
Maschine war fertig und der nächste Termin stand schon kurz bevor und tatsächlich haben sich unsere beiden „Mitstreiter“ Maschinen zugelegt gehabt.
Ralle eine RSV Mille R und Paddy eine Rj03, so da waren wir nun vollzählig!
4. Termin 16. & 17.05.16 Slovakiaring mit Fiala Tag 1:
Am Vorabend haben wir jeden Scheiß eingepackt, Regenreifen auf den Ersatzfelgen ,dazu jeder noch bestimmt 2 Satz Ersatzreifen und alles was wir sonst noch für die Mopeds gefunden hatten… wir hätten bestimmt 3 Öl-Wechsel machen können, aber nicht ein Ersatzbremshebel dabei gehabt… Dazu haben wir noch den Transporter mit Fressalien und Bier vollgeladen.
Am Sonntag ging es mal wieder dank Jo etwas verspätet los und während der Fahrt kam die erste Frage auf… hat ein als LKW zugelassener Transporter sonntags Fahrverbot?!
Google sagte nein. Einigermassen beruhigt ging die Fahrt weiter.
In Österreich mussten wir auf die Waage 3750 kg!!! WTF!!! Wir haben nicht mal ein Pavillon mitgenommen und die Benzinkanister waren leer… Glück gehabt 10% sind ja erlaubt

Nach gefühlter Ewigkeit sind wir endlich im Paddock angekommen und waren erst mal baff… riesen Paddock und ein Haufen Leute, sowas kannten wir von Anneau ja nicht.
Nach dem Anmelden haben wir die Box bezogen und dann ging es zur technischen Abnahme, sowas kannten wir auch nicht

Auf jeden Fall wurden ein paar Kleinigkeiten an meiner Maschine gefunden (Kette zu lose, Kupplungsarmatur war zu lose angeschraubt), aber ich habe die Freigabe erhalten. Die anderen haben auch ohne große Probleme die Abnahme bestanden.
Wie schon üblich ging bei uns alles etwas chaotisch, da gerade die anderen Beiden noch nie auf der Strecke waren.
Übernachtet haben wir in unser Box, nur es war so kalt, dass ich trotz Schlafsack mir den Arsch abfror und kaum schlafen konnte. Die anderen haben gut Lachen gehabt… ein Jahr davor waren sie auf dem Ararat und hatten echte Schlafsäcke dabei (bis -20°C).
Am nächsten Morgen gerädert und voll aufgeregt nach dem Frühstück die Maschinen vorbereitet. Nach dem Briefing zum Michael Fiala gegangen wegen Instruktor für die Anfängergruppe, er war absolut unvorbereitet. Dann kam ihm der Einfall und er rannte zu einem in eine Box, und "bestimmte" einen zum Instruktor. Diesmal rechtzeitig am Treffpunkt gewesen und den ersten Trun mit Instruktor gefahren. Dem Instruktor war es doch langweilig, so dass er im Infield einhändig zu uns gedreht gefahren ist…
Im ersten Trun konnte ich mir die Strecke nicht wirklich merken bzw. mit ihr klarkommen. Der 2. Trun war absolut ernüchternd für mich… Ich hatte kein Vertrauen mehr in die Maschine, Reifen, etc.
Der Sturz hat doch mehr angerichtet wie es mir eingestehen wollte…
Am Nachmittag verlor ich noch auf der Strecke den Knauf des Schaltpedals, zum Glück hat es keiner mit dem Reifen aufgesammelt und vielleicht noch jemanden an den Helm geschleudert… Also musste ich die komplette Fußrastenanlage neu mit Schraubensicherung versehen.
Den Turn drauf konnte ich plötzlich nicht mehr schalten, in die Box gefahren und bemerkt wie ich die Schaltwippe am Gestänge verbogen habe und sich die Schaltstange in den Motordeckel eingearbeitet hat… Tja Alu ist wohl nicht für Grobmotoriker gedacht ;D
So lief der ganze Tag anders wie erwartet und ich musste wieder Vertrauen in die Maschine aufbauen. Komischerweise hat wirklich nichts gepasst, weder Köperhaltung noch das Einlenken und die Linie konnte ich auch nicht wirklich sauber halten. Quittiert wurde das Ganze mit einer erschreckenden Rundenzeit von 3:04 oder so ähnlich…
Zum Abrunden hat Racechrono ständig die Verbindung zum GLO verloren, so konnte ich nicht eine Runde aufzeichnen.
Jo war insgesamt etwas besser unterwegs und unser Heizer Paddy war in seinem Element und mit Abstand der Schnellste von uns Vieren, aber für echte Racer auch sehr langsam. Am zweiten Tag waren wir somit alle wieder in der Anfängergruppe geblieben.
Neben uns sammelten sich die verschrotteten Maschinen, in der direkten Nebenbox war am ersten Tag die Ausfallquote über 50%… etwas erschreckend für uns.
Am Abend wollten wir ausgelassen Bierchen trinken, Musik hören einfach Party machen, so wie es sich gehört. Hatten ja auch alles mit dabei, außer einen Lautsprecher

