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Die Schlümpfe in der Frühlingsfrische von Albacete

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

Moderatoren: as, Chris

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Die Schlümpfe in der Frühlingsfrische von Albacete

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Beitrag von er »

Die Schlümpfe in der Frühlingsfrische von Albacete

Part One:

Nachdem die Zielflagge beim 4h-Rennen in Brünn im September gefallen war, begannen wir die Tage bis zum 22.2. zu zählen. Sollte dies doch der Tag zur Abfahrt nach Albacete sein, dem jährlichen Event von Suzuki-Debus in Albacete. Geplant fahren 5 Tage kreiseln in der Frühlingsfrische mit abendlichen gesellschaftlichen Verpflichtungen in der Innenstadt von Albacete in dem einen oder anderen Steakrestaurant 8) und anschließend dem einen oder anderen Absackerhopfentee in der einen oder anderen Box ….
Zu tun hatte ich bis auf einen Ölwechsel an meiner Kilo K4 eigentlich bis dahin nichts. Neben den üblichen Verdächtigen wie Dirk, sein Bruder Stefan, Ralf, Jürgen, Zappa und und und hatten diesmal aus dem hohen Norden Carsten Thiemann und Jens Krause mit eingecheckt. David war diesmal leider nicht dabei.
Gegen Weihnachten ergab sich die Möglichkeit event. eine Unfall-K5 käuflich zu erwerben. Papa träumte mit 2 Möppies in Albacete anzutreten und in den 5 Tagen so nach und nach auf die K5 umzusteigen. Der Plan scheiterte mangels Frachtraum und so begann ich die K5 auf den Kringel vorzubereiten, nun wurde die Zeit dann doch ein bisschen knapp. Plastik war schon dran, die Gabel hatte jedoch einen Schuss und konnte in dieser Form nicht verwendet werden. Also begann ich meine k4 so nach und nach zu schlachten und in die k5 einzubauen. Gabel, Akra (laut Hajo würde die angeblich passen), hinterer Öhlins, Datarecording, Fußrasten, Sturzpad, Lenkerstummel… Es war also eigentlich gar nichts zu tun. Nebenbei musste ich noch mit meinen Studienkollegen und meiner family ein bisschen Skifahren (insgesamt mal eben 10 Tage 8) ). Also wurde die Zeit dann doch ein bisschen knapp. Probleme tauchten im Prinzip fast keine auf, für die Akra musste der vordere Kühlerhalter geändert werden und die vordere Bremse ging nach 5 – 6 mal Bremshebel ziehen mal eben auf Block, :shock: . Wir hatten die Vermutung, dass wir beim Umbau von k4 auf k5 vielleicht die Bremspumpe geschlachtet hatten. Also wurde mal eben die Bremspumpe gewechselt, aber es änderte sich nichts. Es zeigte sich, dass die fehlenden Bleche hinter den Einzelbremsbelägen dafür verantwortlich waren, dass sich die Kolben nicht richtig zurückstellten und somit die Scheiben nicht wieder freigaben. Soviel zum Thema mal eben irgendein sinnloses Blech von einem ansonsten funktionierenden Bremssystem weglassen ….

