Samstag:
Dem Plan folgend fuhr ich mit Prinzessin und Tom auf einen gemeinsamen Frühstücksturn raus um ein wenig zu studieren ... man kann auch abgucken sagen. Da ich aber hinter Tom und nicht direkt hinter Prinzessin fuhr brachte das nur bedingt etwas.
Um das dann folgende freie Fahren nicht ganz ungenutzt verstreichen zu lassen nahm ich Mari's Angebot an die Hyosung-Cup-Maschine mal zu probieren. Eine gute Idee spiele ich doch mit dem Gedanken mich um einen Gaststart zu bewerben. Mari war im ersten ZT auf eine 2:35,1 gekommen und nicht wirklich glücklich mit diesem Mopped auf dieser Strecke. Die erste Runde zum Warmfahren der Pilot Power und dann mal sehen wie's geht. Hoppla, den Vortrieb den der 650ccm-Motor entwickelt hält sich wirklich in überschaubaren Grenzen, angesichts der 209kg Leergewicht auch kein Wunder. Auf jeder Geraden pfeift ein jeder mit gefühlten 100km/h Überschuß an mir vorbei. Also ganz runde Linie, spät bremsen und viel Schwung mitnehmen. So ähnlich muß sich so ein Falsch-Takter fahren. Über 2:39 und 2:37 arbeite ich mich voran und es macht langsam Spaß. Vor allem in den Anbremszonen. Da relativ viele aus der langsamen Gruppe draußen sind habe ich was zu spielen. In der MA-Gedächtnis-Kurve außen herum an einer Duc999 vorbei, vor der Bergaufschikane eine ZX7R ausbremsen
... luschtig das. Ich fahre eine 2:35,7 und überlege gerade ob das mit dem recht alten VR noch schneller geht da spuckt und ruckt es und ich drohe mangels Sprit am tiefsten Punkt der Stelle auszurollen. Mit etwas Geschaukel rette ich mich den Berg hoch in die Boxengasse. Horst war wohl ziemlich geizig beim Tanken.
Resumee dieses Ausflugs: Das Teil ist ziemlich schwer und daher beim Einlenken schwerfällig. Leistung fehlt ohne Ende, aber das ist im Cup ja bei gleichen Waffen egal. Sehr irritierend finde ich die Pendelneigung über die Längsachse. Der Rahmen scheint aus einer asiatischen Kautschuk-Art gefertigt zu sein. Aber man gewöhnt sich dran. Auf einer winkeligen Strecke gegen andere Cuppies macht das bestimmt Spaß.
Vorm Mittag dann nochmal mit der K5 raus. Aber nach zwei Runden breche ich das ab da der VR einfach schon zu schlecht ist. Also kompletter Reifenwechsel. Man ist ja nicht geizig und so gönnte ich mir einen neuen Satz Bridgestone Slicks in Medium und Medium-Hart.
Damit sollte ich für das zweite ZT und das GP1-Rennen (12 Runden) bestens ausgestattet sein. Neue Bremsbeläge gab es auch noch und 5l Sprit. Erfahrungsgemäß bringen mir neue Reifen 1s und Potential bei mir war ja auch noch da. Ziel also eine niedrige 16er um in die Top-20 zu kommen.
Und los. In der In-Lap zügig und für freie Fahrt sorgen. Extra viel Schwung auf S/Z und die Uhr läuft:
2:17,7 - Konzentration ist da
2:17,5 - da ist die 1s der neuen Reifen, meine Fresse haben die Grip
2:16,6 - da geht noch was
2:17,7 - mit 2x überholen
2:16,7 - Mist, steht da einer in der Bergauf-Schikane im Weg
2:17,2 - mit 2x überholen und verbremst vor Bergauf-Schikane
Ok, das geht doch. Startplatz 19, wobei von Platz 10 bis 25 15er und 16er gefahren werden. Ein sehr enges Feld verspricht viel Spaß im Rennen.
