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Gabel oder Dämpfer?

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Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von track-runner »

servus alle zusammen,
ich habe letztens mit einem Kollegen eine diskussion gehabt über dämpfer oder gabeln.(wie bei manchen BMWmotorrädern)
bild:
Bild

er war fest der überzeugung dass dämpfer besser wären als gabeln weil sie beim bremsen weniger eingehen würden usw.... ich hab gegenargumentiert dass es nicht besser sein kann sonst hätt ja schon jeder sowas im rennsport...kann es aber nicht rechtfertigen.
also wende ich mich an dei r4f gemeinschaft da müsst doch einer dabei sein der das weis.
LG
Pascal
=)
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von techam »

Also erstmal: Das Bild von der Yamaha ist ein Fake und ich wüsste nicht, wie das mit einer festen Steckachse funktionieren sollte.
Soll wohl an dieses System angelehnt sein:
Bild

Dazu: Zu schwer und mit den ganzen Umlenkungen wird die Lenkung nicht sehr präzise sein oder gar gutes Feedback liefern.

Aber ich denke mal es ist eher soein System gemeint:
Bild

Dazu würde ich ebenfalls behaupten, dass Präzision und Feedback der Lenkung unter der Umlenkung leiden, zudem ist die bewegte Masse beim Einfedern sehr hoch, wodurch das System sehr Träge wird. Wenn man bedenkt, dass man UpSideDown-Gabeln unter Anderem genau wegen dieser Trägheitsvorteile verbaut, dann sollte man sich ausmalen können, wie träge soetwas ist. Für den Rennsport also eher ungeeignet, für den Straßenfahrer mit Sicherheit comfortabler abstimmbar als eine Gabel.
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von Donar »

Hallo,
also prinzipiell ist eine Telegabel (oder Up-side-down) sehr ausgereift, praktisch und für die Hersteller vor allem billig.
Eine Radführung wie bei BMW mit Tele- oder Duolever ist deutlich teurer.

Auch benötigt sie mehr Bauraum. Dies ist speziell bei Sportmaschinen unerwünscht, weil der Radstand länger wird.
Solche Science Fiction Lösungen wie Achsschenkellenkung sind nochmal deutlich teurer und aufwendiger.

Vorteil der BMW-Lösungen ist jedoch der, dass das Vorderrad beim Bremsen nach vorn schwenkt, sich somit der Radstand verlängert und das Fahrzeug sehr stabil beim Bremsen ist. Auch hat man eine geringere Stoppie-Neigung und kann also härter Bremsen.

Ich empfehle, einfach mal ´ne BMW probezufahren und eine starke Bremsung durchzuführen. Dann merkt man den Unterschied. 8)

Wenn du dich eingehender damit beschäftigen willst, wofür mir hier der Platz fehlt, empfehle ich Fachliteratur (Stoffregen, Cossalter, ...)

Hoffe etwas geholfen zu haben. :D

Grüßle
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von lonzo »

Man unterscheide:
Tele(skop)gabel, egal ob normal rum oder up-side-down
Schwinge vorne mit Radnabenlenkung (Tesi oder GTS1000)
Telelever (R1200GS und so weiter)
Hossack-Prinzip (K1300 etc)

Ausgehend von der Startfrage stell ich mal Telegabel gegen alle anderen Lösungen:
Vorteil Gabel: leicht!!!, gutes Gefühl fürs Vorderrad (und somit den Reifen), weniger Bauteile, erhebliche Erfahrungswerte (Kontruktion/Abstimmung) vorhanden, bekanntes Design (darf man nicht unterschätzen - GTS1000 ist ziemlich sicher am Design gescheitert)
Nachteil Gabel: Fz. taucht ein beim Bremsen, Radstandverkürzung, durch die dynamische Radlastverteilung (alles nach vorne) wird Federweg verbraucht - bei dann folgenden Fahrbahnunebenheiten knallt es... das ist allerdings eher ein Problem auf der Landstrasse als auf der Rennstrecke, dort ist mit Schlaglöchern (naja, meistens) nicht zu rechnen.
Im Rennsport fällt die Entscheidung für die Gabel, das geringe Gewicht und ganz besonders das Feedback kann keines der anderen Systeme bieten.
Es kommt also hauptsächlich auf den Einsatzzweck an.
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von Clockwork »

Muss ich Lonzo (leider :mrgreen: :wink: ) recht geben.

K1200S/K1300S wunderschöne Motorräder, mit denen schon auf fast perverse Art und Weise einiges geht wenn man erstmal warm damit geworden ist.
Wenn man allerdings von einer guten USD-Gabel kommt oder noch besser von einer prefekt Überarbeiteten, welche aus einer so hart wie nötigen Feder, einen so groß wie nötigem Luftpolster und der korrekten Ölvisko ein pornografisches Ansprech und Arbeitsverhalten bietet und dir für jeden Staubfussel auf dem Asphalt eine Doktorarbeit ausfertig um sie dir als Feedback einzugeben... dann, ja dann...
... fährste mit Duolever erstmal ins Feld.
Die Front fühlt sich dabei wie Sex mit einer 120Kg Frau auf einem Wasserbett an.

