Highsidetours RacingTeam - Die Story II

[Stitch]

Ihr seit die Besten!!! Sau geil geschrieben

Aber wieder wird der geneigte Leser ettäuscht:

Ihr schreibt von "Fuschimotzen" und "...leichtbekleideter Begleitung der Russen..." Ja super! Und was ist mit Bildern von denen?!?!

[heinzmungu]

Jeds mal, als ich die Kamera richtung Fuschimotzen geschwenkt habe, gab's von der Holden eins auf die Ömme

[Sascha#314]

Jaja immer diese Ausreden .

Ganz im Ernst, da waren einige hübsche Russinnen da, und die waren auch noch schnell , haben aber auch viel Schrott produziert .

Die eine hatte einen Sixpack, da wäre jeder Mann neidisch drauf... ohne scheiss

Zu meiner Verteidigung: Meine Kamera ist fest am Kamerahalter für Videos, hab keine Fotos gemacht .

Und weiter gehts im Bericht, sehr geil geschrieben!

[heinzmungu]

4. Akt – UNTER Eins-Fuffzich

Hembi ließ das nicht auf sich sitzen.
Nicht, dass er es eigentlich witzig findet, vom Start weg den Graupen vor uns zu zeigen wo der Bartl den Most holt. Nein, wenn er startet hat er auch immer gleich jemand schnelles vor sich, und seine innere Stimme flüstert: „Spalt ihn, zeig’s ihm, auffi..Gaaaaas“. Und er hört gerne auf diese Stimme.

Trotzdem machte er mich, mit einem wiedergefundenen breiten Lächeln, auf meinen Faux-Pas aufmerksam.
„Süßer, du sagtest [Zitat] ‚Ich knacke die 1:50min’, das heißt, du fährst ne 1:49min ?“

Kacke. Ich glaube, das hatte ich wirklich gesagt.
Aber zugeben…..NIEMALS

Ich: “Neneneeeee, ich wollte die 1:50min fahren….“
Hembi: „Sicher?“ – breit grinsend – „Denk noch mal nach“
Ich: „Haja…also….neeeee…1:50min…..och menno…aber…“

Er sah mir in die Augen und wusste, dass er mich damit nur noch mehr motivierte. Er hatte mich endlich mal soweit, und ließ nicht locker. Und er hatte ja auch recht
Also schnappten wir uns ein Bier und verschoben bereitwillig die Entscheidung des Starters auf einen späteren Zeitpunkt.

Wir lümmelten in den Campingstühlen, beide dachten das selbe, keiner Sprach es aus…wir zweifelten an unserer Kondition.
Ich folgte Hembis Blick, wie er erst Mechanix71’s R6 angaffte, kurz Mechanix71 selbst beim Wurschteln zuschaute, und dann wieder zu mir blickte.

Das ist es, warum wir 2 uns so gut verstehen. Ein Blick sagt mehr als tausend Worte.

Wir stehen kurzerhand auf und gehen zu ihm. Ich weiß nicht, was er dachte, aber seinen Augen nach befürchtete er das schlimmste. 2 Riesenbrummer nähern sich wortlos, packen ihn am Arm und ziehen ihn hinter den Bus.

So wie er zwischen uns stand, mit seinem Kopf im Nacken aufschaute („Tut mir nix, ich fahr auch nicht schneller als ihr, versprochen“), hatte er keine andere Wahl, als unsere Frage mit „Ja“ zu beantworten.

Wir nötigten ihn, am Langstreckenrennen die 37 aufzukleben und mind. einen Turn für uns zu fahren. Er stammelte zwar etwas von „…will euch aber nicht aufhalten…“, verstummte aber mitten im Satz als Hembi ihm ein Bier in die Hand drückte um den Packt zu besiegeln.

Ich weiß noch genau, wie Mechnix71 hinterher um seine Feile schritt, einen neuen Pneu montierte, die Mappings vom PC studierte, die Übersetzung anpasste, das Streckenvideo mehrmals inhalierte und das Aufzündermatra heimlich im Bus 10 Mal betete. Er war heiß, und motivierte sich für schnelle Runden. Und er sollte sich wahrlich gut im Rennen schlagen.


Der Freitag klang nach Entlüftung meiner Bremse und Hembis Hinterradwechsel mit Havanna, Bier und Steaks aus.

