Leider waren die Wetterprognosen nicht pannoniaringtypisch, für Freitag sollte sich die angesagte hohe Regenwahrscheinlichkeit auch bestätigen.

Das Fahrerlager war am Donnerstag bereist gut gefüllt, kein Wunder die IOM-Rennserie ist die bedeutendste Amateurrennserie in Österreich und Heinz Graf für seine perfekten Veranstaltungen bekannt.
Fahren in 3 Gruppen + IOM, da ist ausreichend Zeit seine Gruppe zu finden. Lt. Zeitplan würde die neue Gruppenteineilung ab Mittag mit den gefahrenen Zeiten des Vormittags erfolgen. So galt es sich mit einer sauberen gezeiteten Runde in 2 Turns am Vormittag zu zeigen.
Für mich war Turn 1 mit dem abgeschlufften Metzeler Regenrad hinten keine Freude, der Pneu war offenbar durch den vom Vorbesitzer praktizierten Betrieb bei abgetrockneter Strecke zu sehr traktiert worden und mein Popometer ist wohl zu sensibel. Egal, vielen anderen „Besessenen“ ging es nicht besser, die Zeit war fürs Mittelfeld gut.
Im Tagesverlauf ließ der Regen nach und die Zeiten purzelten. Durch einen glücklichen Umstand schaffte ich es noch in der Qualizeit eine gute Runde bei fast trockener Strecke hinzulegen und konnte mich so für das 1. Rennen (Gentlemen limited) auf einen sensationellen 3. Startplatz stellen! Neben dem Verbleib in Gruppe A noch ein Platz in der 1. Startreihe – Saisonziel erreicht!

Meiner Suzi war das wohl alles zu viel und kurz vor dem Vorstart ging das Luder bei Standdrehzahl plötzlich aus. Mein Traum von einem passablen Start in die Rennsaison platzte leider.
Die Familienehre wurde dann einmal mehr von meinem Filius gerettet: Von Startplatz 5 aus gelang ihm ein lupenreiner Start-Ziel-Sieg in der Young Men limited Klasse. Mit seiner 2:04,1 war auch der Startplatz für das LS-Rennen am Samstag sicher, das Freitagabendprogramm konnte kommen.

Mit der legendären GH-Moto Bar, diesmal sogar zeitweise mit Livemusik von der Stromgitarre aufgewertet, kam der gesellige Veranstaltungsteil nicht zu kurz. Ein gelungener Abend mit viel Spaß war eine bestmögliche Ablenkung von dem Alltagsgrau.http://www.racing4fun.de/posting.php?mode=smilies&f=3#
Wir haben die Saison in der Variante „B“ gebucht, also Freitag und Sonntag den kompletten Renntag, Samstag nur die LS. Da bleibt am Samstagmorgen genügend Zeit auszuschlafen und das Mopped gründlich für die LS zu checken. Der Regen war zwischenzeitlich auch ganz verschwunden, die wenigen bedrohlich dunklen Wolken hatten ein Einsehen und entleerten sich anderswo.
Als Zuschauer bei den Qualis der IOM 600 und 1000 nutzen wir die fahrfreie Zeit am Nachmittag. Die Jungs lassen es ordentlich krachen, das Niveau ist beachtlich und wenn am Ende in der 1000er Klasse 7 (!) Fahrer innerhalb einer Sekunde bei 1:57er Rundenzeiten liegen, darf man sich auf ein spannendes Rennen am Sonntag freuen.
Unsere Qualizeit mit Jonas als Teamguide war für den 25. Startplatz in der LS gut, dies sollte eine ausreichende Ausgangsbasis sein, zumal mein Sohn als Blitzstarter bekannt ist. 2,5 Stunden Renndistanz sind auch mit 2 Wechseln packbar, die Suzis gehen sparsam mit dem kostbaren Saft um, damit sollten wir nicht ganz durchgereicht werden.
Entgegen der bisherigen LS-Teilnahmen hatten wir diesmal das beste Betreuerteam zur Seite: 3 rennstreckenerfahrene Helfer, die uns beim Transponderwechsel, beim Transfer vom Fahrerlager zur Boxengasse und während des Rennens perfekt unterstützen!

Das Rennen selbst war von einer Safetycarphase am Anfang geprägt, als sich 3 Starter in der Hauskurve nicht einig waren. Die Rundenzeiten der Spitze waren anfangs phänomenal, angeführt von Roland Resch, der die LS offenbar als long run nutzte. Man musste schon unter 2:00 fahren, um ganz vorne mitspielen zu dürfen. Immerhin spülten uns die 04er und 05er Zeiten des Sohnemanns in Verbindung mit einer Turndauer von über 48 Min. auf den 11. Gesamtrang vor. Diesen Platz konnte ich zwar nicht ganz halten, aber mit einem Ausdauerstint von über 1 Stunde und Zeiten von 2:06 bis 2:10 reichte es wenigstens den 13. Rang zu halten. Nach dem 2. Wechsel galt es gegen das befreundete Innviertler Team Widerstand zu leisten. Mit „beschaulichen 2:07“ war das offenbar nicht möglich wie sich schnell zeigte und Jonas musste ein paar Kohlen nachlegen. Obwohl der SC2 am Hinterrad mit dem schon zu warmen Asphalt kämpfte und mit deutlichem Schlupf kurzzeitig den Dienst quittieren wollte, waren immer noch 05er und 06er Zeiten drin. Auch die Spitzenteams konnten mit abbauenden Reifen nicht mehr den enormen Anfangsspeed gehen und der Bua reduzierte stetig den Abstand zu dem nächsten Platz. In der letzten Runde fixierte er sogar mit einem beherzten Überholmanöver das für uns tolle Ergebnis: Platz 7 in der Openklasse und der 12. Gesamtrang mit zwei 750ern mit Serienmotoren.