Junior und Web begannen schon mal Lego zu spielen. D.h. es waren zwei Möppies in einen Anhänger mit 2,50 m Länge, 1,40 m Breite und 1,60 m Höhe zu verstauen, dazu ein Reifenstapel so hoch wie der Mount Everest und das eine oder andere Kleinod was in der spanolischen Hochebene dringend gebraucht werden würde. Das dritte Möppie – also meins, ich war ja noch nicht fertich - sollte dann vorne in den Bus. Am Samstag vor der Abfahrt gelangen mir dann doch noch zwei Platzrunden auf dem Firmengelände von Junior’s Papa, ich schaltete zumindest mal eben bis in den dritten Gang 8).
Estimated departure time war Freitach, zwölfhundert. Am Donnerstag brach die Welt über mir im Büro ein und ich hatte die Befürchtung ich würde es nicht schaffen. Also wurde die Abfahrt auf dreizehnhundert verschoben. Am Freitachmittach war es dann so weit, hatte ich es doch irgendwie mit Hilfe meiner Teamkollegen geschafft alles fertich zu kriegen. Um dreizehnhundert gingen wir auf die Bahn, dieses Mal wollten wir über die Schweiz fahren, von Oberbayern spart man sich so ca. 150 km bis nach Albacete. Sonnenbrille auf und los ging’s. In Lausanne übernahm ich das Volant vom Junior und schaffte es bis irgendwo hinter Montpellier, dort übernahm Web der es bis irgendwo vor Valencia schaffte. Nach einem Kaffee übernahm im Morgengrauen wieder Junior das Steuer und wir begannen bei ca. 12° um 07.30 Uhr den Aufstieg bei Valencia in die spanische Hochebene. Die Temperatur sank und irgendwann wurde es nebelig, die Temperatur ging gegen Null, :oops . Auf einmal wurde es wieder heller. Plötzlich fuhr vor uns ein spanischer Streifenwagen mit Blaulicht in die Autobahn ein und kurz vor einer Kuppe, 23 km vor Albacete, stand plötzlich alles. Ein spanischer, roter Kleinwagen hatte einen Kleinlaster abgeschossen und sich danach überschlagen. Die roten Blutspuren auf der Fahrbahn verhießen nichts Gutes. Beruflich darf ich mit so was sehr oft auseinandersetzen, ich hoffe der arme Spanier hat den Crash überlebt, ich habe da so meine Zweifel :shock: :shock: . Nach ca. 2 h war die Fahrbahn wieder frei und wir nahmen die letzten 23 km in Angriff. Am Kringel angekommen zeigte es sich, dass wir die Ersten waren. Nach Abgabe von einem Fuffi als Pfand nahmen wir den Boxenschlüssel in die Hand und begannen uns häuslich einzurichten. War das ne goile Box. Vorne standen unsere Kleinen einträchtig nebeneinander, nach hinten zum Wohnbereich abgetrennt durch ein Reifenregal mit anschließender Bierbank, welche das Medienzentrum beinhaltete. Im Wohnbereich war ne Küchenzeile und die Sitzecke untergebracht: „home sweet home“.

Gegen 17.00 Uhr legten wir uns ab und erwachten gegen 20.00 Uhr, duschten und enterten die Innenstadt von Albacete. Um 21.30 Uhr bekamen wir einen Tisch im El Callejon. Das Essen war wie in den letzten Jahren fürstlich, nur riss die Rechnung ein kleines Loch in mein Budget, da ich mich irgendwie bei meinen Teamkollegen für ihre Hilfe beim Aufbau meiner K 4,5 erkenntlich zeigen musste .
Wieder daheim öffneten wir noch den einen oder anderen Hopfentee, empfingen die eine oder andere SMS mit den Standortmeldungen von Zappa und Jürgen (die beiden reisten wie die meisten der Truppe mit einem Reisebus gen Albacete) sowie Carsten und Jens, die mit nem Vito den einen oder anderen Blitzomat in Frankreich und Spanien testeten :shock: 8) .
Aus meiner K5 war eine K4,5 geworden: Vorderradgabel mit Bremsanlage und Vorderrad von der K4, der hintere Öhlins hatte die Geometrie für eine K4. Aber das alles sollte sich im Laufe der Woche ändern. Dirk hatte mir verraten, dass Steven, ein belgischer Aufzünder mit einem Öhlins-Service-Center, vor Ort sein würde. So nach und nach sollte aus meiner K 4,5 eine vollwertige K5 werden, dies war eine Ansage!
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Beitrag von er »

@Chris, Dude> ich bin zu blöd schiebt die Story bitte in die Rubrik Erfahrungsberichte, obwohl die Geschichte auch ein bisschen mit Technik zu tun hat :oops:
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Beitrag von motoGastl »

Um das Ganze mal bildlich etwas zu untermalen:

er hat geschrieben:Es war also eigentlich gar nichts zu tun. Nebenbei musste ich noch mit meinen Studienkollegen und meiner family ein bisschen Skifahren (insgesamt mal eben 10 Tage ). Also wurde die Zeit dann doch ein bisschen knapp.
Papa's Einsatz- und Ersatz-Moped
Bild
aufgenommen am 16.02.2008, 10:28 (6 Tage vor Abfahrt) 8)


Die ordentlichste Box seit bestehen der Chaos-Schlümpfe :wink:
Bild
Gruß,
Tom

Team GPR - Sieger Open-SBK - 24 hores de Catalunya 2013
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Beitrag von er »

Part Two:

