R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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- SeimenWu Offline
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R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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Hallo zusammen!
Ich bau mir gerade einen anderen Motor auf für die kommende Saison (Yamaha R1 Rn09 aus 2003)
Bei der Prüfung der Ventile ist mir aufgefallen, dass minimale Undichtigkeiten vorhanden sind.
Stahlventile, wie im Einlass, kann ich nachschleifen das stellt kein Problem dar, aber die im Auslass
verbauten Titan-Ventile wüsste ich jetzt pauschal nicht ob ich die einfach so einschleifen darf.
Hat damit jmd Erfahrung und kann mir evtl Tipps geben?
Thx schon mal,
Grüße
Seimen
Ich bau mir gerade einen anderen Motor auf für die kommende Saison (Yamaha R1 Rn09 aus 2003)
Bei der Prüfung der Ventile ist mir aufgefallen, dass minimale Undichtigkeiten vorhanden sind.
Stahlventile, wie im Einlass, kann ich nachschleifen das stellt kein Problem dar, aber die im Auslass
verbauten Titan-Ventile wüsste ich jetzt pauschal nicht ob ich die einfach so einschleifen darf.
Hat damit jmd Erfahrung und kann mir evtl Tipps geben?
Thx schon mal,
Grüße
Seimen
- Chef_Koch Offline
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Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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nein darfst du nicht, wegen deren dünnen Beschichtung.Die würde man beim einschleifen abtragen und danach würde sich das Ventil sehr schnell in den Sitz einarbeiten.
Es sollte idealerweise der Ventilsitz gefräst werden und ein neues Ventil rein.
Wie hast du die Undichtigkeit gemessen?
Am besten geht das per Unterdruck.
Es sollte idealerweise der Ventilsitz gefräst werden und ein neues Ventil rein.
Wie hast du die Undichtigkeit gemessen?
Am besten geht das per Unterdruck.
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- SeimenWu Offline
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Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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Okay, so etwas in der Art hab ich nämlich auch schon mal gehört.
Ich hab die Kanäle mit Bremsenreiniger geflutet und eben nur vereinzelt
Undichtigkeiten feststellen können. Ich werde vorerst aber eine Unterdruckmessung noch vorziehen.
Den Sitz nachfräsen.. kann man das so einfach selber machen oder sollte man den doch weggeben?
Ich hab die Kanäle mit Bremsenreiniger geflutet und eben nur vereinzelt
Undichtigkeiten feststellen können. Ich werde vorerst aber eine Unterdruckmessung noch vorziehen.
Den Sitz nachfräsen.. kann man das so einfach selber machen oder sollte man den doch weggeben?
- Walnussbaer Offline
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Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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Wenn sich da leichte Tropfen bilden, ist das völlig irrelevant - vor allem bei den hohen Drehzahlen. Unter Verbrennungsdruck und Arbeitsgeschwindigkeit verhält sich die Dichtigkeit eh zusätzlich auch nochmal anders.
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- SeimenWu Offline
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Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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danke für eure Antworten schonmal!
also zu direkter Tropfen-bildung kam es gar nicht. ich sag mal so ab ca 1min hat man halt minimale Feuchtigkeit am Ventilteller-rand erkennen können. Beim ersten Zylinder z.B. waren zwei Einlass-Ventile kmpl dicht und eins leicht feucht. Beim Auslass auch nur eins von beiden.
Wie würdet ihr das interpretieren?
also zu direkter Tropfen-bildung kam es gar nicht. ich sag mal so ab ca 1min hat man halt minimale Feuchtigkeit am Ventilteller-rand erkennen können. Beim ersten Zylinder z.B. waren zwei Einlass-Ventile kmpl dicht und eins leicht feucht. Beim Auslass auch nur eins von beiden.
Wie würdet ihr das interpretieren?
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- Maik77 Offline
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Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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Wie ich dass interpretieren würde: Ich würd mir nen Bierchen aufmachen und mich freuen, dass ich mir ne Menge Kohle und Arbeit gespart hätte. Scheint doch alles gut zu sein!