Nicht ohne Ansagen und verbale Herbrennungen.
Unser rasender schweizer Staatsdiener Quatsch und Mechanix71 gelobten, am morgigen Tag 1 Sekunde abzufeilen.
Ich lehnte mich erneut aus dem Fenster und kündigte die 1:49min nur noch als Formsache an. Und dann müsse Markus starten. Dann muss er einfach…..ihm macht’s ja eh ein „kleines bisschen“ Spaß, auch wenn er das nie zugeben wird

[heinzmungu]

5 Akt – Renntag

Samstag morgen wurden wir unsanft geweckt.
Um 7Uhr fingen die eingekauften Landschaftsgärtner an, mit lauten Motorsensen das Gras vor unserem Lager zu mähen.

Ich quälte mich aus dem Bus und sah, wie Mechanix71 schon wieder um seine Zeitfeile schlich und sich auf seinen frühen Turn vorbereitete. Quatsch war auch schon auf und bockte gerade sein Renneisen für die Reifenwärmer auf.

Ich steckte erstmal die Reifenwärmer ein und futterte mein Müsli.
Für den ersten Turn am morgen ließ ich noch die alte Pelle hinten drauf und schüttelte den Schlaf mit 53er Zeiten aus den Knochen. Die frisch entlüftete Bremse fühlte sich schon besser an, gegen Ende des Turn’s ließ sie aber auch ein wenig nach. Ich muss auf lange Sicht wohl doch auf die mir angebotenen R1 Bremssättel zurückgreifen. Vielleicht für das letzte Event.

Hembi fuhr den zweiten Turn raus um seinen neuen YCY anzurutschen, während ich mir auch einen neuen gerade aufzog. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen verkündete er, dass er g’schwind eine 1:46.751min gefahren war. Reifen fühlt sich gut an.
Das war ne Ansage.

Um 12Uhr war unser letzter Turn vor dem Rennen. Ich nutzte ihn, um auch meinen Reifen anzurutschen. Nach der 5ten Runde fiel der Schutzschalter für den „NoBrain“ Modus, als sich eine R1 mit Spiegeln und Nummernschild an mir vorbeibremste. Das durfte nicht sein.

Ich musste ganz schön aufdrehen, schnappte ihn mir aber auf der Bremse im Omega.
Da ich ihn nicht wieder vorbeilassen wollte, zog ich am Kabel als hätte ich grade den Hembi ausgebremst. Der neue Gummi fühlte sich großartig an. Auf S/Z blickte ich auf den Laptimer und war nur mäßig überrascht. Aber geil war’s trotzdem. Die 1:50min war gefällt!!

Die offizielle Zeitnahme bestätigte den Ungläubigen („jaja, da hat ein Hund mit dem Sender gespielt und ist dir entgegengelaufen“) zwei 49er Zeiten hintereinander.

Ich wollte Hembi nicht zum Start zwingen. Wenn er nicht wollte, würde ich Mechanix71 an die Kandare nehmen. Frei nach dem Motto: Immer auf die Kleinen :lol:

Beim Blick auf die Startaufstellung wurde uns komisch. Wir glaubten an einen Fehler in der Transponderwahl. Wir hatten Hembis Transponder für das Qualifying benutzt, waren trotz seiner 1:46min und der 43.schnellsten Zeit der Veranstaltung nur auf dem 38ten Startplatz. Wie sich herausstellte, war das so richtig. Vor uns waren alle Schnelleren als einzelnes Team gemeldet. Fuck, das wird hart.

Nach einem Fleischkäse und dem Schokoriegel als nahrhafte Mittagsmahlzeit schleppten wir unser Zeug in die Boxengasse, wo wir uns vor der Box unserer Nachbarn aufbauen durften. Keiner wollte starten, aber alle waren heiß auf das Rennen.

Hembi, der wie schon gesagt, nie zugeben würde, dass es ihm Spaß macht, schlüpfte schließlich in sein Leder. Hembi war bereit.

Nach den 2 Einführungsrunden nahm ich sein Eisen in Empfang, kontrollierte nach dem Erlebnis in Brünn den Killschalter 3mal und hielt sie für ihn bereit zum Bespringen.

Hembi wartete wohl auf die Flagge in Landesfarben oder auf einen Startschuss, der nie ertönte. Als der Flaggenmann sich Richtung Boxenmauer rettete und die anderen um ihn auch schon losliefen, begriff er den Ernst der Situation. Mit der Geschmeidigkeit, die einst Neil Armstrong auf dem Mond beim umherhupfen zeigte, setzte er sich in Bewegung und „schwebte“ auf das Motorrad zu. Ein beherzter Satz, und er war im Sattel. Die Motorräder links neben uns waren schon los, aber hinter uns war noch keiner beim einkuppeln.