Der Sonntag ist schnell erzählt. Geweckt wurde ich von einem unangenehmen, leichten Prasseln auf dem Dach. Der Drecks-Wetterbericht von wetter.de bzw. wetter.com sollte seine Richtigkeit haben. Aber das Kreiseln sollte ja erst morgen losgehen und für morgen waren um die 15° und trockene Piste angesagt, wie übrigens für den Rest der Woche 8) .
So nach und nach trafen die Aufzünder ein. Zunächst Bernd, dann Ralf und Stefan (ihn hatte ich sehnsüchtig erwartet, da mir noch ein wichtiges CAN-Kabel für mein Datarecording fehlte), dann trafen Dirk und Stefan ein, Carsten und Jens und irgendwann der Bus aus Siegen mit dem Rest der Aufzünder. Carsten meinte, dass sie auf der Fahrt so ziemlich jeden Blitzomat am Streckenrand getestet hätten :shock: . Ich hatte mir 30 Teuronen ans Bein gebunden und die Blitzerliste vom TomTom installiert, meiner Meinung nach nicht die schlechteste Investition, zumindest die festinstallierten Teile haben uns in Ruhe gelassen, hehe.
Gegen Abend hörte es dann endlich auf zu nieseln (Hajo hätte den Mist bestimmt norddeutschen Monsun genannt ;) ). Wir hatten untereinander viel zu erzählen, manch einen von den Hackfressen hatten wir seit 51 Wochen nicht mehr gesehen.

Am Montagmorgen wachte ich mit einer gewissen Grundnervosität auf, es hatte die Nacht nicht mehr geregnet (bildete ich mir zumindest ein). Irgendwann war Fahrerbesprechung, das Fahren sollte um 10.00 Uhr losgehen: 2 Gruppen, unterteilt in schnell und langsam, die Schnellen sollten immer zur vollen Stunde starten. Am Morgen war für die Frischlinge jedoch Instruktorenfahren angesagt. Ich war auch als Instruktor eingeteilt, aber da meine Kleine noch keinen Rollout hinter sich hatte, sagte ich ab. Unserem Web und Junior hat das Ganze sicherlich ganz viel Spaß gemacht, hihi. Die Strecke begann dann ab 11.00 Uhr abzutrocknen. Ich plante so gegen 12.00 Uhr den ersten Rollout. Gesagt getan, die Strecke begann auf der Ideallinie abzutrocknen und ich drehte mit meiner Kleinen die ersten Runden. Langer Rede kurzer Sinn, ich hatte das Gefühl, das könnte der Anfang einer wunderbaren Beziehung werden. Meine K 4,5 fühlte sich prächtig an, die K4 Gabel funktionierte, das Hinterteil passte noch nicht wirklich, aber dieses Problem würde Steven lösen. Ich kam mit einem Grinsen zurück. Kurz drauf kam Web wort- und grußlos in die Box gerollt. Mit ihm rollte der eine oder andere Kieselstein in unsere Residenz :shock: . Die Reifen waren ziemlich weiß, so ziemlich jeder weiß, was dies bedeutet ….. Web hatte ein bisschen Arbeit vor sich, der Schaden hielt sich jedoch glücklicherweise halbwegs in Grenzen. Junior war sofort in seinem Element, seine Samaritergene bekamen innerhalb von 0,34 sec die Oberhand und er begann mit Web zu basteln. Web war in seiner zweiten oder dritten Runde beim Einlenken in die Aufziehlinks (Turn 5) das Hinterrad in einer Bodenwelle weggegangen. Mir wurde angetragen, dass er nach der letzten Instruktorenfahrt zu faul war Reifenwärmer aufzuziehen …..