Viel Spaß beim Schrauben weiterhin.
Viel Spaß beim Schrauben weiterhin.
Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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Hab meine Titanventile(K5) eingeschliffen und die Gute läuft schon die zweite Saison ohne Probleme.
- Chef_Koch Offline
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Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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Also die Titanventile haben typischerweise eine Chromnitrid-Beschichtung (CrN).
Das wird mittels PVD-Verfahren aufgetragen (physikalische Gasphasenabscheidung)
Typischerweise spricht man bei dieser Beschichtung CrN-PVD von einer Schichtdicke von max 15µm (=0.015mm)
Im Zusammenhang mit Titanventilen habe ich auch schon von bis zu 40µm gelesen. Aber evtl gibt es da wieder Unterschiede im Beschichtungsverfahren. Weiß ich jetzt nicht so genau.
Stahlventile sind einsatzgehärtet. Hier beträgt die Dicke der Härteschicht etwa 0.1 - 0.15mm
Ich glaube so sieht man ganz gut, wieso die Titanventile nicht eingeschliffen werden sollten.
Beim Einschleifen wird typischerweise etwa 0.02mm abgetragen. Habe ich mal als Richtwert gelesen.
Also wenn die Härteschicht auf dem Ventil sehr dick ist und man meinetwegen nur relativ kurz mit der Nachschleifpaste rangeht, dann kann man Glück haben. Aber auf Glück würde ich mich da nicht verlassen. Suzuki/Yamaha etc schreiben ja auch extra vor, dass die Titanventile nicht eingeschliffen werden dürfen.
Denn es ist eben nun mal sehr schnell die Härteschicht durch. Dann arbeitet sich das Ventil in den Sitz ein.
Es wird Undicht.... Ventilspiel nimmt schnell ab ... hitzt sich vll zu stark auf und letztlich Motorschaden etc.
Es ist aber sogar möglich Stahlventile kaputt einzuschleifen. Manche Leute spannen das Ventil von hinten in nen Akkuschrauber oder Bohrmaschine über ein Stück Schlauch und machen da erstmal 10 Minuten mit der groben Schleifpaste rum.
Dann kann man oft das Ventil wegschmeißen und der Sitz sollte dann auch neu gemacht werden.
Gibt auch viele Motorenbauer die generell vom Einschleifen abraten und direkt den Sitz (nach)fräsen und neues Ventil reinmachen.
In der Serienproduktion wird ja auch nichts mehr eingeschliffen. Sondern ein ganz leicht unterschiedlicher Winkel am Sitz und am Ventil angebracht.
Das wird mittels PVD-Verfahren aufgetragen (physikalische Gasphasenabscheidung)
Typischerweise spricht man bei dieser Beschichtung CrN-PVD von einer Schichtdicke von max 15µm (=0.015mm)
Im Zusammenhang mit Titanventilen habe ich auch schon von bis zu 40µm gelesen. Aber evtl gibt es da wieder Unterschiede im Beschichtungsverfahren. Weiß ich jetzt nicht so genau.
Stahlventile sind einsatzgehärtet. Hier beträgt die Dicke der Härteschicht etwa 0.1 - 0.15mm
Ich glaube so sieht man ganz gut, wieso die Titanventile nicht eingeschliffen werden sollten.
Beim Einschleifen wird typischerweise etwa 0.02mm abgetragen. Habe ich mal als Richtwert gelesen.
Also wenn die Härteschicht auf dem Ventil sehr dick ist und man meinetwegen nur relativ kurz mit der Nachschleifpaste rangeht, dann kann man Glück haben. Aber auf Glück würde ich mich da nicht verlassen. Suzuki/Yamaha etc schreiben ja auch extra vor, dass die Titanventile nicht eingeschliffen werden dürfen.
Denn es ist eben nun mal sehr schnell die Härteschicht durch. Dann arbeitet sich das Ventil in den Sitz ein.