Kein Problem, war nur eine Vorführmaschine und Straße zu Feld trennte zum Glück kein Graben... was die andere Sache anbelangt... naja.... was soll ich sagen... Flatratepartys sind scheisse!

In der letzten Bike aus UK stand bisschen was dazu drin, dort hat jemand versucht eine Eigenbaumaschine mit Dämpfern auch für den Track gangbar zu machen... Zeitschrift liegt leider auf nem anderen Kontinet. Aber wer die zufällig hat, durchlesen lohnt sich. Gelobt wurde die unerwartet gute Fahrbarkeit.
Unkommentiert lasse ich die Bilder, die um den Artikel drumherum abgedruckt sind... Bilder sagen manchmal mehr als 100.000 Worte, sprach der Affe zum Schleifstein. ;)
Verurteilt meine blumige Ausdrucksweise nicht, nehmt sie als Maßstab
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von jkracing »

die Technologie der Achsschenkellenkung ist schon in den 80er Jahren in der 500erWM auf Werkniveau gefahren und weiterentwickelt worden (ELF-Honda, u.a. mit Ron Haslam), ich meine er damit sogar 1-3x nen 4. Platz geholt, das Hauptproblem war immer das Feedback vom VR, die Aufhängung schluckt einfach alles und der Fahrer spürt nix, daher schwierig am Limit zu fahren. Letztlich ist das Ganze in der großen Honda-Schublade verschwunden. Ich könnte mir allerdings vorstellen daß man da mit den heutigen Möglichkeiten von Datarecording und Fahrwerkselektronik einen deutlichen Schritt weiterkommen würde, und wer weis schon was Honda im stillen Kämmerchen so alles treibt
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von track-runner »

techam hat geschrieben:Also erstmal: Das Bild von der Yamaha ist ein Fake und ich wüsste nicht, wie das mit einer festen Steckachse funktionieren sollte.
Soll wohl an dieses System angelehnt sein:
Bild

Dazu: Zu schwer und mit den ganzen Umlenkungen wird die Lenkung nicht sehr präzise sein oder gar gutes Feedback liefern.

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Dazu würde ich ebenfalls behaupten, dass Präzision und Feedback der Lenkung unter der Umlenkung leiden, zudem ist die bewegte Masse beim Einfedern sehr hoch, wodurch das System sehr Träge wird. Wenn man bedenkt, dass man UpSideDown-Gabeln unter Anderem genau wegen dieser Trägheitsvorteile verbaut, dann sollte man sich ausmalen können, wie träge soetwas ist. Für den Rennsport also eher ungeeignet, für den Straßenfahrer mit Sicherheit comfortabler abstimmbar als eine Gabel.
danke glaub ich auch und ich weis auch dass die r1 keinen dämpfer hat habe nur nach iergendeinem bild gesucht falls jemand mich nicht versteht :wink:
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von track-runner »

danke für die Antworten
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von Black »

Ein Vorteil der Telegabel beim sportlichen fahren ist doch auch, dass beim Anbremsen auf eine Kurve die eingetauchte Gabel steiler steht und sich somit das Motorrad leichter einlenken lässt und somit dem Aufstellmoment des Reifens etwas entgegenwirkt.
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Re: Gabel oder Dämpfer?

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Beitrag von Donar »

Clockwork hat geschrieben:Muss ich Lonzo (leider :mrgreen: :wink: ) recht geben.

K1200S/K1300S wunderschöne Motorräder, mit denen schon auf fast perverse Art und Weise einiges geht wenn man erstmal warm damit geworden ist.
Wenn man allerdings von einer guten USD-Gabel kommt oder noch besser von einer prefekt Überarbeiteten, welche aus einer so hart wie nötigen Feder, einen so groß wie nötigem Luftpolster und der korrekten Ölvisko ein pornografisches Ansprech und Arbeitsverhalten bietet und dir für jeden Staubfussel auf dem Asphalt eine Doktorarbeit ausfertig um sie dir als Feedback einzugeben... dann, ja dann...
... fährste mit Duolever erstmal ins Feld.
Die Front fühlt sich dabei wie Sex mit einer 120Kg Frau auf einem Wasserbett an.

Kein Problem, war nur eine Vorführmaschine und Straße zu Feld trennte zum Glück kein Graben... was die andere Sache anbelangt... naja.... was soll ich sagen... Flatratepartys sind scheisse!

In der letzten Bike aus UK stand bisschen was dazu drin, dort hat jemand versucht eine Eigenbaumaschine mit Dämpfern auch für den Track gangbar zu machen... Zeitschrift liegt leider auf nem anderen Kontinet. Aber wer die zufällig hat, durchlesen lohnt sich. Gelobt wurde die unerwartet gute Fahrbarkeit.
Unkommentiert lasse ich die Bilder, die um den Artikel drumherum abgedruckt sind... Bilder sagen manchmal mehr als 100.000 Worte, sprach der Affe zum Schleifstein. ;)

So schlimm wie hier beschrieben ist es mittlerweile auch nicht mehr. Auch ein Duolever liefert ein gar nicht so schlechtes Feedback. Anfangs wars allerdings in etwa so. Aber an eine Telegabel kommt er halt auch heut noch nicht ran.
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