Ich brachte meine K5-Gabel mit einem neuen Tauchrohr zu Steven. Das linke Tauchrohr hatte eine bleibende Verformung vom Lenkerstummel und war zu tauschen. Ansonsten sollte die übliche Öhlins-Stufe 3 eingebaut werden. Auf dem Rückweg fiel mir ein, dass mich Steven gar nicht nach meinem zarten Gewicht gefragt hatte. Ich drehte um und wollte ihm die wichtige Mitteilung machen, er meinte nur: „where ist the problem, your weight is 92 kg :D …“ Ich grinste und drehte ohne weitere Worte um.
Anschließend gingen Ralf, Dirk und ich raus. Ralf hatte von Dirk die 24-Hure von 2006 übernommen und den Motor von Herrn LKM etwas auffrischen lassen 8) , ich merkte sofort, dass er sich im Gegensatz zu seiner alten R1 auf der K5 pudelwohl fühlte. Die Strecke war nun trocken und wir drei ließen bis zum Abend keinen Turn mehr aus. Dirk hatte zwei Möppies dabei. Zum einen die 24h-Hure von 2007, mit diesem edlen Teil landete er mit Peter und Bob hinter den beiden Werks-BMWs auf dem Podest in der Open-Klasse, und zusätzlich eine neue K8. Beide Möppies waren mit wunderschön gülden glänzenden Öhlinselementen ausgerüstet *träum* . Neben seinen Turns zur vollen Stunde mit Ralf und mir rollte er in den Turns zur halben Stunde mit dem jeweils anderen Möppie raus, er hatte ja zwei Motorräder abzustimmen 8) . Ich dachte immer, ich würde recht viel fahren, im Vergleich zum Dirk bin ich anscheinend ein Weichei :roll: .
In der Zwischenzeit kam Steven mit meiner umgebauten Gabel vorbei und kümmerte sich nebenbei um die Umbauwünsche vom Dirk. Um 17.30 bekamen wir die karierte Flagge, ich rollte in die Box, hängte meine K4,5 an der Decke auf und baute den hinteren Stoßdämpfer aus und brachte ihn zu Steven. Nicht ganz ein Stunde später baute ich das Teil wieder in meine K4,5 ein. Die Gabel wollte ich heute nicht mehr wechseln. Web und Junior hatten die leicht lädierte R6 wieder zusammengetapt und somit konnten wir uns in das spanische Nachtleben stürzen … Der Abend klang in unserer Box aus. Jens klärte uns hinsichtlich des optimalen Mischungsverhältnisses von Barcadi und Cola auf. Man nehme auf einen Teil Cola mindestens zehn Teile Barcadi oder so ähnlich … Nachdem der Resetknopf so richtig gedrückt war, zog ich mich in die Schlafgemächer zurück :D
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Beitrag von Stefan »