Es wird Undicht.... Ventilspiel nimmt schnell ab ... hitzt sich vll zu stark auf und letztlich Motorschaden etc.
Es ist aber sogar möglich Stahlventile kaputt einzuschleifen. Manche Leute spannen das Ventil von hinten in nen Akkuschrauber oder Bohrmaschine über ein Stück Schlauch und machen da erstmal 10 Minuten mit der groben Schleifpaste rum.
Dann kann man oft das Ventil wegschmeißen und der Sitz sollte dann auch neu gemacht werden.
Gibt auch viele Motorenbauer die generell vom Einschleifen abraten und direkt den Sitz (nach)fräsen und neues Ventil reinmachen.
In der Serienproduktion wird ja auch nichts mehr eingeschliffen. Sondern ein ganz leicht unterschiedlicher Winkel am Sitz und am Ventil angebracht.
Zuletzt geändert von Chef_Koch am Montag 23. Oktober 2017, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
- Chef_Koch Offline
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Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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Habe mal Anfang vom Jahr auch ein Video von der Dichtigkeitsprüfung gemacht. Ist vll mal für den ein oder anderen ganz interessant zu sehen.
So wie in dem Video ist das meiner Meinung nach schon echt richtig gut. Also dieser sehr langsame Druckabfall.
Wenn man da etwas fett auf die Dichtfläche vom Ventil streichen würde, dann hat man überhaupt keinen Druckabfall mehr.
Aber selbst wenn da nur ein winziges Staubkorn dazwischen liegt, fällt der Druck sofort nahezu schlagartig ab, wenn man den Hahn von der Pumpe zu macht.
Mit Fett kann man auch herausfinden welches der beiden Ventile des geprüften Zylinders undicht ist.
Also eines mit fett abdichten und dann das andere einfach so einsetzen...
einmal für die Einlassseite.
https://youtu.be/0tr8UVWjJ5o
und hier jetzt die Auslassseite:
https://youtu.be/FMoqf3e6_J0
Ist schon nach dem Einschleifen etc und wurde dann auch so verbaut und gefahren.
& nicht vom Geräusch der Pumpe im Video irritieren lassen, kommt nur darauf an ob der Hahn offen oder zu ist.
So wie in dem Video ist das meiner Meinung nach schon echt richtig gut. Also dieser sehr langsame Druckabfall.
Wenn man da etwas fett auf die Dichtfläche vom Ventil streichen würde, dann hat man überhaupt keinen Druckabfall mehr.
Aber selbst wenn da nur ein winziges Staubkorn dazwischen liegt, fällt der Druck sofort nahezu schlagartig ab, wenn man den Hahn von der Pumpe zu macht.
Mit Fett kann man auch herausfinden welches der beiden Ventile des geprüften Zylinders undicht ist.
Also eines mit fett abdichten und dann das andere einfach so einsetzen...
einmal für die Einlassseite.
https://youtu.be/0tr8UVWjJ5o
und hier jetzt die Auslassseite:
https://youtu.be/FMoqf3e6_J0
Ist schon nach dem Einschleifen etc und wurde dann auch so verbaut und gefahren.
& nicht vom Geräusch der Pumpe im Video irritieren lassen, kommt nur darauf an ob der Hahn offen oder zu ist.
Re: R1 RN09 - Auslass-Titanventile einschleifen
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Meiner Meinung nach dient die im Wesentlichen dazu die Schäfte verschleißfestChef_Koch hat geschrieben: Typischerweise spricht man bei dieser Beschichtung CrN-PVD von einer Schichtdicke von max 15µm (=0.015mm)
zu machen, als Sitzpanzerung ist die Schicht wohl zu dünn. Ein renommierter Her-
steller (DelWest) hat zumindest vor einigen Jahren noch das Nachschleifen der
Sitze ausdrücklich erlaubt und auch Angaben zu Schleifmittel und Körnung gemacht.
Gruß
Sven