Schmerz) konnte man es halbwegs. Über die Jahre wurde man dann besser. Später in den 90ern hab ich dann gesehen, wie einfach es Leute mit guten Lehrern lernten und die brauchten dafür grade mal ne Woche (mit weniger Schmerz).
Ich werde mit meinen 50 Lenzen also auch in Zukunft hin und wieder Instruktion buchen...das nächste Mal in Most...mit Sicherheit kann ich da auch noch einiges besser machen.