Man nehme auf einen Teil Cola mindestens zehn Teile Barcadi oder so ähnlich
...nur so und nich anners :wink:
Hammer!!! Wenn man im Wort "Mama" nur 4 Buchstaben ändert, so kommt man auch auf "BIER"!
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Beitrag von er »

Die Schlumpfensaga geht weiter :

Part three

Gegen 07.00 Uhr musste ich dem gestrigen Getränkekonsum Tribut zollen, glücklicherweise war dieses stimmungsdrückende Prasseln die Nacht nicht zu vernehmen gewesen. Ich öffnete die Schiebetür von unserem Schlumpfenmobil und oops, alles pitsche patsche nass :shock: Nachdem wir vom Nachtleben aus Albacete zurückgekommen waren, war Nebel aufgekommen und selbiger Drecksnebel hatte sich auf die Botanik niedergelassen und alles eingenässt :shock: . Ok, das sollte also ein lässiger Morgen werden. Ich begab mich in die Schlumpfenküche und begann den Kaffee und die Rühreier für annähernd 8 – 10 Aufzünder vorzubereiten. Laut Lucky Luke gehe man folgendermaßen vor: Man nehme ein Pfund Kaffee, feuchte diesen ein wenig an und lasse das Ganze dann etwa eine Stunde kochen. Anschließend möge man die Hufeisenprobe machen. Geht das Hufeisen unter, war es zu wenig Kaffee ;) . Unserem Suzuki-Händler unseres Vertrauens (Jürgen) brachte ich sogar einen Kaffee ins Schlafgemach, nein nein ich wollte mich nicht einschleimen. …. Wir frühstückten gemütlich, die Großwetterlage war ziemlich bescheiden und so beschloss ich auf mehrfaches Anraten von Carsten aus meiner Kleinen eine vollwertige K5 zu basteln und das Werk annähernd zu vollenden. Hierzu war jedoch nicht nur die Gabel mal eben umzustecken, ich musste die Bremsanlage komplett neu aufbauen. Bei unserem Snoopy hatte ich mich u.a. mit stahlummantelten Bremsleitungen eingedeckt, außerdem war der Bremsdrucksensor einzubauen und in den Kitlogger einzupinnen. Dank einem Profientlüftungsgerät von Jürgen ging der Aufbau der Bremsanlage relativ zügig voran.
Auf einmal riss der Himmel auf und man konnte der Strecke beim Abtrocknen zuschauen. Jetzt wurde die Zeit dann doch knapp. Junior stellte mir seine Vorderradfelge mit einem neuen Michelin zur Verfügung und gegen 14.10 Uhr begrüßte meine kleine K5 :D mit leicht erhobenen Vorderrad die Strecke. Zur halben Stunde wurde ich abgewunken und kam mit einem Grinsen zurück, bei dem die Gefahr bestand, dass man es nur operativ entfernen konnte :D.
Von den nächsten Turns ist nicht viel zu berichten. Ralf verweigerte einmal, da er über leichte Kreislaufprobleme klagte. Um 17.00 Uhr gingen Dirk, Ralf und meiner einer in dieser Reihenfolge wieder raus. Dirk zog allmählich das Tempo an, unsere Reifen waren warm und wir begannen Spaß zu haben. Man merkte Ralf richtig an, dass es ihm gut tat in diesen Geschwindigkeitsregionen um den Kringel zu fahren. Auf der Start-Ziel liefen wir auf eine langsamere Gruppe auf. Vorne fuhren in der Gruppe Stefan und Jürgen. Dirk kämpfte sich durchs Volk und überholte seinen Bruder Stefan. Stefan zog sofort an und riss ein Loch zum nachfolgenden Jürgen. Jeder der mit den beiden Debus-Brüdern schon mal Möppie gefahren ist, weiß dass es nun richtig schnell werden wird. Ralf wollte latürnich sofort an Jürgen vorbei, denn wenn er zu lange hätte warten müssen, wären die beiden weg gewesen …. Beim Anbremsen auf Turn 5 (dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, dass dies Web’s Lieblingskurve ist ;) ) war ich ca. 2 m hinter Ralf und konnte förmlich seine Gedanken lesen: „Ich muss so schnell wie möglich an Jürgen vorbei …“. Ralf wollte aus der Aufziehlinks raus Jürgen überholen. Am Bremspunkt waren die beiden nebeneinander und Ralf 3,20 m links von den rechten Curbs ….. Das konnte nicht gut gehen. Ralf bremste und irgendwann überbremste er das Vorderrad und flog ca. 5 m vor mir ab. Das nächste was ich sah: Er ist mit dem Kopf so knapp 3 m in der Luft, die Füße zeigen nach oben und das Möppie in gleicher Höhe ca. 3 m neben ihm. Das war nicht gut .....
Damit war der Tag gelaufen :( . Ralf wurde von den Sannis in unsere Box gebracht, sein Kreislauf sackte noch mal weg und die Sannis brachten ihn ins Krankenhaus. Dirk begleitete ihn. Wir saßen ziemlich betröpfelt in der Box, der Hopfentee wollte nicht schmecken und wir diskutierten über den Sinn des Lebens. Irgendwann fuhr Stefan zum Krankenhaus, um die beiden abzuholen. Leider zogen sich die Untersuchungen hin und wir fuhren ohne die drei mit knurrendem Magen in die Innenstadt. Nachdem wir erfahren hatten, dass es Ralf den Umständen entsprechend gut ging, besserte sich unsere Laune. Für Ralf war die Woche gelaufen. Um es vorweg zu nehmen, er bewegte sich die ganze Woche sehr sehr langsam … Aber ich denke mal, das haben wir schon alle einmal durchmachen müssen 8) . Sein Stunt war wenigstens nicht ganz umsonst, dass wird ihn allerdings nicht wirklich trösten. Im Dienste der Wissenschaft habe ich mir die Spuren eingemessen, das Datarecording dazu wird das vorgefundene Spurenbild erklären bzw. bestätigt meine früheren Aussagen bzw. meine früheren Feststellungen bei Unfällen auf der Straße, die dann allerdings nicht so glimpflich und nur mit einem materiellen Schaden abgingen. Derartige Crashversuche möchte ich allerdings nicht noch einmal erleben müssen :(
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Beitrag von er »

Part four:

