Part One:
Nachdem die Zielflagge beim 4h-Rennen in Brünn im September gefallen war, begannen wir die Tage bis zum 22.2. zu zählen. Sollte dies doch der Tag zur Abfahrt nach Albacete sein, dem jährlichen Event von Suzuki-Debus in Albacete. Geplant fahren 5 Tage kreiseln in der Frühlingsfrische mit abendlichen gesellschaftlichen Verpflichtungen in der Innenstadt von Albacete in dem einen oder anderen Steakrestaurant

Zu tun hatte ich bis auf einen Ölwechsel an meiner Kilo K4 eigentlich bis dahin nichts. Neben den üblichen Verdächtigen wie Dirk, sein Bruder Stefan, Ralf, Jürgen, Zappa und und und hatten diesmal aus dem hohen Norden Carsten Thiemann und Jens Krause mit eingecheckt. David war diesmal leider nicht dabei.
Gegen Weihnachten ergab sich die Möglichkeit event. eine Unfall-K5 käuflich zu erwerben. Papa träumte mit 2 Möppies in Albacete anzutreten und in den 5 Tagen so nach und nach auf die K5 umzusteigen. Der Plan scheiterte mangels Frachtraum und so begann ich die K5 auf den Kringel vorzubereiten, nun wurde die Zeit dann doch ein bisschen knapp. Plastik war schon dran, die Gabel hatte jedoch einen Schuss und konnte in dieser Form nicht verwendet werden. Also begann ich meine k4 so nach und nach zu schlachten und in die k5 einzubauen. Gabel, Akra (laut Hajo würde die angeblich passen), hinterer Öhlins, Datarecording, Fußrasten, Sturzpad, Lenkerstummel… Es war also eigentlich gar nichts zu tun. Nebenbei musste ich noch mit meinen Studienkollegen und meiner family ein bisschen Skifahren (insgesamt mal eben 10 Tage


Junior und Web begannen schon mal Lego zu spielen. D.h. es waren zwei Möppies in einen Anhänger mit 2,50 m Länge, 1,40 m Breite und 1,60 m Höhe zu verstauen, dazu ein Reifenstapel so hoch wie der Mount Everest und das eine oder andere Kleinod was in der spanolischen Hochebene dringend gebraucht werden würde. Das dritte Möppie – also meins, ich war ja noch nicht fertich - sollte dann vorne in den Bus. Am Samstag vor der Abfahrt gelangen mir dann doch noch zwei Platzrunden auf dem Firmengelände von Junior’s Papa, ich schaltete zumindest mal eben bis in den dritten Gang

Estimated departure time war Freitach, zwölfhundert. Am Donnerstag brach die Welt über mir im Büro ein und ich hatte die Befürchtung ich würde es nicht schaffen. Also wurde die Abfahrt auf dreizehnhundert verschoben. Am Freitachmittach war es dann so weit, hatte ich es doch irgendwie mit Hilfe meiner Teamkollegen geschafft alles fertich zu kriegen. Um dreizehnhundert gingen wir auf die Bahn, dieses Mal wollten wir über die Schweiz fahren, von Oberbayern spart man sich so ca. 150 km bis nach Albacete. Sonnenbrille auf und los ging’s. In Lausanne übernahm ich das Volant vom Junior und schaffte es bis irgendwo hinter Montpellier, dort übernahm Web der es bis irgendwo vor Valencia schaffte. Nach einem Kaffee übernahm im Morgengrauen wieder Junior das Steuer und wir begannen bei ca. 12° um 07.30 Uhr den Aufstieg bei Valencia in die spanische Hochebene. Die Temperatur sank und irgendwann wurde es nebelig, die Temperatur ging gegen Null, :oops . Auf einmal wurde es wieder heller. Plötzlich fuhr vor uns ein spanischer Streifenwagen mit Blaulicht in die Autobahn ein und kurz vor einer Kuppe, 23 km vor Albacete, stand plötzlich alles. Ein spanischer, roter Kleinwagen hatte einen Kleinlaster abgeschossen und sich danach überschlagen. Die roten Blutspuren auf der Fahrbahn verhießen nichts Gutes. Beruflich darf ich mit so was sehr oft auseinandersetzen, ich hoffe der arme Spanier hat den Crash überlebt, ich habe da so meine Zweifel


Gegen 17.00 Uhr legten wir uns ab und erwachten gegen 20.00 Uhr, duschten und enterten die Innenstadt von Albacete. Um 21.30 Uhr bekamen wir einen Tisch im El Callejon. Das Essen war wie in den letzten Jahren fürstlich, nur riss die Rechnung ein kleines Loch in mein Budget, da ich mich irgendwie bei meinen Teamkollegen für ihre Hilfe beim Aufbau meiner K 4,5 erkenntlich zeigen musste .
Wieder daheim öffneten wir noch den einen oder anderen Hopfentee, empfingen die eine oder andere SMS mit den Standortmeldungen von Zappa und Jürgen (die beiden reisten wie die meisten der Truppe mit einem Reisebus gen Albacete) sowie Carsten und Jens, die mit nem Vito den einen oder anderen Blitzomat in Frankreich und Spanien testeten


Aus meiner K5 war eine K4,5 geworden: Vorderradgabel mit Bremsanlage und Vorderrad von der K4, der hintere Öhlins hatte die Geometrie für eine K4. Aber das alles sollte sich im Laufe der Woche ändern. Dirk hatte mir verraten, dass Steven, ein belgischer Aufzünder mit einem Öhlins-Service-Center, vor Ort sein würde. So nach und nach sollte aus meiner K 4,5 eine vollwertige K5 werden, dies war eine Ansage!