Donnerstag - 20. Juli:
Die Anreise erfolgte am Donnerstag von Ingolstadt aus über Regensburg, Cheb nach Most.
Antizünd machte dann in der Nähe von Weiden auf sich aufmerksam und bescherte mit einen defekten rechten Vorderreifen.
Bei Höllenhitze Reifenwechsel, das kann ja lustig werden und so war ich schon kurz davor Mädchen zu spielen und den ADAC anzurufen. Doch das wäre ja zu albern, immerhin geht es nach Most zur Männerschikane und Männerlinks.
Also Wagenheber raus und den Transit aufgebockt, dann noch das zum Glück gut gefüllte Reserverad aus dieser sehr merkwürdigen Befestigung rausgeholt und irgendwie montiert. Muß ja nicht erwähnen, daß der Reifen kochend heiss war, der Asphalt auch nur vor sich hinglühte und ich wegen der megafest angezogenen Befestigungsschrauben einen dicken Hals hatte.
Meine Laune war nicht die Beste doch ich fuhr einfach weiter Richtung Most. Immerhin hatte ich dort eine Aufgabe.
Im Lager der Bücklinge angekommen direkt ein schönes Plätzchen vor unserer Doppelbox gefunden und erstmal ausladen. Der Grill wurde auch schon auf Temperatur gebracht und beim Anblick der vielen bekannten Gesichter besserte sich meine Laune schlagartig. Hier fühle ich mich wohl, hier möchte ich bleiben.
Der Abend endete leider nicht so schön wie er anfing, kurz vorm Schlafen gehen habe ich einen fast nackten CBR79, Lutze und was besonders schlimm war, Stonie ansehen müssen. 3 sehr hässliche Menschen in so kurzer Zeit ist schon heftig, die Nacht war dementsprechend unruhig.
Freitag - 21. Juli:
Luftdruck kontrollieren, Reifenwärmer aufziehen und Roberts Ansprache an das Volk lauschen.
Um 9 Uhr ging es dann das 1. Mal auf meine geliebte Strecke. Doch diesmal nicht mit meinem Zitronenfalter, sondern mit der neu/gebraucht erworbenen Luftpumpe. Mein Regen-, Ersatz- und Instruktorenmopped. Die Gelegenheit wollten dann die Boxenkollegen nutzen um sich bei mir ranzuhängen bzg. Linie auf der für sie neuen Strecke. Doch irgendwie befriedigte mich das Hinterherzuckln in der 1. Runde gar nicht, sodaß ich diese Alle-an-einer-Schnur-Entlein-Gruppe einfach überholen mußte. Dabei habe ich wohl meine Boxenkollegen irgendwie verloren.

