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Autotune für Power Commander V

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Autotune für Power Commander V

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Beitrag von YamahaRider »

Hat hier vielleicht jemand den Power Commander V mit dem Autotune verbaut und kann seine Erfahrung Mitteilen?
An sich ist die Idee ja garnicht so schlecht aber das ganze würde doch dann einen Prüfstandslauf überflüssig machen womit sich Dynojet ja dann wieder selbst schaden würde...

In meinen bisherigen Bikes war wenn nur der PC III verbaut, den 5er Geschweige denn das Autotune kenne ich garnicht.

Ein Tuner meint sogar das die Lambdasonden nur ca. 50-80 Betriebsstunden halten würden und man sich damit den Motor zerschießen könnte weil sie falsche Werte Liefert sofern man Beabsichtigt das Autotune dauerhaft zu Installieren und Permanent immer während der Fahrt laufen lässt.
Aber ich denke dann würde man mehr Negatives im Netz dazu finden.....oder doch nicht....?

Wäre schön wenn hier auch die alten Hasen die Ahnung von der Materie haben was dazu sagen könnten!
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von Roman173 »

Morgen Tunergemeinde,

ich kann Dir folgendes zum Thema beitragen. Nach einigen Dynojetsätzen (Vergaserzeiten der 90er Jahre - daher trifft Dein Wunsch nach alter Hase leider halbwegs zu....), Powercommandern und vielen Abstimmungen am Prüfstand kann ich Dir grundsätzlich positiv zum PC V mit Autotune berichten.
Der Vorteil, wie oft beschrieben ist einfach, dass Du ein nachregulierendes System aufbaust. Andere Periphrie, andere Wetterverhältnisse etc. - wird berücksichtigt und das Gemisch verändert. Natürlich immer nur nach der vorgegebenen AFR-Rate (Air/Fuel Ratio).
Im Prinzip ist es identisch mit einer Seriengemischregelung, nur eben mit den gewünschten AFR-Werten im Leistungsorientierten Bereich.
Gleich zum Thema Haltbarkeit der Lambdasonde: Es ist eine beheizte Bosch Großseriensonde verbaut - kein Qualitätsunterschied zu den serienmässigen Sonden der Fahrzeughersteller (da identisch). Dahingehend also nicht heikel.
Du musst allerdings das System passend gestalten: SLS deaktivieren, Fremdlufteinschlüsse (wo es geht) verhindern - ich meine Undichtigkeiten im Abgassystem. Das würde die Regelung durcheinanderbringen. Ist aber kein großes Problem.
Man muss die Sonde auch nicht dauerhaft verbauen, ich sehe jedoch kein Problem darin wegen der Sondenhaltbarkeit.
Ich habe z.B. vom Hechi (Pt Race) gehört, dass er die AT-Einheiten an Kunden vermietet. Diese fahren eine begrenzte Zeit damit und geben das Autotune nach Abstimmung durch selbiges (und gespeicherten Werten) wieder zurück.
In der Praxis funktioniert das System eigentlich bestens. Ich hatte zuletzt meine Daytona 675 damit ausgestattet. Nach den Prüfstandsläufen vorher/nachher und vor allem hinsichtlich Fahreindruck vorher/nachher stand für mich fest - Investition hat sich gelohnt. Das Gleiche bei der 2009er Daytona von Kumpel Thomas.
Zwei Tuner mit viel Erfahrung (ich bin nur Anwender) haben mir mehrfach gesagt, dass eigentlich kein Prüfstand mehr erforderlich ist, ausser zur Aufnahme der Leistungskurve.
Diese Aussage natürlich bezogen auf Just for Fun Fahrer ohne Ambitionen das letzte an Abstimmung zu generieren.
Für mehr muss man über die zylinderselektive Abstimmung und Prüftstandsläufe gehen. Für mich nicht rentabel.
In Bezug auf Leistung konnte ich nicht klagen. Mit fast serienmässigem Motor, GewebeLufi und Racingkomplettanlage (MHP Performance) spuckte die Daytona schon einmal zehn PS über Serienleistung aus. Und die Lambdawerte waren bestens :!:
Im Betrieb ging das PC V mit dem AT wie gesagt super. Probleme gab es einmal wegen Steckverbindern (eher mässige Qualität) und wegen eines erforderlichen Firmwareupdates des Autotunes.
Ansonsten top!
Zu Fahren: Das erste mal mit der Daytona und frisch aktiviertem System war ganz nett: Man konnte wirklich in den ersten Turns am Ring (Pannonia) die Abstimmungsarbeit des Systems "erfahren". Die Korrekturen waren zu Beginn in vielen Bereichen sehr stark, mit zunehmender Fahrzeit/Turns verringerten sich naturgemäß diese Faktoren. Dann hätte man das AT entfernen können. Ich ließ es verbaut.
Meine 2012er BMW RR wollte ich zunächst auch nach dem PC V und AT - Schema aufbauen, entschied mich jedoch für das RapidBike EVO (gekauft bei BD-Performance - sehr zu empfehlen, ohne Werbung zu machen). Warum? Einfach bessere, modernere Qualitätsanmutung und bedienerfreundliche Software. Powercommander ist von Grund auf meiner Meinung nach etwas veraltet/überteuert.
Die Rapidbike Steuergeräte sind großserientaugliche Gehäuse, die Kabelsätze sind bestens konfektioniert. Das EVO nützt die Serienlambdasonde. Fahr-Erfahrung gibt es noch nicht mit dem Rapidbike, aber der Einbau/die Software/Hardware allein lässt auf Gutes hoffen :wink:
Ein kleines Mank hat das Rapidbikesystem allerdings für Gewichtfetischisten: es ist etwas schwerer :roll:
In meinem Fall (BMW RR) etwa 850g mit Kabelbaum. Das Powercommandersystem war etwas leichter. Es gibt aber schlimmeres als die paar Gramm :wink:
So, ich hoffe es hat Dir was gebracht. Wenn noch Fragen sind - her damit.