Antizünd hatte zugeschlagen, aber wir lassen uns nicht unterkriegen … Das sollte das Motto am Mittwoch sein. Im Gegensatz zu den zwei vorherigen Tagen war heute alles trocken und sollte so auch bis zur Ankunft in Deutschland so bleiben :D . Heute sollte meine Kleine neue Socken bekommen. Bis jetzt war ich auf der Hinterhand mit einem Pirelli Supercorsa unterwegs gewesen. Ich war erstaunt, dass ich so viele konstante Runden mit diesem profilierten Teil drehen konnte. Die im Prinzip neuen Pirellis waren auf meiner Kleinen beim Erwerb montiert. Ich bin zwar koi Schwob, aber ich führte die „Orginalbereifung“ trotzdem ihrer Bestimmung zu, nichts desto trotz haben die Reifen meines Vertrauens keine Rillen. Zuerst montierte ich einen Michelin 1847, der schon ein paar Runden auf dem Buckel hatte. Die Rundenzeiten wurden mit einem Schlag besser. Bei meinem letzten Turn mit diesen Socken überholte mich Steven. Beim anschließenden Gespräch in der Boxengasse meinte er, ich bräuchte dringend noch einen anderen Lenkungsdämpfer …. Mit dem ausgelutschten hinteren Socken löste sich die eine oder andere Plombe in meinem Gebiss, dass war ihm anscheinend nicht entgangen ;) . Kurz drauf kam Steven mit einem neuen Lenkungsdämpfer vorbei, nicht nur dass er ein unheimlich lieber Kerl ist, verkaufen tut er anscheinend auch nicht schlecht.
Um 14.00 Uhr war es dann soweit. Ich hatte den neuen Lenkungsdämpfer und einen neuen 1930 montiert. Wie immer enterte ich mit Dirk die Strecke und los ging’s. Ich erwartete eigentlich, dass die Fuhre auch wieder ein bisschen wackeln würde. Aber die Kiste war die Ruhe in Person. Es wurde immer schneller, auf dem Display standen konstante 41er Zeiten und auf einmal war es soweit: Das erste Mal leuchtete die 40 auf dem Display :D . Das Grinsen in meinem Gesicht wurde immer breiter. Und wieder stand eine 40 auf dem Lappenzeiter. Als ich das näxte Mal auf Start-Ziel beschleunigte, stand der spanische Günni mit einer Fahne da, ich machte mich klein und bei der Durchfahrt leuchtete mich eine 40,5 an 8) . Letztes Jahr hatte ich eine Chaos-Runde (die war aber goil !!) mit 40,8 und ein paar 41er. Dieses Jahr waren 41er kein Problem und die 40er gingen auch.


Bild


Meine Kleine und ich auf einer der unzähligen Runden mit Dirk und seiner 59er. Die Kleine - obwohl sie eine 24-Hure ist - gehört noch lange nicht zum Altenteil :D (Bild von Stefan Merscheim)

Ansonsten ist nicht viel zu berichten. Ralf bewegte sich relativ langsam durch unsere Gemächer, seine Kiste hatte ziemlich Federn lassen müssen. Die Kleine ist komplett neu einzukleiden …. Web hatte seinen Abflug in die Botanik auch ganz gut verdaut. Junior drehte fleißig seine Runden und von unseren beiden Hamburchern war Jens ziemlich emsig, Carsten hatte einen Ruhetag eingelegt. Um 17.30 ließ ich meine Kleine ausrollen, wechselte die Lederkombi gegen eine kurze Hose und T-Shirt, holte mir einen Hopfentee und genoss mit meinen Aufzündkollegen den sonnigen Abend :D Das Weißbier floss, ich hatte heute nicht die geringste Lust irgendetwas zu schrauben und so wurde es langsam dunkel.
Gegen 21.30 Uhr verließen wir die Örtlichkeit in Richtung Innenstadt. Dirk, Stefan R. und Steven hatten wie jeden Abend viel zu tun und waren dahoim geblieben. Wir schlugen in einer äußerlich unscheinbaren Kneipe auf und bekamen wie jeden Abend ein fürstliches Mal kredenzt. Wie jeden Abend war es ein Schauspiel Carsten und Jens bei der Bestellung zuzuschauen. Jens ist in seinem bürgerlichen Leben, seinen Worten nach glücklich verheiratet und Vater einer Tochter und dürfte daheim mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. An einem Aufzündwochenende ist er offensichtlich mit Carsten verheiratet, bzw. ist Carsten sein Vormund :D . Carsten ist von der Bestellung bis zur Bezahlung für alles zuständig, Jens meint nur: bestell mir was Richtiges oder so ähnlich und Carsten wird aktiv. Auf die Frage, als wir wieder daheim waren, wo wir als näxtes aufzünden könnten meinte Carsten: „Wann wollen wir wo hin? Ich glaube Krause brauche ich nicht zu fragen, der steigt einfach mit ein, solange ich Ihm was zu essen bestelle :-) Kathar soll auch Abends schön sein!“

Ich finde, wir sollten viel mehr aufzünden, wo und wann auch immer :D :evil:
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Beitrag von AndiGixxer »

Feine Sache und feiner Bericht. Habt Ihr Foddos von den Steaks? Macht alles irgendwie Appetit :wink:
Lieber den Spatz in der Box als die Taube auf dem Dach
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Beitrag von er »

Donnerstag war der große Steak-Tag :D, heute Nacht muss ich - wenn es draußen trocken ist - wahrscheinlich ein bisschen arbeiten, du wirst dich mit Part 5 und 6 bis Donnerstach oder Freitach gedulden müssen :wink:
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Beitrag von er »

So bei uns schneit es, die Straßen sind weiß bzw nass. D.h. ich muss wahrscheinlich nicht arbeiten, deswegen ....