Der 2. Turn war dann schon recht spassig. An der Spitzkehre bin ich auf eine 10er Kawa aufgelaufen und habe die dort überholt. Doch was ist das? Der Typ spielt auf Start/Ziel seine Leistung aus und überholt zurück. So geht das nunmal gar nicht, also nach der Männerlinks vor der engen Omega-Links die 10er wieder ausgebremst. Jetzt aber schnell weg um genügend Abstand rauszufahren. Doch irgendwie hat das nicht gereicht, auf Start/Ziel fliegt das Ding schon wieder an mir vorbei. Diesmal habe ich ihn in der Männerlinks Außenrum überholt. Wenn das jetzt nicht demütigend genug war. War es wohl nicht, den Start/Ziel grüßte erneut das Murmeltier. Diesmal direkt nach der Männerschikane am Anfang der Männerlinks zurück geschlagen.
Meine, nicht das mich das aufregt - doch, das tat es - nur muß es doch irgendwie peinlich sein von einer Luftpumpe so dermassen gespalten worden zu sein. Naja, wer weiß, vielleicht war der Fahrer Devot veranlagt? Auf jeden Fall war jetzt Ruhe!
Der 3. Turn war dann eher einsam, es reichte auch irgendwie. Eine 1:47.13 war ok und auf Anhieb habe ich wenig Potential gesehen mich noch groß zu verbessern und freute mich innerlich schon auf den nächsten Turn mit dem Zitronenfalter.
Der 4. Turn, endlich mit dem Zitronenfalter. Das ist schon eine komplett andere Welt. Bremsen die zubeissen, ein Fahrwerk was Feedback gibt und nicht nur rumschaukelt. Ja, so muß das sein. Als Belohnung sprang dann auch eine 1:43.00 raus, hätte ja ruhig auch eine 1:42.99 sein können?!
Aufgefallen ist mir, daß der Druckpunkt der Bremse schwammig wurde. Das kannte ich nun gar nicht von meiner Bremse und muß wohl mit der Gabelreparatur und der Demontage der Stummel zusammenhängen.
Auch die Strecke hatte sich gegenüber Mai 2006 vom Gefühl her verschlechtert. Waren in der 3er Kombination nach dem Matadorbogen wirklich soviele Bodenwellen? Und die Doppelrechts vor Start/Ziel, war die schon immer so wellig?
Erste Zweifel kamen auf, ob mein Auftrag eine 1:38 hinzulegen überhaupt erreichbar wäre. 4 fehlende Sekunden sind nun doch mal eine Welt, wenn man das Gefühl hat schon alles gegeben zu haben.
Und dann war da noch der "Dreck" in der Rechtssenkenkurve vor dem Matadorbogen. Da kippte/rutsche mein Hinterrad immer weg. So als wenn man über einen Kieselstein fahren würde. Doch soviele Kieselsteine lagen da nicht und ich schob das irgendwie auf eine Verunreinigung der Fahrbahn an dieser Stelle. Doch komischerweise trat dieser Effekt immer auf, egal wie ich die Kurve durchfahren bin, selbst bei fast aufrechter Fahrt.
Naja, erstmal Mittag machen und das Fahrerlagerrestaurant aufsuchen. Jetzt weiß ich warum Frauen bei Frust immer so zunehmen. Essen beruhigt.

Turn 5+6 waren nicht berauschend. Die Bremse war schwammig, die Kieselsteine lagen immer noch in der Kurve rum, der Reifen - noch von Brünn - war auf beiden Seiten leicht aufgerissen/angerauht. Sollten meine Ziele in weite Ferne rücken?
Vor dem 7. und letzten Turn die lange Pause genutzt und einen anderen angefahrenen Hinterreifen zu verwenden. Bei der Demontage des alten Reifens fällt mir dann die doch arg lose Hinterradachsenmutter auf. Ehm, ich war mir 100%-ig sicher dieser vorher korrekt angezogen zu haben. Naja, damit dürften auch die Kieselsteine weggekehrt worden sein.

Da der Reifen vorher im Bus lag und schon gut vorgewärmte 45 Grad hatte, eben den Luftdruck mit den anderen warmen Reifen verglichen und angepasst.
Dann ging es raus und siehe da, die Kieselsteine waren wirklich weg und es stellte sich soetwas wie Vertrauen ins Hinterrad ein. Na also, geht doch. Belohnt wurde das Ganze dann mit einer 1:41.13 und den 6. Tabellenplatz der Zeitenliste. Ok, immer noch knapp über 2 Sekunden bis zu 1:38. Das wird ein harter Weg.
Nach dem Turn dann auch das Vorderrad ausgebaut und den gut abgehangenen 6 Jahre alten Dunlop entsorgt. Stattdessen kam der ca. 1 Tag alte Michelin rein. Gleichzeitig wurden die Bremsbeläge gewechselt, so richtig lang haben die CRQ-Beläge nicht gehalten.
Nach der ganzen Kreisfahrerei und Schrauberei stellte sich doch ein kleines Hungergefühl ein und ein Teil der Box machte sich auf den Weg in das leckere Restaurant oberhalb der Rennstrecke. Dort wurde ich aus welchen Gründen auch immer von der Kellnerin regelrecht mißachtet. Vielleicht hat sie mitbekommen, daß ich mich über die wunderschöne, fazinierende Haarpracht von CBR-Mieze amüsiert habe?
Nach dem leckeren Essen inkl. Eis dann noch zum Tesco einkaufen. Wasser - natürlich Mattoni, das mit dem weichen Abgang - und etwas zu Essen (Obst und Chips) standen auf der Einkaufsliste.
Der weitere Abend wurde dann mit Bremseentlüften und weiteren vorbereitenden Schraubereien verbracht.
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