Naja, der Helm den ich diese Saison auf slovakischem Asphalt mit Kratzern verziert habe ist nach einem Jahr auch schon sehr weit geworden (Shoei XR1100).
Erst wenn man dann den exakt gleichen Helm wieder bestellt und abwechselnd aufsetzt merkt man wie sehr sich die Geschichte da drinnen setzt.
Der 1 Jahr alte sitzt perfekt oder schon fast etwas locker, der neue verursachte bei den ersten Ausfahrten noch leichte Kopfschmerzen.
Ich halte das "nach 2 Jahren wechseln" aber noch immer für reine Absicherung der Hersteller bezüglich Produkthaftung und ankurbelung der Verkäufe.
Bezüglich Lackierung sind die billigen Polycarbonat Helme gefährlich, die werden spröde von gewissen Lösungsmitteln.
GFK oder CFK wird mit 2K Harz (Polyester oder Epoxidharz) hergestellt. Das Zeug ist nach dem aushärten chemisch beständig. Daraus kann man sogar Benzintanks bauen.
Solang man nicht unbedingt Nitroverdünnung ins innere vom Helm kippt würd ich mir da wenig Sorgen um den Helm machen.
Meinen Shoei werd ich übrigens reparieren, das Innenleben sieht unversehrt aus (keine Risse/Brüche) und die Helmschale selbst ist stabil und knistert nicht wenn man dran herumdrückt, also ist die Struktur nicht gebrochen was bei einer erwähnenswerten Verformung der Außenschale unweigerlich eintreten würde.
Vl. mach ich mir da selber so ein Design drauf
Ach ja... Lösungsmittelfreie Lacke gibts nicht, da muss man schon Pulverbeschichten.
Auch Wasser ist ein Lösungsmittel...
Ganz so ist es nicht, Tanks werden entweder vollständig mit Epoxydharz vom Typ C gebaut, oder werden anschließend innen damit versiegelt. Das normale Allewelts Epoxydharz hält dem nicht stand.
Dennoch wird da wie ich finde viel zu viel Tam Tam drum gemacht.
Die Mütze sieht ganz schick aus, nur die Oberkante der rechten Flagge scheint etwas verlaufen, kann aber auch gut am Foto liegen.
Richtig, allerdings störts das Allerwelts Epoxidharz auch wenig wenn man da mit Lack drüberhaucht.
Würde mir zu denken geben, wenn man mantragende Flugzeuge aus GFK besprühen darf, aber einen Motorradhelm nicht
Aber auch hier ist es vermutlich wieder eher die Sache mit der Produkthaftung.
Kein Hersteller wird sagen, dass Änderungen an seinem Produkt die er nicht selber überprüfen und überwachen kann zulässig sind.
Braucht nur irgendein Eierkopf bis aufs Gewebe durchschleifen vor dem lackieren.
3._#34 hat geschrieben:Um den Helm durch eine DMSB-Abnahme zu bekommen, muss nachgewiesen werden, dass Lack verwendet wurde, der die Helmschale nicht angreift.
Kann man das wo nachlesen ?
Würde auch gerne mal so einen Nachweis sehen
Punkt 2.2:
... nur unversehrte und technisch unveränderte Schutzhelme zulässig.
Die Reperatur von Beschädigungen der Außenschale (z.B. durch Ausspachteln und Überlackieren) ist aus Sicherheitsgründen streng verboten und kann zum Verlust des Sportunfall-versicherungsschutzes führen ...
Bedeutet für mich - Helm im Neuzustand (Bilder machen) Bekleben und ein Schreiben vom Folierer, dass er einen unbeschädigten neuen Helm beklebt hat sollte keine Probleme bereiten. (Vorausgesetzt Kleber der Folie Lösemittelfrei (die meisten Plotterfolien) - hierzu gibt es technische Merkblätter zur Folie)
Er ist dann ja technisch nicht verändert und nachweislich nicht zur Reperatur überbeklebt!
Zudem kann / könnte man bei Problemen noch vor den Augen des TK den Aufkleber wieder entfernen.
Ich habe eine Anfrage hierzu an den DMSB gestellt, da ich derzeit vor der gleichen Frage stehe und gebe die Antwort gerne hier weiter.
Gruß
So vor einem knappen Monat habe ich Antwort vom DMSB erhalten:
Sehr geehrter Herr XXX,
Ihre Anfrage wurde im DMSB-Fachausschuss Technik Motorradsport besprochen. Diese beantworten wir wie folgt:
Ein Helm darf im Vergleich zu seiner Herstellungsspezifikation nicht verändert werden, außer wenn es in Übereinstimmung mit den Vorschriften geschieht, die vom Hersteller und von dem Testinstitut, welches den Helm genormt hat, genehmigt wurde. Das heißt Sie dürfen Ihren Helm dann folieren, bekleben oder lackieren, wenn diese Änderung durch den jeweiligen Helmhersteller freigegeben wurde. Bei einer technischen Abnahme sollten Sie in der Lage dazu sein für die Herstellerfreigabe einen Nachweis zu führen.
Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
gez. DMSB Technik Automobil und Motorradsport
Herr XXX
Machen die Helmdesigner / Folierer / Lackierer einem dann so eine Bestätigung (In Verbindung mit Hersteller und Testinstitut?) Kann ich mir nicht so recht vorstellen. Und habe auch in den Herstellerbestimmungen nichts gefunden.
Bisher hat sich niemand an den Aufklebern gestört ...