Hallo Gemeinde,
die letzten drei Tage wurde wieder fleißig gezündet. Es ging mit einem Kumpel nach Most, ich war das erste Mal im Ausland unterwegs... was war ich wieder aufgeregt! Der Veranstalter war wieder HPS Racing und ich war rundum zufrieden, die Gruppeneinteilung war super und der Zeitplan wurde durchgezogen. Ganz viel Lob geht dabei auch an alle Teilnehmer der Veranstaltung. Es wurden beim freien Fahren keine Turns wegen Unfällen o.Ä. abgebrochen, alle sind brav sitzen geblieben. Beim SBK-Rennen am zweiten Tag gab es dann leider einen sehr schweren Unfall. Dem verunfallten wünsche ich alles Gute und eine schnelle Genesung!
Nun zu meinen Erlebnissen. Der Aufbau geht ja immer ruckzuck, das macht man einmal und dann läuft es. Als blutiger Anfänger war ich natürlich in Gruppe D angemeldet. Der erste Turn war geführt und das Tempo war äußerst entspannt, genau das richtige, denn mein Puls war mal wieder bei 180 vor Aufregung. Meine vorherige, umfangreiche Studie der Strecke mittels gefühlten 1000 YouTube-Videos hat sich gelohnt. Ich wusste ab der zweiten Runde ganz gut wo es lang geht (nicht die Idealllinie, ich wusste nur ob es gleich rechts oder links rum geht). Das Wetter hat mitgespielt und wir hatten Temperaturen im höheren 20er Bereich, dazu sehr hohe Luftfeuchtigkeit
Nach dem ersten Turn dann das erste mal freies Fahren. Wir hatten zwei nette Nachbarn im Fahrerlager und ich mir eine GoPro geliehen. Der Kollege mit seiner S1000R meinte wir könnten ja als letztes rausfahren und ich könnte ihn dann filmen. Ich stimmte dem zu, war dann aber wieder zu aufgeregt und fuhr als dritter auf der Strecke

Der Turn lief aber gut, ich war das zweite mal auf der 3/4 Gixxer unterwegs und fühlte mich auf der Maschine langsam wohl. Den größten Beitrag dazu lieferte die neue 1-teilige Lederkombi. Ich konnte mich endlich etwas mehr bewegen auf der Moped. Gegen Mitte des Turns hatte ich dann eine andere S1R vor mir (glaube ich zumindest). Den Kollegen habe ich dann in Turn 17 überholt und dachte mir, dem fahre ich jetzt mal schön davon. Durch das Überholmanöver hatte ich irgendwie eine doofe Linie für die lange Links, was dann passierte, seht ihr hier:
HIER 
Mag für den einen oder anderen talentierten Fahrer was ganz normales sein, ich dachte allerdings kurz "Schade, Most is schon vorbei für mich". Danach war erstmal Unterhose wechseln angesagt, ich fuhr zur Beruhigung einmal durch die Box. Nach dem Turn mal zum Zeitenmonitor, eine 1:58. Ich hatte in Most kein Gefühl für Rundenzeiten, mein Kumpel sagt mir ich kann damit zufrieden sein. So war es dann auch, das Gefühl beim Fahren war super auf der Strecke

Die Aufnahme des Nachbarn im Fahrerlager hat dann zwischendurch auch noch geklappt und ich war nach dem Mittag in Gruppe C unterwegs.
Der erste Tag verlief dann bis zum Nachmittag ohne besondere Zwischenfälle, außer das mein Kollege mich natürlich gleich mal mit für das Endurance-Rennen angemeldet hat (1,5 std). Wir sind beiden auf einer 750er unterwegs und waren bei den "Youngtimern" unterwegs. Ich habe den fliegenden Start gemacht und somit auch das Zeittraining. Ich bin also für 3 Runden rausgefahren und habe mich mit einer 1:58 oder 1:59 qualifiziert. Den Startplatz weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr, es war auf jeden Fall weiter hinten

Das Rennen verlief dann sehr ruhig, wir haben nur einmal gewechselt. Also 45min "nicht am persönlichen Limit" unterwegs. Am Ende bin ich 23 Runden gefahren und davon ziemlich viele 1:57er Zeiten, als ich die auf dem Papier gesehen habe war ich ziemlich zufrieden und habe mir das wohlverdiente Bierchen aufgemacht, wobei es bei dem Flüssigkeitsverlust in den 45 Minuten ruhig 10 Bier hätten sein können

Mein Kollege ist einige Sekunden pro Runde schneller gefahren und wir haben in unserer unterbesetzten Klasse den 2. Platz gemacht (Gesamt ~Mittelfeld von 23 Teams).
Am Abend habe ich dann gesehen das für die Nacht ca. 6 Stunden Regen angesagt waren. Ich habe mein Zeug also ins Zelt geschmissen und das erste mal im Auto (Skoda Rapid) gepennt. Bequem ist anders, aber eine komplett regnerische Nacht im Zelt, darauf hatte ich dann doch keine Lust.
Für den zweiten Tag gab es einen neuen Hinterreifen, der bei abtrocknender Strecke eingefahren wurde

Nach einem weiteren Turn stand anschließend das Sprintrennen auf dem Programm, nachdem wir dann wieder abgereist sind. Durch den schweren Unfall im SBK-Rennen und die Zeitverzögerung sind SSP, Youngtimer und Beginner zusammen das Sprintrennen gefahren. Ich stand auf P11 von 20, mit den anderen Klassen dazu wurde P22 daraus. Es gab wieder einen fliegenden Start. Bei der Aufstellung in der Boxengasse fehlte der Kollege vor mir. Super, schon mal einen Platz gewonnen

Ich glaube weiter vorne fehlten auch noch 1-2 Kollegen, somit war ich mir während des Rennens nicht sicher, auf welchem Platz ich war. Der Start verlief halbwegs gut, die Aprilia RSV Mille vor mir konnte ich auf der Start/Ziel gleich mal überholen und dann wurde es einsam. Ich bin im dritten Gang durch die Schikane nach S/Z und dadurch tat sich eine große Lücke zum Rest des Feldes auf. In der 6. Runde war ich dann wieder relativ nah an meinem Vordermann dran, da das Rennen dann abgebrochen wurde, hat es für einen Überholversuch nicht mehr gereicht. Der Unfall, der zum Rennabbruch geführt hat, war wohl nicht so schlimm, der Kollege soll auf den Beinen stehend gesehen worden sein. Ich bin dann als 7. von 20 Startern bei den Beginnern gewertet worden, einen Platz am Pokal vorbei

Dafür bin ich wirklich zufrieden nach Hause gefahren, schnellste Rennrunde war eine 1:56,1. Dazu Knochen und Moped heile, was will man mehr.
Jetzt muss dringend noch ein Event für den Abschluss der ersten Saison gefunden werden. Man munkelt es könnte der Lausitzring werden.
... so, ich muss wieder arbeiten