Hembi raste los. Und wie.
Als ich ihn nach dem ersten Umlauf auf 24 zählte, glaubte ich an Doping mit Tollwut.
Wahnsinn was Hembi da ablieferte. Vom Start weg eine 1:59min, dann im vollen Verkehr 1:50min. Als sich das Feld ein wenig aufteilte, legte er nach. 1:48min, 1:46min…
Wie ein wahnsinniger jagte er den Rest des Feldes vor sich her und fackelte fröhlich konstant seine Runden ab. In der 17 Runde dann Gelb, das Safetycar rückte aus.

Die Mädels an der Boxenmauer scharrten nervös mit den Füßen. Neeeeee…..
Auf Nachfrage bekam ich die Information, dass er bereits seit 1Minute überfällig ist. Ich setzte mich in meinen Stuhl, nahm meinen Helm auf den Schoss und schickte mich gerade an, ein Stoßgebet abzugeben, als meine Kleine wild gestikulierend angeflitzt kam.

Ich rechnete mit dem Schlimmsten.

„Wir hatten vergessen, die alte Runde abzudrücken, deshalb lief die Uhr weiter. Er war durchgefahren.“ – Sie rang nach Luft – „ Aber er hat Zeichen gegeben, wir wechseln jetzt!“

Erleichtert stülpte ich die Mütze knitterfrei über mein Haupt und setzte mich auf meine bereits abgebockte Maschine. Ich drückte den Startknopf, der Motor begann zu grummeln. Als ich langsam einkuppelte, um mich in Position für den Transponderwechsel zu bringen, soff sie ab. Ich unfähiges Riesenross kann nicht mal anfahren.

Starschalter – hust, ächtz, holper..- Scheiße.
Nochmal. Das gleiche. Die Sau sprang nicht an. Hörte sich so an, als ob die Batterie platt sei. Wahrscheinlich nach dem letzten Turn vor lauter Begeisterung die Zündung für 3h angelassen. Depp!! Mechanix71 schob mich in der Boxengasse an. Ging nicht an. 2 Leute aus der Nachbarbox sprangen dazu, doch es half nix. Sie ging nicht an.

„SCHEISSE!!DRECKSAU!!“ brüllte ich in denn Helm „Warum JETZT???“

Ich schickte Mechanix71 zu den Mädels, sie sollten Markus noch mal auf eine Runde schicken. Der zusätzliche Stopp sollte uns dank des Safetycars wenig kosten, da Hembi ja vor dem Safetycar wieder auf die Piste gegangen war und sich noch in der gleichen Runde befand.
Dann schob ich den klobigen Haufen ins Fahrerlager. Beim 3ten Versuch den Berg runter, ich fragte mich schon wie ich die Sau da wieder hochkriege wenn sie gar nicht angeht, sprang sie an. Ich raste zurück, fuhr durch eine Fremde Box wo sich alle wunderten, warum der Depp mit seiner Schwarzen GSX-R meinte, genau hier durchfahren zu müssen und stellte mich zu den wartenden Mädels. Völlig außer Puste vom Anschieben wollte ich grad den Helm abnehmen, als Mechanix71 den Hembi erblickte.

„Er kommt! Lass bloss nicht noch mal absaufen…!!“

Ich bekam den Klaps auf den Rücken und fuhr wie Oma Gerda auf dem Aldiparkplatz mit schleifender Kupplung und 8000 Touren an. Grün. Das Safetycar hatte gerade die Strecke verlassen. Ich zog Omas Besteckkasten aus der Innentasche und nahm ihn hochkant zwischen die Zähne. Trotz Verkehr und einigen Überholmanövern, die sich in Most ja relativ schwierig gestalten, hämmerte ich mit konstanten 1:50er Zeiten um den Kurs. Geil, das lief wie Sau!! Zwischendrin streute ich kurz zwei 49er Zeiten ein. Nach 22 Runden meldete ich mich für den Boxenstopp und übergab an Mechanix71. Hembi kam gerade zurück von der Zeitnahme. Und grinste so was von breit!! Zu seinem Glück haben die Ohren den Kreisschluss verhindert.

„Wir sind auf 7!!!!!!“
Scheiss die Wand an, das lief wie Sau!

Mechanix71 hatte nicht so viel Glück in seinem Turn, 2x war lange Gelb, einmal das Safetycar wieder draußen. Er ließ sich nicht beirren und fuhr 53er Zeiten, nebenbei streute er in seiner letzten Runde eine 1:52min, seine schnellste Zeit des Wochenendes, ein. Dann kam er zum Wechsel.

