Hallo @all,
ich habe jetzt 15 Jahre Erfahrung auf der Rennstrecke. Immer 1000er, erst Suzuki, dann Kawa, seit 2015 BMW S1000RR.
Ich gehöre (leider) auch zur Fraktion 100kg+ und musste deshalb schon immer an den Fahrwerken basteln.
Auf den meisten Rennstrecken bin ich in der oberen Hälfte der Zeitnahme, gelegentlich auch im oberen Drittel, also nicht wirklich schnell, aber eben auch nicht ganz langsam.
Ein Serienfahrwerk hat bei mir nie gepasst. In allen Motorrädern hatte ich hinten Öhlins, meist auch noch überarbeitet. Das war immer ein deutliche Verbesserung im Bezug auf den Grip und das Gefühl am Hinterrad.
Auch bei der BMW brachte das ÖHLINS TTX deutlich mehr Sensibilität und viel weniger Reifenverschleiß.
Interessant wird es bei den Gabeln:
Überarbeitete Seriengabel kann super funktionieren. Hatte ich lange in der Suzuki. Dann kam Kawa. Gabel gemacht - und praktisch keine Verbesserung. Das war sogar eher schlechter als Serie, weil die Bögen immer größer wurden und auch noch chattering dazu kam. Habe alles versucht, wie Gabel durchstecken, härtere und weichere Federn, anderes Öl - das war nicht in den Griff zu bekommen.
Dann Cartridge von K-Tech verbaut.. Und siehe da, das Ding fährt auf einmal richtig gut.
Später habe ich dann eine andere Gabel mit einem Werks-Cartridge von Öhlins ergattert. Das war dann noch mal deutlich besser.
Das alles hat immer mal ein paar Zehntel gebracht. Aber eigentlich nur, weil man weniger Stress bei fahren hat und sich mehr aufs bremsen und die Linie konzentrieren kann.
Bei der BMW habe ich hetzt alles gemacht was so ging: Öhlins FRG Gasdruckgabel (auf mich angepasst), Bremssättel aus der SBK-WM, hinten Öhlins TTX.
Ergebnis: Als ich dieses Jahr das erste Mal mit dem Motorrad in Brünn war, da dachte ich die hätten die Strecke neu geteert. Von den hier und da vorhandenen Rillen war nichts zu spüren, das Motorrad fährt beliebige Linien und selbst bei 60 Grad Schräglage habe ich noch das Gefühl, dass ich im absolut sicheren Berich bin.
Und genau das macht ein Topp-Fahrwerk aus: Es vermittelt ein absolut sicheres Gefühl und überträgt das jeweils vorhandene Grip-Nieveau perfekt an den Fahrer.
Das macht nicht zwangsweise schneller, denn schließlich muss der Fahrer das dann auch umsetzen und sich erst langsam an das viel weiter nach oben verschobenen Limit herantasten. Das dauert - bei einem maximal durchschnittlich talentierten Fahrer wie mir, dauert das sogar lange. Zu lange...
Aber letztlich fährt man auch sicherer und hat darum mehr Spaß. Das gilt zumindest für mich. Ich will flott Motorrad fahren. Auf der Straße ist es mir schlicht zu gefährlich ans Limit zu gehen. Auf der Renne geht das dann, da ich aber nach dem Wochenende wieder zur Arbeit erscheinen muss, ist mir die Sicherheit bei der Sache mit das wichtigste. Wenn also der Vorteil nicht sofort bei den Zeiten sichtbar wird, dann doch zumindest im Kopf. Und das ist doch das wichtigste, oder?
FAHRWERK! was bringt es wirklich???
Fahrwerk, Tuning, Reifen, Tips&Tricks,...
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Re: FAHRWERK! was bringt es wirklich???
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Der Schwedenstahl ist natürlich nochmal eine andere Liga 
Ich habe dieses Jahr mein Federbein (40000km, nie überholt) gegen ein überarbeitetes Serienfederbein von Poletti Racing ersetzt.
Erst jetzt habe ich gemerkt dass mein altes Federbein vielleicht noch zu 50% funktioniert hat. Alleine wenn man nach 10000km das Öl aus der Gabel holt sollte sich doch jeder überlegen ob man die Fahrwerkskomponenten einmal öfters überholt.

Ich habe dieses Jahr mein Federbein (40000km, nie überholt) gegen ein überarbeitetes Serienfederbein von Poletti Racing ersetzt.
Erst jetzt habe ich gemerkt dass mein altes Federbein vielleicht noch zu 50% funktioniert hat. Alleine wenn man nach 10000km das Öl aus der Gabel holt sollte sich doch jeder überlegen ob man die Fahrwerkskomponenten einmal öfters überholt.