Grüße!

Roman
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von YamahaRider »

Danke für Eure Antworten! Genau auf solche Berichte hab ich gehofft! :)

Wie schon geschrieben habe ich selbst bisher keine Erfahrung mit dem PC V oder dem Autotune, wenn dann würde ich das ganze aber im Paket einbauen und das Autotune im Dauerbetrieb laufen lassen das es quasi immer Nachregeln kann. Das Funktionsprinzip an sich finde ich nämlich sehr Interessant.
Laut Dynojet ist das Autotune so Voreingestellt das es nur zu 20% Nachregelt, ist es denn Ratsam eine Map auf dem Prüfstand erstellen zu lassen die das Autotune dann als Basis verwedet?
Oder ist das Rausgeschmissenes Geld?
Ich denke mal das diese Methode wohl schneller zum Gewünschten Ergebnis führt als eine Map von Dynojet runter zu laden die in etwa der Technischen Modifikation gleichkommt die mein Bike hat und das Autotune macht dann den Rest. Bis man alle Gänge, Drosselklappenstellungen und das Gesamte Drehzahlband durchfahren hat nimmt dann doch schon einige Zeit und km in Anspruch. Ob sich das allerdings Lohnt vorher nochmal das Motorrad auf die Rolle zu stellen??
Meine Erfahrung mit den von Micron bereitgestellten Maps beim PC III war die das diese doch eher nur eine Notlösung sind, um einen Prüfstandslauf kam man trotzdem nicht herum wenn mans Ordentlich gemacht haben will.

Wenn ihr Tips für mich habt wie das ganze Justiert werden sollte (Nachregelbereich, Tabellenwerte in der Map) dann her damit.

Der Tuner der die Behauptung von der kurzen Lambdasondenlebensdauer vertritt ist auch kein Unbekannter, allerdings schwanken die Meinungen über ihn im Internet doch recht stark.
Ich selbst war noch kein Kunde bei ihm, kann daher also nicht über seine Arbeitsqualität urteilen.
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von Crankshaft »

Habe bis jetzt nur gutes über Autotune gehört, auf dem Prüfstand holt dir, laut Aussagen einiger "Tuningfirmen",ein guter Mechaniker vielleicht noch 2-3PS mehr raus. Der Regelbereich von 20% ist ausreichend, da es wirklich nur dazu dient den Motor geschmeidig laufen zu lassen und auf kleinere Umbauten anzupassen(Luftfilter, Auspuff...).
Wenn es um Leistung geht ist der PC sowieso das falsche denn richtig Leistung holt man erst über die Zündung. Außerdem verlangsamt der PC die Rechenleistung der Ecu, selbst mit 0 Map nachzumessen.

Verbaue Autotune doch samt Schalter zum aktivieren/deaktivieren, finde es quatsch das Autotune dauerhaft regelt. Anleitungen und Videos zur Bedienung gibt es reichlich über google, youtube usw ;)

Zum Thema Haltbarkeit der Sonden:
Es sind wirklich ganz normale Bosch-Sonden (Breitband) wie sie in einigen KFZ´s verbaut werden.
Kosten irgendwas in die 70€-100, je nach Fahrzeug/Stecker

Und wenn eine Sonde nur 50 Stunden hält würde ich mir Gedanken über die positionierung, sowie meinen Abgastemperaturen machen!
Fahre seit Jahren solche eine Sonde im Turbo KFZ, absolut keine Probleme. Hab auch noch nie was von einer zu kurzen Lebendsdauer gehört.
Ich mag Giraffen, Strandspaziergänge und Brüste
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von Moppedmichl »

Die Light Software Version ,die um sonst zum runter Laden ist, gibt nur etwa 10% einstell Möglichkeiten her.