Auch der Sonntag sollte zu einem erfolgreichen Tag werden. Gemeinsam mit den Ducatisten werden auch 2014 die SBK-Rennen bei GH-Moto ausgetragen, das ergibt ein prima Starterfeld mit unterhaltsamen Kämpfen um die Rangordnung.
In der Startaufstellung hatte der Familienjüngling Platz 3 (P1 SBK) eingenommen, für mich schaute immerhin Platz 10 (P5 SBK) heraus. Ich entschied mich mit einem mittelmäßigen Start zunächst mehr Fahrer von hinten genau zu beobachten, konnte aber noch gut erkennen, dass ein Familienmitglied schon wieder als Führender in die 1. Kurve einbog. Diesmal konnte er den 1. Gesamtplatz nicht halten, es gibt wirklich schnelle Italoreiter, allen voran eine Nackte Ducati, die tatsächlich vor alle verschalten Modelle ins Ziel getrieben wurde.
Innerhalb der 750er-Wertung stellte sich ganz vorne bald Langeweile ein, die Schnellsten aus Bologna waren von Jonas an diesem Tag nicht zu halten und nach hinten war viel Luft. Für mich war das Rennen wesentlich unterhaltsamer. 5 Runden konnte ich die Versuche beobachten wie 2 Suzies eine Ducati schlachten wollten, aber nicht so recht endgültig vorbei kommen sollten. Auch mir leistete ein roter Renner erbitterten Widerstand, nach dem Überholvorgang zeigte er sich noch insgesamt 3 Runden später neben mir auf der Zielgeraden – die Dinger laufen echt gut. Um den 750er Kollegen etwas Mut zum Angriff auf die Duc zu machen, wollte ich ihnen vor der „Hauskurve“ einen sauberen Überholvorgang demonstrieren. Dieser gelang nur zu 50%, bis ich erfolgreich in den Leergang steppte - und wieder als Vierter dieser kleinen Rangelgruppe herausbeschleunigen durfte. Eine Runde später konnte ich dann aber alles klar machen und schnappte mir den 2. Rang der SBKs. „Bua und Voda“ ganz vorne in einem Einzelrennen hatten wir noch nie, war wunderbar!
Vielleicht auch das letzte Mal in dieser Konstellation, da für Jonas die 750er Rennen zu trübselig werden - die 1000er Gixxer wartet schon auf die finale Instandsetzung in der Garage.
Egal welches Mopped wir über die Strecken treiben werden, unser Veranstalter heißt GH-Moto! Gerade an diesem Wochenende ist wieder aufgefallen, wie sorgfältig und durchdacht die Organisation beim Heinz ist. Er hat stets alle Rennen voll im Griff, das zeigt sich besonders bei der Langstrecke: Es gibt keine Raser in der Boxengasse, wer auf der Fahrspur steht wird freundlich, aber bestimmt zum Verlassen dieses Gefahrenbereichs angesprochen (und leistet auch Folge!). Gelb-Überholmanöver werden unabhängig vom Gesamtplatz oder Namen entsprechend den Regeln geahndet, so gibt es keine Bevorteilungen und jeder weiß woran er ist. Rennleiter Helli und seine Entscheidungen sind unstrittig anerkannt, dadurch halten sich unschöne Diskussionen posthum absolut in Grenzen.
Fahrtzeit ist immer ausreichend vorhanden, am Sonntag vor den Rennen sogar i. d. Regel 2 Stunden freies Fahren. Mit Schaffung der IOM haben die ganz flinken Jungs ihre eigene Spielwiese und nicht ganz so schnelle Fahrer leichter die Chance sich für die Rennen zu qualifizieren. Damit ist GH-Moto nicht nur ein VA für superschnelle Racer.
Seit 2013 können sogar die Rundenzeiten live über Internet abgefragt werden, so hat jeder seinen eigenen Zeitenmonitor auf dem Smartphone oder Laptop (Internetzugang vorausgesetzt, der inzwischen ja bei fast allen Rennstrecken vorhanden ist).
Und was das Wichtigste ist: Das Wohl der Fahrer steht an oberster Stelle! Wenn es keine Verletzten gibt, ist Heinz vollumfänglich zufrieden, ein vollgefülltes Fahrerfeld ist sicher erwünscht aber zweitrangig, ein überfülltes Teilnehmerfeld gibt es nicht!
An diesem Wochenende gab es bis Sonntag 14:30 Uhr keine Stürze mit Rettungswageneinsatz! Es ist mir klar, dass der VA nur zum Teil für das Verhalten der Teilnehmer verantwortlich gemacht werden kann, aber er gibt die Linie vor.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Termin, Most wartet von 16. Mai an auf uns!