Aber die Wirklichkeit sah anders aus, total ausrangiert haben wir gegrillt und ab 22 Uhr wollten die etwas älteren schon ins Bett, Paddy und ich hielten es dann noch bis kurz nach 23 Uhr aus… Man wird ja nicht jünger

Tag 2:
Am Morgen war es wieder windig aber mit Sonnenschein. Diesmal habe ich alles an Theorie über Bord geschmissen und wollte nur fahren.
Racechrono lief immer noch nicht. So Langsam wurde ich mit der Strecke vertraut, aber von wohlfühlen war keine Rede. Am Mittag hat es dann noch kurz geregnet so konnte ich noch besser meine Angst vor nasser Strecke angehen.
Das Rennen habe wir uns noch angeschaut, 6 Rundenrennen war nicht auffällig, aber beim 8 Runden Rennen haben wir den ersten heftigen Startunfall gesehen. Einer im vorderen Startfeld hat den 2. Gang nicht richtig reinbekommen und wurde von hinten von einer Daytona umgefahren. Das Ganze war sehr heftig, die Daytona hat es mehrmals überschlagen und der Fahrer konnte sich gerade so an den Rand schleppen ohne von anderen Maschinen überrollt zu werden. Beeindrucken war, aber wie schnell die Rettungskräfte mit Krankenwagen und Feuerwehr auf der Strecke waren! Slovakiaring scheint wirklich in den Sicherheitsstandards weit oben zu sein.
Die Daytona war aus unserer Nebenbox und mit ihr hatten die glaube ich sogar 100% Ausfallquote gehabt…
Nach dem Restart hat es den ersten in der schnellen 2. Rechtskurve geschmissen, man hat von der Tribüne nur eine fette Staubwolke gesehen.
Das wirklich positive an den beiden Tagen war die Erfahrung und Erkenntnis, was für ein Fahrertyp ich wirklich bin.
Also gesprochen von meiner eigenen Leistung (kein absoluter Vergleich bitte) bin ich einer der langsame Kurven liebt und relativ gut aus jeder Kurve herauskomme. Wenn ich überhole dann immer aus der Kurve heraus.
Absolutes Defizit sind schnelle Kurven, insbesondere die langgezogene 2. Kurve, welche ich wirklich schleichend passiert habe. Dann mein zweites großes Defizit ist das Bremsen, als Schisser bremse ich immer zu früh so dass ich vor dem Einlenken immer wieder beschleunigen musste.
Des Weiteren bin ich ein „Bauch“ Fahrer, jeder Bremspunkt war angelehnt an einen Orientierungspunkt aber immer nach Bauchgefühl wurde dieser eingehalten oder auch nicht…
Dann ist mir aufgefallen, dass wenn ich mal nach Ewigkeiten (ca. 10-15 min) in eine Art von Fluss kam und ich endlich keine negativen Gedanken hatte, konnte ich immer kontinuierlich schneller werden. Aber dass konnte ich einfach nicht steuern…
Erfolge:
- Sitzen geblieben
- Erkenntnisse über mich gesammelt
Erkenntnisse:
- Der Sturz hat mich zum noch größeren Schisser gemacht
- AdR ist wirklich keine echte Rennstrecke :p
- Fiala ist für uns ein absolut richtiger Veranstalter
- Theorie allein hilft wirklich nicht
- Fitness wäre wirklich nicht schlecht
Mein Status: Mega Schisser – beste Rundenzeit 2:56
Paddy hat seine Rundenzeit auf 2:42 verbessert und Jo war 2-3 s hinter ihm. Nur unser Ralle hatte noch größere Probleme mit Gott und der Welt als ich und blieb weit über den 3 Minuten.
Nach dem Rennen haben wir die Maschinen zusammen gepackt und sind los nach Ostffyasszonyfa. Eine Fahrt mit einem veralteten Navi durch die Prärie…

Man beachte die rechte Seite, ich glaube wir haben nicht einen Kasten geleert


Am 1. Morgen waren alle noch Fit

Foto von TrackRiders: Mega Schräglage