Was genau kann die Pro denn mehr?
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von Roman173 »

Hallo Yamaha-Rider,

zu Deiner Frage Map aufspielen lassen bzw. Prüfstandsläufe zur Abstimmung:
Meiner Erfahrung nach (und auch nach der inoffiziellen, aber sehr bestimmten Aussage eines netten, bei Micron beschäftigten Herren....) benötigt man den Prüfstand bei Benutzung der PC V/AT-Kombi nicht. Basta.
Ausnahme wie schon erwähnt: Zylinderselektive Abstimmung und mehr. Hier muss der Spezialist am Püfstand sein Können zeigen. Die Erfahrung der Profis und Zeit am Prüfstand kosten natürlich weit mehr als ein PC V mit Autotune..... :roll: Für Hobbyracer ist dieses zusätzliche Plus an Leistung/Drehmoment/Laufverhalten (im Vergleich zur hier diskutierten Lösung mit PowerCommander/RapidBike o.ä.) rausgeschmissenes Geld - Meine Meinung.
Einfach die am ehesten passende Map von Dynojet herunterladen und losfahren. Du kannst mit der Software sofort nach den ersten Fahrten feststellen, wie stark in manchen Bereichen durch das System nachreguliert/korrigiert wird. Serienmässig sind die 20% eingestellt. Zu wenig würde den Prozess verlangsamen, zu viel würde eventuell Überreaktionen der Regelung verursachen. Ab und zu die erfahrenen Korrekturen per Software auslesen/akzeptieren (PC ist hier erforderlich). Damit wird die Map im PC überschrieben (Wichtig: Diejenige im PowerCommander, natürlich nicht die im Seriensteuergerät des Fahrzeugs :wink: )und fortan als Basis hergenommen. Nun sollten nach und nach die Korrekturfaktoren niedriger ausfallen (einfach durch Auslesen am PC zu sehen), bis die Map praktisch den Zielwerten der AFR-Rate entspricht (man also das geforderte Gemisch in allen Bereichen erreicht hat).
Kleinere Korrekturen wird es immer geben (Temperaturschwankungen, Verspannungen und dadurch leichte Fremdluft im Abgasstrang etc...). Irgendwann ist aber der bestmögliche Punkt erreicht. Und das dauert gar nicht so lange, wie Du vielleicht denkst.
Ich persönlich würde das System mit AT ein Renntraining montiert lassen, ab und zu dabei per Laptop die Korrekturwerte auslesen/akzeptieren (so dass die Map korrigiert wird ) und dann das Autotune beseite legen bis eventuell weitere Umbauten/Veränderungen anstehen (oder man bei ganz anderen Wetterverhältnissen fährt). Im Groben un Ganzen ist die erfahrene Map aber wirklich in Ordung für Hobbyfahrer. Etwas hin oder her merkt kein Mensch und der Motor stirbt bei etwas anderem Lambdawert auch nicht gleich weg :wink:

Grüße!

Roman
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von Moppedmichl »

Aber das problem ist doch auch irgendwie, dass man die AFR Werte braucht.... und ich habs noch nicht versucht, aber geben die die Tuner einfach so raus? Oder reichts wenn ich das ding auf 13,2 laufen lasse?
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von Marco369 »

Vorab: ich fahre selbst ein "Autotune-Modul" (das Z-AFM von Bazzaz) in meiner RC8R und bin damit sehr zufrieden.

Die Frage die sich aber doch (ohne Prüfstandslauf) stellt ist:
wie sehen denn die optimalen AFR-Zielwerte aus? Und für was sind sie optimal (Leistung, Fahrbarkeit, Motortemperatur/-kühlung usw.)?
Ich denke die "13,0" ist nicht für alle Motorkonzepte und Fahrzustandbereiche das Optimum, woher bekommt man/ihr also die entsprechenden Zielwerte auf die das Autotune dann einregelt ohne Prüfstandslauf und entsprechender Leistungserfassung?
"Die Hummel wiegt 4,8 Gramm. Sie hat eine Flügelfläche von 1,45cm² bei einem Flächenwinkel von 6 Grad. Nach den Gesetzen der Aerodynamik kann die Hummel nicht fliegen. Aber die Hummel weiß das nicht."
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von Marco369 »

ups hergebrannt :D
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Re: Autotune für Power Commander V

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Beitrag von OLLI4321 »

Bei jedem Autotune Modul, egal von welchem Hersteller muss auf dem Prüfstand erst mal eine MAP erstellt werden. Diese Werte sind für jeden Motor individuell, Standard Zielwerte gibt es nicht - bzw. gibt es u.U. doch.
Allerdings nutzen die nix, da es sich um Allgemeinwerte handelt. Auch die Zielwerttabelle eines anderen Motors nutzen nichts (können sogar schädlich sein), da jeder Motor (auch baugleich!) andere Werte hat.
Um einen Lauf auf dem Prüfstand kommt man also nicht herum. Man muss dem Autotune ja Zielwerte vorgeben - und die lassen sich nunmal nur auf dem Prüfstand ermitteln.
Gruß
der OLLI



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