Part five: Ready to race !

Es ist Donnerstagmorgen gegen achthundert. In der Blase hat sich mindestens 3,1415 l Flüssigkeit angesammelt und ich habe die Augen schon mindestens 0,34 cm geöffnet. Ich erhebe meinen gestählten Oberkörper, die Beine sind noch im Schlafsack vergraben und ich öffne die rechte Schiebetür von unserem Schlumpfenmobil und versuche das Licht der Welt zu erblicken. Ein Schrei und Zappa springt mit einer Kamera in mein Blickfeld und drückt ab. Ich versuche wie bei einem Blitzomat noch rettend die Hand vor mein zartes, unrasiertes Geicht zu heben, aber zu spät. Der Blitz sprengt meine Pupillen und ich bin für die näxten 34 sec blind. Zappa, diese Aktion ist in meinen Hirnwindungen gespeichert, selbst wenn der Herr Alzheimer mich irgendwann erwischen sollte, ich sage nur: Die Rache ist mein, sprach der Herr, oder so ähnlich :shock: :D :evil:
Die nächsten 2 Stunden waren wieder die übliche Routine: Kaffee und Frühstück machen. Anschließend wechselte ich die Felgen, ich wollte mal das Fahrverhalten meiner Kleinen mit Dunloppillen testen. Den ersten Turn um zehnhundert verweigerte ich mangels Streckentemperatur noch, um elfhundert ging ich dann raus. Die Dunlopetten hatten ihren Zenit schon überschritten, es ging im Prinzip nur um eine Machbarkeitsstudie, da Ralf P. die Verwendung dieses schwarzen Goldes mir wärmstens empfohlen hatte. Man merkte sofort, dass die Fuhre ein Tick unruhiger als mit den französischen Gummis ist, aber prinzipiell sollte alles beherrschbar sein. Die Schräglagen nahmen allmählich zu, beim Rausbeschleunigen auf die Startziel geht mir auf einmal die Straße aus und ich muss das Gas zumachen :shock: , oops. Was war das denn? Die Kleine schob über das Vorderrad undefinierbar nach außen. Beim Rausbeschleunigen aus der Hairpin (Turn 4) zieht die Gute stark nach innen, oops, hallo, was ist heute morgen los? Dirk überholte mich irgendwann, ich konnte sein Tempo mit diesen Erlebnissen (es wurde auch nicht besser, ich wusste eigentlich nie, was mich erwartet) nicht mitgehen :( . In der Box fragte er was los sei, ob ich über Nacht das Fahren verlernt hätte? Ich meinte nur, das ganze sei mir unerklärlich. In der Pause versetzte ich die Fußrasten eine Bohrung höher, da ich nicht mehr wusste wie ich meine Haxen sonst noch verräumen konnte. Um Zölfhundert ging ich mit Dirk wieder raus und alles war gut. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Strecke um 11 noch zu kalt war und noch keinen Grip aufbaute. Die Zeiten waren auf Anhieb wieder im tiefen 41er-Bereich und meine Kleine fuhr dahin, wo ich hinwollte und das mit den ausgelutschten Dunlopellen. Ich denke, das kann eine interessante Saison werden :evil:
Um drei war ein kleines Sprintrennen angesagt. Dafür hatte ich wieder auf die französischen Gummis zurückgewechselt, hinten habe ich einen auf schwäbisch gemacht und den 1930 vom Vortag draufgelassen. Wir durften keinen stehenden Start machen, d. h. wir fuhren nacheinander auf die Strecke und nach zwei Warmup-Runden sollte es mit einem fliegenden Start losgehen. Einer der Aufzünder hatte sich anscheinend um eins verzählt (oder bei der Fahrerbesprechung nicht aufgepasst ..) und gab nach einer Runde Feuer. Nachdem sich keiner wehrte, drehte er sich um und ließ sich auf seine ursprüngliche Position zurückfallen. Dann ging es los, ich war auf P 7 oder so ähnlich und die Jungs vor mir gaben richtig Feuer. Ende Start-Ziel