Um die Reifen zu schonen ließ ich das freie Fahren aus und bereitete die Gixxe auf das GP1-Rennen vor. 12 Runden sind in Brünn schon eine gute Distanz mit kleineren Ansprüchen an die Fitness. Start war für 17:40h angesetzt und und kurz vor Schließen der Boxengasse fuhren Horst und ich in die Startaufstellung. Schnell war der Platz gefunden und David gibt den Start frei. Ich komme für meine Verhältnisse extrem gut weg und kann das leichte Wheelie gut kontrollieren. Die Reihe vor mir schnupfte ich wohl komplett, aber bei Ankunft in der ersten Rechts kann man das nicht mehr so genau sagen. Ich bin auf jeden Fall arg optimistisch was denn Bremspunkt angeht (das Problem wenn man keine Warmup-Lap mit Vorstart hat) und drohe den von außen kommenden eine Torpedierung an. Also lieber mal eingelenkt und so auf mittlerer Linie rein ins Vergnügen. Auf die Gegengerade raus habe ich etwas Luft und die Gruppe vor mir schon so 20m Vorsprung. Dieser vergrößert sich im Lauf der ersten Runde auch bis runter zur VR-Rutscher-Gedächtnis-Kurve (Zitat Hajo). Beim Anbremsen selbiger gehen innen 2 Mann durch und zeigen mir meinen offensichtlich ungeeigneten Bremspunkt. Ende S/Z das gleiche Spiel, wieder 2 Mann. Als sich dann vor der Doppelrechts ins Omega noch einer durchbremst plagen mich bereits größere Selbstzweifel, war ich doch der Meinung meiner Bremsperformance deutlich verbessert zu haben. Diese Verbesserung schien sich aber im Bereich von "grottenschlecht" zu "ziemlich schlecht" zu bewegen wie mir Pillemann Nr. 6 vor der zweiten Rechts im Omega unmißverständlich klar macht ...
HALLO 
... 6 Plätze in einer Runde verloren, ich schlug mir im Geiste heftig gegen den Helm um mich zu wecken.
Wieder auf S/Z angekommen war ich somit letzter einer 7er-Gruppe und mein Laptimer zeigte mir warum ich wie eine Wanderschikane behandelt wurde: 2:20,037
In der Gruppe entwickelten sich in den folgenden Runden lustige Kämpfe die allerdings den Zeiten nicht wirklich zu gute kamen. Über 2:18 und 2:17 überholte ich wieder zwei Mann um mir dann bei konstant 16er wieder einen Weg am Vordermann vorbei suchen zu müssen. Aber stattdessen bekam ich die nächste Lehrstunde. In der ersten Rechts nach S/Z taucht eine R1 außen neben mir auf und fährt an mir vorbei.
Ich glaube zunächst an eine Überrundung bzw. an einen Fahrer aus der Spitzengruppe der kurzfristig zurückgefallen ist, aber nachdem ich ihn nach der folgenden Gerade sofort wieder ausbremsen kann war dem wohl eher nicht so. Während ich noch dieses Erlebnis zu verarbeiten suchte verbremse ich mich vor der S/Z-Schikane etwas und die R1 zog wieder vorbei. Na gut, soll er mir einen Weg vorbei an der K6 zeigen. Die 5er-Gruppe davor zog sichtbar davon und die Zeit wurde knapp, nur noch 4 Runden. Aber dieser K6-Treiber war sehr "schwierig" unterwegs. Spitz in die Kurven rein und weite Linie am Ausgang. Sah immer ein bißchen nach Abflug aus. So verbrachten wir noch 2 Runden damit bis die R1 ein erfolgreiches Bremsmanöver vor der VR-Rutscher-Gedächtnis-Kurve gelingt. Meinen Versuch vor der Bergauf-Schikane vereitelt er erfolgreich, aber ich bin den Berg rauf dicht genug dran um was zu versuchen. Aber der Pillemann zieht beim Bremsen zur Mitte und ich ziehe stattdessen nach Außen und auch vorbei, nur auf der schlechteren Linie. Aber es folgt ja eine Rechts und ich drücke beim Beschleunigen stark nach links um ihn zu blocken. Das gelingt und ich bleibe auf S/Z raus vorn.
Jetzt aber schnell die Flucht nach vorn um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen. Die folgende Runden sind eine 15,6 und eine 16,0 die mich wieder ans Heck der R1 bringen aber es reicht nicht mehr. Abstand zur K6 allerdings knapp 4,6s, er hatte wohl nix mehr entgegenzusetzen. So blieb der 19. Platz. Bis Platz 12 wurde nicht schneller gefahren aber mit so schlechten Runden am Anfang und wenig Konsequenz beim Überholen geht halt nicht mehr. Die Zeiten am Ende stimmten aber und langweilig war das Rennen definitiv nicht. Unglaublich wie eng es in dieser Klasse zugeht.
Um optimale Bedingungen für den PowerCup zu schaffen gönnte ich mir dann noch einen weiteren neuen Satz der geilen Bridgestones und ließ diese gleich montieren. Man gönnt sich ja sonst nix und schließlich hatte ich noch immer einen Auftrag
Danach ab unter die Dusche und den Tag beim Grillen und ein paar wenigen Koreen ausklingen lassen. Die Welt ist schön ...
... tbc ...