Wir hatten gehofft, dass wir mit 3 Wechseln durchkommen würden, aber es wurden 4. Ich hatte zwar den Tank bis zur Unterkante des Überlaufs vollgetankt bekommen, aber es waren noch 65Minuten zu fahren. Also ermahnte ich Hembi, er solle noch mal ein bischen Tanken, ich würde ca. 20min vor Schluss reinkommen um für das Finale abzuklatschen.

Mein Turn verlief wieder relativ unspektakulär, ich war in der Hauptsache mit übberholen beschäftigt und hämmerte mit 1:50-1:51min um den Kurs. Mit einem Fahrer balgte ich mich besonders lange, wir waren auf dem selben Zeitenlevel unterwegs. Als ich, 24 Minuten vor Ende sah, dass er den Wechsel ankündigte, streckte ich auch mein Beinchen. Wenn das ein Konkurrent um unseren Platz ist, dann wird Hembi seinen Kollegen zurechtstutzen.

Beim Wechsel raunte ich Hembi ins Visier: „Die da hinten sind unsere Feinde. Wir sind nah beieinander. Lass es krachen. Mach sie Nieder!“
Seine bessere Hälfte schaute erst mich, dann ihn besorgt an. Ein wenig Sorge hörte ich in ihrer Stimme als sie sagte: „Übertreib’s nicht. Ankommen ist das Ziel.“

Bevor Hembi das Visier runterklappte, konnte ich noch kurz in seine Augen blicken.
Sie waren glasig und sturr nach vorne gerichtet. Im Nachhinein denke ich, ja, er hatte Tollwutdoping.

Er feuerte aus der Boxengasse und hinterließ den Eindruck, dass ihn wohl keiner mehr überholen würde. Im Verkehr wütete er gnadenlos mit konstanten 47er Zeiten. Was sich ihm in den Weg stellte, wurde thermonuklearisiert. Ich war so froh, mir das Spektakel von der Boxenmauer aus anschauen zu können :twisted:

Die Uhr Nullte.
Noch eine Runde.

Hembi raste an der Karrierten Flagge vorbei, kam nah an die Boxenmauer und ließ den Motor jubeln. Ihn hatte keiner mehr überholt.

Quatsch war zur Zeitnahme geradelt und verkündete mir, dass wir tatsächlich als 7te das Rennen mit 26sekunden auf den Nächsten beendet hatten.

YEAH!!!

Ich streckte Hembi 7 Finger entgegen als er auf mich zugefahren kam. Er feierte. Wir feierten.
Was für ein Kraftakt. Vom 38Platz, gegen diese Konkurrenz 31 Plätze nach vorne gearbeitet.

Überglücklich räumten wir unser Zeug ins Zelt und vergaßen in unserem Eifer sogar, das Finish-Pils zu knacken. Das holten wir später doppelt nach.
Als dann endlich die ewige Sieger-Ehrerei für beste Rundenzeiten auf Bridgestone und was weiß ich noch für was alles vorbei war, kam als allerletztes die EEC! Dieses mal gab es sogar richtig schöne Pokale. Da es nur zwei Pokale je Team gab, bekam Mechanix71 den Pokal aus der Gesamtwertung, der unfairerweise ein bischen kleiner war. Leider haben wir in der Gesamtwertung keinen Sprung gemacht, weil die ersten 8 Teams in der Gesamtwertung auch alles für die EEC eingeschriebene Teams waren. Aber unseren 9ten Platz als Saisonergebnis kann uns keiner mehr nehmen. Es geht nur noch nach vorne was

Wir grillierten feucht-fröhlich bis spät in die Nacht, am Sonntag packten wir zusammen und fuhren heim.

Wir freuen uns auf das Abschlussevent am Slowakiaring – wir geh’n Slowacken hacken *hehehehe*

[heinzmungu]

Bilder zum Event: Vorsicht, Hackfressenalarm!!

[der-bramfelder]

Sehr, sehr kühl geschrubselt!!!

[campari]

es ist mir eine Ehre, deine Bremsscheiben spazieren zu fahren....

[Sascha#314]

Ja das Rennen war schon geil. Schön geschrieben und nochmal Glückwunsch!

[mechanix71]

So, gerade erst aus dem Urlaub zurück.
Sehr schön geschrieben!
War mir eine Ehre mit Euch zu zündeln