haben wir uns sauber einsortiert, in der schnellen Rechts (Turn 3) auf die Hairpin zu schwärmten wir aus, aber es gab keine Positionsverschiebungen. Beim Rausbeschleunigen aus der Aufziehlinks (Turn 5) überholte mich auf einmal mein Hinterrad, ich verlor leicht den Kontakt mit den Fußrasten, die Eier schlugen diesmal nur leicht am Tank auf und schwuppdiwupp war mein Mut für heute gekühlt :shock: Vor mir riss ein Loch auf, dass ich bis zum Ende nicht mehr zu fahren konnte. Papa, da war es wieder. Du hattest dir doch geschworen bei einem Rennen nie mehr am schwarzen Gold zu sparen. Im Rennen – üblicherweise mit einem Stück Holz zwischen den Zähen - geht man halt viel früher und viel härter ans Gas, denn was der Vordermann kann, kann man selber ja auch ….
Von den letzten beiden Turns gibt es im Prinzip nichts zu berichten. Ich fuhr mal die 24-h-Hure und begann zu träumen. Die Kiste fährt im Prinzip wie meine Kleine, nur dass das Öhlinsfahrwerk mit den Carbonfelgen der Hammer ist. Die 59er lenkt ein, als wäre vorne eine Dunlopelle drauf, nur dass da Michelins vorne und hinten drauf waren. Auf der Bremse habe ich noch nie so ein Vertrauen in das Fahrwerk gehabt. Mit meinen Möppies fährt man in die Kurve rein und denkt sich: „Wird schon heben … 8)“, mit der 59er weiß man, dass es heben wird … Cool das Teil !!! Anschließend drehte ich noch ein paar Runden mit der K8. Die Kiste ist auch was Feines. Das Fahrwerk steht der 59 im Prinzip nicht nach, als Krawalltüte ist eine Akra 4-1 drauf, d.h. das Teil sieht nicht wie eine Schubkarre aus …. Der Motor dreht wie eine Turbine, die Sitzposition war allerdings noch serienmäßig, d.h. ich hatte Probleme meine Gräten unterzubringen. Das Teil ist ausbaufähig, aber ich habe den Eindruck, dass der Sprung von K5 auf K7 nicht so groß ist wie von K3 auf K5.
Um 17.30 Uhr erlebten wir wieder einen schönen, sonnigen Abend mit dem einen oder anderen Hopfentee vor unserer Box. Gegen 21.30 Uhr verließen wir die Örtlichkeit in Richtung El Callejon. Diesmal waren wir fast vollständig. Jens mit seinem Vormund Carsten :D , Dirk, Stefan, Stefan R., Jürgen, Web, Junior, Ralf und meiner Einer. Ralf verließ nach seinem Stunt zum ersten Mal die Strecke und „stürzte“ sich in das Nachtleben von Albacete. Er hatte beim Lachen noch ziemliche Schmerzen, d.h. der Arme musste den Abend ziemlich leiden :D. Das Essen war wie immer goil.

Bild

Ich liebe dieses Restaurant. Von vorne links im Uhrzeigersinn: Carsten, Jürgen, Stefan, Stefan R. Web, Junior, Ralf, Dirk, mein Platz ist leer (warum eigentlich?), Jens

Einer von Dirks Leitsätzen ist: „das was ich verfahr’ kann ich auch verfressen :D“ Dem ist nichts hinzuzufügen und wir ließen es uns gut gehen. Jürgen trank mindestens zwei Bier und war mal wieder recht schnell angeheitert (um es mal vorsichtig auszudrücken :shock:), hihi. Ich denke, dieses eine Bild sagt alles hehe.

Bild

Jürgen nach 2 Bier und einem Glas Rotwein ;)

Irgendwann war dieser Abend dann (leider) auch vorbei und wir ließen die Runde bei mindestens einer Absacker-Hopfenkaltschale in unserer Box ausklingen. Junior wollte noch den bereits weggesackten Jürgen mit seinem Schlafsack an der Decke aufhängen, aber dann hatte er anscheinend doch Mitleid und ließ ihn schlafen … Jürgen weiß wahrscheinlich bis heute nicht, warum er am näxten Morgen mit seiner Matratze in unserer Box aufwachte :D .
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